Autor Thema: So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.  (Gelesen 39437 mal)

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Offline Berengar von Thurstein

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #60 am: 01. Mär 20, 20:28 »
Als der Gutshof in Sicht kam, zügelte Berengar sein Ross und ließ Enid absteigen. Dann wuchtete er sich selbst aus dem Sattel und hängte Schild und Helm an kleine Haken, die am Gurtzeug angebracht waren. Die Ringpanzerhaube schob er in den Nacken und setzte sich das Barett mit der Distel La Follyes, dem Eichenlaub Andergasts und dem Vergissmeinnicht des Bundes der wehrenden Streiter auf. Die Ankunft in ihrem Heim würde er nicht wie ein stolzer Kämpe, sondern wie ein Soldat auf sich nehmen.

"Da wären wir..." Er straffte seinen Rücken und sah in die Runde. Schon kam er sich vor wie jemand, der das Unausweichliche nur hinauszuzögern versuchte. Enid, welche ihm am nächsten stand, würde vielleicht eine einzelne Träne über seine Wange fallen sehen.
"Der Krieg hinterlässt uns um so Vieles ärmer, als er uns vorgefunden hatte."

"Jemand, der behauptet, er kenne keine Furcht, ist entweder ein Narr, oder ein Lügner."

Offline Ulrich

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #61 am: 01. Mär 20, 21:21 »
Die Gegend kannte er gut. Feine Nebelfetzen hingen noch in den Tälern und Wäldern der Umgebung und die Sonner lag, wie so häufig in Folley, hinter schweren Wolken die sich jedoch den Regen aufsparten. Als der Blick des Kriegers auf die kleine Anlage des Rittergutes traf wogten Erinnerungen auf.
Die Wälder der Umgebung hatte er durchkämpft um an Ende diejenige für die er gefochten hatte hier zu bestatten. Den Schmerz und die Trauer hatte er mit ihr begraben und nur die Erinnerung an sie würde er in die Welt tragen,so wie sie gewesen war, stolz, aufrecht und sturer als ein Ochse.

Er stieg ebenfalls ab und nahm den Braunen bei den Zügeln. Klopfte ihm kurz den Hals ab und trottete dann hinter dem Rest in Richtung des kleinen Hofes den die Häuser einrahmten.



Im Krieg werden mutige Menschen Helden.
Feiglinge kehren lebendig nach Hause zurück.
(Andrija Talic)

Offline Tabea

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #62 am: 01. Mär 20, 21:31 »
Es.kam Enid ein etwas unwirklich vor, nach wenigen Wochen wieder nach La Follye zurück zu kehren und sich so anders als damals zu fühlen. Die Traurigkeit über das , was geschehen war, und auch die Wut machten sich wieder deutlicher bemerkbar, je näher sie dem Gut kamen. Dennoch war sie deutlich ruhiger als in den Wochen zuvor und das Gefühl von einem schweren Stein, der sich auf ihren Brustkorb legte und sie fast erstickte, war irgendwie gar nicht mehr da. Ihr erster Besuch in La Follye hatte etwas verändert und auch der Trost aus der Nähe der anderen stärkte sie.
Schließlich kam das Gut in Sicht und Berengar zügelte Bandobras. Als Enid Berengars Gefühlsregung bemerkte trat sie näher und legte ihm ihre Hand auf die Schulter, ließ sie dort einen Moment verweilen und trat wieder einen kleinen Schritt zurück. Sie nickte ihm aufmunternd zu und holte dann tief Luft, um sich selbst zu wappnen.

Offline Bran

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #63 am: 02. Mär 20, 01:07 »
Es war Brans erster Besuch am Grab der Ritterin.
Das letzte Mal war er in La Follye, als er mit ein paar anderen Äxten eine Hütte für Anders gebaut hatte. Erinnerungen an Engonia und den letzten Abend mit Lorainne stiegen in ihm auf.
Mit einem Klos im Hals betrat er den Hof und hielt nach Fulk ausschau.
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Offline Lorainne

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #64 am: 02. Mär 20, 08:44 »
Wie es im Norden scheinbar üblich war, war man Fremden gegenüber misstrauisch. Die Ankömmlinge wurden genau beäugt und die Erkenntnis ließ die Gesichter freundlich lächeln. Hier und da würden mit den beiden Äxten freundschaftliche Floskeln ausgetauscht und der Weibel wurde mehrfach aufgefordert, zu erzählen, wie es Lorainnes Tochter ginge.

Endlich waren sie im Innenhof des kleines Gehöfte und Knechte und Mägde standen bereit, sich um die Pferde zu kümmern und die Gäste in ihre Unterkünfte zu bringen.
Scheinbar war es auch üblich, dass sich Gerüchte schneller Einsprachen, als man "Chevalier" aussprechen konnte.
Ihre Kammern waren kärglich eingerichtet, doch es gab warmen gewürzten Wein und eine Waschschüssel mit warmem Wasser und duftenden Kräutern.

Fulk kümmerte sich unterdessen um Bruder Johann, der Alamargeweihte, der Roquefort verwaltete, solange die Erbin auf Bourvis ausgebildet wurde. Seit Savarics Tod hatte sich die Lage beruhigt, und Lorainnes Tod hatte den Weg für den Frieden bereitet. Nicht nur, dass es keine Viehdiebstähle mehr gab, nein, man half sich untereinander. Heute brachte der Alamargeweihte neuen Wein, den er zuvor natürlich probiert hatte. Und so erreichte Fulk die Nachricht, dass der Spitalverbund eingetroffen war, in der geräumigen Küche. Fulk überlegte kurz, ob er sie in der Halle empfangen würde, denn schließlich war der Goldbacher Weibel dabei und der Ritter, der Lorainne einst so zugetan schien. Mit den Äxten hatte er schon deutlich schlechtere Unterkünfte geteilt und Enid war erst vor kurzem hier gewesen.
Doch er entschied sich für die Küche, denn schließlich waren sie alle für Lorainne lange Zeit eine Art Familienersatz gewesen und es war in La Gollye immer schon so, dass die Familie im Winter meist in der Küche speiste, da dies der wärmste Ort war.

Offline Francois

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #65 am: 02. Mär 20, 09:17 »
Francois hatte Traveller vor dem Tor gestoppt und war abgestiegen.
Er wartete einen kurzen Moment, bis er sich in das Getümmel der Menschen begab. Einige der Gesichter kamen ihm bekannt vor, doch der letzte Besuch hier war lange her, und so tauschte er größtenteils allgemeine Freundlichkeiten mit den Bewohnern aus und beantwortete ihre Fragen. Es war fast wie nach hause kommen...
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Offline Tabea

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #66 am: 02. Mär 20, 09:55 »
Enid war erleichtert darüber, dass sie sich bei diesem Besuch mehr im Hintergrund halten konnte. Es freute sie zu sehen, dass die anderen von den Menschen, die hier lebten, so freundlich aufgenommen wurden. Es war deutlich, dass es hier eine gemeinsame Vergangenheit gab, die mit jeder Unterhaltung,mit jedem Lächeln, wieder stärker auflebte. Sie spürte einen kleinen Stich von Neid in sich aufsteigen, über die Verbundenheit der anderen mit diesem Ort, drängte das Gefühl jedoch wieder beiseite. Sie sah sich im Gewusel um und beobachtete mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen das Geschehen.
Als sie sich schließlich mit Fulk in die Wärme Küche zurück zogen tat die Wärme dort gut und auch die Aussicht auf gewürzten Wein, der ihre Anspannung sicher etwas mindern würde.

Offline Berengar von Thurstein

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #67 am: 02. Mär 20, 10:12 »
Bevor Berengar die Zügel des Hengstes aus der Hand gab, grüßte er den Knecht, der sich ihm freundlich genähert hatte, um den tralopper Riesen spüren zu lassen, dass hier alles seine Richtigkeit hatte. Bandobras kannte die Ställe von La Follye von seinem bisher einzigen Besuch immerhin schon. Es würde dennoch kein gutes Ende nehmen, wenn das Streitroß jemandem eine Hand abbeißen oder einen Schädel zertreten würde. Dem Knecht wurde jedoch die selbe Begrüßung zuteil, wie auch Enid sie schon zu spüren bekommen hatte, und als die beiden ihren Weg zu Bandosbras´ Unterkunft antraten, nahm Berengar noch rasch Helm und Schild vom Sattel.

Im Zimmer angelangt, wartete er, dass man ihm seine Satteltaschen brachte, und wusch sich dann erst einmal, legte die Rüstung ab und bequeme Kleidung an, und ließ sich dann dort hin bringen, wo sie alle zusammenkommen würden, bevor Fulk sie schließlich begrüßen würde. Nun, mit etwas mehr als einem Jahr Abstand zu den Ereignissen, und ohne einen ganzen Zug von trauernden stellte der Ritter zu seiner eigenen Erleichterung fest, dass es ihm deutlich leichter fiel, sich hier aufzuhalten, und den Bewohnern offen zu begegnen.
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Offline Francois

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« Antwort #68 am: 02. Mär 20, 10:30 »
Francois hatte die Packrolle vom Sattel genommen und Traveller an einen der Knechte übergeben. Er begab sich ebenfalls ersteinmal auf die Stube und nutzte das bereitgestellte Wasser. Nachdem er seine Sachen gewechselt hatte begab er sich wieder auf den Hof und betrachtete das Treiben.
Eine der Mägde machte ihn darauf aufmerksam, dass „die junge Frau die mit in der Gruppe war“ bereits in der Küche wäre.
Und so begab auch Francois sich dorthin, an den wärmenden Herd.
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Offline Bran

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #69 am: 02. Mär 20, 13:31 »
Nachdem geklärt war, wer die Neuankömmlinge waren und Bran auch einige der Gesichter wiedererkannte, gab er sein Pferd an Gerome, einen Knecht, an den er sich noch erinnerte. Es wurden noch einige Begrüßungen ausgetauscht und als Enid sich in die Küche begab, in der Fulk auf sie wartete, folgte er ihr.
Die kurzen Gespräche mit den Gutsbewohnern sowie die Aussicht auf ein warmes lockerten auch seine Stimmung ein wenig auf.
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Offline Lorainne

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #70 am: 04. Mär 20, 17:39 »
Fulk ließ jedem die übliche firngardische Gastfreundschaft angedeihen, die zu allererst einen Schnaps beinhaltete. Mit so vielen Leuten würde es eng in der Küche und so setzten sich alle um den großen Tisch herum, wo sonst die Mägde saßen und Gemüse schnibbelten und das Essen vorbereiteten. Nun stand frisches Brot, Wurzelgemüse und ein Braten auf dem Tisch und ein herrlicher Duft erfüllte die Küche.
Fulk ließ seinen Blick über die Anwesenden gleiten und ohne Umschweife kam er zum Punkt:" Alors, ich hätte nicht damit gerechnet, dich so schnell wiederzusehen, Enid. Und offenbar hast Du den ganzen Spitalverbund mitgebracht", er deutete auf das Abzeichen Brans.
"Also, was führt euch bei so schlechtem Wetter so hoch in den Norden?" Wandte er sich an Berengar.
« Letzte Änderung: 04. Mär 20, 18:09 von Lorainne »

Offline Berengar von Thurstein

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« Antwort #71 am: 04. Mär 20, 17:52 »
"Ich habe es Ende des Jahres nicht geschafft, und nachdem wir uns vor ein paar Tagen allesamt in dieser Schutzhütte begegnet sind, dachte ich, nun sei die Zeit der Ausflüchte und Umwege einmal vorbei. Ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft." Er tauchte den Finger in den Schnaps, sprengte einige Tropfen auf das Brot und hob den kleinen Becher dann den Anderen zu. "Impares nascimur, pares morimur." Sodann trank er ihn in einem Schluck aus, und hielt den Becher danach in der Hand fest.

"Wie ist es La Follye ergangen in dem Jahr? Wie ist es Euch ergangen, Meister Fulk?" Seine Stimme hatte einen leicht angespannten Ton, doch seine Augen ruhten freundlich auf dem alten Mann.
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Offline Francois

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« Antwort #72 am: 04. Mär 20, 20:31 »
Francois erhob den Becher. „Auf La Follye“ , er goss einen ganz kleinen Teil auf das Brot und leerte in einem Zug. „Merci“

Bei Fulks Aussage ging seine Hand an die Gugel, an der das Zinnabzeichen fehlte...
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Offline Bran

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« Antwort #73 am: 04. Mär 20, 23:15 »
Verwundert beobachtete Bran, was die anderen mit dem Brot und dem Schnaps anstellten. Dann zuckte er mit den Schultern und gab auch mit dem Zeigefinger einen Tropfen auf das Stück vor ihm. Der Schnaps war mild und schmeckte gut. Dann senkte er den Blick und seufzte.
"Um ehrlich zu sein, ich habe mich nur direkt nach ihrem Tod von der Chevallier verabschiedet. Es ist an der Zeit, dass ich ihrem Baum besuche. Und ja, wie gesagt hat es uns vor kurzem mal wieder zusammengebracht. Die perfekte Gelegenheit das Nachzuholen. Und natürlich um euch und den Hof wieder zu sehen. Wie geht es euch überhaupt?"
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Offline Tabea

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #74 am: 05. Mär 20, 16:31 »
Auch Enid hatte leicht irritiert wahrgenommen, wie die anderen Schnaps auf ihr Brot gaben, stieß dann jedoch auch mit auf La Follye an, nachdem sie ebenfalls schnell etwas Schnaps auf ein Stück Brot getröpfelt hatte.
"Ich hätte auch nicht gedacht, so schnell wieder hier zu sein. Doch wir waren uns alle einig, diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, gemeinsam... nun ja, sie gemeinsam zu besuchen."