Autor Thema: Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)  (Gelesen 27339 mal)

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Edouard

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #75 am: 27. Okt 17, 12:32 »
"Bon soir, Julienne...." antwortete Édouard lächelnd, nicht wirklich überrascht sie zu sehen...

"Entree... s'il te plaît, assis toi ...." er winkte sie einladend heran.

"Was kann ich an für dich tun ? Dienst vorbei ?"

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #76 am: 27. Okt 17, 12:46 »
"Merci.", Julienne schloss die Türe und setzte sich.
"Oui, das war einö ru'igö Nacht. Abär bei dem Wettär auch nischt andärs zu erwartön, oui?!?"
Es hatte die Nacht über geregnet, war kalt und windig geworden. So langsam schien auch das Wetter gemerkt zu haben, dass es Herbst war.

Die Gardistin machte ein nachdenkliches Gesicht, während sie sich die folgenden Worte zurecht legte.
"Maréchal, isch 'abö einö Bittä. Isch 'abö die kommendö Woche dienstfrei und würdä die Zeit gernö für einön Besuch in Ríche de Chêne nutzen. Isch gebö ganz offän zu, dass misch persönlischö Befindlischkeitön dort'in zie'ön, denn isch möschte den Junkär Jacques de Bucherôn wiedär se'ön. Als isch das letztö Mal dort war, ging es ihm nischt gut und isch würdö gernö se'ön, ob sisch sein Zustand gebessärt 'at. Damit das abär kein reinär Ritt zum Vergnügön wird, dachtö isch, es wärö vielleischt sinnvoll, wenn isch einö Nachrischt übermittöln kann, sofern einö vorliegt."
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Edouard

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #77 am: 27. Okt 17, 12:53 »
Etwas überrumpelt von ihre Bitte schlug Édouard das Buch zu und schob es zur Seite...

"Du willst was ?" verdutzt sah er ihr an...

"Magst du mir erläutern warum ich sowas veranlassen würde, Julienne ?"

"Oder soll ich dich auch einen Einkaufszettel für die Baronin schreiben, so das du noch einen kleinen Umweg über Donnerheim machen kannst ?" abwartend sah er ihr an....

Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #78 am: 27. Okt 17, 13:29 »
Sie hatte es versucht...
Verzweiflung breitete sich in Julienne aus. Sie hatten sei Wochen Ausgangssperre. Die Decke fiel ihr auf den Kopf. Und nicht nur ihr. Vorgestern hatte sie nur knapp verhindern können, dass Hexe aus ihrem Verschlag herausstürmte, als sie die Türe geöffnet hatte. Einer der Stallburschen hatte ihr zugeraunt, dass, wenn die Stute sich nicht bald auslaufen könnte, ein Unglück geschehen würde.
Und dann war da dieses komische Gefühl, was den Junker anbelangte.

Doch nichts von alldem würde den Maréchal umstimmen.

"Verzeiht, Maréchal, das war eine dummä Bittö.", sagte sie daher nur.
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Edouard

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #79 am: 27. Okt 17, 13:43 »
Er sah sie ernst an..

"Ob es eine dumme Bitte war, kann ich nicht sagen, n'est ce pas?" er hielt ein Moment inne... "Unüberlegt, vielleicht...."   

"Welch triftiger Grund gäbe es für mich eine Ausgangssperre zu übergehen, und dieser.... nichtamtlicher Ritt zu genehmigen ?"

"Was verbindet dich mit diesem Junker ?"  bei letzteres zog er eine Augenbraue hoch...

"Gäbe es da etwas was ich wissen sollte ?"

"Und letzteres ist eher privatim."


Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #80 am: 27. Okt 17, 13:51 »
"Keinön triftigön Grund, Maréchal.", sagte Julienne leise und mit gesenktem Blick.

Bei seinen letzten Worten sah sie ihn mit großen Augen an... und zuckte zurück.
"Maréchal, non! Isch... isch weiß nischt, was Ihr denkt... abär, non!", brachte sie aufgeregt hervor.
Dann wurde sie wieder ruhiger und erklärte mit bedachter Geste, dass sie Jacques de Bucherôn sehr schätzte und dass er sie immer sehr zuvorkommend behandelt hatte.
"... wir teilön einfach vielö Interessön.", schloss sie.
Und fügte dann noch kaum hörbar hinzu: "Und wer weiß, wie langö noch..."
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Edouard

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« Antwort #81 am: 27. Okt 17, 14:10 »
Ein Wenig erleichtert sah er sie an, und liess nicht merken das er ihr letzter Satz gehört hatte.

"Schön das er dich so behandelt hat, und das du dich Gedanken machst um diesen Herrn..."

"Es sind keine leichte Zeiten, Julienne... für keiner von uns..."  `und es wird nicht leichter werden...´dachte er

"Aber bloß eine´Intuition´ist für mich keinen Grund die Vorschriften zu umgehen, oder ein Auge zu zu drücken..."

"Etwas ich selbstverständlich niemals tun würde..." fügte er augenzwinkernd hinzu..

Er seuftzte kurz... 

"Aber... So bald es eine Möglichkeit gibt, sorge ich dafür das man sich diskret bezüglich seine Gesundheit erkundet, est-ce suffisant?"
« Letzte Änderung: 27. Okt 17, 14:25 von Edouard »

Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #82 am: 27. Okt 17, 14:41 »
Die Gardistin lächelte ihn dankbar an.
"Merci, Maréchal. Und nun sollte isch Eusch nischt weitär von Eurer spannendön Lektüre ab'altön. Isch denkö, isch werdö 'exö ein wenisch im Burg'of bewegön."
Sie stand auf.
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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #83 am: 27. Okt 17, 14:50 »
"Setzen!"  Sagte er, namentlich zwei kleine Becher, und füllte die.

"Hier, trink.... Damit schläfst du besser! "

"Alles rein medizinisch, natürlich...." fügte er augenzwinkernd hinzu,  und reichte ihr eine der Becher.

"Santé !"

Offline Lilac

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« Antwort #84 am: 27. Okt 17, 16:13 »
"ähhh... bon"
Julienne setzte sich erneut und nahm das Getränk entgegen.
"Santé!"
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« Antwort #85 am: 29. Okt 17, 14:15 »
Edouard leerte den kleinen Becher in einen Zug, und sah Julienne grinssend an...

"Das vertreibt die meisten Sorgen, und sorgt dafür das die Nachtmahren sich nicht an dein Bett herantrauen, glaub mir !"

"Wenn du sonst nichts mehr zu sagen hättest, wünsche ich dir eine gute Nacht.... Und, keine Bange, für deine´freie´Woche, finden wir schon eine passende Beschäftigung..."

"Wir wollen ja schliesslich nicht das dir langweilig wird, neh ?" fügte er augenzwinkernd hinzu...

Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #86 am: 29. Okt 17, 20:06 »
Julienne verzog das Gesicht, als der Geschmack des Trunks sich in ihrem Mund ausbreitete.

Sie schluckte schwer und nickte zu Edouards Worten.

Dann stand sie auf und bedankte sich mit einem ehrlichen Lächeln und einem "Merci, Maréchal!"

Dann verließ sie die Schreibstube.

Draußen besah sie erneut den Himmel und beschloss, Hexe aus dem Stall zu holen.

Die Gardistin band das unruhige Pferd an einen Haltering am Stallgebäude und begann es zu putzen. Immer wieder versuchte die Stute sich loszureißen und trat um sich. Doch Julienne machte mit strengen Worten einfach weiter. Gelegentlich gab sie dem Tier einen heftigen Klaps, wenn es sich wieder einmal zu toll gebärdete.
Julienne putzte und putzte. Sie kämpfte mit dem Pferd und mit der Bürste. Schließlich war Hexe sauber und die Frau auf eine zufriedenstellende Art erschöpft. Am liebsten hätte sie der Stute nun noch einen ordentlichen Auslauf gegönnt, doch das war im Moment einfach nicht möglich. Also führte sie das Tier knapp eine Stunde im Hof herum und trabte sogar gelegentlich mit ihr. Besonders die kurzen Episoden des schnelleren Tempos brachten das Pferd regelmäßig zum Ausflippen. Das Tier stieg und keilte aus und Julienne hatte ihre liebe Not, es am Weglaufen  zu hindern. Dann, endlich, wurde Hexe ruhiger, ließ sich fast anstandslos führen und trabte nahezu ruhig und gleichmäßig. Sie tat es mit erhobenem Kopf, spielenden Ohren und fliegendem Schweif. Zum Schluss schnaubte sie und beugte den Hals. Das war der Moment, in dem Julienne anhielt und das Pferd ausgiebig lobte und klopfte. Sie bürstete das verschwitzte Fell erneut und brachte Hexe in ihren Verschlag zurück.

Die Gardistin war endlich müde. Sie ging sich waschen und legte sich dann auf ihr Lager.

Entspannt schlief sie ein.

Nesrine hatte Julienne beobachtet. Sie wusste, dass der anderen Gardistin das eingesperrt sein zu schaffen machte. Auch ihr fiel diese Einschränkung schwer. Doch Julienne nun erschöpft aber zufrieden auf ihrer Bettstatt liegen zu sehen, gab ihrer Seele Frieden.

Nesrine ging nach draußen und begab sich zur Falknerei. Sie und Julienne besuchten Ares und die anderen Greifvögel von Zeit zu Zeit.
Der Falkner begrüßte die Gardistin mit sorgenvoller Mine.
Heute gab es besorgniserregende Neuigkeiten. Ares wollte nicht so recht fressen.
"Sei so gut und 'ilf mir, ein paar Taubön für ihn zu präparierön.", sagte der Falkner.
Sie gaben dem Vogel Eidotter und Innereien, die er jedoch verschmähte.
Nach einer Weile verabschiedete sich Nesrine, ihre Gedanken blieben aber bei dem Vogel und den Konsequenzen, die es haben mochte, wenn er sich nicht erholte.
« Letzte Änderung: 31. Okt 17, 01:10 von Lilac »
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« Antwort #87 am: 30. Okt 17, 15:16 »
Er zog genüsslich an seine Pfeife, und sah zum Horizont...

Vorher hatte er, als er seine letzte Runde gemacht hatte, kurz lächelnd zugesehen wie Julienne sich mit ihre Stute beschäftigt hatte, sie hatte wirklich ein Händchen für Pferde..

`Laviniaspital... Junker.... Graufelden.... Lich.... ´ Seine Abteilung Gesunde Paranoia drehte auf Hochtouren, als Edouard sich an den Créneaux neben dem Südturm lehnte...

´Was wird noch alles auf uns zukommen ? Etwas braute sich zusammen, da war er sich ziemlich sicher... 

Bis jetzt hatte sein Bauchgefühl ihm noch nie betrogen oder getäuscht... Und dieses perverse Gefühl, denn meist liess es nichts Gutes heißen, hatte ihm schon öfters für schlimmeres bewahrt....

Oder war er einfach schon zu lange ins Geschäft, und zu oft mit Francois unterwegs gewesen ?

´Zut, c'est tres merde...´

Seufzend klopfte er seine Pfeife in der linke Handfläche aus, und starrte erneut zum Horizont...

Nach dem Regen von vorher, war es jetzt eine sternenlose, kühle Nacht,  und der Mond war hinter den Wolken verschwunden.
´le temps porte conseil´ dachte er, wickelte sich fester in seinem Mantel, und begab sich in Richtung der Schreibstube... 

Morgen würde die Welt sicherlich wieder anders aussehen....
« Letzte Änderung: 30. Okt 17, 16:11 von Edouard »

Edouard

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« Antwort #88 am: 30. Okt 17, 22:36 »
Nach eine recht kurze Nacht, wurde Edouard unsanft aus dem Schlaf gerissen, als er von einen der Wachhabenden geweckt wurde.

Ein blick durch dem Fenster verriet ihm das es kurz nach Sonnenaufgang war, aber noch vor dem Morgendlicher Apell, als er sich kleidete, und in die Schriebstube ging, wo ein Bote auf ihm wartete.

"Ich bin die ganze Nacht geritten, Maréchal.... Und würde gerne jetzt etwas essen und ein paar Stunden die Augen zumachen...."
Edouard nickte einstimmend, bedankte den Boten und liess eine der Rottmeister alles veranlassen.

Mit leicht zitternde Hände, öffnete er das ihm bekannte Siegel, und las die Worte von Francois...

´heftige Gefechte .... Maugrim Wolfsfang gefallen....  Rückmarsch angetreten...  Ardor und ich sind wohlauf, wenn auch verwundet...
 trotz heftiger Gegenwehr Atos eine Niederlage beibringen können...  noch unklar , in welcher Grösse der Erfolg steht... Informiere Madame.... Näheres später.... ´



Etwa eine halbe Stunde später konnte man sehen wie Edouard hastig zu den Gemächer der Baronin lief, um ihr mitzuteilen was ihm berichtet wurde...

« Letzte Änderung: 30. Okt 17, 22:39 von Edouard »

Offline Lilac

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« Antwort #89 am: 31. Okt 17, 00:58 »
Der Tag war kalt und heftige Winde machten es nicht besser.
Julienne und Nesrine zog es früh zur Falknerei, wo ihnen eine ganze Bergkette von den Herzen fiel, als der Falkner ihnen zufrieden zubrummelte, dass Ares alles gekröpft hatte, was
ihm am Vortag hingelegt worden war.
Julienne durfte dem Falken etwas Taube hinhalten und nach kurzem Zögern nahm der Greifvogel die ihm angebotene Atzung.
Glücklich verabschiedeten die beiden Gardistinnen sich wieder und begaben sich in die Halle, um sich warme Getränke zu besorgen.
Hierbei fiel ihnen der eilende Edouard auf und die Frauen tauschten einen verwunderten Blick.
"Vielleischt Neuigkeitön vom Weiböl...", raunte Nesrine.
"'offentlisch keinö schleschtön!", wisperte Julienne besorgt.
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