Lorainne ging auf Vanions Tadel bezüglich anders nicht ein, sie würde so oder so noch mit der Kenderin sprechen müssen, und mit jedem anderen, der Vanion unterstützt hatte.
"Krieg? Nein, das wäre zu einfach..."
Lorainnes Blick fiel wieder auf die Kiste, leise sprach sie weiter:"Als er starb, habe ich meinem Vater versprochen, dass ich ihn neben meiner Mutter bestatten werde. Und egal, wer oder was sich mir in den Weg stellen mag, dieses Versprechen werde ich halten. Ich werde seine Asche persönlich neben meiner Mutter - möge sie ihren Platz bei Lavinia eingenommen haben- begraben.
Und was Roquefort und die seinen angeht: Sie werden sich wünschen, dass sie mich getötet hätten, anstatt zu versuchen, mich gefügig zu machen. Diese Fehde wird beendet werden, und danach wird kein Roquefort mehr am Leben sein, der sie weiterführen könnte."
Ihr Tonfall liess es in dem Raum kurz kälter werden. SIe schloss kurz die Augen, bevor sie weitersprach: "Zuerst brauche ich jetzt ein Bier, lass uns runtergehen. Dann werde ich sehen, ob man Simon hier helfen kann. Roquefort wird wissen, dass ich noch lebe und diesen Fehler beheben wollen. Gleichzeitig wird er damit rechnen, dass ich Rache nehmen will. Er wird vorbereitet sein, wenn wir nach La Follye gehen. Also können wir uns Zeit lassen und uns auch vorbereiten. Ich muss zu Fulk und den Männern meines Vaters. Was diesen Rugier betrifft: Du wirst ihn später zu mir schicken, ich muss mit ihm reden. Simon, Goldbach, William" Lorainne Gesicht nahm einen weichen Ausdruck an, "ich denken deren Unterstützung kann ich mir sicher sein. Was theoretisch auch reichen würde, um La Follye einzunehmen, aber wir wissen nicht, womit wir es -von Savaric einmal abgesehen- noch zu tun haben. Darüber brauchen wir mehr Informationen. vielleicht findet wir etwas, womit wir den Baron überzeugen können, dass Savaric zu unrecht auf La Follye sitzt, denn dann kann ich offiziell dorthin marschieren und es einnehmen. Ich muss sowieso herausbekommen, wie Blanchefleur zu den Ereignissen steht."
Während sie sprach, ging sie langsam Richtung Schankraum und öffnete die Tür. Als sie William dort sitzen sah, mit dem Rücken zu ihr, brachte sie keinen Ton mehr heraus. Gestern Abend hatten sich die Ereignisse überschlagen, und sie wusste nicht, ob es der wein gewesen war, dass ihr Herz hatte schneller schlagen lassen, als sie ihn gesehen hatte, wie er vor ihr kniete. Doch auch jetzt hatte sich nichts geändert. Sie drehte sich zu Vanion um und sprach leise: "Sag mir, was habt ihr .... dort.... mit mir gemacht? Als Du Simon zurückgeholt hast, war er anders. ICH kann mich an William erinnern, und das verstehe ich nicht. Warum? Wie ist das passiert?"