Autor Thema: Tiors Tempel  (Gelesen 47069 mal)

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Offline Dominic

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Re: Tiors Tempel
« Antwort #30 am: 27. Jan 11, 08:48 »
Einige Tage später findet sich Dareios, zusammen mit den anderen jungen Novizen, im Altarraum ein. Sie alle nahmen auf dem Boden vor dem heiligen Feuer Platz und versanken im Gebet.
Einige Augenblicke später flog die Tür auf und Albert betrat den Raum. Der Priester nahm Aufstellung vor dem Feuer, sank auf ein Knie und betete.
Nach einiger Zeit erhob er sich und ließ den Blick über seine Novizen schweifen. "Willkommen Novizen, ich werde euch nun berichten was unser aller Weg beschreibt. Wer unser Gott ist und wie er sich von dem unterscheidet, was Konars Schoßpriester verbreiten."

"Tior ist der Herr des Krieges und der Ehre, des Feuers und des Blutes. Tior ist weder gut, noch böse! Er ist notwendig! Krieg wird es immer geben und nicht Tior bringt ihn, wie manche Unwissende fluchen. Tior bringt Ordnung in das Chaos des Krieges und gibt den gefallenen Kriegern, die sich an sein Wort halten, ein Reich in das sie eingehen, doch darauf kommen wir später zu sprechen." Albert ging vor dem Feuer auf und ab als er weiter sprach. "Also, Tior gilt beim Volk als blutrünstig und mordlüstern und das ist nicht richtig! Tior soll ein riesiger, angeketteter Wolf sein, ein Schwert in seinem Maul soll verhindern dass er seine Ketten zerreißt. Das ist Orkdreck! Seine Attribute sind: Mut, Ehre, Sieg, Stärke und Taktik. Viel hat sich verändert, seit Tior sein Herz zurück bekam. Tior ist nicht nur der Gott des Krieges und des Sieges, er verkörpert auch den ehrenvollen Kampf. So wird kein wahrer Diener Tiors, einen Gegner von Hinten angreifen und sich auch einem mächtigen Feind ehrenvoll stellen. Doch geht es nicht darum sinnlos zu sterben, so wie manche Priester es Verbreiten, es geht darum taktisch vorzugehen und einen körperlich überlegenen Gegner, mit Erfahrung und Kampfkunst zu besiegen und nicht durch einen heimtückischen Angriff von hinten. Es ist nicht feige sich einer Übermacht nicht zu stellen wenn es nicht sein muss, es ist dumm! Ich schäme mich nicht mich zurück zu ziehen, ein Herr auf zu stellen und an der Seite großer Krieger zu Kämpfen. Auf der anderen Seite stelle ich mich einer Herrausforderung allein und ziehe nicht mit eier Übermacht gegen einen einzigen Krieger der mich fordert. Aber ich schweife ab, wo war ich?
Nun, Tior ist in der Tat an eine Kette gelegt. Tiors Vater Destrotep strafte ihn damit für ein Vergehen, über das keiner von uns zu urteilen hat. Der Herr des Krieges wurde an seinen Thron gekettet, einen schwarzen Thron aus dem Stein Onyx gehauen. Er trägt die Kette um das Handgelenk seies Schwertarms, weshalb er sich nicht befreien kann, ehe sein Vater ihm vergibt. Dieser Thron steht in Tiors goldener Halle, in den Götterlanden. Sein Reich wird großen Hallen der Krieger genannt. Diese Hallen befinden sich auf dem Berg Schlachtenfels, in den Götterlanden. Einer Überlieferung nach, befindet sich in der Bucht Tiors Hand, an der Westküste Engoniens, ein Tor zu diesem Berg. Dieses Tor wird von zwei Wächtern bewacht, die zu Tiors Leibgarde gehören und sollte ein Sterblicher versuchen das Tor zu durchschreiten, wird er von den Wächtern geprüft. Sollte er diese Prüfungen bestehen, wird ihm Tior erscheinen, um ihm seine Fragen zu beantworten. Ein dichter Nebel hüllt die Bucht ein und verschlingt jeden, der nicht die Stärke besitzt ihm zu trotzen. Der Berg Schlachtenfels ist stets in Donner und Blitz gehüllt, dieses Unwetter stellt den Lärm aller geschlagenen Schlachten dar.  Große, aus dem Fels gehauene Hallen erstrecken sich über den Berg und auf dem Gipfel befindet sich Tiors Thronsaal, in der er auf seinem Thron sitzt und mit den tapfersten aller Krieger feiert. Nach ihrem Tod kommen sie zu einem Fluss aus Blut, dem Blut aller gefallen Krieger. Diesen Fluss wird es geben, solange es Kriege gibt. Am Ufer des Flusses werden die Gefallenen Krieger, von einem Fährmann in einer Gondel gegen einen Sold von einem Silber, das ein Krieger immer bei sich tragen sollte, abgeholt und zum Berg der Krieger gebracht. Dort feiern die Krieger ein ewig währendes Fest. In Zeiten großer Not erlaubt Tior es einem wahren Krieger, einen seiner Heerführer zu fordern, um zurück zu den Lebenden geschickt zu werden, natürlich nur, wenn es gelingt den Heerführer zu besiegen. Der letzte der dies zu Stande brachte war Jeldrik, der sich so Tiors Segen verdiente und der nur so auch zu den anderen Göttern gelangte."

Albert blickte der Reihe nach in die Gesichter seiner Novizen. "Gibt es Fragen dazu?"
« Letzte Änderung: 27. Jan 11, 09:10 von Dominic »
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Offline Kassandra Wolfsgeheul

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Re: Tiors Tempel
« Antwort #31 am: 27. Jan 11, 17:27 »
"Ich hätte da eine."
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Offline Dominic

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Re: Tiors Tempel
« Antwort #32 am: 27. Jan 11, 17:43 »
Albert, der gerade in seine Rede vertieft war, hebt den Blick in richtung der aufgeflogenen Doppeltür und kurz kann man etwas im Gesicht des Priesters sehen, das wohl nur Kassandra als Überaschung erkennen kann. Hoch erhobenen Hauptes steht Kassandra da und wartet, lauert auf Albert´s reaktion. Sie trägt eine rot/schwarze Kampfrobe und darüber eine Lederrüstung. Die wirr liegenden Harre und die Wunde am Oberarm, lassen sie gefährlich aussehen.

"Erhebt euch, Novizen und zollt der Lupa cruenta Respekt!"

Die Novizen nahmen Aufstellung und neigten ihre Häupter vor Kassandra und auch Albert senkte sein Gesicht, ließ die sie dabei aber nicht aus den Augen.

"Was ist das für eine Frage? Ich hoffe sie dir zu deiner Zufriedenheit beantworten zu können."
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Offline Kassandra Wolfsgeheul

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Re: Tiors Tempel
« Antwort #33 am: 27. Jan 11, 17:55 »
"Du könntest mir verraten wieso du noch atmest."
Kassandra betrat die Tempelhalle und eine unmissverständliche Aura aus Macht und gezügelter Wut umgab sie.
Ihre Schritte waren gemessen, der Blick aus ihren gelben Wolfsaugen fixierte den Mann vor ihr mit tödlicher Präzision.
"Ich war in Stejark. Du nicht. Willst du mir verraten weshalb?"
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Offline Dominic

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Re: Tiors Tempel
« Antwort #34 am: 27. Jan 11, 18:51 »
Albert blickte ihr fest in die Augen, doch konnte sie eine gewisse Unsicherheit erkennen. Albert schien sich nicht sicher zu sein, ihr seine Gründe verständlich zu machen. Unmerklich nahm er eine kampfbereite Pose ein und spannte seine Muskeln an.

"Ich hatte meine Gründe! Ich weiß ich hatte dich um etwas gebeten und bedaure sehr, dich nicht benachrichtigt zu haben. Es blieb mir nicht genug Zeit dir einen Boten zu senden, oder es dich auf anderem Wege wissen zu lassen. Ich wurde gerufen und ich musste folgen, dem einzigen dem wir beide treue schulden und dienen. Ich hoffe nicht auf deine Vergebung, doch aber auf dein Verständnis. Als ich das letzte mal zu dir sprach, habe ich zu viel von meiner Kraft und meinem Blut verbraucht. Darum konnte ich nicht in Meditation versinken."

Respektvoll, aber ohne Furcht blickte er ihr entgegen und wartete auf ihre Antwort. Mit einem Wink gab er den Novizen zu verstehen, den Raum zu verlassen.
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Offline Kassandra Wolfsgeheul

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Re: Tiors Tempel
« Antwort #35 am: 27. Jan 11, 19:30 »
Kassandra reagierte auf seine Unsicherheit wie das Raubtier dessen Narben sie trug: ihre Nüstern blähten sich und ihr Schwerpunkt verlagerte sich um die vermeintliche Beute anspringen und reißen zu können.
Sie hörte Albert an, kräuselte die Lippe zu ihrem Halblächeln...

Und schlug zu.

Sie schnellte vor, rammte den größeren Mann mit ihrem gesamten Körpergewicht und pinnte ihn auf den Boden vor dem Tiorsbildnis. Ihre rechte Hand hielt den schweren, silbernen Dolch mit dem er bereits Bekanntschaft geschlossen hatte und presste ihn gegen seinen ungeschützten Hals bis sein Blut auf den Boden troff.
Als sie sprach, da war es wie ein humorvolles Gespräch zwischen alten Freunden, die Stimme ruhig und fast schon wie eine Liebkosung.
Aber in ihren Augen stand der Tod.
"Du weißt das ich das Recht habe dich zu richten. Und richten werde ich dich. Das Warten, das war nur eine hübsche Dreingabe die meinen Zorn auf kleiner Flamme köcheln ließ. Sprich, Firngarder. Sprich und bedenke, dass es das letzte Mal sein wird, dass du in diesem Leben sprichst."
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Offline Dominic

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Re: Tiors Tempel
« Antwort #36 am: 27. Jan 11, 20:08 »
Albert blieb ruhig, seine Augen fixierten die ihren.

So richte mich, aber bedenke: Ich trage einen Makel an mir! Wenn du mich richtest, musst du meinen Körper zerstören! Tust du es nicht, wird sich mein Leib erheben und seinen Schwertarm gegen die erheben, die ich zu schützen gedachte. Dies ist der Richtspruch den ich von den Göttern empfing. Ich habe alle Prüfungen Tiors bestanden und er hat mich gemessen an meinen Taten. Nun werden wir sehen, ob er mich in seine Hallen lässt, oder ob Er mich für mein Verrat in Szivars Reich wirft.

Ein Grollen wie aus einer Wolfskehle lief durch seinen Körper, doch legte er seinen Kopf in den Nacken und unterwarf sich dem Urteil, das Tior durch sie zu ihm brachte.

Ich biete dir meine Kehle, als Zeichen des Respekts. Und ich bitte dich mir einen letzten Wunsch zu gewähren: Lass mich aufrecht sterben?

« Letzte Änderung: 27. Jan 11, 20:14 von Dominic »
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Re: Tiors Tempel
« Antwort #37 am: 27. Jan 11, 21:17 »
Der Druck an Alberts Kehle wurde stärker bevor er wieder nachgab.
Kassandra richtete sich auf und trat zurück. Sie musterte den Mann vor sich genau, so als ob sie sich seine Gesichtszüge einprägen wollte. Die Beziehung zwischen den beiden Priestern war von Beginn an ambivalent gewesen und trotz allem waren sie miteinander verbunden: zwei Seiten einer Medaille.
Sie hatten nebeneinander und füreinander gekämpft und gegenseitig ihr Blut vergossen.
Kassandra war das Werkzeug ihres Gottes, ihre Menschlichkeit nur eine dünne Tünche über der Flamme der Gewalt die sie auf das Schlachtfeld trug. Sie hatte sie aufgegeben um Avatar Tiors sein zu können, Werkzeug sein zu können.
Albert war das Werkzeug seines Gottes, der einen neuen Weg beschritt und sich beim Suchen danach verlor, durch und durch Mensch und dadurch fähig die Gewalt als Werkzeug zu sehen und sie so zu nutzen.
All das war nun vorbei. Nicht einmal ein nachsichtiger Gott vergab den Verrat an ihm leichtfertig.
Tior war nicht nachsichtig.

Albert stand auf und blickte auf das Tiorsbildnis vor sich, spreizte die Arme und richtete die Handflächen nach vorne: er war das Opfer, dessen Blut die heiligen Flammen nähren würde. Kassandra trat hinter ihn und legte den Dolch an seine Kehle. Sie umfasste seine Brust und so standen die beiden Krieger in einer fast schon intimen Umarmung da, das Gesicht der Hohepriesterin neben dem des Mannes.
"Blut! Kampf! Und Ehre! Albert!"
In dem Augenblick, in der er seinen Namen das erste Mal von ihren Lippen hörte, starb Albert.
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Offline Dominic

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Re: Tiors Tempel
« Antwort #38 am: 27. Jan 11, 21:39 »
Frei, ging es Albert durch den Kopf. Seine letzten Gedanken überraschten ihn. Er dachte das sein Wort weiter getragen wurde, dass er seine Aufgabe erfüllt hatte, aber auch sehr viele andere Dinge. So dachte er daran, dass er jetzt wohl keine Gelegenheit mehr bekommen würde diesem verfluchten Arthur McWieauchimmer die Nase zu brechen. Dann war da Dunkelheit. Der schein des heiligen Feuers verschwamm und wich der Schwärze der Nacht.Frei
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Re: Tiors Tempel
« Antwort #39 am: 27. Jan 11, 21:41 »
Mit einem lauten Krachen flog die schwere Holztür an die Wand. Dareios, der den Raum zwar verlassen, aber an der Tür gelauscht hatte, stürmte in den Raum. Er sah Albert, in den er all seine Hoffnungen gesetzt hatte, fast wie in Zeitlupe zu Boden stürzen. Kassandra über ihm. Waffenlos rannte Dareios auf die stark aufragende Frau zu, in seinem Kopf rasten die Gedanken. Er wusste nicht, was er tun sollte, doch brauchte Albert ganz offensichtlich seine Hilfe. "Heute wird es kein Opfer geben!", schrie er.

In diesem Moment drehte Kassandra sich zu ihm. Die Macht, die von ihr ausging, war spürbar, wie ein Orkan nach einer gewaltigen Stille, wie ein Sonnenstrahl in den Tiefen der Erde. Sie sprach kein Wort, doch ihr Blick brüllte es förmlich, ja, Dareios konnte fast eine Stimme in seinem Kopf hören:
"Halt!"

Als wäre er gegen eine Wand gelaufen, hielt der junge Novize inne. Entsetzen sprach aus seinen Augen.
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Offline Kassandra Wolfsgeheul

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Re: Tiors Tempel
« Antwort #40 am: 27. Jan 11, 21:59 »
Der Blick der Priesterin streifte den Novizen und tat ihn als unwesentlich ab. Ihr Griff umfasste den Körper des Mannes, stützte ihn und ließ ihn zu Boden gleiten bis er auf den Steinplattes der Tempelhalle lag und sein Blut sich in einer Lache um seinen Körper verbreitete. Heiß schoß es aus der Wunde an seiner Kehle und lief über die Hände der Frau, färbte sie, ließ sie Handschuhe aus dunklem, purpurnem Blut tragen.
Kassandra Wolfsgeheul kniete in der Lache neben dem gefallenen Mann, legte den Kopf schief und lauschte dem fliehendem Atem, dem immer schwächer pochenden Herzen. Die Augenblicke dehnten sich zu Unendlichkeiten, die Stille in der Halle absolut, die Anwesenheit Tiors greifbar.
Ein letztes Brodeln erklang.
Kassandra beugte sich herab und schlug ihre Zähne in die Kehle des Mannes.
Sie trank von seinem Blute, legte den Kopf in den Nacken und stieß ein markerschütterndes Heulen aus, welches den Tempel in seinen Grundfesten erzittern ließ.
Die Flammen des Altars erwachten brüllend zu Leben und jedes fühlende, atmende Wesen innerhalb der Mauer WUSSTE das Tior unter ihnen weilte.
Die Priesterin nahm den silbernen Dolch und schlitzte die Innenseite des linken Armes vom Handgelenk bis zum Ellenbogen auf.
Dunkles Blut troff auf den Mann unter ihr herab, tränkte sein Gesicht und die Wunde.
Die Stimme Kassandras erscholl in hallenden Inkantationen in urcaldrisch, rezitierte die Namen ihres Gottes und pries seine Macht.
« Letzte Änderung: 27. Jan 11, 22:02 von Kassandra Wolfsgeheul »
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Re: Tiors Tempel
« Antwort #41 am: 27. Jan 11, 22:17 »
"Tior ist unter uns!"
Dieser Gedanke überragte alles andere. Dareios sah die Priesterin, sah, wie sie das Blut Alberts trank. Und spürte die Anwesenheit des Herrn über Blut und Feuer.
Er fasste sich und stellte sich aufrecht hin, den Kopf geneigt, die Arme ein Stück vom Körper gehalten. Leise begann er zu sprechen.

"Tior, Herrscher über Blut und Feuer. Ich spreche als dein Diener zu dir. Ich weiß, dass alles so geschehen wird in deinem Haus, wie Du, nur du allein es willst.
Ich weiß auch, dass dein Weg nicht der Weg des sinnlosen Tötens ist, dass Du, der du Albert hast gehen lassen, dem du Prüfungen auferlegt hast, diesen edelsten deiner Diener
noch nicht zu dir rufst! Tior, Herrscher über Blut und Feuer, lasse Albert den Weg gehen, den Du ihm gewiesen hast, lasse ihn leben und andere lehren, Dir zu folgen!
Tior, Herrscher über Blut und Feuer, ich bin unwürdig. Und doch stehe ich hier und bitte dich, lasse Albert, dein Werkzeug gegen Konar, der nicht länger dein Werkzeug ist, leben!
Lasse ihn und die seinen Blut und Feuer über Deine Feinde bringen!" Dareios wurde immer lauter, und endete mit einem Schrei. "Tior, Herrscher über Blut und Feuer!"
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Offline Kassandra Wolfsgeheul

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Re: Tiors Tempel
« Antwort #42 am: 27. Jan 11, 22:31 »
Kassandras Stimme stieg und fiel in Kadenzen während ihr Blut den Körper des Mannes badete.
"HÖRE, TIOR! SIEH DIES WERKZEUG DEINES WILLENS, SIEH WIE DEIN WILLE UND DEIN WERK VOLLBRACHT WERDEN! VERGANGEN IST DAS ALTE UND VERGESSEN SOLL ES SEIN, WILLKOMMEN IST DAS NEUE, ZUKUNFT SOLL ES WIRKEN! GEBOREN AUS BLUT UND FEUER SOLL ES DEINEN NAMEN AUF DEN LIPPEN TRAGEN UND DIE KLINGE DEINES KAMPFES SEIN!"
Die Feuer wurden gleißend und blendeten jeden der es wagte den Blick auf die beiden Körper zu richten, die nun mehr nur noch als Sillhouetten zu erkennen waren.
Lediglich die inzwischen raue Stimme der Priesterin durschnitt die Luft, die vor Macht und Spannung so gesättigt war, das man an ihr ersticken mochte.
"HÖRE DAS WORT TIORS UND ERHEBE DICH, DENN ER IST DIE QUELLE DEINES SEINS! ICH RUFE DICH UND DU WIRST ANTWORTEN, DENN DU BIST KASSOS BLUTKLINGE!"
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Offline Vanion

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Re: Tiors Tempel
« Antwort #43 am: 27. Jan 11, 22:34 »
Dareios fiel auf die Knie. "Eine Taufe!", durchfuhr es ihn. "Eine Taufe!"

Er hatte sich gewaltig getäuscht. Er hatte sich angemaßt, Tiors Willen erkannt zu haben und sich angemaßt, dass Tior ihn, einen Anfänger, hören würde. Die Intensität von Kassandras Stimme, das Licht, die gesamte Situation waren zu viel. Er wusste nicht mehr, was richtig und was falsch war, er wusste nur, dass er sich gewaltig getäuscht hatte.

Doch eine leise Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass er Zeuge der Macht Tiors geworden war - und dass er lebte.
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Offline Dominic

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Re: Tiors Tempel
« Antwort #44 am: 27. Jan 11, 22:44 »
Langsam öffnete der neu geborene Priester die Augen und sah sich um, unendlich langsam erhob er sich. Blutige Abdrücke hinterlassend, ging er auf das heilige Feuer zu und sank auf ein Knie. "Ich habe verstanden, Herr!" Als er sich erhob fiel das Blut von ihm ab, so wie auch seine Sünden von ihm abgefallen waren, als Tior ihn erneut in die Welt gehen ließ. Er ging auf Kassandra zu und beugte auch vor ihr sein Knie. "Ich habe dich gehört und so soll es sein: Kassos Blutklinge soll mein Name sein, der Name den Er mir durch dich gab. Du gabst mir Sein Blut durch deine Adern und nahmst mein Blut in deinen Leib. So sind wir verbunden und wann immer ich deinen Kriegsschrei höre, will ich an deiner Seite kämpfen. Möge Tior dir einen Ehrenplatz in seinen Hallen schenken!"
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