Autor Thema: Donnerheim - das Stadthaus der Baronin von Goldbach - Jahreswechsel 267/68 n.J.  (Gelesen 21920 mal)

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Offline Isabeau Lioncoeur

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Isabeaus Gesichtszüge entgleisten einen Augenblick und sie sah den Mann vor sich ungläubig an:
"Ihr wollt, dass ich eure Frau Minne bin?"
Fortiter in re, suariter in modo!
"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"

Offline Silja

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Aimée hatte derm Gespräch schweigend gelauscht. Sie hielt den Blick gesenkt, damit niemand darin lesen konnte, aber bei Vanions letzten Worten blickte sie auf. Hatte sie richtig gehört? Zunächst meinte sie, sich verhört zu haben, aber Madams Reaktion ließen den kleinen Zweifel verschwinden. Was hatte der Chevalier sich dabei gedacht? Sei blickte ihn kurz an, der Ausdruck in ihre Augen leicht spöttisch, jetzt würde der Nachmittag vielleicht endlich interessant werden.
Aimée de la Rivière

Offline Vanion

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  • Vanonien, ich komme!
"Ja, das will ich. Wie sonst, wenn nicht durch ritterliche Tat, soll ich den Flecken auf meiner Ehre fortwaschen? Und fortwaschen muss ich ihn, wenn ich unter meinesgleichen Augen treten will."
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de

Offline Isabeau Lioncoeur

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Isabeau nahm einen Schluck Wein um etwas Zeit zu gewinnen, während ihre Gedanken rasten:
sie war sich des Publikums wohl bewusst und was auch immer sie jetzt sagte, es würde genauso auf sie zurückfallen wie auf ihn. Verdammt sei er und alle seine Ahnen, sie hatte mit einer halbherzigen Entschuldigung gerechnet aber damit? Bei Lavinias weißen Titten, was sollte sie darauf sagen?
Sie hatte nicht übel Lust ihn auf der Suche nach Jeldriks Gebeinen ans Ende der Welt zu schicken, aber sie schluckte diese Idee herunter. Genau wie die nächste: ein Apfel der Hesperiden wäre ein wunderbarer Schmuck für ihre Tafel, aber es würde ihren Ruf in eine Richtung bewegen die ihr aktuell nicht nützen würde.
Sie seufzte innerlich, der Bauer hatte sie tatsächlich in eine Ecke gedrängt aus der sie nur schwer erhobenen Hauptes herauskommen würde, wenn sie nicht ihren Zorn und ihre Verletztheit loslassen konnte.
Sie sah ihn über den Rand ihres Glases hinweg abschätzend an. War ihm überhaupt bewusst was er da getan hatte?
Wahrscheinlich nicht, entschied sie und kam zu einer Entscheidung:
"Erhebt euch, Chevalier."
Ihre Finger spielten mit dem Mater noster an ihrem Gürtel und sie ließ die blütenförmigen Perlen durch ihre Finger gleiten.
"Ihr stellt eine ehrenhafte, aber auch schwere Frage an mich, deren Antwort wohlüberlegt sein soll. Bitte gewährt mir Bedenkzeit, denn solch eine Queste muss vor den Göttern und Menschen Bestand haben und euch nicht nur Ruhm sondern auch Reife bringen. Ich werde euch diese Bitte gewähren, Vanion de Roquefort, aber die Natur eurer Queste wird euch erst zum kommenden Turnier im Frühjahr eröffnet werden. Nutzt den Winter um euch vorzubereiten und bei eurem Herrn Urlaub zu erbitten."
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Offline Vanion

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  • Vanonien, ich komme!
Langsam erhob sich Vanion. Die Sekunden zogen sich in die Länge, und eine Stille hatte den Saal ergriffen, die ihresgleichen suchte. Ganz, wie Isabeau es tat, stellte auch der Ritter sich die Frage, ob er die Tragweite dessen, was er getan hatte, wirklich erfasst hatte. Wenn seine Fahrten ihm die Muße gelassen hatten, über die Goldbacherin nachzudenken, dann hatte er den Abend stets frustriert beschlossen. Kein Weg hatte ihm einfallen wollen, keine Tat, keine Buße, die die unnachgiebige Baronin überzeugen würde.

Ihre Finger glitten über den Mater noster, und unwillkürlich spannte Vanion sich an, ganz wie vor einem Kampf. Ihre Reaktion hatte ihm verraten, dass sie vieles erwartet hatte - aber nicht den Dienst an Frau Minne. Seine Ehre gebot ihm, den angetragenen Dienst ohne wenn und aber zu vollbringen. Mit jeder Konsequenz und aller Härte gegen sich selbst. Fast drei Jahre war es her, da hatte ein Knappe eine ganz ähnliche Probe - nicht bestanden.

Die Worte, die die Baronin dann an ihn richtete, entfesselten einen Sturm der Gefühle in ihm. Das offensichtlichste derer war die Erleichterung, als die unmenschliche Spannung endlich von ihm abfiel. Die Baronin von Goldbach versagte ihm weder die Annahme seines Dienstes, noch sandte sie ihn ins Herz des Arden, um den Täuscher selbst zu fordern.

Aber sie erbat sich Zeit. Mehr Bangen, mehr Zittern! Doch nun gab es nichts mehr verhandeln. Der Bauer hatte seinen Zug gemacht und stand nun auf dem Felde. Die Dame hatte den nächsten Zug. Sein Blick traf den ihren, aber es war zwecklos. Das Antlitz der Baronin gab keinen Fingerbreit von dem preis, was es verbarg.
Vanion de Roquefort hatte sie ihn genannt, und ohne Spott hatte sie diese Worte gesprochen.

"Die Reife will ich für mich behalten, doch aller Ruhm soll Euch zufallen." Eure Verzeihung begehre ich, nicht flüchtigen Ruhm!
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Offline Francois

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Francois war sich nicht ganz sicher,ob das gerade tatsächlich passierte oder ob er im Laufe des Tages gegen einen Balken gelaufen war und das alles träumte.
Aber offensichtlich war er wach.
Jedenfalls würden die nächsten Tage und Wochen sehr interessant werden. Madame würde sich viele Gedanken um die Angelegenheit machen,soviel stand fest.
Nun wartete er erst einmal ab,was folgen würde...
„Foi jusqu´au dernier“

Edouard

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Überrascht hatte Edouard die Worte des Chevaliers gehört..

´Ob man ihm bei ein Turnier zu feste auf den Helm gekloppt hatt , oder sind ihm einfach die Milchzähne ausgefallen, und er macht sich jetzt tatsächlich Gedanken um seine Fehltritte ?`

Ohne den Gesichtsausdruck zu ändern sahe er den Chevalier aufmerksam zu. ´Oder doch alles reines Kalkül ?´

´Ich sollte ihm auf jedem Fall gut im Auge behalten... Vielleicht wird doch noch mal was aus ihm....´

`L'espoir meurt en dernier....`
dachte er, und konnte sich ein kleines Grinnsen nicht verkneifen.

´Wir werden uns wohl bald wiedersehen...´

Offline Isabeau Lioncoeur

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"So sei es. Bitte vergebt mir, aber meine Pflichten verlangen nach mir."
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Offline Vanion

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  • Vanonien, ich komme!
"Habt Dank für Eure Zeit und Eure lieben Worte."
Wie er es schon zur Begrüßung getan hatte, verbeugte Vanion sich auch zur Verabschiedung.

Einen Schritt trat er rückwärts, dann drehte er sich herum. Die Kammerfrau der Königin hatte ihn entlassen, und da seine Angelegenheiten hier nun geregelt waren, gab es nichts mehr, was ihn in diesem Raum hielt. Die an der Flügeltür postierten Diener schlossen diese hinter ihm, und als das Gemurmel der Anwesenden, das mit seinem Abschied aufgebrandet war, von dem schweren Holz gedämpft wurde, sog Vanion die kühle Luft tief ein.

Als er in seiner Unterkunft eintraf, war es längst dunkel geworden. Der Ritter wies den Wirt an, sein Gepäck für die morgige Abreise zu bereiten, kramte seine letzten Heller hervor, und begab sich dann in den Schankraum. Ein Glas Wein würde ihm gut tun nach den Anstrengungen dieses Tages.
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Edouard

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Es lag  plötzlich eine total andere Stimmung in den Raum,  oder so fühlte es sich auf jedem Fall für Èdouard an.

Abwartend sah er zu Baronin, und war gespannt auf  das was kommen würde. 

Offline Isabeau Lioncoeur

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Isabeau schüttelte etwas verwirrt den Kopf und trank ihren Becher leer.
" La chose prit une tournure inattendue, n'est pas?"
murmelte sie zu niemandem bestimmten, während sie Eponine den Becher zurückgab.
"Wie dem auch sei, der nächste Termin steht an. Bitte sendet einen Boten zum Haus, ich möchte heute Abend zu Hause essen und werde wahrscheinlich Gäste haben. Der Verkehr wird wahrscheinlich noch schlimmer sein als heute vormittag, wir werden einen Läufer senden wenn wir losreiten."
Ihr war vollkommen klar, dass das, was gerade geschehen war, sich in Windeseile in den Hallen und Fluren des Palastes verbreiten würde. Würde man sagen die Höflinge hätten nichts besseres zu tun als zu tratschen, dann wäre das nicht nett aber durchaus wahr.
Sie warf einen Blick auf Eponines plan de déroulement und seufzte:
"Alors, die hochwohlgeborene Alanna von Trebond wird bereits jetzt wissen was geschehen ist, ich sollte sie nicht warten lassen. Mademoiselles Eponine et Aimée, ihr begleitet mich, der Rest kann sich zurück ziehen."
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Offline Francois

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Die drei Gardisten tauschten schnelle Blicke aus und deuteten eine knappe Verbeugung an. Dann begaben sie sich in die Kammer, die ihnen hier zur Verfügung stand.
"Na,das wir sowas noch erleben dürfen..."
„Foi jusqu´au dernier“

Edouard

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"Noch ist es nicht vorbei, mes Amis..." sagte Edouard leise.

"Aber es bringt ein Wenig ´Charme´ in den normalen Alltag, neh ?"

Seuffzend ging er zu Tisch, und sah nach was es zu trinken gab.

"Jetzt könnte ich aber was starkes gebrauchen !"

Offline Francois

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"Gib mir bitte auch einen,und Reynard ist sicher auch nicht abgeneigt."
Francois setzte sich an den Tisch und nahm sich Schreibzeug und einen Bogen Papier.
Dann begann er die Feder über das Blatt tanzen zu lassen.
'Madame! Wie Euch vielleicht bekannt ist..."
und endete nach einiger Zeit "...Hochachtungsvoll,  Francois,Feldwaibel der Garde"

Er faltete das Blatt und übergab es einem der Diener auf dass dieser es der Baronin überbrachte.
„Foi jusqu´au dernier“

Edouard

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Èdouard füllte drei Becher und reichte zwei davon seine Kumpanen.

"Na dann....Auf ein Ereignisvoller Winter! " sagte er augenzwinkernd, und trank.

"Was hast du geschrieben? "