Autor Thema: Das Lager des Grünen Ritters  (Gelesen 11899 mal)

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Offline Vanion

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #75 am: 27. Jun 14, 12:47 »
Nach der langen Wache hatte Vanion lange geruht. Als er geweckt wurde, rieb er sich müde die Augen, raffte sich jedoch rasch auf und zog sich an. Noch vor dem Frühstück (das wohl eher ein Vormittagsstück werden sollte) begann er mit ein paar Übungen. Rasch wurden ein paar der Männer auf den Knappen aufmerksam, und kamen auf ihn zu. Vanions Kenntnis der caldrischen Sprache war zwar vorhanden, aber fern jedweder Perfektion, doch verstand er sehr deutlich, was man von ihm wollte, als ihm ein Stock von der Länge eines gesunden Anderthalbhänders entgegen gehalten wurde, nebst einem kleinen, handlichen Bogen und ein paar Pfeilen.

Zweifelnd sah er auf die Übungswaffen hinunter, dann zuckte er mit den Schultern und griff nach dem Bogen. Ein Handgelenkschoner aus gutem, festem Leder wurde ihm gereicht, diesen legte er an - dann gab er ein paar Schüsse auf eine etwas entfernt stehende, bemalte Zielscheibe aus Stroh ab. Ein paar der Männer grinsten, als sein erster Pfeil die Scheibe um einen guten Meter verfehlte, doch die anderen trafen alle das Ziel, mehr oder weniger nahe der Mitte.

Schulterzuckend wechselte Vanion ein paar Worte mit den Männern. Fachsimpeln über mögliche Schusstechniken war nicht grade seine Stärke, und das sagte er auch.
Als er den Fehler machte zu erwähnen, dass er mit Schwert und Bardike ungleich besser umgehen konnte als mit dem Bogen, erweckte er Fulks Aufmerksamkeit.
« Letzte Änderung: 27. Jun 14, 12:50 von Vanion »
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Offline Vanion

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #76 am: 03. Jul 14, 14:06 »
Mit einem Auge achtete der Knappe weiterhin auf Fulk, während er halbherzig weiter fachsimpelte. Sein Anteil am Gespräch beschränkte sich meist auf "Hm", "Oui", oder "J'ai pas compris". Fulk unterhielt sich gestikulierend mit einem anderen, bärbeißig aussehendem Caldrier, und immer wieder zuckte seine Hand in seine, Vanions, Richtung. Schließlich gingen beide über den vom Regen der gestrigen Nacht noch matschigen Boden hinüber. 
Respektvolles Schweigen erfüllte nun die Luft, nur unterbrochen von vereinzeltem Vogelzwischtern, bis Fulks Begleiter sprach:
"Reden, mein Freund, ist eine einfache Sache. Was hältst du davon, wenn wir den Vormittag nutzen, und ein wenig üben? Den Körper frisch zu halten ist nichts Falsches, im Gegenteil. Es wäre mir eine Ehre, herauszufinden, was der Knappe bereits gelernt hat."  Freundlich nickte Vanion. Zwar genoss er die vom Kämpfen freie Zeit, doch hatte der Mann, der sich als Alain vorstellte, durchaus Recht. Man war schneller aus der Übung, als man es dachte! Zunächst jedoch war das Frühstück wichtiger.

Die Männer hatten sich nach und nach aus einem großen Topf einen Brei geschöpft, der sich als herzhaftes Gemisch aus gestampften Nüssen, getrockneten Äpfeln, und Hafer herausstellte, gesüßt mit Honig. Auch Vanion nahm sich eine Holzschüssel und aß. Dann machte er sich auf die Suche nach Lorainne.
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Mel

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #77 am: 03. Jul 14, 14:24 »
Sie saß immer noch mit geschlossenen Augen da, das Schwert griffbereit.
"Komm her Vanion, lunger da nicht hinter mir rum." sagte sie, ohne die Augen zu öffnen.

Offline Anders

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #78 am: 05. Jul 14, 08:41 »
Anders hatte sich nach der Wache schnell wieder auf ihrem Schlafplatz zusammengerollt. Ein großer Fan der Nachtwache würde sie aber wohl nie werden.
Anders schlief und während sie schlief träumte sie. Ein kleines Grasplatteau vor einem Waldrand. Das Gras wogte im Wind und ließ es wie in Zwillen auf die Klippe zuwogen. Vögel schossen darunter hindurch segelten durch die Luft.

Anders erwachte gegen Vormittag. Die Kenderin streckte sich und rieb sich den Sand aus den Augen. Dann krabbelte aus den Büschen hervor und schaute sich um. Im Lager herrschte reges Treiben und anscheinend bereiteten sie alles vor für ein Mittagessen. Ein wenig lustlos machte Anders sich auf den Weg ins Lager. Bald stieg ein süßer Geruch in ihre Nase und sie schloss die Augen.
"Hmmm. Lecker."
Schnell trugen ihre Füße sie in Richtung des Geruchs. Dort waren viele Menschen, vor allem Männer. Schnell erfassten die Augen der Kenderin die Situation und bald sprang sie ebenfalls herum und half beim verteilen oder Sachen wegräumen.
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Offline Vanion

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #79 am: 07. Jul 14, 17:14 »
"Guten Morgen!"
Ein wenig wunderte Vanion sich, dass Lorainne nach der langen Wache bereits wach war. Es schien, als habe sie seit ihrer Rückkehr weniger Schlaf nötig als je zuvor.
"Ich hoffe, du hast etwas gegessen?" Rasch berichtete Vanion von seinen Versuchen am Bogen, hinten im Lager. Auch die anstehende Übung verschwieg er nicht.
"Nun, meinst du, ich soll zeigen, was ich kann?"
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Mel

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #80 am: 08. Jul 14, 23:03 »
"Non, hab ich nicht."Lorainne öffnete widerwillig die Augen und versuchte Vanion aufmerksam zuzuhören.
Doch der meist unregelmäßige und wenige Schlaf, verhinderte, dass sie seinen Ausführungen en detail folgen konnte.
Erst als er eine frage an sie richtete, riss sie sich zusammen.
"Ja, solltest Du. Verdien dir respekt, und den Männern tut ein wenig Übung auch gut."
Sie rieb sich die Augen und erhob sich schwerfällig.
"Ich begleite Dich zurück. Danach müssen wir Pläne machen, ich habe vor, nach Brega zu reisen."
Sie brauchte dringend Menschen um sich herum, geschäftiges Treiben, und wollte der Einsamkeit des Waldes entfliehen. Zu war sie mit ihren Dämonen, die ihr nacht den Schlaf raubten, bechäftigt.

Offline Isegrim

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #81 am: 09. Jul 14, 22:47 »
Nachdem Dorrell den Schrein von Naduria etwas betrachtet hatte stellte er fest das Spuren von ihm tiefer in den Wald führten. Jemand hat die Opfergaben wohl für sich genutzt und ist damit in den Wald gegangen, anhand der Abdrücke im Boden wird es wohl mehr als einer sein und so wie das Gras bereits zertreten war wird hier jemand häufiger sein. Boris der Irische Wolfshund folgte ihm mit etwas Abstand. Dorrell hatte den Rest an ihrer Feuerstelle gelassen er hatte nur den Bogen und den Ghillie mitgenommen. Er wusste er wird nicht die ganze Zeit auf dem Pfad bleiben können und sich ins Unterholz schlagen müssen damit man ihn nicht bemerkt und auch Boris wird ihn dann nicht mehr begleiten können.
Nach einer Weile trennte sich der Pfad und Dorrell folgte dem rechten Pfad, die Spannung in seinem Körper stieg. Er hielt kurz inne, an dieser Stelle waren die Zweige links und rechts noch immer abgeknickt der eine Baum sah aus als wäre dort häufiger einer raufgeklettert. Hier scheint wohl einer Art Checkpoint oder Schleuse zu sein, aber es sah aus als ob man ihn eine Weile nicht benutzt hätte. Es dauerte noch eine Weile bis Dorrell eine grössere Freifläche erreichte, hier konnte er feststelle, dass sich hier eine kleine Gruppe aufgehalten hatte. Man sah noch die Schlafstellen wo die Zelte standen und Leute gelegen haben. Auch konnte man noch eine Stelle für Essensreste und Fäkalien ausmachen, dies war nicht schwer durch die Anzahl von Fliegen die sich dort noch aufhielt. So wie es hier aussah werden hier zwischen 10 – 15 Leute gewesen sein.
Dorrell wollte nun dem anderen Pfad folgen es ging nun leicht in die Dämmerung und er wollte das restliche Tageslicht noch nutzen. Vorsichtig folgte er dem Pfad bis er Stimmen vernahm. Sein  Handzeichen verstand der alte Jagdhund sofort Boris machte kehrt und lief den Pfad in die entgegengesetzte Richtung zurück. Dorrell rollte zügig den Ghillie aus und warf in über die Schulter und versuchte sich leise ein paar Schritte abseits des Pfades zu bewegen. Er legte sich hin und verharrte dort, sein Atem dachte er, er war noch so laut hoffentlich hörte man ihn nicht. Langsam kam er zur Ruhe. Die Stimmen waren nicht laut gewesen aber er merkte wie sie sich entfernten.
Dorrell wollte noch wissen wie weit er kam, es würde jetzt länger dauern die Stimmen verfolgen zu können. Auf den Pfad könnte er erstmal nicht zurückkehren und das Unterholz war recht dicht es wir einige Zeit in Anspruch nehmen  sich dort langsam und recht lautlos durchzuschlagen. Dorrell bewegte sich langsam auf allen Vieren voran immer wieder musste er anhalten um einen Horchhalt einzulegen es kam ihn schon vor wie Stunden und es wurde von Mal zu Mal dunkler und es war schwer die Richtung des Pfades zu erkennen.
Nun hörte er wieder Stimmen, aber es klang wie Flüstern und die Stimmen bewegten sich auch nicht. Dorrell versuchte sich zu konzentrieren und sich auf seine Umgebung einzustellen bis er ein paar Worte aufschnappen konnte. „Grüner Ritter!“ Mehr brauchte Dorrell nicht er musste das verbleibende Licht ausnutzen sonst würde er die Nacht im Unterholz verbringen müssen. Der Vorteil an dem Ghillie war aber auch das er ihn recht warm hielt so entschied sich Dorrell das Licht noch auszunutzen und sich dann für die Nacht einzurichten.

Offline Vanion

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #82 am: 10. Jul 14, 14:57 »
Unter unbeschwerten und unwichtigen Gesprächen kehrten die beiden ins Lager zurück. Freundlich winkte Vanion Anders zu, als er sie, die Hände voll mit schmutzigem Geschirr, zwischen den Männern hin- und herwuseln sah. Man schien sie gutmütig zu belächeln, und das freute den Knappen: die leichte und freundliche Art des Kenders schien ihr in diesem Haufen verschlossener, bärbeißiger Gestalten zugute zu kommen. Abgesehen davon war sie eine Frau, und die Waldläufer schienen sich gradezu darin zu überschlagen, ihr für ein Lächeln oder ein Grinsen zur Hand zu gehen. Natürlich fiel auch manche Zote, aber unter Lorainnes strengem Blick verstummten die Stimmen.

Rasch suchte Vanion Fulk auf, der bereits dabei war, einige Aufwärmübungen mit drei, vier anderen durchzuführen. Der Knappe stellte sich dazu, dehnte ein wenig die Arme und Beine, versuchte, sich zu lockern. Dann packte er einen der langen, schwertähnlichen Stöcke von einem Ständer, warf einen zweiten Alain zu, und stellte sich in Position.

Eine wohlbekannte Ruhe ließ sich in Vanion nieder. Kampf! Das konnte er. Dieses ständige Gerede, seine Herkunft, Savaric, all das verblasste nun. Schon als Kind hatte er mit Stöcken gekämpft, und in seiner Vorstellung wurde nun auch die geschälte, dünne Eiche in seiner Hand zu einem glänzenden, scharfen Schwert. Die gepolsterte Kleidung, die er trug, wurde zu einer stählernen Rüstung, und sein Gegenüber, der in einer Mischung aus dickem Stoff und Lederkleidung gewandet war und ihn wachsam beäugte, wurde zu einem blau-schwarz tragenden Soldaten des Lupus. Pure Kraft ging von Vanion aus, als er in einer schnellen Vorwärtsbewegung aus seiner Haltung ausbrach und mit einem beidhändigen Hieb nach Alains Gesicht schlug. Die Stöcke krachten aneinander, Vanions Hieb glitt nutzlos an der Verteidigung seines Gegners ab. Schlag auf Schlag tauschten die beiden nun aus, wilde Kraft, rasche, treibende Finesse, und flinke Beinarbeit führte die Kontrahenten immer wieder zusammen und auseinander. Links, rechts, rechts, links, krachend prallte immer wieder Holz auf Holz, Holz auf Haut, Haut auf Haut, bis Alain schließlich wankte und einen Treffer gegen die Hüfte hinnehmen musste.

Keuchend warf Vanion den Stock zur Seite und stützte die Hände auf die Knie. Alain, der sich die Hüfte hielt, kam auf ihn zu und musterte ihn widerwillig. "Für einen Tangaraner - pas mal!", murmelte er. Unmut zuckte über Vanions Gesicht, und härter, als er es unter anderen Umständen vielleicht gesagt hätte, fuhr er den Caldrier an: "Tangaraner, na und?! Je suis un ecuyer, ma naissance n'est pas important! Ein Tangaraner ist nicht schlechter oder besser als ein Caldrier." Kurz schwieg er, dann giftete er: "Dieser Tangaraner ist jedenfalls besser als du!"

_________________________________________________________________________

In einem anderen Teil des Waldes zwitscherten die Vögel, als wäre es der schönste Tag der Welt. Das Blattwerk rauschte, und die Vormittagssonne schien auf das grüne Blätterdach des Forêt d'Artroux nieder. Warmes Licht fiel auf ein paar Rehe, brach sich in einem wild sprudelnden, über Steine hinabspringenden Bach, und fiel auch auf ein Gebüsch, in dem sich Dorell versteckt hatte und die Nacht verbracht hatte. Ein kleiner Marienkäfer krabbelte den Arm des Valkensteiners hinauf bis zur Schulter, wo er die Flügel spreizte und davonflog. Nur wenige Steinwürfe von Dorells unbequemen Nachtlager flackerte ein kleines Feuer. Knuspriger Speck brutzelte dort über den Flammen, und drei abgerissen aussehende Männer unterhielten sich. Dorell hatte scharfe Ohren, und so konnte er fast jedes Wort verstehen:
"Meinst du, wir werden heute fertig?" Ein halblautes Gespräch entspann sich.
In dessen Verlauf konnte Dorell erkennen, dass es sich bei diesen Männern wohl um Fallensteller handelte. Einige Fallen waren am Vortag schon geleert worden, doch waren einige ausgeraubt worden. Darum ging es nun:
"Man munkelt, dass dieser Wald verwunschen ist. Kennst du nicht die Sage vom Grünen Ritter? Er soll sich hier umtreiben, mit seinen Männern aus Schatten, die sogar eins mit den Bäumen werden können! Bei Naduria, ich bin mir sicher - das ist eine Warnung! Wir sollten hier gar nicht sein!" Doch die anderen beiden lachten nur über ihren ängstlichen, allzu abergläubischen Freund. "Jules, wirklich. Der Grüne Ritter ist eine Geschichte für Kinder, nicht mehr! Aber eins macht mir wirklich Sorgen: wenn unsere Fallen aufgebrochen wurden, dann gibt's hier Räuber, Wilderer, vielleicht üblere Halunken. Weißt du nicht mehr, vor einigen Monaten?! Als dieser Alamar-Bruder aus dem Wald kam und diese wilden Geschichten erzählt hat? Ganz geheuer ist's hier wirklich nicht, sonst hätte Roquefort nicht diese Männer angeheuert, die hier nach dem Rechten sehen sollten. Und was ist aus denen geworden, hm? Da hört man auch nichts von!"
Langsam wurde Dorell klar, was er hier vor sich hatte: einfache Männer, die mit (mehr oder weniger legaler) Jagd und Fallenstellen ihr täglich Brot verdienten. Was immer der Waldläufer suchte, hier würde er es nicht finden.
« Letzte Änderung: 10. Jul 14, 17:41 von Vanion »
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Offline Anders

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #83 am: 10. Jul 14, 16:00 »
Anders lachte viel während sie durch die Gruppe von Männer lief. Es gab viel worüber sie lachen konnte, mal sah einer einfach lustig aus, oder sie sprachen in ihrer komischen Sprache die sie nicht verstand. Aber alles im allem merkte sie, dass man doch versuchte nett zu ihr zu sein und das obwohl man sie noch letzte Nacht an beiden Armen durchs Lager geschleift hatte. Außerdem schienen sie doch ein lustigerer Haufen zu sein, als sie es sich vielleicht eingestehen wollten.
Und die Sonne schien.
Mehr brauchte man doch nicht zum glücklich sein. Der Abwasch war schnell getan und so konnte auch sie sich eine Schale mit dem köstlichen Brei abfüllen und trug ihn zu dem kleinen Wiesenstück wo sie eben noch Vanion und Lorainne erblickt hatte. Dort hockte sie sich an den Rand und machte sich hungrig über den leckeren Haferbrei her. Nebenbei beobachtete sie höchst interessiert den Stockkampf auf dem Rasen.
Vanion schien immer älter zu sein wenn er kämpfte, dann wirkte er immer so als würde es nichts anderes auf der Welt geben. Außerdem konnte man das ganze auch als Tanz ohne Musik betrachten, obwohl ganz ohne Geräusche ging das ja auch nicht von statten. Das stampfen der Stiefel, das klacken der Stöcke, hin und wieder ein Grunzen.  Kurz schweiften ihre Gedanken zu Ysander ab, der ihr auf der Grenzwacht ebenfalls ein paar Sachen gezeigt hatte und die sie sich behalten wollte. Da wäre so ein Stock doch ganz praktisch.
Wieder kam ihr Yorik in den Sinn wie er kurz vor seiner Novizenweihe mit zwei Stöcken aus dem Wald kam um sich mit Rugier zu prügeln, oder zu üben wie er es gesagt hatte. Seufzend schüttelte sie den Kopf. Yorik... Sie verstand ihn nicht mehr. Gar nicht mehr. Er hatte sich so verändert... und was wenn er gar nicht mehr so war wie sie ihn kennen gelernt hatte. Und er war so ein Sturrkopf. Jetzt wo er "Eine Aufgabe hatte" blickte er nur starr gerade aus, alles links oder rechts von ihm schien ihm vollkommen egal. Vor allem im Wald war ihr das aufgefallen. Leicht traurig beschloss sie, dass das jetzt aber wohl Ranjas Aufgabe sein würde.
Die Priesterin schien einen guten Blick für Menschen zu haben, sie würde schon dafür Sorgen, das Yorik sich nicht verrennen würde, da er vor Lauter Ziel im Auge nichts mehr sah.
In dem Moment wankte einer der Männer und der Kopf der Kenderin schoss nach oben. Was war passiert? War es schon vorbei? Und sie hatte alles verpasst....
Ach es würde sicher auch andere Kämpfe geben.
Sie wannte sich wieder ihrem Haferbrei zu, als Vanion plötzlich laut wurde.
Auch wenn sie nicht alles verstand so war der letzte Satz dennoch mehr als deutlich und entlockte der Kenderin ein helles Lachen. Worauf hin sie der Blick des Caldrier traf, was sie aber nicht weiter störte. Im Gegenteil. Sie strahlte einfach nur freudig zurück um sich dann wieder ihrem Haferbrei zu zu wenden.
Krieger... auch wenn sie nicht ganz verstand worum es da eben gegangen war, sie waren doch immer wieder für Scherze gut. Gerade dafür mochte sie die, die zwar auch gefährlich waren, aber dennoch immer wieder so komisch.
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Offline Isegrim

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #84 am: 10. Jul 14, 20:48 »
Langsam entfernte sich Dorrell von den 3 Jägern. Das Lager lag wohl doch sehr tief im Verborgenen und was so lange schon nicht entdeckt wurde, dass sollte man auch besser im Verborgenen lassen. Nur schade dachte er sich er hätte gerne einmal Vanion wiedergesehen, wenn er auch in dem Lager wäre.
Es dauert noch eine Weile bis Dorrell wieder aus dem Wald heraus war und seine Sachen verstaut hatte.
Es war Zeit nach Brega aufzubrechen.

Mel

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #85 am: 11. Jul 14, 13:51 »
"Vanion!" Lorainnes Stimme schnitt durch die Luft.
Unangenehmes Schweigen breitete sich aus, dass nur durch Leahs "Maman?" durchbrochen wurde.
Doch sie beachtete das Kind gar nicht, während sie zu den beiden Streithähne schritt.
"Du hast sie erschreckt." Fulk nahm das Mädchen auf den Arm:"Komm mit. wir haben sicher noch einen Löffel Honig für Dich."

Lorainne fixierte Vanion, ihre Augeln funkelten unheilvoll. Dann streifte ihr Blick Alain, der ein wenig kleiner wurde.
"Alain, ich erinnere mich, dass Dein Vater einst aus Pfauengrund zu uns kam, n´est pas? Und doch bezeichnest Du sich als Firngarder. Vanion hingegen, "Lorainne seufze.
Es war offensichtlich an der Zeit, dass ihre Leute die Wahrheit erfahren würden.
Doch würden sie noch hinter ihr stehen und ihr vertrauen, wenn sie erführen, dass sie einen Roquefort als Knappen hatte?


Während Dorell seine Sachen verstaute, stieß eine Alte Frau auf ihn, die ihn ägstlich und zugleich feindselig musterte.
"Wer seid ihr? Ich habe Euch hier noch nie gesehen."
Der Hund begann zu bellen und die Alte wich ein paar Schritte zurück.

Offline Vanion

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #86 am: 11. Jul 14, 16:39 »
Stolz erwiderte Vanion Lorainnes Blick. Gespannt wartete er darauf, dass sie fortfuhr, zu sprechen. Ja, er war ein Roquefort - doch lag es kaum an ihm, sein Geheimnis zu enthüllen, jedenfalls nicht vor Lorainnes Männern. Doch welchen Sinn hatte dieses Versteckspielen? Früher oder später würde grade dieser kleine Kreis von eingeschworenen Männern alles erfahren. Und dann - doch lieber früher. Auffordernd nickte Vanion Lorainne zu, mit einem undefinierbaren Blick in den Augen.
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Mel

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #87 am: 11. Jul 14, 17:33 »
Lorainne erwiderte seinen Blick, grimmige Entschlossenheit spiegelte sich darin.
"Vanion hingegen IST Firngarder. Sein Vater war einer, sein Großvater vor ihm und dessen Vater."
Sie liess ihren Blick über ihre Männer schweifen.
"Er mag in Tangar aufgewachsen sein. Doch nur, weil sich sein Vater seiner Familie entziehen wollte und der Fehde, die sie schon seit langer Zeit führen."
Ein Keuchen ging durch die Menge.
"Est- il un Roquefort?" Alain sah Vanion vernichtend an. "Den Tangarianer habe ich Dir nie übel genommen, es war nur ein Scherz. Aber..." Lorainne schnitt ihm das Wort ab.
"Er mag ein Roquefort sein, aber vergesst nicht, er ist auf unserer Seite und genießt mein Vertrauen. Wem das nicht passt, der kann seine Sachen packen und gehen, ich halte niemanden auf. Wer aber wirklich das Ende dieser Fehde will, wird ihn hier im Lager dulden müssen."
Alain hielt ihrem Blick stand und nickte langsam. "Dann soll es so sein."
Er drehte sich um und packte seine Sachen. Bevor er das Lager verließ, spuckte er Vanion vor die Füße.

Silas versuchte noch auf Alain einzureden, wurde jedoch von diesem weggestoßen.
Mürrisch schaute sich Lorainne unter ihren Männern um:"Möchte noch wer gehen?"
Kopfschütteln war der allgemeine Tenor, begleitet von Rufen wie "Natürlich bleiben wir."
Bis auf Silas, der nur schweigend hinter seinem Bruder hersah.
"Bon, dann geht alle wieder auf Eure Posten. Der Rest packt zusammen. Wir wechseln unseren Stadort."
Damit kehrte sie dem Lager den Rücken und fogte Alain in die Stille des Waldes.

Offline Vanion

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #88 am: 11. Jul 14, 17:57 »
Unentschlossen sah Vanion Lorainne nach. Kurz begegnete er Anders Blick, und er zuckte die Schultern - sollte er Lorainne folgen? Oder doch lieber seine wenigen Habseligkeiten zusamenpacken? Lorainne würde schon wissen, was sie tat. Rasch ging er auf Silas zu, Alains Bruder. So recht wollten dem Knappen keine Worte einfallen, und so schloss er den Mann in den Arm und versuchte, Mitgefühl und Dank in die Umarmung zu legen.
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Mel

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #89 am: 11. Jul 14, 20:28 »
Nach einem kurzen Moment befreite sich Silas aus der Umarmung.
Es war ihm unangenehm, ausgerechnet von diesem Mann, der in seinen Augen die Schuld daran trug, dass sein Bruder das Lager verlassen hatte.
Und doch mochte er Vanion, und es war Alains freie Entscheidung gewesen.
Er versuchte zu Lächeln.
"Vielleicht kann sie ihn ja bewegen, zurückzukommen." doch aus seiner Stimme sprach wenig Hoffnung.