Das gebrüll irritierte Widukind sichtlich. Plötzlich begannen die Leute vor ihm ihre Waffen zu ziehen und sich gegenüber des Waldes zu positionieren.
'Verdammt, das sieht ernst aus.', dachte er sich auf die Lippe beißend. Dann rief er: " Wie sähe es mal mit etwas Information an die hinteren Reihen aus?" Janos und Artoris fummelten schon erregt an ihrer Balliste herum und richteten sich an der Position ein, welche ihnen Ulric per Handzeichen zuteilte. Er hatte Widukinds Ausruf gehört und die fehlende koordination des hinteren Trosses verstanden. Er wollte gerade auch Widukind seinen Platz zuweisen, da hörten Sie Lorainnes Anweisung, er solle sich um ihr Pferd kümmern.
Für einen kurzen Moment starrte Widukind seine Soldherrin nur ungläubig an. Was war er denn jetzt? Ein Stallbursche? Er hatte das ernsthafte Gefühl, dass man ihn nicht wirrklich ernst nahm. Wahrscheinlich schwang auch etwas Wut noch mit, von dem Abend in Haubach, an welchem er Lorainne nicht allein umherziehen lassen wollte. Anderseits, gerade dann schickt man jemand doch zum gefährlichen Teil. Er verstand die Welt nicht mehr, das war aber auch im Moment nicht nötig. Es ging in die Schlacht, so sah es zumindest aus.
Er ritt Lorainne etwas entgegen und nahm ihr die Zügel noch in der Bewegung ab, kehrte um und sprang hinter den Linien vom Pferd, um nun auch die anderen Tiere zu greifen, welche zurückgelassenen wurden.
"Beim rollenden Kupfer!!!" Er wurde hektisch, als sich die Schnur , die er am Gürtel trug nicht lösen wollte. Nachdem er die Pferde um eine Wegecke in eine kleine senke Führen konnte, löste sich die Schnur schließlich und er verband die Zügel mit einem noch jungen Baum, der sich aus der Kuhle erhob.
Ihm war klar, dass es die Pferde nur so lange hielt, wie sie Ruhe bewarten. Drehten sie durch, so rissen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit den Baum aus dem Boden...oder die Schnur riss. Letzteres war wahrscheinlicher. Doch was sollte man von ihm erwarten? Was der Baum nicht hielt, brauchte er erst gar nicht am rennen zu hindern.
Ein lauter Knall war zu hören, gefolgt von dem Geräusch splitternden Holzes, dass in einen weiteren Knall überzugehen schien. Das mussten die beiden verrückten sein. Widukind zog seine Axt und rannte den schon bereit stehenden Kämpfern zu. Ein zweiter Schuss löste sich und ein dritter. Das Ausmaß des Schadens war beachtlich, was für eine Maschine. Als Ulric ihn sah, zog dieser die Augenbrauen hoch. Widukind verstand dies als ein noch gut gemeintes: "Schön, dass du auch mal vorbei kommst." Mit einem starken Wink seines Kopfes deutete Ulric auf die Lücke zwischen Simon und Sanderix. 'Jaaa, da passe ich größentechnisch ja perfekt ins Konzept.', dachte er sich noch, nickte dem Hünen aber zu und trat zwischen die beiden Männer, gespannt, was der Wald so gefährliches hervorbringen solle.