Schatten flossen durch seinen Kopf. Eine kalte, klamme Dunkelheit riss an seinen Gliedern und erfüllte jede seiner Poren, nur begleitet von dem nassen Klang einer Klinge, die langsam durch Sehnen, Fleisch und Knochen schneidet. Er wollte schreien, doch die Dunkelheit war auch in seinem Mund, während eine zweite Klinge seine Bauchhöhle durchbohrte. Er bäumte sich auf -
- und öffnete ruckartig die Augen. Helles Tageslicht empfing Yorik und erinnerte ihn mit hämischer Stimme, dass er noch lebte. Er schälte sich also aus den von Angstschweiß durchtränkten Laken, die wie Spinnenweben an seinem Körper klebten, dann setzte er sich auf. Ließ den Blick schweifen: Über die sterilen Wände, die schmalen Betten, in denen seine Begleiter noch schliefen, und schließlich über Aiphosya, die neben ihm leise und gleichmäßig atmete, so als könne nichts und niemand ihren tiefen Schlaf stören. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er an den gestrigen Abend dachte, doch es verschwand wieder, als der Blick auf seinen linken Fuß fiel - den Fuß, den es für ihn nicht mehr gab. Yorik fischte mit der Hand nach seiner provisorischen Krücke, atmete einmal tief durch und zog sich aus dem Bett heraus. Sein Stand war wacklig, und es kostete ihn immer noch einige Mühe, nicht umzufallen. Humpelnden Schrittes bewegte er sich über die Flure der Akademie, die sich langsam zu regen begannen, und betrat nach einigen Minuten den Speisesaal im Erdgeschoss. Dort setzte er sich an einen Tisch, der etwas abseits von den ihm fremden Gästen stand, und begann, still das Frühstück in sich hinein zu schaufeln.