Diese hell klingende Stimme kannte er. Lorainne! Was in Szivars Höllen tut sie hier?! Nun war Vanion erst recht verwirrt. War sie von Beginn an hier gewesen? Hatte sie veranlasst, dass er hier war? Was ging hier vor? Er wagte es nicht, noch mehr zu sagen, als er gesagt hatte. Er mochte grade Gegenstand des Gespräches sein, aber es war recht eindeutig, dass Lorainne nicht zu ihm gesprochen hatte. Was ging hier vor?
Sein Magen schmerzte. Sein Kopf dröhnte. Fast war er froh über den Sack auf seinem Kopf, er verbarg sein mitgenommenes Gesicht. Er wusste nicht, ob Lorainnes Ankunft ein gutes Zeichen war oder den finalen Nagel in seinem Sarg bedeutete - doch ihre Worte ließen darauf schließen, dass sie sich zumindest nicht daran beteiligen würde, ihn zu verurteilen. Die Hand auf seiner Schulter fühlte sich warm, fast heiß an, selbst durch den Stoff seiner Tunika. So viele Eindrücke. Der muffige Jutegeruch des Sacks, seine schmerzenden Hände - das Seil schnitt ihm das Blut ab - das Pochen in seinem Schädel und der kalte, metallische Geschmack von Angst. Vanion war hilflos, völlig der Situation ausgeliefert. Machtlos.
Seine Schultern sackten zusammen, als er sich der Situation ergab, und sein Kinn sank auf seine Brust herab. Doch dann packte ihn der Stolz und die Sturheit, die seinen Vater und auch ihn stets ausgezeichnet hatte. Er würde jetzt keine Schwäche zeigen. Im Gegenteil. Was immer hier mit ihm geschehen würde, er würde es aushalten. Krieg. Eidbruch. Sippenmord. Was will man mir noch tun, was ich mir nicht selbst angetan habe?