Arius hatte ordentlich Kraft in den Fingern. Das bekam die Kenderin zu spüren als er ihre Hände packte. Wenn er wollte könnte er ihr wohl ganz schön weh tun, aber er hatte sich wirklich im Griff so wie er sagte. Und er schien wirklich freundlich zu sein.
Zu den Adligen war von der Kenderin nur ein helles Lachen zu hören, welches ungemein Amüsiert klang.
Dann allerdings verstummte sie schnell um dem Gespräch der beiden zu lauschen.
Ein teil ihrer Gedanken beschäftigte sich neben bei mit der Frage ob sie den Umgang mit einer Waffe erlernen wollte, was sie eindeutig mit Ja beantworten konnte. Dann ging er zu Frage über, ob sie dafür einem Orden beitreten musste. Das wusste sie nicht zu beantworten. Schließlich wanderten ihre Gedanken über zu Tior, von dem sie bis jetzt nur sehr wenig wusste. Wenn sie so überschlug wusste sie im Moment am meisten von Lavinia, da alle ständig von ihr redeten.
Dann wusste sie ein bisschen was über Tior, Allamah und Szivar. Gehört hatte sie des weiteren von Naduria und Equil, aber wirklich etwas anzufangen wusste sie mit ihnen nicht.
Auf jedenfall schien es keinen Gott der Finder zu geben. Was sehr Schade war wie sie fand.
Ein anderer Teil beschäftigte sich kurz mit Felix, aber er schien so müde, dass sie ihn lieber in Ruhe ließ und nur achtgab, dass er nicht einschlief und ins Herdfeuer kippte.
Der dritte Teil lauschte wie bereits gesagt gebannt und verglich die genannten Waffen. Keine schien wirklich zu ihr zu passen. Als sie das letzte mal ein Schwert in der Hand gehalten hatte, hatte man ihren Rumpf fast durch gehauen, aber sie hatte sich auch nicht besonders geschickt angestellt. Sie hatte es auch nur an sich genommen, damit der besessene Elf sie nicht mehr damit attakieren konnte.
Womit sie allerdings gute Erfahrungen gemacht hatte war ein kleiner Dolch. Der passte zu ihr, ließ ihr die Schnelligkeit und Wendigkeit die ihr bis jetzt das Leben gesichert hatte und ließ sich leicht verstecken.
In erster Linie war sie zwar Heilerin und Finderin, aber sie hatte schnell begriffen, dass es nur praktisch war wenn man sich auch wehren konnte.
Ansonsten musste sie halt wieder quer durch den Wald sprinten. Das war wenigstens etwas was sie konnte.
Die Axt summte zufrieden in ihrem Schoß vor sich hin und wenn man ein Auge auf sie hatte konnte man merken, dass die Kenderin leicht den Kopf neigte um ihr ihr spitzes Ohr zu leihen. Allerdings nicht zu stark, damit eben jene nicht unter den Haaren hervor lugten.
"Als ich das erste Mal ein Schwert in Händen hatte, hat man mich fast in zwei geschnitten. Aber mit einem kleinen Dolch hab ich tatsächlich helfen können.", brachte sie sich nun wieder in das Gespräch der Männer ein, und zwirbelte nachdenklich eine herabgefallene Haarsträhne zwischen den Fingern.