Um Ahrnburg herum

[Mel]

Den Wiesen und Feldern um Ahrnburg sah man die Schlacht noch deutlich an.
Das Gras war so sehr zertrampelt worden, dass der Boden mehr aus rotbraunem Schlamm bestand, Blut war manchmal noch im wenigen Gras zu erkennen. Pfeile steckten im Boden und den Bäumen, hier und da erkannte man Pfeile der Bogeschützen aus York.
Schweigend und mir grossen augen sah Lorainne sich um und der Schrecken des Krieges wallte wieder in ihr auf.
Die Toten hatte man fortgetragen, einige schon beerdigt oder verbrannt. Soviele waren gestorben...
Wohlbekannter Zweifel liess sie erschauern und eine Gänsehaut überzog ihren Rücken und ihre Arme.
William sah sich ebendo aufmerksam wie sie um und Lorainne beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. Der Falke kreiste über ihren Köpfen.
"Wir sollten weiter in die südliche Richtung reiten. Im Norden an der Brücke hat es ebenfalls erbitterte Kämpfe gegeben und ich will heute kein Blut sehen, dafür ist es ein zu schöner Tag" sagte sie an William gewandt und dachte bei sich "Ausserdem scheint die welt nur noch aus Blut zu bestehen und das verkrafte ich nicht länger. Ich will wissen für was für eine Welt ich kämpfe, ob es sich lohnt..."

Je weiter man sich von der Stadt entfernte und nach Süden gelangte, desto weniger sah man der Umgebung die Schlacht an.
Die Bäume des kleinen Wäldchens, das sie passierten, waren in grün gekleidet und die Sonne schien durch die Blätter. Lorainne streckte ihr Gesicht der Sonne entgegen, um die warmen Strahlen einzufangen, damit sie ihr das Herz erwärmten.
"Es scheint, die Götter freuen sich über den Sieg. Schau Dir die Bäume an, William. So grün sind sie nur in Caldrien. Naduria ist guter Laune. Und erst Alamar, so hell und warm schien seine Sonne schon lange nicht mehr."
Sie lächelt William an. "Regarde lá, da ist die ahrn. wir sollten bald halt machen und die sonne geniessen, vielleicht erleuchtet sie auch deine finstren gedanken."
Dann lachte sie plötzlich los. "Mir fällt gerade etwas ein. Konar, der Name des Thronräubers, bedeutet in meiner Sprache Ar.... ähm... es ist ein Schimpfwort, nur wird es ein wenig anders geschrieben. Passend, oder nicht?"

[William von York]

William ritt schweigend über das Schlachtfeld hatte Er doch schon so viele gesehen und es roch immer nach dem gleichen.Feuer und Blut.

"Ja stimmt laßt uns weiter Richtung Süden reiten!"

So langsam schien es das auch die finsteren Gedanken aus William`s Kopf wichen als Sie das Schlachtfeld hinter sich gelassen haben.

"Oh die Wälder in Walisien sind auch grün und groß.Aber das die Tage nun wärmer werden kann ich nur begrüßen,den der Winter war lang und hart.Ich verstehe genau was ihr meint mit Konar!" Er konnte sich ein lichtes Lächeln nicht verkneifen. "Lorainne seht dort vorne der kleine Hügel mit den Weiden.....sollen wir dort Rast machen?"

[Mel]

"Wer zuerst oben ist..."
Lorainne galoppierte und drückte sich nah an das Pferd.
Über die schulter rief sie William zu: "Und wehe, du lässt mich aus Höflichkeit gewinnen..."

[William von York]

So gab William dem Friesen die Sporen um den Vorsprung Lorainnes nicht zu groß werden zulassen.Im vollem Galopp stürmte er den Hügel hinauf.

[Mel]

Keuchend vor Lachen kamen sie oben an.
"Gut geritten, York. Komm, lassen wir die Pferde grasen und essen wir selbst etwas. Und dann erzähl mir von Walisien."
Behende sass sie ab und entledigte sich ihrer Stiefel und Strümpfe. Barfuss stand sie im nassen Gras und seufte tief.
"Als Kind bin ich immer barfuss durch das Gras gelaufen..."

[William von York]

William nahm eine Decke  hinter dem Sattel ab und breitet sie aus.Dann löste er den Schwertgürtel und stellte das Schwert an den Baum.dann ging er auf Lorainne zu.
"Was soll ich dir aus meiner Heimat erzählen Lorainne......soviele Jahr bin ich fort gewesen es hat sich viel verändert.Als Kind waren wir oft in den Wälder unterwegs und haben uns im Umgang mit dem Bogen geübt.Und die Burg unseres Vaters barg keinerlei Geheimnisse vor uns.....ich würde heute noch mit verbundenen Augen durch die Gänge finden,doch das ist schon lange her........" schwermütig klangen seine letzten Worte.

[Mel]

Als sich der Klang in Williams Stimme veränderte blickte sie zu ihm auf, jetzt völlig ernst.
"Ich weiss, was Du meinst. Ein grosser Mann sagte mir aber einmal "Heimat ist da, wo das Herz zu Hause ist". Und da ist schon etwas wahres dran, obwohl ich mich fast jeden Tag nach zu hause sehne. Wie muss es erst für Dich sein, bist du doch soviel weiter entfernt als ich. Aber wenn Die Heimat da ist, wo das herz ist, dann..."

[William von York]

William legte seinen Zeigefinger auf die Lippen Lorainne`s.

......dann muß ich wohl die Heimat gefunden haben,denn nun DU hast den Weg in mein Herz gefunden.Und ich könnte dich deiner Heimat niemals berauben aber hier könnte Ich eine neue finden!"

William blickte in die Augen von Lorainne.

[Mel]

Lorainne wollte etwas erwiedern, fand aber keine Worte.
Aus grossen augen blickte sie zu William auf.
"alors rester avec moi, mon coeur" sagte sie leise!

[William von York]

William versuchte sich daran zuerinnern was er vor vielen Jahren beim Herzog von Aquitanien gelernt hatte.Sie hatten diese Sprache selten gesprochen,sondern nur seine da der Herzog sie im Glaubenskrieg erlent hatte.Nur langsam kamen ihm die Worte wieder in Erinnerung.

".......si cela ton désir est,mon amour......." antwortete Er sanft. "Ich hoffe ich habe es richtig ausgesprochen?"

[Mel]

Seine Aussprache war abscheulich, aber sie wollte ihn nicht verbessern, fand sie seinen Aussprache, seinen Akkzent doch so wunderbar!
Sie lächelte nur und blickte verlegen zu Boden.

[William von York]

Schweigend standen sie nun einen Augenblick da.

"Lorainne habt ihr nicht auch einwenig Hunger?" fragte William sie um auch einwenig das Thema zuwechsel,hatte er doch das Gefühle das sie das ganze verlegen werden ließ.Seine finsteren Gedanken waren im Nu verflogen da die Zukunft noch soviel schönes bereit hielt.Und das Beste stand grade hier neben ihm.

[Mel]

"ah, oui.."
Aus ihrer Starre aufgeschreckt, drehte sie sich nun endlich um und kramte etwas aus den Satteltaschen. "Voila, Brot, Käse und Wein. Und... voila: Marzipan."
Vollgepackt deutete sie mit ihrem Kopf zur Decke. Sie legte alles ab, entkorkte die Flasche und setzte sich ins Gras.
"Merde, ich habe keine Trinkgefäße dabei... offensichtlich müssen wir wohl aus der Flasche trinken.... William?! Merci pour le temps avec toi. Fast ist es so, als befänden wir uns gar nicht im Krieg."

[William von York]

William folgte ihr und holte aus seiner Satteltasche noch ein Stück Hardwurst sowie zwei Tonbecher mit einem Drachen darauf.
"Ich denke das wir die hier nehmen können." er deutete auf die Becher in seiner Hand.Anschließend füllte er beide Becher und reichte eine Loraine.
"Dafür braucht ihr mir nicht zu danken,nichts tät ich lieber als bei euch zusein" William erhob den Becher. "On the most miraculous woman in completely Engonien and et l'amour!"

[Mel]

Lorainne prostete ihm zu.
"Das letzte habe ich verstanden.. und den Anfang kann ich mir denken, aber was ist miraculus?" Sie versuchte William Aussprache nachzuahmen, scheiterte aber kläglich und lachte. "Welche Sprache werden eigentlich unsere Kinder sprech..." Abrupt verstummte sie und wurde rot. Zu losgelöst von all dem Leid war ihre Zunge mal wieder schneller als ihre Gedanken gewesen.
Verlegen stand sie auf und ging die wenigen Schritte ans Flussufer.
"Regarde, wie blau das Wasser ist.... als wir an der Droor standen, war das Wasser eher rot."
Barfuss schritt sie in das Wasser und erschuaderte, weil es so kalt war.
Plötzlich drehte sie sich zu William um und streckte Dir hand zu ihm aus.
"Aller! Komm ins Wasser, es ist so wunderbar.. so frisch und dann lassen wir Steine springen... kannst du das?"