"Ich bin Heiler und wir sind im Krieg."
Jelenas Antwort schien unzusammenhängend, aber Auranius spürte, dass mehr folgen würde. Die Stimme der Heilerin war ruhig, nicht verbittert oder gar sarkastisch. Eher etwas verwundert.
"Bevor ich meine Heimat verließ war der einzige Krieg den ich kannte der gegen Orks. Oh, es kam ab und zu zu Scharmützeln und Streitigkeiten zwischen den Clans und ab und zu waren sie auch blutig, aber selten auf dem Rücken von Nichtkämpfern ausgetragen. In Wahrheit so selten, dass diese Begebenheiten inzwischen den Charakter von Legenden angenommen haben. Dann, auf meinen Reisen, lernte ich den Krieg kennen... in all seiner schrecklichen, blutigen Pracht und Notwendigkeit. Ich habe Dinge getan, die ich nie für möglich gehalten hätte, um meine Familie, mein Rudel und meine Kameraden am Leben zu erhalten."
Wieder eine Pause.
"Ich bin ein zutiefst gläubiger Mensch, Auranius und ich habe mich schon früh in meinem Leben entschlossen der Inkarnation zu folgen, die meine Leute Milosti nennen, die Gnadenreiche. Ich habe Eide in ihrem Namen geschworen und in den letzten zwei Jahren habe ich sie gedehnt und verbogen, immer darum bemüht sie nicht zu brechen... Der Tod dieses Menschen, den wir eben gesehen haben. Er war eine Verschwendung und Unrecht. Er mag Gefangener gewesen sein oder Lupus Umbra, vielleicht auch einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort, aber sein Tod war unrecht. Robert ist über diesen Punkt hinaus sich darüber Gedanken zu machen. Wer weiß, vielleicht war er bei ihm nie relevant? Aber ich... ich will diesen Punkt nicht erreichen."