Vanion war bereits früh wach. Noch im Halbdunklen hatte er die Pferde versorgt, einen Happen gegessen und einen Teller mit Brot, Käse und Butter für Lorainne vorbereitet. Auch ein Becher verdünnten Weines stand bereit. Lorainne hatte jedoch nichts zu sich nehmen wollen, sondern ihn missmutig nur weggescheucht - sie wolle baden, sagte sie.
Auch für Simon hatte Vanion Frühstück bereitet, doch schien der Ritter noch zu schlafen. Also stellte er den Teller an einen Platz, den der Herr de Bourvis nur schwer übersehen konnte, und ließ den alten Mann ruhen.
Nachdem er sein Morgengebet verrichtet hatte (eher kurz und geleiert, als ernsthaft und innig), hatte er sich selbst eine ruhige Stelle etwas bachabwärts gesucht und war splitternackt in den Bach gestiegen. Das kalte Wasser weckte seine Lebensgeister, wenn auch auf eine harte und abrupte Art. Als der Schmutz des Vortages abgewaschen war, stapfte er durch den Schlamm am Ufer. Zitternd trocknete er sich, so gut es eben ging, ab. Schon hörte er Anders und Lorainnes leise Stimmen von einer anderen Stelle herüberwehen. Die beiden schienen noch mit ihrer Morgentoilette beschäftigt zu sein. Er entschloss sich, eine Runde durch's Lager zu drehen. Mit jedem der Männer wechselte er ein paar Worte, auch mit Silas, und überzeugte sich, dass alles in Ordnung war. Zuletzt hockte er sich vor Lorainnes Lager, holte ihr Schwert hervor und begann, es langsam und sorgfältig zu schleifen.