Autor Thema: So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.  (Gelesen 38764 mal)

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Offline Lorainne

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #90 am: 19. Mär 20, 20:31 »
Das Alter war Schuld an seinen unruhigen Nächten und dass er meist schon lange vor Sonnenaufgang auf den Beinen war, da er ohnehin nicht mehr einschlief.
Meist schlief er dann am Tage in der Schreibstube ein, wenn er zu lange über den Papieren brütete, aber jeder tat so, als würde er es bemerken.
So war der Tag schon durchgeplant, Mägde rumirten im Haus um die Halle zurecht zu machen, Knechte schoben Tische und Bänke umher. Nur auf der kleinen Wiese, wo in der Nähe des Baumes nicht nur die Gedenksteine für Catherine und Jules der ka Gollye aufgestellt waren, sondern auch für Nennen der Kyme, ließ sich niemand blicken. So geschäftig es im Haus war, so ruhig war es hier draußen.

Offline Bran

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #91 am: 20. Mär 20, 11:22 »
Als der Hof zu Leben erwachte und die Geräusche von klapperndem Kochgeschirr, dem Lachen von Kindern und allgemeiner Betriebsamkeit das Haupthaus erfüllten wurde auch Bran wach. Nach einem Schluck Wasser und einer schnellen Katzenwäsche zog er seine gutes, grünes Hemd an und warf seinen Umhang drüber. Er hatte dem Wein gestern nur mäßig zugesprochen, die Stimmung hatte nicht zu einem Gelage gepasst, und so war er erstaunlich wach.
Als er in der Küche nur zwei Mägde antraf, welche ihm sagen konnten, dass die anderen wohl draußen im Hof stünden, begab er sich auch nach draußen.
Die Sonne hatte den Kampf gegen den Nebel schon beinahe gewonnen. Doch einige Schwaden lagen noch über den Wiesen und Wäldchen der Umgebung. Es war ein durch und durch friedlicher Morgen. Er summte leise eine getragene Melodie, als er zu den anderen trat.
"Grüße zusammen. Wie war die Nacht?"
Double Tap!!!

Offline Francois

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« Antwort #92 am: 21. Mär 20, 11:58 »
„Bonjour! Habe schon schlechter geschlafen.“

Francois war vor dem ersten Kaffee nie gesprächig, und an Tagen wie diesem noch weniger. Er stand also mit verschränkten Armen an der Mauer und wartete ersteinmal wie der morgendliche Ablauf hier wäre. Vielleicht  ähnlich wie auf Goldbach.

Und er hasste es, auf Dinge warten zu müssen...
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Offline Ulrich

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #93 am: 25. Mär 20, 17:52 »
Das Klopfen hatte ihn aus dem Halbschlaf gerissen und in windeseile hatte er alles angelegt was man so brauchte. Darauf hin war er zu den anderen im Hof gestoßen.

"Guten Morgen! Wie ich sehe sind alle schon wach. "

Er sah sich kurz auf dem Gehöft um und sah die wuselnde Dienerschaft hier und da zu Werke gehen.

"Und nun?"
Im Krieg werden mutige Menschen Helden.
Feiglinge kehren lebendig nach Hause zurück.
(Andrija Talic)

Offline Berengar von Thurstein

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #94 am: 25. Mär 20, 20:38 »
Als sie nun alle vereint waren, sah Berengar in die Runde, nickte wie um sich selbst zu versichern, dass es nun so weit war, und sagte dann ruhig "Wir sind ja nicht ohne Grund her gekommen. Ich denke, es ist nun Zeit." Er machte eine einladende Geste mit der freien Hand, und nach einem kurzen Augenblick, setzte er sich ohne eile in Bewegung. Auf dem Weg ließ er den Blick schweifen, sah gelegentlich zu den anderen, und wurde umso gelöster und irgendwie friedvoller, je näher es zum Baum hin ging. Schließlich blieb er stehen und besah sich die Disteln, und den Baum, und den gesamten Ort, lauschte dem Wind und lächelte sacht.

"Hallo Lorainne, bitte verzeih mir, dass es so lange gedauert hat. Schau, ich habe dir Freunde mitgebracht. Oder sie mich, irgendwie stimmt wohl beides. Da sind Enid und Francois, Bran und Ulric. Von Anders soll ich dir liebe Grüße bringen, und dir sagen, dass sie schon zurecht kommt. Du sollst dir keine Sorgen machen." Seine Stimme klang beinahe so, als würde er sie vor sich stehen sehen. "Wenn ich mir deinen Hof so ansehe, dann glaube ich, er ist in guten Händen. Fulk ist unermüdlich und wirkt so unverwüstlich. Alle hier sind freundlich und haben uns gut aufgenommen. Schön hast du es hier..." Kurz schwieg er. Nun musste er doch kurz an sich halten und sah die anderen an. Eine Mischung aus Erlösung und Ratlosigkeit in seinen Zügen.
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Offline Francois

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« Antwort #95 am: 28. Mär 20, 12:59 »
Francois war froh, als das Warten endlich ein Ende hatte, und noch mehr, dass Berengar das Wort ergriff. Als dieser jedoch  stockte, musste nunmal jemand einspringen...

„Alors, wir sind hier um euch wissen zu lassen, dass ihr nicht vergessen werdet, und dass der Kampf, den wir damals alle angefangen haben, weitergeführt wird. Eurem Mündel geht es gut, sie wächst und gedeiht und viele Menschen auf Goldbach haben sie in ihr Herz geschlossen.“

Nach einer kurzen Pause fügt er hinzu: „Und ich bitte um Verzeihung,Chevaliere, dass ich es erst jetzt fertig bringe, vor euch zu treten...“
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Offline Tabea

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #96 am: 29. Mär 20, 21:33 »
Erleichtert darüber, dass Berengar sie von der unangenehmen Warterei erlöste setzte auch Enid sich sofort in Bewegung. Die Nähe ihrer Bundesgenossen beruhigte sie etwas. Als sie den kleinen Hof mit dem knorrigen Baum betraten wanderten ihre Augen über das Gras mit den Disteln. Sie hörte Berengars und Francois Worten zu und ging danach behutsam zu dem alten Baum, wobei sie sorgsam daruaf achtete, keine Disteln zu beschädigen. Ihr war nicht nach lautem Reden, stattdessen legte sie eine Hand auf den Stamm und schloss die Augen.
Sie dachte an die Schneeflocken, die bei ihrem letzten Besuch hier gefallen waren, und stellte überrascht fest, dass ihre Wangen diesmal trocken geblieben waren. Sie spürte die rauhe Baumrinde unter ihrer Hand und die Wärme der Morgensonne auf ihrem Gesicht und spürte einen Hauch von Frieden.

Offline Berengar von Thurstein

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #97 am: 31. Mär 20, 06:43 »
Als Francois seine Entschuldigung vorbrachte, legte ihm Berengar nach kurzem Zögern eine Hand auf die Schulter und drückte diese sacht. Er selbst hatte keine fünf Schritt von Lorainne entfernt im Kampf gestanden, als sie so schwer verwundet wurde, dass man sie vom Schlachtfeld weg etwas abseits abgelegt hatte, bis sie würde geborgen werden können... was zu diesem ganzen Unglück geführt hatte. Er selbst fühlte sich immer noch schrecklich, egal was man ihm auch gesagt hatte. Sie hatten immer für einander einstehen wollen, und obwohl er älter, langsamer und kein so guter Kämpfer wie die Chevaliere war, hatte er überlebt. Einfach aus Glück. Oder vielleicht Vorsehung.

Er atmete einmal tief durch drückte erneut sacht Francois Schulter. Dann ließ er von dem Kameraden ab und sah Bran und Ulric nachdenklich an. Die Leere, die er noch vor einer Weile in sich gefühlt hatte, schien sich allmählich mit Ruhe und Frieden zu füllen. Beinahe fühlte es sich an, als würde eine brandige Wunde endlich beginnen zu heilen.
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Offline Francois

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« Antwort #98 am: 04. Apr 20, 16:34 »
Einer nach dem Anderen sprach seine Worte und liess die Chevaliere wissen, dass sie nicht allein war.
Dann begaben sie sich in die Küche und nahmen ein gutes Frühstück zu sich.
Hiernach sah Francois sich ein wenig auf dem Anwesen um, unterhielt sich mit dem einen oder anderen und begab sich dann vor das Tor, um sich den Aussenbereich anzusehen. Bis zum Abend war es noch eine lange Zeit...
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Offline Berengar von Thurstein

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #99 am: 07. Apr 20, 11:46 »
Nach dem Frühstück gab Berengar Ulric auf, sich zuerst um sein Pferd, dann um seine Ausrüstung zu kümmern, und ging sich dann umkleiden, um seinerseits nach Bandobras zu sehen. Er führte das Schlachtroß aus dem Stall, übergab es zusammen mit ein paar Münzen einer Magd, die ihn auf dem Auslauf ein wenig auf Trab bringen sollte, und ermahnte seinen alten Weggefährten, sich ja ordentlich zu benehmen, was der tralopper Riese mit einem Schnauben quittierte.

Dann bewaffnete er sich mit Mistgabel und Schubkarre und brachte den Stellplatz im Stall auf Fordermann. Hernach ging er mit Sattelfett und Putzlappen daran, Geschirr und Sattel sowie alle Riemen ordentlich zu bearbeiten, und ließ sich von keinem noch so eifrigen Hilfsangebot davon abbringen, dies alles selbst zu besorgen. Schließlich, nachdem Boden und Wände des Stellplatzes ein wenig Luft zum atmen gehabt hatten, schaffte er mehrere Ballen Stroh hinein und gab noch ausreichend Winterfutter in den dafür bereitstehenden Trog.

Die Magd würde Bandobras dann später wieder hier unterbringen.

Den Stallgeruch noch in der Kleidung machte er sich daran, seine gesamte Rüstung und die Waffen aus dem quartier zu schaffen, und machte sich damit in der Nähe der Schmiede des Gutes zu schaffen. Diese einfachen Arbeiten halfen ihm oft dabei, wieder zu sich zu finden. Und auch hier taten sie ihre kleinen Wunder für sein Wohlbefinden.

Ob der eine oder andere der Bewohner sich deswegen wundern oder in ihm einen geringeren Mann sehen würde, war ihm dabei gleich.
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Offline Francois

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« Antwort #100 am: 11. Apr 20, 16:14 »
Über den Tag ging jeder von ihnen seinen oder ihren Dingen nach, hin und wieder traf man sich und wechselte ein paar Worte. Jeder von ihnen schien einige Dinge mit sich und der Chevaliere ausmachen zu müssen. Über den Tag verteilt besuchten sie alle einzeln noch einmal den Baum.
Dann kam der Abend, und alle sammelten sich im Bereich der Küche. Es wurde geschäftig auf dem Anwesen, Francois erinnerte das Ganze an zu Hause...
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Offline Berengar von Thurstein

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« Antwort #101 am: 12. Apr 20, 20:13 »
Berengar hatte sich zum Abend hin dann vom Schmutz und Schweiß des Tagewerkes gereinigt und seine gute Hofkleidung angelegt. Diesen Abend würde er noch hier verbringen, doch am nächsten Morgen würde er nach Hause aufbrechen müssen. Wenn alles gut gegangen war, dann würde bei seiner Ankunft in Weltenend bereits darüber entschieden worden sein, wie das Reich auf die veränderte Lage in Voranenburg reagieren wollte. Aber heute Abend würde ihn das nicht weiter beschäftigen.

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Offline Tabea

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« Antwort #102 am: 13. Apr 20, 22:59 »
Nach dem Frühstück wusste Enid zunächst nicht so richtig, was sie nun eigentlich wollte. Sie schaute ein wenig dem geschäftigen Treiben auf dem Gut zu. Der vertraute Umgang der Menschen miteinander, wie sie gemeinsam Arbeiten verrichteten und ein Handgriff in den nächsten über ging erinnerte sie ein wenig an den Ort, wo sie aufgewachsen war. "Ein anderes Land, so viele Meilen dazwischen, und bei allen Unterschieden passieren doch überall dieselben Dinge" ging ihr durch den Kopf. Bevor das Ganze in Wehmut ausarten konnte, lief sie noch etwas umher und fand Berengar im Stall, wo dieser schwungvoll Bandobras Stall ausmistete. Ihr Angebot, ihm dabei zu helfen, lehnte er ab. Sie stromerte noch etwas ziellos auf dem Gut herum, bis ihr das Gewusel dort zu viel wurde. Also verzog sie sich in den Wald, wo sie einen ruhigen Ort fand. Sie zog ihr Schwert und begann, einfache Schläge in die Luft zu machen, zunächst langsam, dann zunehmend schneller. Die vertrauten Bewegungen und das Gefühl des Griffs in ihren Händen taten gut. Irgendwann setzte sie sich schwer atmend auf den Boden und lehnte den Rücken gegen einen Baumstamm. Erinnerungen kamen auf, an Lorraine, aber auch an andere Menschen, die sie verloren hatte. "Was geschehen ist, ist geschehen." Leicht verwundert stellte sie fest, dass dieser Gedanke inzwischen besser zu ertragen war.
Den Rest des Tages verbrachte sie damit, ihre wenigen Besitztümer zu pflegen und noch ein letztes Mal den kleinen Hof mit dem Baum zu besuchen.
Schließlich wurde es Abend und sie freute sich auf ein gemeinsames Mahl mit den anderen.

Offline Francois

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #103 am: 15. Apr 20, 21:41 »
Das Essen war rustikal aber grossartig. Trotz des Besuchsgrundes war die Stimmung am Abend gut und entspannt. Zu später Stunde zog Francois sich zurück um noch eine letzte Nacht vor der endgültigen Heimreise zu verbringen. Auch wenn es ihm leid tat, gehen zu müssen, wer wusste schon, wann sie sich wiedersehen würden.

Am nächsten Morgen war er früh auf und packte seine Sachen. Dann sattelte er Traveller und verabschiedete sich von denjenigen , die bereits wach waren.

Die letzte Etappe nach Goldbach stand an. Trotz allem freute er sich darauf, endlich nach Hause zu kommen.
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Offline Lorainne

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« Antwort #104 am: 18. Apr 20, 11:01 »
Die Halle war an jenem Abend voll, wie in Firngard üblich, feierte das Gesunde mit und auch viele Bewohner des nahen Dorfes waren gekommen-  sogar der alte Bourvis war Fulks Einladung gefolgt. Es wurden ein paar Reden gehalten, alte und neue Geschichten erzählt und später folgten die Lieder, die immer Tiger wurden, je weiter die Stunde vorrückte. Alles in allem ein ausgelassener Abend.
Irgendwann begaben sich die Gäste in ihre Räumlichkeiten, wer könnte, ging nach Hause, wer eine Unterkunft auf LaFollye hatte, suchte diese auf, und Ruhe legte sich über das Leben. Würde Lorainne noch Leben, wäre es Fulk ein passender Moment erschienen, um sich in die ewige Ruhe gleiten zu lassen. Doch die Pflicht verbot ihm solche Gedanken und so betete er zu den Göttern und war am nächsten Morgen einer der ersten, die die warmen Sonnenstrahlen genossen.