Autor Thema: Auf dem Rückweg von Condra  (Gelesen 11880 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Polliver

  • Tavernenbesucher
  • *
  • Beiträge: 63
  • Kämpfe ums Überleben, nicht aus Hass
Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #90 am: 04. Aug 15, 15:18 »
Elías lächelte erneut... wie Nadira da so euphorisch vor ihnen herging, erinnerte sie ihn stark an ein kleines Mädchen, dass man zum ersten Mal zum Stoffmarkt mitnahm....

"Ich kann Euch leider nicht viel über das alltägliche Leben in El Kasaán erzählen, da ich selbst den Großteil meines Lebens hinter Mauern am Hofe verbracht habe.... Was dieses Land betrifft.... so denke ich solltet Ihr die Geflogenheiten selbst herausfinden....

Was meine Person betrifft... ich bin als Junge bereits zum Hofe des Schahs geholt worden und wurde an dessen Akademie unterrichtet und später zum Assenen ernannt ... ob man das als weit gebracht bezeichnen kann weiss ich nicht....

Ich komme aus unserer Hauptstadt....."
"Denn nur jene, die hören statt reden, erlangen Weisheit und Weisheit und Ehre küren den wahren Krieger"

"Kämpfe nur gegen einen Feind, wenn der Tod als ultimatives und finales Opfer dies wert ist"

Offline Nadira

  • Touridämon
  • *
  • Beiträge: 49
Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #91 am: 04. Aug 15, 22:19 »
Langsam ging Nadira wieder neben ihm und sah zu ihm auf während er sprach. Langsam merkte sie die Müdigkeit die sie einholte. Immerhin beruhigten sich gerade die Gedanken in ihrem Kopf.

"Wirklich? Am Hof?"

Kurz dachte sie über seine Worte nach, versuchte sich ein Bild zu machen.

"Dann habt ihr meinen Vater schon persönlich getroffen?
Wie ist er so?"

Sie war neugierig auch wenn es sich bei diesem Mann um ihren Auftraggeber zu ihrem Tod ging.

"Und erzählt mir von der Hauptstadt!! Ich habe den Markt geliebt!! Am Tag meiner Abreise musste ich durch die Hauptstadt um zum Hafen zu gelangen. Es war so faszinierend! Die bunten Farben und die ganzen Gerüche! Ich werde diesen Moment immer im Herzen tragen..."

Kurz sah sie über ihre Schulter und sah auch Rania an.

"sollen wir vielleicht langsam rasten? Vielleicht gibt es in der Nähe eine geeignete Stelle?"
"Man sagt, manche Leben seien auf ewig miteinander verbunden durch den Ruf der Ahnen, der durch die Jahrhunderte hallt. - Schicksal !"

Offline Polliver

  • Tavernenbesucher
  • *
  • Beiträge: 63
  • Kämpfe ums Überleben, nicht aus Hass
Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #92 am: 04. Aug 15, 22:36 »
Elías' Blick trübte sich etwas...

"Die Hauptstadt ist sehr prächtig und prunkvoll wie Ihr wisst.... viele reiche Leute wohnen dort... der Markt ist der Größte des gesamten Reiches und man kann dort alles mögliche kaufen....
Allerdings hatte ich selten Zeit, die Stadt in Ruhe zu entdecken.... wenn ich dort unterwegs war, dann im Auftrag des Schah's...

Euer Vater....."

Elías' Blick verfinsterte sich noch mehr....

"...nun.... er ist mein Herr..... während des Krieges ein tapferer Krieger, guter Stratege und herausragender Feldherr, stets gutmütig und gnädig zum Feind.... doch seit Frieden herrscht wird er zunehmend machtergreifender, traditionell und grausam.... Wer ihm im Weg stand, wurde bei Seite geräumt....fast wirkt es als wäre er von irgendwas besessen...."

Elías blickte ebenfalls zu Rania...

"Kennt Ihr denn einen guten Ort zum Rasten?"
"Denn nur jene, die hören statt reden, erlangen Weisheit und Weisheit und Ehre küren den wahren Krieger"

"Kämpfe nur gegen einen Feind, wenn der Tod als ultimatives und finales Opfer dies wert ist"

Offline Nadira

  • Touridämon
  • *
  • Beiträge: 49
Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #93 am: 04. Aug 15, 23:02 »
Sie lauschte seinen Worten und dachte an das Bild des Marktes. Es kam ihr vor als wäre sie erst gestern da gewesen. Als Elias Unterton sich etwas veränderte schaute sie wieder zu ihm auf. Er schaute ernst und finster. Nadira merkte sie habe vielleicht das falsche Thema angesprochen also wurde auch sie etwas schweigsamer.
Gemeinsam ging die Gruppe weiter und tatsächlich dauerte es nicht lange bis sich vor ihnen ein scheinbar einsames Gebäude zeigte. Eine Scheune die wohl lange nicht mehr in Betrieb war.

"Wie wäre es damit?"

Fragte sie in die Runde. Sie sah sich um aber konnte kein Licht erkennen. Langsam ging sie auf das Scheunentor zu.

"Was meint ihr?
Für die Nacht sollte es reichen?"

Sie sah fragend zu Eliás. Sie merkte langsam dass sie sich mehr auf ihn und seine Erfahrungen verlassen sollte.
"Man sagt, manche Leben seien auf ewig miteinander verbunden durch den Ruf der Ahnen, der durch die Jahrhunderte hallt. - Schicksal !"

Offline Polliver

  • Tavernenbesucher
  • *
  • Beiträge: 63
  • Kämpfe ums Überleben, nicht aus Hass
Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #94 am: 04. Aug 15, 23:58 »
Elías folgte Nadira's Blick zur Scheune...

Er fand es sehr seltsam, dass diese nicht mehr genutzt wurde...  was war mit ihrem Besitzer geschehen? Warum wurde sie nicht von Fremden genutzt?

"Solche Gebäude mitten im Wald bieten oft Unterschlupf für Räuber und Vagabunde.... ich habe dies auf meiner Reise nach Engonien oft gesehen.... Ich werde nachsehen.... bleibt hier..."

Elías zog seinen Dolch aus dem Gürtel und näherte sich der Scheune.... langsam öffnete er die Seitentür.... die Kapuze hatte er sich weit ins Gesicht gezogen, um nicht sofort gesehen zu werden....

In der Scheune war es sehr dunkel.... die ausgebrannten Laternen an den Wänden wirkten, als wären sie bereits vor ewigen Zeiten ausgebrannt... Spinnen hatten ihre Nester in ihnen gebaut und schon wieder verlassen.... nichts in diesen staubigen Räumlichkeiten erweckte den Eindruck einer kürzlichen Nutzung....

Elías verließ das Gebäude, nachdem er es komplett durchsucht hatte...

"Okay, es scheint ungenutzt zu sein... dennoch sollten wir nichts riskieren... wir sollten nur verdecktes Feuer machen, dass uns wärmt aber uns nicht durch seinen Lichtschein von Weitem verrät...."
"Denn nur jene, die hören statt reden, erlangen Weisheit und Weisheit und Ehre küren den wahren Krieger"

"Kämpfe nur gegen einen Feind, wenn der Tod als ultimatives und finales Opfer dies wert ist"

Offline Nadira

  • Touridämon
  • *
  • Beiträge: 49
Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #95 am: 05. Aug 15, 00:16 »
"Warte!"

Nadira sah ihn besorgt an aber dann merkte sie das Eliás der jenige mit Dolch und Erfahrung war. Sie schwieg kurz...

"Pass auf dich auf..."

Sie sah kurz in seine Augen und bemerkte wie geschmeidig er trotz seiner Größe war. Er kam problemlos in die Scheune ohne ein Geräusch zu machen.

Nadira stand mit Rania eine Weile im Dunkeln, keiner von den beiden wollte die Stille durchbrechen. Sie warteten ob doch noch ein Geräusch ertönte oder ein Schrei...

Erleichtert sah Nadira auf als Eliás wieder aus der Scheune kam ohne eine Entdeckung gemacht zu haben.

"Ich freue mich etwas Schlaf zu bekommen... aber bitte reist morgen nicht ohne mich ab!"

Sie musste kurz schmunzeln weil sie eine leichte Anspielung auf Eliás schnelles Verschwinden aus der Taverne erneut machte. Langsam ging der Trupp in die alte verlassene Scheune und sah sich um. Sie wusste schon jetzt eins: Sie hasst Spinnen!

Eliás sorgte für ein kleines gedämpftes Licht. Bei Gelegenheit sollte sie ihn auch fragen wie man selber ein Feuer machen kann. Nadira suchte sich eine hintere Ecke der Scheune aus und fing dort an grob alles zu entstauben, dabei fluchte sie ganz leise auf ihrer Sprache weil der Dreck kein Ende fand und sie davon niesen musste. Sie zog sich ihren Mantel aus damit sie für später eine Decke hatte und legte auch endlich ihre Tasche ab. Mit einem leisen Seufzen kratzte sie altes Stroh zusammen für eine Liegefläche.

"Manchmal wünschte ich mir wieder das Federbett aus dem Kloster...mit dem schönen Himmel und den vielen Kissen..."
"Man sagt, manche Leben seien auf ewig miteinander verbunden durch den Ruf der Ahnen, der durch die Jahrhunderte hallt. - Schicksal !"

Offline Polliver

  • Tavernenbesucher
  • *
  • Beiträge: 63
  • Kämpfe ums Überleben, nicht aus Hass
Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #96 am: 06. Aug 15, 14:10 »
Elías beobachtete Nadira dabei, wie sie den Dreck aus einer der hinteren Ecke kehrte... sie fluchte in ihrer Landessprache.... ach wie lange hatte er diese schöne Sprache nicht mehr gehört....

"Wir haben nicht vor, hier häuslich zu werden, Nadira...", sagte er erneut schmunzelnd....

"Ich weiß, dass Ihr anderen Luxus gewohnt seid, doch gewöhnt Euch lieber an die Art zu nächtigen...."

Elías legte Stroh in einer weiteren Ecke zusammen und bedeutete Rania, dass dies ihr Schlafplatz sei....
Anschließend legte Elías, wie gewohnt, seine Waffen absolut parallel zueinander neben seine Schlafecke.... anschließend zog er Schärpe, Obergewand und Untergewand aus, faltete diese und legte sie fein säuberlich neben seine Waffen....

Er schaute an seinem narbenüberzogenen Oberkörper hinunter.... die einst frische Wunde aus dem Wald von Condra war gut verheilt und hatte sich in das Narbenmeer eingereiht....

Anschließend setzte sich Elías mit einem seiner Schwerter auf eine alte hölzerne Kiste neben der Tür...

"Schlaft Ihr zwei... Ich werde Wache halten...."
"Denn nur jene, die hören statt reden, erlangen Weisheit und Weisheit und Ehre küren den wahren Krieger"

"Kämpfe nur gegen einen Feind, wenn der Tod als ultimatives und finales Opfer dies wert ist"

Offline Nadira

  • Touridämon
  • *
  • Beiträge: 49
Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #97 am: 07. Aug 15, 01:31 »
Nadira fegte weiter fleißig ihren Platz sauber bis sie endlich halbwegs zufrieden war. Langsam setzte sie sich auf ihre Stroh Matratze und seufzte leise. Sie sah auf als sie Elias Worte hört, leicht konnte sie seine Konturen im Schein der kleinen Flamme erkennen.
„Hauptsache du amüsierst dich…“
Sie sah aber sein schmunzeln und es erheiterte auch sie ein wenig.
Elias half auch Rania eine Schlafstelle her zu richten, er konnte eben auch nett sein.
Als Nadira ein leises klirren hörte als die Waffen von Elias auf den Stein Boden gelegt wurden sah sie auf. Sie wollte ihn nicht anstarren aber heimlich, fast schon verlegen sah sie ihm weiter zu wie er langsam seine Kleidung ablegte. Sie konnte seine Narben sehen als er diese selber musterte aber dann fiel ihr besonders eine Sache ins Auge, eine Tätowierung mitten auf der Brust. Ihr stockte der Atmen! Das war es! Der endgültige Beweis für die Echtheit seiner und ihrer Geschichte. Das erste und alte Symbol von El Kasaan, das Symbol seines Gleichen. Wie gebannt starrte sie es an und sie konnte erst schwer wieder aufsehen als er sie indirekt ansprach dass sie schlafen solle.
„Ich… versuche es…“
Ihr ging das Symbol nicht aus dem Kopf, genau dieses Zeichen….das hatte die Hohepriesterin ihr gezeigt. Nach einer Weile konnte sie sich langsam wieder fassen und sie sah ihn sogar schmunzelnd an.
„Kannst du immer am besten halbnackt beschützen?“

Dann legte sie sich aber auf die Seite , mit dem Rücken zu ihm
„Naja schlecht siehst du ja nicht aus“
Murmelte sie leise und schloss die Augen.
"Man sagt, manche Leben seien auf ewig miteinander verbunden durch den Ruf der Ahnen, der durch die Jahrhunderte hallt. - Schicksal !"

Offline Polliver

  • Tavernenbesucher
  • *
  • Beiträge: 63
  • Kämpfe ums Überleben, nicht aus Hass
Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #98 am: 10. Aug 15, 19:35 »
Elías hörte ihre leise gemurmelten Worte, ging jedoch nicht auf diese ein.... zu unwichtig waren für ihn Nettigkeiten, Komplimente und körperliche Zärtlichkeiten zwischen Mann und Frau in seinem Leben gewesen, waren sie ihm doch per Eid verboten, nein gar schon aberzogen worden....

"Ich beschütze >>halb nackt<<, da auch ich es ab und an genieße, meine Kleidung ablegen und auslüften zu lassen...."

Elías hatte zuvor bemerkt, dass Nadira ihn angestarrt hatte.... er hatte das Gefühl, dass dies nicht ihrem purem Interesse am männlichen Körper zu schulden gewesen war....

"Sagt mir Nadira.... was habt Ihr eben so gebannt angestarrt?"
"Denn nur jene, die hören statt reden, erlangen Weisheit und Weisheit und Ehre küren den wahren Krieger"

"Kämpfe nur gegen einen Feind, wenn der Tod als ultimatives und finales Opfer dies wert ist"

Offline Nadira

  • Touridämon
  • *
  • Beiträge: 49
Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #99 am: 11. Aug 15, 01:00 »
Mittlerweile lag Nadira auf der Seite mit dem Rücken zu Eliás. Sie hörte seine Worte und merkte dass sie ertappt wurde, er hatte natürlich mitbekommen wie sie ihn angestarrt hatte...
Erst war sie einen Moment lang leise und überlegte sich eine gute Antwort, leider fiel ihr keine ein. Langsam drehte sie sich wieder rum und sah ihn an

"Dein Symbol auf der Brust....
Das exakte Zeichen nach dem ich ausschau halten sollte.... Es war gerade noch einmal so unglaublich wie sich alle Puzzle Teile zusammen gefügt haben"

Sie sah ihn wieder an und setzte sich dann doch auf. Sie tastete nach ihrer Tasche um ihr kleines Buch hervor zu holen. Dann richtete sie sich auf und ging zu ihm damit um ihn ein gefaltetes Papier zu zeigen. Eliás konnte direkt das alte Symbol mit Kohle gezeichnet darauf erkennen. Während er das Zeichen musterte beobachtete sie ihn leicht von der Seite um seine Reaktion zu beobachten.

"Siehst du?"

Sie nahm ihm das Papier wieder ab um es sauber zu falten und in ihr Buch wieder ein zu sortieren. Dann setzte sie sich wieder auf ihre Strohstelle und fing an ihre Haare komplett zu öffnen.

"Und du brauchst keinen schlaf? Soll ich dich später ablösen?"
"Man sagt, manche Leben seien auf ewig miteinander verbunden durch den Ruf der Ahnen, der durch die Jahrhunderte hallt. - Schicksal !"