Autor Thema: Der Tag des Wolfes - Jelena  (Gelesen 13238 mal)

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #15 am: 16. Nov 09, 12:50 »
Die Krieger sahen sich untereinander an, doch keiner wagte sich, etwas zu sagen. Als Albert noch einen Schritt auf sie zu taumelte, fasste sich einer der Krieger ein Herz.

"Sie hat den Tempel entweiht. Dieses Miststück hat........."


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Offline Jelena

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #16 am: 16. Nov 09, 12:54 »
Alberts Stimme riss Jelena aus ihrer Trance. Sie suchte seinen Blick, aber er war nicht voll Feuer wie sonst.
Albert sah in ihren Augen den Tod. Welchen Kampf auch immer der Tiorsgeweihte auf dem Schlachtfeld gefochten hatte, Jelenas war ebenso schlimm, wenn nicht sogar schlimmer gewesen. Und er sah nun, dass all die Toten ihren Zoll von der Heilerin gefordert hatten.
Sie streckte die Hand mit der Medaille aus und ihr Blut troff davon herunter.
"Wusstest du es?"
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Offline Dominic

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #17 am: 16. Nov 09, 12:57 »
Mit einer Geschwindigkeit, die sein geschundener Körper eigendlich nicht zulassen sollte, schnellte Albert vor und rammte dem Krieger seine Faust ins Gesicht. Der Hüne wurde zurück geworfen und brach in sich zusammen.

"Der nächste der es wagt zu behaupten, der stolze Tior, würde durch ein bisschen Spucke entweiht werden, verliert nicht nur ein paar Zähne.
Wenn Tior sie gewähren lässt, wer seit ihr, euch anzumaßen, sie zu strafen? Und jetzt lasst sie frei, oder ich reiße euch in Stücke!"

Nun entließen sie Jelena aus ihrem Griff und traten zurück.

"Ja", sagte Albert mit tonloser Stimme.
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Offline Jelena

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #18 am: 16. Nov 09, 13:05 »
Jelena musterte ihn eine Zeitlang, bevor sie die Medaille wieder in ihrer Tasche verschwinden ließ.
Was auch immer sie noch dazu zu sagen hatte, sie würde es tun, wenn sie alleine wären.
Stattdessen trat sie zu Albert und wartete sein zustimmendes Nicken ab, bevor sie ihre Hand über seinen Brustkorb wandern ließ.
"Du hast mehrere Rippen gebrochen, davon steckt eine in der Lunge. Das ist der Grund wieso du Blut hustest."
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Offline Dominic

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #19 am: 16. Nov 09, 13:10 »
"Dann sollte ich mich wohl etwas ausruhen", stöhnte Albert "dann unterhalten wir uns. In Ruhe" Ein Novize stütze ihn und brachte ihn zu seinem Lager. "Wer auch immer Hand an Jelena legt, wird sich vor mir verantworten", brachte er noch hervor, als er sich niederlegte.
« Letzte Änderung: 16. Nov 09, 13:24 von Dominic »
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Offline Jelena

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #20 am: 16. Nov 09, 13:30 »
"Wenn die Schlacht vorbei ist, werden die Askarier sich zu meinem Haus durchschlagen. Komm, wenn du kannst."
Jelena nickte ihm noch einmal zu und ließ Dankbarkeit in ihren Augen aufblitzen, aber sie wusste es besser als manch anderer hier, dass man in Tiors Gegenwart, und der seiner Diener, keine Schwäche zeigte.
Sie wandte sich um und verließ den Tempel, in der Hoffnung nie zurück kehren zu müssen.
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Offline Dominic

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #21 am: 16. Nov 09, 13:42 »
Albert sah der Heilerin lange nach und als sie den Tempel verlassen hatte, erhob er erneut seine Stimme, als er die Blicke der Novizen sah.

"Wer von denkt, Tior würde sich von soetwas provozieren lassen, ist hier falsch. Und was die Heilerin angeht, Jelena hat bestimmt sovielen hier in der Stadt das Leben gerettet, wie ich Lupus Umbra erschlagen habe. Und auch ich verdanke ihr mein Leben."

Albert ließ seinen Blick schweifen und niemand wagte es, ihm offen zu wiedersprächen. Dann schloss er die Augen und dachte an Jelenas Worte.

"Woher wusste sie das und was würde das alles bedeuten für ihn?"


Noch lange dachte er nach, bis der Schlaf ihn umfing.
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #22 am: 16. Nov 09, 13:49 »

_________________________

Luthor wurde durch das Gerumpel auf dem Tisch über sich wach. Er brauchte einige Zeit, um sich zu orientieren und schlug sich den Kopf an der massiven Tischplatte an, als er ruckartig hochfuhr.
Ihn durchfuhr die siedend heiße Angst, mitten im Dienst eingeschlafen zu sein, kam aber rechtzeitig zur Besinnung und atmete tief durch. Sein gesamter Körper schmerzte. Seine Muskeln waren verkrampft, kleinere Wunden brannten an seinen Händen. Er drehte den Kopf und verzog angewiedert den Kopf, als er seine Kleider mit all den eingetrockneten Blut und ähnlichem direkt vor seiner Nase entdeckte. Er drehte den Kopf ein weiteres Mal, hielt sich an einem Tischbein fest und zog sich stöhnend auf die Beine.
Der Dampf eines Sudes vom Alchemietisch schlug ihm entgegen und ließ seinen Magen einen Purzelbaum schlagen. Er brauchte Zeit sich zurecht zu finden, und eine Möglichkeit sich zu waschen.
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Offline Jelena

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #23 am: 16. Nov 09, 14:04 »
Jelena kehrte in das Hauptlazarett zurück, mehr als nur ein wenig durcheinander über das, was gerade geschehen war. Sie wich unterwegs mehreren marodierenden Gruppen aus und lief immer schneller, in der Angst, dass sich blutrünstige Söldner Zugang zum Lazarett verschafft hatten.
Als sie ankam, sah sie die Überreste des Scharmützels und sank vor lauter Erleichterung an die nächste Wand.
Offenbar hatten es genug feindliche Soldaten in die Stadt geschafft, dass es noch Stunden dauern würde, bis wieder Ordnung geschaffen wurde.
Sie seufzte, es hatte keinen Sinn den Tempel zu verlassen, sie hatte den Kontor so gut geschützt wie sie konnte und wurde hier immer noch gebraucht.
Aber sie war so müde...
Jelena ließ ihre Augen über das Innere des Tempels wandern und sah ihre Lehrlinge, die in kaum einem besseren Zustand waren als sie.

Sie griff in ihre Gürteltasche und zog ein Papiertütchen hervor. Sie schien einen Augenblick zu überlegen, aber als ein neuer Strom Verwundeter eintraft, riss sie es auf und schüttete den Inhalt in ihren Mund. Sie spülte mit einem Schluck aus ihrem Wasserschlauch nach, stieß sich von der Wand ab und begann ihre Arbeit.
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #24 am: 16. Nov 09, 14:20 »
Luthor wusch sich mehr schlecht als Recht, warf seine besudelten Kleider als ein Knäul in eine Ecke nahe des Eingangs und besah sich seine Blessuren etwas genauer, nachdem der gröbste Dreck und Blut fortgewaschen war. Penibel befasste er sich mit seinen Händen, dann fand seine Meisterin in dem Gewühl und ging ihr wieder zur Hand, diesmal verzichtete er jedoch nicht auf ein Paar dicke Lederhandschuhe. Ihr Arbeitstempo war berauschend, fast übermenschlich, betrachtete man einmal ihren Zustand. Er konnte nicht mithalten und beschränkte sich nach einiger Zeit darauf, Wunden zu- und Schultern auf den Boden zu drücken.
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Offline Lalaith

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #25 am: 16. Nov 09, 17:24 »
Lalaith war von ein paar Novizen zum nächsten bereitstehenden Naduriapriester gebrcht worden, der sie so weit versorgte, dass sie auf dem Transport nciht mehr verbluten sollte.
Man hatte jedoch nciht mit den Angriffen der Nacht gerechnet und so mussten sich die beiden Novizen immer wieder mit der Verletzten verstecken um nicht überrannt zu werden. So dauerte es lange, bis sie endlich im großen Tempelder Lavinia ankamen.
Lalaith Atem ging nurnoch schwach und selbst den jungen Novizen war klar, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte, wenn ihr nicht schnell geholfen wurde.

Offline Jelena

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #26 am: 16. Nov 09, 18:03 »
Jelenas Hände zitterten und ihr Atem kam stoßweise. Als sie glaubte, dass niemand hinsah, hielt sie sich die Hand auf die Brust um ihren galloppierenden Herzschlag etwas zu beruhigen. Sie kannte die Nebenwirkungen dieser Rezeptur, aber dass sie dieses Mal so stark waren...
Sie tauche ihre Hände in eine Waschschüssel und wollte einen Schluck zu trinken ergattern, als zwei Naduria-Novizen mit einer bewusstlosen Gestalt zwischen sich in den Saal stolperten.
Die Heilerin sah genauer hin: rote Haare, spitze Ohren, Naduria...
"SRANJE!" entfuhr es ihr und sie winkte die beiden Novizen zum nächsten freien Tisch. Als sie Lalaiths blutleeres Gesicht sah und die Pfeile, die in ihrem Körper steckten, entwich ihr die Luft mit einem Zischen. Das würde nicht nur nicht einfach werden, die Wahrscheinlichkeit, dass es überhaupt nicht klappte, war sogar ziemlich groß.

Sie stützte den Kopf der Elfe und flöste ihr eine Medizin ein, die den Herzschlag stärken und das Blut ersetzen sollte. Die Pfeile in ihrer Brust waren schmerzhaft, aber das wirklich schwierige war der in ihrem Bauch. Ihre empfindliche Nase hatte der Heilerin schon längst bestätigt, was sie befürchtet hatte:
Die Gedärme waren getroffen.
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #27 am: 16. Nov 09, 18:22 »
Den Fluch seiner Meisterin hörte Luthor durch das gesamte Getöse des Lazarettlärms und sein Herz zog sich zusammen. Etwas war passiert, was über den Schnitt an diesem Ort hinaus ging, war seine Meisterin sonst doch die Ruhe selbst wenn es darum ging, Leute zu behandeln. Zudem sie es ihm strengstens untersagt hatte, jemals solche Wörter in ihrer Gegenwart in den Mund zu nehmen.

Er ließ davon ab, einem Krieger mit Druck auf seinen Verband zu erklären, weswegen er nicht mehr sein Schwert greifen und zurück in die Schlacht kriechen durfte, und stellte sich neben Jelena an den Tisch, darauf bedacht dass sein Schatten nicht auf den Bereich fiel, der für sie wichtig war.
"Sto se dogodilo?" fragte er beunruhigt, ehe sein Blick selbst auf die Frau fiel.
Die beiden Pfeile in den Schultern überflog er nur, Treffer dort waren im Gegensatz zu dem Geschoss, welches in ihrem Bauch steckte, ungefährlich. Er biss die Zähne zusammen und suchte nur noch nebensächlich mit seinem Blick nach anderen Wunden.
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Offline Lalaith

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #28 am: 16. Nov 09, 18:32 »
Die beiden Novizen blieben erwartungsvoll neben dem Tisch stehen und blickten die beiden Heiler an.
"Könne wir euch noch irgendwie behelflich sein? eigentlich werden wir auf den Mauern zurück erwartet."

Offline Jelena

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Re: Der Tag des Wolfes - Jelena
« Antwort #29 am: 16. Nov 09, 18:36 »
Jelena schnitt die Kleidung von Lalaith herunter und besah sich die Wunde in ihrem Bauch genau. Es führte kein Weg daran vorbei, sie konnte den Pfeil nicht einfach herausziehen, sie musste schneiden. Nur, wenn sie den Bauch aufhatte, wie sollte sie ihn wieder zusammen bekommen?
Sie hatte schon so viele Krieger an solchen Wunden sterben sehen...
"Ihr zwei bleibt genau da, wo ihr seid! Wenn Lalaith auch nur den Hauch einer Chance haben soll, dann braucht sie die Hilfer ihrer Göttin, verstanden? Und nun haltet den Mund und seid bereit!"
Die Heilerin riss sich zusammen und griff nach einem Skalpell. Nach einem kurzen gemurmelten Gebet, setzte sie an und schnitt.

Der Gestank wurde nahezu unerträglich und dieser Eingriff war weit davon entfernt die saubere, methodische Arbeit zu sein, die Luthor sonst von seiner Meisterin kannte. Es war blutig, schmutzig und hektisch. Jelena wurde laut und harsch, als sie versuchte in dem flackernden Licht der Lampen den Darm zu nähen und den Unraut aus der Bauchhöhle zu spülen. Schließlich hatte sie alles getan, was sie tun konnte.
Sie stand da, mit ihren Händen in der Bauchhöhle der Elfe und suchte die beiden Novizen, die sie hergebracht hatten.
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