Jelena schlief den restlichen Tag und die gesamte Nacht. Das einzige Lebenszeichen war hin und wieder ein leises Schnarchen, wenn sie auf dem Rücken zu liegen kam.
Am nächsten Morgen wachte eine ziemlich verknautschte Heilerin in ihrer Schlafrolle auf und blinzelte einige Augenblicke um sich herum, bis ihr wieder einfiel wo sie war.
Sie sah am Sonnenstand, dass sie mindestens eine Nacht geschlafen haben musste und sie hoffte, dass es nur die eine war.
Ihr Magen meldete sich zu Wort und mit einem Mal wurde ihr bewusst wie hungrig sie war.
Erst einmal waschen und umziehen!
entschied sie und richtete sich vorsichtig auf, um die um sie herum schlafenden Welpen nicht zu wecken. Luthor, Temris und Alvias hatten sich an strategischen Plätzen um sie herum zum schlafen gelegt und Jelena spürte etwas, das sich verdammt nach Tränen anfühlte, in sich aufsteigen. Wer hätte gedacht, das sie so weit der Heimat Brüder und Söhne geschenkt bekommen würde?
Sie schüttelte dne Kopf über sich selbst und stieg barfuß über die Schlafenden hinweg, bis sie zu ihrem Gepäck kam, wo sie frische Wäsche und ein Stück Seife herauskramte. Sudbina begrüßte sie mit einem sanften Schnauben und sie kraulte ihn zwischen den Ohren, als sie sich auf den Weg zum Wasser machte, Sudbina wie ein riesiger Wachhund an ihrer Seite. Sie vertraute darauf, dass die Valkensteiner und Nordhunde Wache hielten, auch wenn sie sie im Augenblick nicht sah.
Am Wasserloch angekommen, entledigte sie sich der Kleider und stieg beherzt ins kalte Nass, um sich einmal gründlich abzuschrubben.
Nachdem sie sich wieder wie ein Mensch fühlte und nach Lavendel duftete, stieg sie wieder heraus und warf sich frische Kleider über, was ihr jedoch bedeutend schwerer fiel als vorhin.
Ihre Stärke war nicht vollends wiederhergestellt. Sie musste vorsichtig sein, wenn sie nicht nutzlos sein wollte. Sie flocht das nasse Haar zu einem Zopf und strich die schlohweiße Strähne hinters Ohr zurück, bevor sie sich einen bequemen Platz im Sonnenschein suchte und alleine meditierte.
Dieser und der darauf folgende Tag vergingen relativ ereignislos und gaben allen Zeit sich auszuruhen und etwas zu Kräften zu kommen, auch wenn der Gedanke an Gorix und seine davon rinnende Zeit wie ein Schwert über ihren Häuptern hing.