Jabucica kam in diesem Moment zurück und war etwas verwundert ob des Gesprächsthemas und wartete Dječaks Antwort ab.
"Ich weiß es nicht. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass unsere Mutter gleich zweimal von einem anderen Mann geschwängert worden sein soll. Dafür ist sie nicht der Typ. Aber Jabucica und ich sind uns so ähnlich, doch zugleich sind wir so anders als die anderen in der Familie. Nicht nur vom Aussehen, sondern auch von unserer Art. Die Liebe zu den Pferden zum Beispiel.", sagte der Bursche.
"Baka hat Glup und früher wohl auch Jenna und davor Mlad ab und an Geschichten von einem primitiven Reitervolk erzählt. Jenna hat die Geschichten dann abgewandelt und auch uns weitergegeben. Aber bei ihr war das Reitervolk immer ein stolzes, kein dummes, primitives. Vielleicht hat sie uns mit diesen Geschichten geprägt, Dječak.", warf Jabucica ein.
"Möglich, aber das erklärt noch nicht unser Aussehen!", gab Dječak zu bedenken.
"Ich weiß es auch nicht. Vielleicht hat Mutter sich verführen lassen. Vielleicht auch schlimmeres. Sie hätte niemals darüber gesprochen, aus Angst, dass Vater es herausfindet. Aber vielleicht war auch gar nichts. Überleg mal, die Kinder von der Magd Ines aus dem Lindenweg! Sie und ihr geliebter Karsten haben beide glattes braunes Haar und blaue Augen. Aber Betti, das mittlere Mädchen? Pechschwarze Locken und dunkelgraue Augen! Ich WEISS, dass Ines nie einen anderen hatte, als Karsten. Dafür liebt sie ihn zu sehr. Aber Karsten hat auch nie Sorgen gehabt, dass Betti nicht von ihm sein könnte, weil er immer gesagt hat, dass eine Tante von ihm genauso aussieht. Vielleicht hat Mutter auch eine schmale, blonde Verwandte!", meinte Jabucica nachdenklich.