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Autor Thema: Auf dem Weg nach Bourvis  (Gelesen 6717 mal)

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Offline Vanion

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Auf dem Weg nach Bourvis
« am: 18. Nov 11, 19:57 »
Vanion war das ewige Reiten Leid. Es war Herbst, und so schön die schillernden Farben der fallenden Blätter auch aussahen, die kalten Nächte allein an einem kleinen Feuer waren für den jungen Mann eine Qual.
Er fror am Morgen, er fror am Abend. Er wünschte nur, er hätte sich genug warme Kleidung eingepackt, doch in seinem Enthusiasmus hatte er nur das Nötigste eingepackt.
So sehr die herbstlichen Wälder Andarras ihn auch entschädigten, er wollte nur endlich Lorainne treffen.

Vanion war vom Ottersee aufgebrochen, in Brega hatte er endlich seine Queste abschließen können. Agathes Leichnam war nun in Damians Händen. Vanion war zügig aufgebrochen, vor dem Wintereinbruch musste er Lorainne eingeholt haben. Also ritt er Richtung Norden.
Als die Sonne unterging, schlug Vanion sein Lager auf. Er ging davon aus, ungefähr Lorainnes Weg zu folgen, und war am vorigen Tag auf eine erkaltete Feuerstelle gestoßen, die darauf schließen ließ, dass eine nicht zu große Gruppe Reisender ihr Lager aufgeschlagen hatte. Außerdem fand er eine Leinenwindel. Da Lorainne mit einem Säugling reiste, ging er fest davon aus, auf dem richtigen Weg zu sein.
Vanion stand kurz davor, sein Feuer anzuzünden, als ihm der Geruch von brennendem Holz in die Nase stieg.
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de

Mel

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Re: Auf dem Weg nach Bourvis
« Antwort #1 am: 19. Nov 11, 00:16 »
Es war sehr schnell kalt geworden, man atmete heiße Dampfwolken aus und Reif überzog morgens schon die bunten Blätter. Allerspätestens Jetzt begann man, sich auf den Winter einzustellen. Lorainne blickte zum Himmel, die Nacht war sternenklar und je Weiter sie nach Norden kamen, desto kälter wurde es.
Hoffentlich fängt es nicht an zu schneien, bis wir in Bourvis sind.Lorainne rückter dichter ans Feuer, das kleine Mädchen in ihren Armen fest an sich gedrückt. Leise sang sie eines der Trinklieder, die sie von Simon und seinen Leuten in ihrer Zeit als Simons Knappe gelernt hatte.
Kritisch wurde sie dabei von Leahs Amme, eine Bedienstete aus dem Laviniakloster bei Blanchefleur, in dem Leah zur Welt gekommen war, beäugt:"Une chanson de boire est à peine une chanson appropriée d´endormir pour un petit bébé."
Lorainne schaute nur flüchtig auf und verdrehte die Augen, lächelte aber.
Als sie ihren Gesang unterbrach, um etwas zu erwiedern, hörte sie ein Geräusch und deutete der Amme, sich nichts anmerken zu lassen:" Je crois, elle s´est endormie. Violà, une p´tite bonne fille."
Sie reichte der Amme das Baby, vergewisserte sich, dass ihr Schwert unmittelbar in Reichweite war und liess sich neben ihr nieder, in die Richtung blickend, aus der sie das Geräusch vernommen hatte.
« Letzte Änderung: 19. Nov 11, 01:18 von Mel »

Offline Vanion

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Re: Auf dem Weg nach Bourvis
« Antwort #2 am: 20. Nov 11, 16:39 »
Vanion lag auf der Erde. Er konnte zwischen den Bäumen das niedrige Feuer flackern sehen, aber durch das Unterholz kam er nicht voran. Er wünschte, er würde Wassilijs Schleichkünste beherrschen. Resigniert kroch er weiter nach vorne. Er konnte ein paar Gestalten am Feuer erkennen, eine davon seltsam dick aussehend.
Wieder knackte ein Zweig unter seinem Gewicht. Vanion zuckte zusammen, die Kälte kroch langsam, aber sicher in seinen Körper.
Warum kann das hier kein friedliches Land voll mit lauter guten und freundlichen netten Menschen sein? Immer Schleichen, immer wachsam sein..
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Mel

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Re: Auf dem Weg nach Bourvis
« Antwort #3 am: 21. Nov 11, 10:24 »
Als Lorainne ein lautes Knacken hörte, war sie sich ganz sicher, dass da mindest ein Mensch im Unterholz hockte und nicht nur ein Hase.
Sie griff zum Schwert und erhob sich.
Hoffentlich sind es keine Meuchelmörder, die Roquefort mir auf den Hals gehetzt hat!
Sie schätzte die Entfernung zu Amme und Kind ab- wenn es also wirklich zu einem Kampf kommen sollte, würden die beiden hoffentlich noch genug Zeit haben, sich aus dem Staub zu machen.
Gleichzeitig schalt sie sich, ob ihrer Gefühle für das kleine Wesen. Immerhin war die kleine Leah nur ihre Geisel, ein Druckmittel gegen ihren Widersacher und sie würde nicht zögern, sie zu töten!
warum hatte sie also solche Angst, der Kleinen würde hier und jetzt etwas passieren?

"Qui est?"

Offline Vanion

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Re: Auf dem Weg nach Bourvis
« Antwort #4 am: 21. Nov 11, 14:39 »
Ein lautes Fluchen einer bekannten Stimme war die Antwort.
Vanion hatte sich im Unterholz verhakt, seine gute Leinenhose war eine gute Handbreit aufgerissen.
"Lorainne!" Mühsam stakste Vanion nun aufrecht auf eben diese zu, bemüht, das Loch in seiner Hose nicht noch weiter aufzureißen. "Hätte ich nur gewusst, dass Ihr es seid! Die ganze Schleicherei wäre so unnötig gewesen." Der leichtfertige Mann sah das Schwert in Lorainnes Hand blinken. "Packt das Schwert doch wieder Weg, ma chevalière. Ihr werdet es jetzt nicht brauchen, hoffe ich."
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Mel

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Re: Auf dem Weg nach Bourvis
« Antwort #5 am: 21. Nov 11, 17:21 »
al Lorainne Vanion fluchen hörte, wich die meiste Anspannung aus ihrem Körper.
DASS sie Vanion hatte fluichen hören, konnte aber doch eigentlich nichts Gutes bedeuten...

"Vanion! Qu´est-ce que tu fait ici? Ne devrais-tu pas sauver de la cadavre de Agathes?"
Lorainne schob ihr Schwert zurück in die Scheide und musterte missbilligend Vanions Hose.

Offline Vanion

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Re: Auf dem Weg nach Bourvis
« Antwort #6 am: 21. Nov 11, 17:30 »
"Pardonnez-moi." Vanion gingen die Worte aus. "Keine Sorge. Der Leichnam der heiligen Agathe von Steinbach ist geborgen und sicher in Damians Hände übergeben worden.
Ich bin euch nachgereist, in der Hoffnung, Tailon Orikos rechtzeitig zu erreichen, aber die Idee hab ich sehr schnell wieder aufgegeben. Also bin ich nach Brega zurück geritten, wo ich Damian den Leichnam übergeben habe. Seitdem reite ich Richtung Caldrien und versuche, Euch dabei zu finden. Es tut gut, Euch wohlbehalten zu sehen. Ich hab in Andarra Gerüchte über Kämpfe und seltsame Gestalten bei Tailon Orikos gehört - was ist denn da nun passiert?"
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Mel

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Re: Auf dem Weg nach Bourvis
« Antwort #7 am: 21. Nov 11, 17:36 »
Auch Lorainne war froh, Vanion wohlbehalten zu sehen, hatten ihr diese Szivarstimmen doch beständig eingeflüstert, dass sie ihn mit seine Queste in den Tod geschickt hätte.
Sie ging zum Feuer zurück, so konnte Vanion den traurigen Gesichtsausdruck nicht sehen.
"Tailon Orikos.... es war..." Lorainne winkte ab.
"Lass uns über erfreulichere Dinge reden. Du hast den Leichnahm also gefunden? Gab es Probleme? Wann hast Du Damian getroffen?"

Offline Vanion

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Re: Auf dem Weg nach Bourvis
« Antwort #8 am: 21. Nov 11, 17:47 »
Vanion bemerkte, wie sich wieder einmal Trauer in Lorainnes Blick einschlich. Er wollte gar nicht wissen, wer diesmal auf dem Feld geblieben war. Er sah Bernard am Feuer sitzen, glücklicherweise hatte es ihn nicht erwischt. "Es war seltsam auf dem Weg an den Ottersee. Ich hatte mit etwas Geld, dass Damian mir gegeben hatte, in Brega einige gute Männer angeheuert. Bodenständig, aber einem Abenteuer, wie sie es sahen, nicht abgeneigt. Mit Luka zusammen ging die Reise recht schnell, er kannte die Wege und wusste auch einige gute Methoden, anderen Reisenden auszuweichen. Ich wollte kein Aufsehen erregen. Die Sonne schien, als wir von Brega aus aufbrachen." Lorainne schaute Vanion scharf an und bedeutete ihm, nicht so ausschweifend zu erzählen. "Nun, jedenfalls ist uns auf dem Weg keine Menschenseele begegnet. Nur etwas Wild, und viele riesige Vogelschwärme, die dem Winter wohl entkommen wollten. Am Ottersee selbst haben wir dann zu graben angefangen. Und dann, grade als die Sonne unterging -" Vanions Blick wurde leer, er sah die Schönheit dieser Szene noch einmal vor sich. "Es war wundervoll. Ein Naturwunder, und trotzdem so alltäglich. In dem Moment, als wir den Leichnam fanden, ging die Sonne unter. Es sah aus, als ob sie im See ertrinken würde! Und trotzdem war es noch hell, aber mit diesem orangefarbenen.. mit diesem rötlichen.. ja, das war kein Anblick! Das war ein Gefühl! Und ich..ich hatte plötzlich den Drang, ein Gebet an die Götter zu richten, sie zu preisen und ihnen zu danken." Der junge Mann verstummte. Nach kurzer Zeit sprach er weiter: "Nun...wir haben auch noch etwas gefeiert an diesem Abend. Nichts und niemand hat uns gestört, obwohl wir noch nichtmal Wachen aufgestellt hatten. Der Rückweg verlief genauso, wir haben unseren Weg nach Brega sofort gefunden, niemand ist uns begegnet. Wie ich sagte, es war seltsam." Langsam verblasste der Anblick des Ottersees hinter Vanions Augen. Sein Pferd fiel ihm wieder ein. "Verzeiht, Lorainne, aber mein Pferd ist immer noch in meinem ursprünglichen Nachtlager. Soll ich es holen, oder wollt Ihr jemanden schicken?"
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Mel

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Re: Auf dem Weg nach Bourvis
« Antwort #9 am: 21. Nov 11, 20:05 »
Als Vanion von dem "etwas feiern" erzählte, schaute Lorainne ihn halb strafend, halb amüsiert an.
So genoss Vanions Erzählung und die Unbeschwertheit, die darin mitschwang.
Gleichgültig, was dieses Szivageflüstere ihr hatte weismachen wollen: Vanion ging es offensichtlich gut, und endlich war Lorainne davon überzeugt, dass sie nicht Simons Grab vorfinden würde.
Sie beobachtete Vanion lächeln, er hatte die kleine Zuhörerschaft in seinen Bann gezogen, nicht nur sie und die Amme lauschten, sondern auch Bernard und Fulgrim lauschten andächtig.
Als Antwort auf Vanions Frage schüttelte sie den Kopf und auf einem Wink hin erhoben sich Bernard und Fulgrim, um Vanions Habseligkeiten einzusammeln.
"Nun, sobald ich mit Damian gesprochen habe, werden wir es offiziell machen, dass Du Vanion Bachlauf, deine Queste erfüllt und damit den Segen der Götter hast, einen Platz einzunehmen, der nicht Deiner Stellung entspricht! Und bevor wir darauf trinken, müssen wir uns um Deine Garderobe kümmern, denn so wird Dir niemand glauben, dass Du ein Kanppe bist." Sie deutete auf den grossen Riss in seiner Hose.

Offline Vanion

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Re: Auf dem Weg nach Bourvis
« Antwort #10 am: 21. Nov 11, 23:17 »
Vanion blickte an sich herab. "Ja, da habt Ihr völlig recht." Mit Stolz betrachtete Vanion Lorainnes Wappen, das an seinem Gürtel hing. An den Rändern war das Grün verdreckt, die Distel selbst war jedoch fast gänzlich unbefleckt. "Nur - was ist mit dieser Aufgabe, die der Lavinia-Priester mir in Brega mitgeteilt hat? Ich verstehe das nicht so recht, denn die Kunst der Minne zu erlernen, ist doch eine meiner Aufgaben als Knappe, oder nicht? Ich kann das Gefühl nicht beschreiben, das ich seit dem Fund von Agathes Leichnam hege - aber vorher fühlte ich mich rastlos, unsicher, am Rand meiner Aufmerksamkeit war immer ein kleiner Fleck zu sehen. So sehr ich ihn erhaschen wollte, ich konnte es nicht erkennen. Und seit ich meine Aufgabe erfüllt habe, seitdem ist dieses...dieses Gefühl, dass mich vor sich her getrieben hat, nicht mehr vorhanden. Die Zweifel sind verschwunden. Ich weiß, dass ich meinen Weg gewählt und auch eingeschlagen habe, alles andere liegt bei mir. Daher verstehe ich nicht, dass Lavinia mir eine solche Aufgabe stellen sollte." Auf einen Wink Lorainnes setzte Vanion sich nah ans Feuer und schlang die Arme um die Knie. "Ich habe einfach das Gefühl, dass die Zeit des ... des... sich als würdig Erweisens", Vanion rümpfte kurz die Nase über seine holprige Formulierung, "vorüber ist. Nun muss ich nicht länger hauptsächlich vor den Göttern bestehen, vielmehr ist die Zeit gekommen, in der ich ganz irdisch zeigen muss, was ich kann. Und diese Aufgabe - das Erlernen einer ritterlichen Minne - das würde doch Jahre erfordern, um diese Kunst zu einer Form zu bringen, die man einer Dame darbringen kann."
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Mel

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Re: Auf dem Weg nach Bourvis
« Antwort #11 am: 21. Nov 11, 23:45 »
"Das erlernen der Minne erfordert jahre- und selbst dann... ist es manchmal noch schwer, richtig zu minnen. Aber das lernst Du noch. Deine Queste ist erfüllt, Vanion, Du musst keine weiteren Aufgaben mehr erfüllen, um Knappe zu werden. Dennoch halte ich diese Aufgabe der Laviniapriesterin aus Brega für eine recht gute... Übung- auch wenn ich sehr wenig von der tangarianischen Ausprägung des Glaubens halte. Lavinia wird Dich noch sehr oft prüfen, manchmal glaube ich, dass ganze Leben ist eine reine Laviniaprüfung. Natürlich huldigen und verehren wir auch die anderen Götter, aber ich kann rechtschaffend sein und Alamartreu und trotzdem trage ich Hass in meinem Herzen. Lavinia fordert Reinheit, absolute Hingabe- immer. Und wenn Du dich ihr mit eben jenem Hass im Herzen hingibst, wird sie Dir eine andere Bürde auferlegen, und Du wirst sie erfüllen."
Lorainne dachte an Leah, deren Name ihr allein schon so sehr durch ihren Vater verhasst war, dass es sie schüttelte und ihr kalt den Rücken hinablief, wenn sie daran dachte, wessen Abkömmling das kleine Mädchen war. Trotzdem hatte sie sie aufgenommen, aus berechnung, aber mittlerweile musste sie erkennen, dass sie die Kleine irgendwie liebgewonnen hatte. Was würde werden, wenn sie tatsächlich irgendwann auf Roquefort traf? Würde sie es übers Herz bringen und die Kleine töten können?

"Was die minne angeht.." nahm sie den ursprünglichen Gedanken wieder auf: "ist es in erster Linie wichtig, einige Formealitäten zu beherrschen. Wen Du minnen darfst, wie und so weiter. Wenn Du das weisst, sit die Art der Minne nebensache, solange Du die Form wahrst, achtet niemand darauf, ob Du besonders blumige Umschreibungen nimmst, oder Deine Stimme besonders wohlklingt oder ob Du dein Instrument so gut wie ein Spielmann beherrschst. Du darfst die Dame nur niemanls beleidigen und ihr keine Schande machen, indem Du ihr etwas darbringst, was Du nicht beherrschst."
 Ihre Gedanken schweiften wieder ab, sie dachte daran, wie Damian sie einmal geminnt hatte, wie er ihr einen Antrag gemacht und sie abgelehnt hatte. Damals war alles noch so unbeschwert gewesen, trotz des Krieges.

Offline Vanion

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Re: Auf dem Weg nach Bourvis
« Antwort #12 am: 22. Nov 11, 05:36 »
"Na, ein Findelkind aufzunehmen und sich drum zu kümmern, ist wohl zumindest eine Tat, die Lavinia zum Lächeln bewegen wird. Grade in solchen Zeiten sind Kinder die wahren Schätze, die es zu behüten gilt."
Vanion grinste. "Ich selbst wollte als Kind immer in Abenteuer verstrickt sein, ich wollte in die großen Geschichten eingehen, die von Barden besungen werden. Aber ich wurde nie in etwas hineingezogen, ich musste mich selbst schon in die Abenteuer hineinbringen. Nur gut, dass Ihr die kleine Leah nach Caldrien bringt, dort kann sie friedlich aufwachsen. Werdet ihr sie einem Kloster übergeben? Ich glaube kaum, dass Euch auf Euren Reisen ein Kind nützen wird, so süß es auch dreinschaun mag. Mögt ihr mir jetzt eigentlich erzählen, wie die Kleine zu Euch gelangt ist?" Entspannt nahm Vanion den Kopf in den Nacken und beobachtete durch das Geäst der Bäume den Sternenhimmel.
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Mel

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Re: Auf dem Weg nach Bourvis
« Antwort #13 am: 22. Nov 11, 08:39 »
Lorainne nickte:" Moi aussi. Zum ärger meiner Eltern bin ich mit meinem Bruder lieber auf Bäume geklettert, war im Stall oder hab mit ihm Ritter und Räuber gespielt. Ich wollte auch immer Abenteuer, die grossen Heldentaten vollbringen, die stets besungen werden. nun, ich habe es wirklich versucht, genau so zu sein, aber leider kam mir die Realität dazwischen: Im Krieg ist sehr wenig heldenhaft und auch die grossen Helden weinen oft um gefallene Freunde."
Lorainnes Blick wurde ernster: "Immerhin BIN ich jetzt ein Ritter, auch wenn ich feststellen muss, dass selbst das nicht so ist, wie es besungen wird, aber immerhin ist der Krieg vorbei und sobald Roquefort von LFollye verschwunden ist, erlebe ich vielleicht ein oder zwei dieser Abendteuer- und Du kommst mit." Sie zwinkerte Vanion zu.

Als er Leah erwähnte, verschloss sich Lorainnes Blick:"Sie ist in einem Kloster zur Welt gekommen, in dem Kloster, in dem Simon genesen sollte. Und was aus ihr wird, weiss ich noch nicht. Vielleicht stirbt sie noch vor dem nächsten Winter, Säuglingen passiert sowas schnell, vielleicht kommt sie in ein Kloster, vielleicht ziehe ich sie gross, wir werden sehen. "

Offline Vanion

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Re: Auf dem Weg nach Bourvis
« Antwort #14 am: 22. Nov 11, 18:23 »
"Na, dann bringt sie doch wieder nach Blanchefleur, und in ein paar Jahren schaut Ihr nach und wundert Euch, wie groß sie doch geworden ist." Vanion zwinkerte Lorainne zu. Er hatte gemerkt, dass irgend etwas mit diesem Kind war, dass Lorainne traurig stimmte. Sie schien vor eine unangenehmen Entscheidung zu stehen. Wessen Kind das wohl war? "Leben die Eltern denn noch?"
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