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Autor Thema: Port Valkenstein  (Gelesen 30750 mal)

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Re: Port Valkenstein
« Antwort #60 am: 06. Feb 12, 21:09 »
Robert schaute Gerhardt einige Momente prüfend an. Manchmal hatte er das dumme Gefühl, er könnte den Waibel doch zu früh befördert haben... Aber was solls, immerhin würde das bald nicht mehr in seinen Aufgabenbereich fallen.

"So? Der Bastard kommt hierher?! Dann läuft er mir besser nicht über den Weg. Schrecklich, wenn jemand von einem Amboss erschlagen wird. Aber Unfälle passieren nun mal, nicht wahr?!"

Robert nahm einige weitere Züge und grinste finster, während hinter seinen halb zusammengekniffenen Augen offenbar eine äußerst blutige Vorstellung ihren Lauf nahm, dann richtete er wieder das Wort an den Hauptmann.

"Willst Du gar nicht wissen warum ich de Gries verkrüppelt habe, Gerhardt? Du musst wissen, er war vor einigen Jahrzehnten ein Erfolgsversprechender Junker der Garde, der es sich in den Kopf gesetzt hatte zu den Sturmgrenadieren zu gehören. Körperlich war er hierfür mehr als geeignet, aber ihm fehlte die richtige, wie soll ich sagen, Einstellung. Als er dann versuchte sich einen Platz in unseren Reihen mit Geld und Intrigen zu erkaufen, hatte ich nur noch eine Möglichkeit die Integrität unserer Einheit zu schützen. Bei der nächsten Rekrutenübung habe ich ihn mir zur Brust genommen und ihn auf meine gewohnt sanfte Weise auf seinen Platz verwiesen, als er mich dann vor den Soldaten meiner Faust mit blankem Stahl attackierte, brach ich ihm jeden Knochen den ich finden konnte. Seine Karriere als Frontoffizier war damit vorbei! Und ich muss sagen, es wundert mich, dass sie ihn überhaupt in der Garde belassen haben. Wahrscheinlich hatte er doch mehr Leute gekauft als ich dachte. - Und jetzt ist er ein Kommissar... Ich fürchte Gerhardt, dass wird nichts Gutes bedeuten!"
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Re: Port Valkenstein
« Antwort #61 am: 08. Feb 12, 21:57 »
Gerhardt hörte sich Roberts Ausführungen an ohne auf zu blicken, er klopfte mit einem Brieföffner leicht auf den Tisch, auch noch nach dem Robert geendet hatte.
Dann blickte er Robert an ohne den Kopf zu heben.
"Ich fürchte du hast meine Frage falsch verstanden, sie war eher rhetorischer Natur. Natürlich weiß ich was mit ihm anzustellen ist, und zwar gewähren lassen und nach besten kräften unterstützen.
Mir scheint du verkennst die Situation, ich werde dir sagen warum ich dich nicht gefragt habe: Weil ich die offizielle Version kenne. Laut Unterlagen hast du mit deiner Faust deine Befugnisse überschritten und De Gris wollte dich davon abhalten weiteres Unheil anzurichten woraufhin DU ihn fast totgeschlagen hast.
Ich weiß nicht ob das die Wahrheit ist aber das ist es was die Generalität und die Politische Führung Valkensteins glaubt.
In einem Punkt hast du natürlich recht: Es bedeutet tatsächlich nichts gutes...... für Dich."
Der Hauptmann stand abrupt auf.
"Bei Thormentor! Robert reiss dich zusammen, er gehört zu den Eisenwölfen wenn du ihm eins auswischen willst dann benutz verdammtnochmal die offiziellen Wege ansonsten muß und werde ich dich persönlich in Haft nehmen.
Haben wir uns da verstanden?"
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Offline Münster

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Re: Port Valkenstein
« Antwort #62 am: 09. Feb 12, 14:07 »
Robert beobachtete Gerhardt aufmerksam und bemerkte ab und an den unterschwelligen Funken von Hilflosigkeit in der Mimik des Hauptmanns, während er seine Tirade über sich ergehen liess. Andere, sehr viele Andere, hätte er für diese Worte nicht nur zum Krüppel gemacht, dennoch besann er sich bei Gerhardt eines Besseren und antwortete ihm mit ruhiger Stimme, die bar jeder Emotion war:

"Hauptmann Gerhardt Gleitzbach! Ich werde Dir deinen Ausbruch nachsehen, da ich die Gründe hierfür verstehe und wir gemeinsam viel durchgemacht haben, aber Du solltest darüber nachdenken, dass Du hier noch immer mit einem Oberst sprichst! Ein Oberst im Beurlaubtenstande zwar, aber immernoch ein Oberst! Und wenn Du endlich mal die Bücher lesen würdest, die Du zu deiner Beförderung erhalten hast und die dort drüben achtlos auf dem Boden liegen, wüsstest Du, dass mein Kommando ruht, nicht aber mein Dienstgrad! Also hüte Dich davor, mir Belehrungen erteilen zu wollen oder ich schwöre Dir, ich marschiere noch in dieser Stunde in die Kommandantur, zerreiße mein Pensionsgesuch und kehre nur zurück in den aktiven Dienst um dir den Arsch soweit aufzureißen, dass Varim einmal mit seiner gesamten Truppe hindurch marschieren kann ohne auch nur einmal im Dunkeln zu stehen! Haben wir uns da verstanden, Herr H-a-u-p-t-m-a-n-n?!"

Robert wartete erst gar nicht lange auf eine Antwort, sondern atmete tief durch und fuhr dann in freundlicherem Ton fort:

"In gewisser Weise hast Du Recht... - Ich hätte die Angelegenheit mit de Gries schon vor Jahren erledigen sollen, bevor er zu den Eisenwölfen gewechselt ist. Aber Thaddäus, entschuldige, General Graf von Reichsfeld, unser hiesiger Provinzverwalter und Militärkommandant, riet mir davon ab. Er war damals Hauptmann als der Vorfall sich ereignete und hat alles mit angesehen; war ja schließlich sein Kommando... - Aber was schwelge ich in Erinnerungen. Offenbar will de Gries die Fehde wieder aufleben lassen? Dann lass ihn kommen. Ich habe schon schlimmere Winkelzüge des Officiums überstanden. Um die Generalität müssen wir uns hingegen keine Sorgen machen, diese hängt viel zu sehr an den Lippen meines Mentors Thaddäus und er würde sich ins eigene Fleisch schneiden, wenn er die Sache offiziell macht. Ganz davon abgesehen, hasst er de Gries mindestens ebenso sehr wie ich. Trotzdem wurmt es mich, nicht zu wissen, was de Gries plant... - Nun, dann bleibt wohl nur zu hoffen, dass die Generalität endlich meinem Pensionsgesuch entspricht. Dann ist nämlich die Inquisition für meine Person zuständig und de Gries kann sich seine Fehde sonst wohin stecken."

Erneut machte Robert eine kurze Pause.

"Wo wir gerade bei unseren ganz persönlichen Fehden sind... Wie steht es denn um dein Verhältnis mit der Schwefelbraut?! Ich habe sie lange nicht mehr in deiner Nähe gesehen?!"
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Re: Port Valkenstein
« Antwort #63 am: 12. Feb 12, 01:28 »
Eine Zurechtweisung......erneut..... und der Hauptmann konnte von Glück sagen daß Robert kein Kommissar war denn dann hätte seine Respektlosigkeit durchaus mit dem sofortigen Tot enden können....seis drum warum hatte sich Gerhardt auch so weit aus dem Fenster gelehnt. Manchmal war es einfacher den Zwerg hineintreten zu lassen als lange zu lamentieren daß da eine Bärenfalle offen steht.
Und eigentlich, warum sollte er sich in diese politischen Machtspielchen, die derzeit in Valkenstein um die Person Roberts stadtfanden, hineinziehen lassen er war schließlich nur ein Soldat?
"Du fragst nach Jelena?!"
Sein Magen krampfte.
"Nun Sie hat ihr eigenes Leben und der Platz den ich darin einnehme ist wohl leider sehr viel kleiner geworden aber was interessirt dich das auf einmal?"
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Re: Port Valkenstein
« Antwort #64 am: 13. Feb 12, 19:05 »
Robert zog erneut tief an seiner Zigarre bevor er antwortete...

"Ich frage nur aus dem Umstand heraus, dass ich Jelena einen Brief in Ihren Kontor habe schicken lassen. Ich dachte mir einige wenige Zeilen und ein paar Bierflecken sollten ausreichen um ihr mitzuteilen, dass ich noch unter den Lebenden weile... Außerdem hatte ich noch nicht die Gelegenheit ihr ein paar mitfühlende Worte zu ihrem Verlust zukommen zu lassen. Du weiß, Frauen sind da manchmal doch sehr, nun ja, weichherzig..."

Ein verschwörerisches Grinsen umspielte Roberts Mundwinkel, als er an ihre letzte Reise nach Rehtal dachte... - Zum Glück waren die Damen in ihrer Abwesenheit nicht untätig gewesen und hatten eine Passage für ihre Rückfahrt erstanden. Dann fuhrt er in gewohntem Tone fort:

"Aber sei's d'rum! Das ist dein Bier und den Humpen nehme ich Dir bestimmt nicht weg! Wann will der Eisenwolf denn nun seine Pranken in unser liebliches Städtchen schlagen? Ich werde nämlich in den kommenden Tagen noch nach Condra reisen müssen und es wäre doch zu schade, wenn er die weite Reise umsonst gemacht hätte?!"
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Re: Port Valkenstein
« Antwort #65 am: 13. Feb 12, 23:19 »
Robert hatte tatsächlich noch die Zeit gefunden einen Brief in Jelenas Kontor zu schicken! Gerhardt konnte es nicht fassen und war überaus beschämt, er selbst hatte es mehrere male vergeblich versucht.
Anfänglich war nach der Taverne damals der Zorn noch zu groß und danach dieses traurige Drame mit Wassilij, mittlerweile war so viel Zeit ins Land gegangen daß er sich wünschte ein Loch würde sich auf tun und ihn verschlingen.
Doch es half alles nichts, er hatte die Ansprache an seine Landsleute bewältigt da sollte es doch mit den Fomorii zugehen wenn er diesen Brief nicht schreiben könnte.
"Nach Condra? Ach verflucht Condraluft könnte ich auch mal wieder schnuppern aber du siehst ja was hier los ist. Was diesen Arno De Gris angeht, er kommt mit dem Schiff und du weisst ja was uns das letzte mal passiert ist auf dem Seeweg, also wer kann sagen wann der Kommt."
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Re: Port Valkenstein
« Antwort #66 am: 14. Feb 12, 22:10 »
Robert versuchte ein ernstes Gesicht zu machen, doch schließlich musste er doch grinsen bei dem Gedanken an ihre turbulente Seereise nach Rehtal. Auch wenn es ihm ein wenig leid tat um das kleine Vermögen, dass er hatte bezahlen müssen, um sie wieder in See stechen zu lassen. Doch irgendwie war es das wert gewesen, möge ihm Richard dies verzeihen.

"Oh ja, Schiffsreisen sind immer eine Überraschung wert! Ich hoffe Varim hat sich nichts Ernstes bei der alten Frida eingefangen? Der sah auf der Rückreise ein wenig benommen aus! - Aber ich denke de Gris wird nicht den gleichen Komfort geniessen, den wir auf unserer Fahrt hatten?!"

Robert wartete einige Momente, bis Gerhard zumindest ein gequältes Grinsen zeigte, bevor er fortfuhr...

"Nun schau doch nicht so, als hätte ein Toraner dir deine heilige Kuh geklaut! Du wirst die Bürokratie schon noch besiegen. Was glaubst Du wie viele Scriptoren und Officii ich verschlissen habe, bevor ich das erste mal über den Stapel auf deinem Schreibtisch schauen konnte?! UND ich bin viel kleiner als Du! - Weißt Du was, eine kleine Luftveränderung wird dir gut tun! Komm uns doch heute Abend auf meinem Wehrhof besuchen! Freya würde sich freuen dich zu sehen und ihr Schneehase hat dich ohnehin in sein viel zu großes Herz geschlossen! Außerdem kannst Du mir helfen mich mit meiner buckeligen Verwandtschaft zu arrangieren. Nach Condra breche ich ohnehin erst am morgigen Abend auf, sobald Khalva es geschafft hat Bruder Gero vom Küchentrakt loszueisen..."
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Re: Port Valkenstein
« Antwort #67 am: 14. Feb 12, 22:37 »
"Zwergenverwandtschaft?! Also nichts würde ich lieber machen und Freya würde ich wirklich gern sehen, ist dir wirklich gut gelungen, danke."
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Re: Port Valkenstein
« Antwort #68 am: 14. Feb 12, 22:42 »
"Na siehst Du! Und wenn alles gut geht, sollten wir heute Abend schon die erste Verköstigung des güldenen Inhalts meines Brautanks durchführen können...", erwiderte Robert und erhob sich aus seinem Sessel. "Ich mache mich jetzt mal wieder auf den Weg! Hast Du eine Ahnung wo sich der Junker herumtreibt? Ich wollte noch einige Worte mit ihm wechseln, bevor ich mich wieder auf den Heimweg mache."
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Re: Port Valkenstein
« Antwort #69 am: 14. Feb 12, 22:48 »
"Zuletzt habe ich ihn am Tempel gesehen, ist aber schon eine weile her."
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Re: Port Valkenstein
« Antwort #70 am: 14. Feb 12, 22:58 »
"Wer hätte das bloß gedacht?!", grummelte Robert, während er auf die schnelle noch ein paar Gegenstände in seinen Jutesack steckte, "Gut, dann werde ich ihn mal dort suchen. Im Zweifelsfall sollte der Vorarbeiter wissen wo er steckt. Ich hörte nämlich, dass die beiden das ein oder andere Mal aneinander geraten sind?! - Wir sehen uns heute Abend!"

Robert wandte sich um, stapfte durch die Türe und schloss diese lautstark hinter sich.
Kurz darauf hörte man auch schon seine tiefe Stimme durch den Flur hallen, "Gernot! Du Grottenolm! Halt mir gefälligst die drecks Tür auf! Kann man nur hoffen, dass Du auf deine alten Tage besser kämpfst, als Du dich...", bis sich auch die nächste Türe hinter Robert schloss.
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Re: Port Valkenstein
« Antwort #71 am: 16. Feb 12, 02:11 »
Gerhardt schüttelte leicht lächelnd den Kopf als er sich wieder an die Arbeit machte.
Der Zwerg war in der Tat eine Klasse für sich, was ihn nicht davor schützte ab und an aufs Gesicht zu fallen.
In Roberts Fall bewirkte das vielleicht sogar eine Verbesserung.
Der Hauptmann sortierte die Papierflut mit sturer Verbissenheit als er bei einem Formular inne hielt,
eine Verlustmeldung: Mobilitätsunterstützung Equus Bezeichnung Nr.17........... war das wirklich schon so lange her?
Seine Gedanken schweiften ab, doch seine Erinnerungen hatten bereits Schwierigkeiten alles in chronologische Reihenfolge zu bringen.
Unentschlossen liess er einen Bleischreiber durch die Finger gleiten, schliesslich nahm er sich ein Blatt Papier und begann zu schreiben.
Nach zwei Stunden und unzähligen versuchen war Gerhardt so weit das Schriftstück zu Siegeln.
"Gernot?!"
Der Soldat betrat den Raum.
"Hier mit dem nächsten Boten nach Fanada.... Kontor! Ihr wisst bescheid?! Ich werde heute Abend im Wehrhof sein."
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Re: Port Valkenstein
« Antwort #72 am: 04. Mär 12, 19:55 »
Zu Beginn des 3. Mondes 262 n. J.

Ein Bote klopfte zaghaft an die Tür des Hauptmanns und öffnete zögerlich. Als er sah, dass der Schreibtisch unbesetzt war, atmete er erleichtert auf. Die Laune des Ritters war in den letzten Wochen spektakulär schlecht gewesen und da er keine Ahnung hatte was in dem Schreiben drin stand war er ganz froh, dass er es ihm nicht in die Hand drücken musste.
Stattdessen legte er das Schreiben gut sichtbar auf den Tisch, zog die Tür sorgfältig hinter sich zu und sah, dass er Land gewann.
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Offline gerhardt

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Re: Port Valkenstein
« Antwort #73 am: 05. Mär 12, 23:14 »
Leicht humpelnd betrat Gerhardt seinen Raum, er hatte wohl einiges beim Waffengang mit den neuen Rekruten abbekommen.
Der Hauptmann musste grinsen, den Jungs ging es bestimmt noch schlechter, speziell Lutz würde die Lektion nicht so schnell vergessen.
Auf seinem Tisch lag ein Brief, er öffnete ihn.... von Jelena..... noch im stehen las er die Zeilen. Nachdem er ein zweites mal gelesen hatte musste er sich in seinen Stuhl fallen lassen.
"Na das war ja mal eine....."
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Re: Port Valkenstein
« Antwort #74 am: 15. Mär 12, 07:52 »
Zum Ende des dritten Mondes 262 n. J.  Vor der Kommandantur

Eine erstaunlich milde Sonne schien auf Port Valkenstein herab und sorgte für noch mehr Geschäftigkeit auf den Straßen als ohnehin schon. Jelena blinzelte etwas verschlafen auf den gleißenden weißen Marmor der am neuen Tempel verbaut wurde und schnalzte die Zunge als sie merkte das Sudbina stehen geblieben war. Nachdem die Sache mit Simon ausgestanden war hatte sie seine Gastfreundschaft für einige Tage in Anspruch genommen und nicht viel mehr getan als geschlafen.
Der Ritus war in mehr als nur einer Hinsicht anstrengend gewesen. Nachdem sie wieder laufen konnte ohne sich an Wänden und Möbelstücken festhalten zu müssen hatte sie beschlossen weiter hierhin zu reisen.
Wenn die anderen es wahr machten und tatsächlich dieses Tor im Himmelsgebirge untersuchen wollten, dann wäre es fahrlässig diese Gelegenheit nicht zu nutzen.
Sie sah sich neugierig um: eines musste man den Valkensteinern lassen, sie waren verdammt effizient!
Sie hatten binnen weniger Jahre eine Stadt aus dem Boden gestampft die allen Anzeichen nach zu einem Handelszentrum der Region werden konnte. Noch waren die Andarraner zaghaft, aber es würde nicht mehr lange dauern und ihr Händlersinn würde ihnen nicht gestatten sich die Gelegenheiten hier entgehen zu lassen. Valkensteiner hin oder her.
Bereits jetzt schien die Anzahl der normalen Bevölkerung derjenigen im schwarz-weißen Wappenrock zu gleichen.
Sie lenkte ihren Hengst in Richtung der Kommandantur und je näher sie kam umso häufiger grüßte sie ein bekanntes Gesicht. Sie verstand nicht genau wie, aber in den Jahren des Krieges schien sie eine Art Legende unter den Grenadieren geworden zu sein und auch wenn sie sich all die Namen nicht merken konnte, so erkannte sie doch die Gesichter der Männer die sie in den Lazaretten versorgt hatte oder die gemeinsam mit ihr in Scharmützeln oder wahnwitzigen Aktionen verwickelt gewesen waren.
Wahrscheinlich hatte Robert mal wieder im besoffenen Kopf Dinge über sie erzählt die nicht mal entfernt der Wahrheit entsprachen, aber das war etwas womit sie leben konnte. Sie würde es ihm einfach bei der nächsten Gelegenheit zurück zahlen, beschloß sie mit einem kleinen Grinsen.
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