Autor Thema: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.  (Gelesen 23183 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Nesrine

  • Tavernenbesucher
  • *
  • Beiträge: 73
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #30 am: 21. Aug 16, 09:26 »
Nesrine überlegte kurz und wies dann auf eine Bank.
"Setzt eusch!", sagte sie.
Sie ging zur Koch Stelle und nahm dort den kleinen Kessel, in dem etwas vor sich hinköchelte.
Nach einem kurzen Blick zum Weibel begann sie, ihr Tun zu erklären: "Isch werde ihre Wunden mit 'eissem Wein auswaschen. Und zur Not das Gewebe herausschneiden."
Dabei blickte sie bedeutungsvoll auf die eitrige Bisswunde am Hals der Gardistin.
Nesrine machte sich ans Werk. Es dauerte lange und zwischendurch musste sie Francois bitten, Julienne festzuhalten, wenn diese sich in ihrem Delirium wehrte.
Schließlich ließ sie sich von ihm helfen,die Gardistin umzudrehen, damit sie auch an die Verletzungen am Rücken herankam.
"Sacre bleu!", entfuhr es ihr, als sie die Biss- und Kratzwunden, welche die Szivars-Kultisten Julienne zugefügt  hatten, erblickte.
Nachdem auch diese mit heißem Wein und einem sauberen Tuch versorgt waren, bedeckte Nesrine die Gardistin mit der Decke und trat einen Schritt zurück.
"So,", sagte sie, "das war's fürs erste..."

Offline Francois

  • Engonier
  • Drachentöter
  • ***
  • Beiträge: 1330
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #31 am: 21. Aug 16, 09:34 »
Es war nun wirklich nicht das erste Mal, dass Francois Verwundete sah.Aber die schiere Menge und der Zusatnd der Verletzungen machten ihm tatsächlich zu schaffen. Er versuchte zwischendurch immer wieder beruhigend auf Julienne einzureden, nicht wissend ob sie ihn überhaupt hörte. Aber er tat zumindest etwas. Und es lenkte ihn vom Nachdenken ab...

"Ich danke euch für eure Hilfe, Mademoiselle.Bitte verzeiht,mein Name ist Francois, ich bin der Feldweibel der Garde."
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Nesrine

  • Tavernenbesucher
  • *
  • Beiträge: 73
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #32 am: 21. Aug 16, 18:08 »
Nesrine wusch sich die Hände in einer Schüssel. Dann griff sie in ein Regal und nahm eine Flasche und zwei Becher heraus. Sie schenkte ein und gab dem Weibel eines der Gefäße. Der Inhalt war golden und roch nach Alkohol...
"Isch bin Nesrine. Mein Vater 'at unter eurem Großvater in der Garde gedient, bevor er sisch 'ier niedergelassen und meine Mutter ge'eiratet 'at. Vielleischt kennt ihr ihn; sein Name ist Renoir."

Offline Francois

  • Engonier
  • Drachentöter
  • ***
  • Beiträge: 1330
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #33 am: 21. Aug 16, 18:16 »
"Ich bedaure...Mein Grossvater hat nie viel über den Dienst gesprochen."
Francois war dankbar für das Getränk.Nach den letzten Tagen konnte er etwas in diese Richtung vertragen.
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Nesrine

  • Tavernenbesucher
  • *
  • Beiträge: 73
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #34 am: 21. Aug 16, 18:25 »
Nesrine nickte abwesend. Nachdenklich sah sie auf die Frau auf dem Tisch.
"Ihr werdet sie 'ierlassen müssen. Sie ist nischt transportfä'ig.", sagte sie und blickte Francois Ernst an.
"Isch werde tun, was isch kann, aber isch sage eusch gleich, dass es ein 'artes Stück Arbeit wird. Wenn sie nischt mitkämpft, ''abe isch keine Chance!"

Offline Francois

  • Engonier
  • Drachentöter
  • ***
  • Beiträge: 1330
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #35 am: 21. Aug 16, 18:36 »
"Sie ist eine Kämpferin,sonst läge sie jetzt nicht hier. Ich lasse sie ungern zurück,aber ich verstehe,was ihr meint"
Francois nahm gewisse Dinge von Julienne an sich.
"Es wird regelmässig jemand aus unserem Haus vorbeikommen. Was bin ich euch vorerst schuldig?"
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Nesrine

  • Tavernenbesucher
  • *
  • Beiträge: 73
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #36 am: 21. Aug 16, 18:49 »
"Isch werde sauberen Stoff brauchen und mehr Wein. Schmalz und Kräuter 'abe isch zur genüge. ...", sagte Nesrine und zögerte dann kurz.
"Was ist mit Eusch? Auch Ihr benötigt einen 'eiler..."

Offline Francois

  • Engonier
  • Drachentöter
  • ***
  • Beiträge: 1330
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #37 am: 21. Aug 16, 19:01 »
"Das werden wir sicher zuführen können". Francois überlegte kurz und dachte dann ' Wenn man schon die Möglichkeit hat ' , und auf diese Weise konnte er herausfinden,wie Julienne behandelt würde. "Ihr habt Recht.Darf ich euch bemühen?"
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Nesrine

  • Tavernenbesucher
  • *
  • Beiträge: 73
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #38 am: 21. Aug 16, 19:15 »
Nesrine behandelte den Weibel auf fachmännische und effiziente Weise. Sie brauchte keinen kochenden Wein, da Francois Glück gehabt und sich keine seiner Wunden entzündet hatte. Also schmierte sie auf seine Verletzungen und blauen Flecken eine vor Kräutern und Blütenblättern nur so strotzende Salbe, welche trotz des verwendeten Schmalzes angenehm roch. Die noch nicht ganz verheilten Wunden deckte sie mit Verbänden ab, welche sie stramm und geübt anlegte.
Schließlich war sie fertig und reichte dem Weibel einen weiteren Becher der goldenen Flüssigkeit.
"'ier!", sagte sie mit einem Augenzwinkern,  "das ist gut um die Entzündung von innen zu bekämpfen!"

Offline Francois

  • Engonier
  • Drachentöter
  • ***
  • Beiträge: 1330
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #39 am: 21. Aug 16, 19:45 »
Francois lies die Prozedur klaglos über sich ergehen,auch wenn das anziehen der Verbände Schmerzen verursachte.Er nahm den Becher und kippte die"Medizin" herunter."Ich habe etwas ähnliches,aber davon ist kaum noch etwas übrig.Ihr macht das nicht zum ersten Male,oder?!"
Er zog Hemd und Wams wieder an und versuchte,seinen Gurt umzuschnallen.
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Nesrine

  • Tavernenbesucher
  • *
  • Beiträge: 73
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #40 am: 21. Aug 16, 20:02 »
Nesrine half ihm beim Gurt, während sie sagte: "Non, isch 'abe schon oft Leute zusammen geflickt. Meistens 'atten diese "Leute" vier Beine, aber auch Menschen kommen immer mal wieder zu mir. Isch 'abe es von meinen Großeltern gelernt. Meine Großmutter  'at sisch 'ier im Dorf um die Menschen gekümmert und mein Großvater war für die Tiere zuständig..."

Offline Francois

  • Engonier
  • Drachentöter
  • ***
  • Beiträge: 1330
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #41 am: 21. Aug 16, 20:48 »
"Ich verstehe" entgegnete der Weibel mit leichtem Lächeln. "Dann habe ich mir ja die richtige Person herausgesucht."
Francois richtete den Gurt und die Taschen.Dann nahm er die Geldkatze und sah Nesrine an ohne noch einmal zu fragen.
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Nesrine

  • Tavernenbesucher
  • *
  • Beiträge: 73
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #42 am: 21. Aug 16, 20:54 »
Die große Frau mit den schwarzen Haaren seufzte.
"Gebt mir etwas für die Verbände. Über sie sprechen wir, wenn sie es geschafft 'at .", sagte sie mit einem Nicken zu Julienne.

Offline Francois

  • Engonier
  • Drachentöter
  • ***
  • Beiträge: 1330
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #43 am: 21. Aug 16, 20:59 »
Francois holte drei Kupfer aus der heraus.
"Das sollte stimmen. Habt Dank"
Er verstaute die Geldkatze wieder und sah nocheinmal nach Julienne.
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Nesrine

  • Tavernenbesucher
  • *
  • Beiträge: 73
Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #44 am: 21. Aug 16, 21:12 »
Die Gardistin lag weiterhin ruhig auf dem Tisch.
Nesrine fühlte ihre Stirn und ihre Handgelenke und griff dann nach weiteren Tüchern, die sie befeuchtete und der Frau auf Stirn, Handgelenke und Fußgelenke legte.
"Am wichtigsten ist es, dass wir das Fieber runterkriegen...", sagte sie mehr zu sich selbst...
Dann entsann sie sich ihrer Manieren und geleitete den Weibel nach draußen.
"Isch werde gut auf sie achten, Weibel. Versprochen!"