Damians Ankunft nahm Vanion zum Anlass, sich zurückzuziehen. Er wusch sich mit kaltem Wasser, und man brachte ihm seinen Wappenrock, der im Kloster gereinigt worden war. Der Schwan prangte stolz auf seiner Brust und ließ alle wissen, dass der Sohn Roqueforts sein eigenes Wappen gewählt hatte. Allein das tiefe Blau erinnerte an das Haus, dem er angehörte, und als er erfrischt und gestärkt auf den Hof hinaustrat, trafen ihn missbilligende wie wohlwollende Blicke.
Blanchefleur, der ihn gedemütigt, doch dann anerkannt hatte. Marnois, vor dessen gierigem Griff Lorainne sich Lavinia anheim gegeben hatte. Wer mochte noch alles kommen? Das Landhaus schien aus allen Nähten zu platzen. Sie alle waren gekommen, Lorainne die Ehre zu erweisen. Einige waren gekommen, um zu sehen, was nun mit dem Lehen geschehen würde. Einige würden im Sinne der Verstorbenen handeln, andere würden versuchen, Judith ihres Erbes zu berauben. Vanion musterte einen nach dem anderen. Lorainnes Worte an ihn waren überdeutlich gewesen, und er sah seine Aufgaben kristallklar vor sich.
Wieder und wieder gingen Menschen auf Fulk zu. Botschaften wurden überbracht, Begrüßungen ausgesprochen, alte Bekanntschaften erneuert und neue geschlossen. Fulk war der Gastgeber, und der Fuchs war an seiner Seite. Wehmütig warf er einen Blick auf die beiden ungleichen Gestalten. Er hatte seine Eide einem anderen Haus geschworen, keinem firngardischen, und sein Name war in Firngard immer noch mit seinem Eidbruch verbunden - und würde es gewiss auch bleiben. Und so trat er nicht zu den grün Gewandeten. Stattdessen beobachtete er den Trubel noch eine Weile, dann schritt er ins Warme und gesellte sich zu Damian und Leonie. Viele Worte machte er nicht, aber er versank auch nicht in schwerem Brüten. Es gab einige wenige, die auch zu ihm kamen und sich mitfühlend, aber unverbindlich nach seinem Wohlergehen erkundigten und ihr Beileid aussprachen, und er blieb ruhig und gefasst und dankte einem jeden.