Autor Thema: Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)  (Gelesen 17615 mal)

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Offline Anders

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Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
« Antwort #30 am: 12. Jul 18, 18:28 »
"Das ist gut. Dann weiß sie ja wie es im Moment aussieht." Nachdenklich biss Anders von einer Scheibe Brot ab. Aber irgendetwas passte hier nicht. Ihr Blick fiel wieder auf den Brief. Sie hob ihn hoch und betrachtete ihn. Warum war Lorainne nicht mit ihm mitgreist? Schließlich hätten sie einen gemeinsammen Weg gehabt. "Hat sie... irgendwas dazu gesagt?"
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Offline Francois

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Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
« Antwort #31 am: 12. Jul 18, 18:39 »
Francois schluckte ein Stück Fleisch herunter und spülte mit Bier nach.
Er sah die Kenderin ernst an.
„Es war ihr wichtig, dass du diese Zeilen erhälst. Sie hat noch etwas wichtiges zu erledigen,deshalb konnte sie nicht herkommen. Sie hat mir nichts genaueres gesagt. Ich denke, sie wird dir darin“ er deutete auf das Papier „ nähere Erklärungen geben. Möchtest du für dich sein?“
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Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
« Antwort #32 am: 12. Jul 18, 19:25 »
"Oh." Eine leichte Enttäuschung machte sich auf Anders Gesicht breit. Sie schaute wieder auf den Brief schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, nein bleib ruhig hier." Sie legte die Brotkante beiseite und öffnete den Brief. Ihre Augen huschten über die Geschrieben Zeilen und mit jeder Zeile wandelte sich die Enttäuschung mehr in ernste Sorge. Mit, vor Anspannung gerunzelter Stirn erreichte sie das Ende des Briefs.
"Oh jeh...", murmelte sie leise, während ihre Augen wieder einige Zeilen höher hüpften um etwas noch einmal zu lesen. Dabei kaute sie nervös auf ihrer Unterlipper herum. "Jetzt hab ich wirklich ein Problem... Ich soll nach Hause.... Sofort. Die Situation scheint sich schneller verschlimmert zu haben als ich gehofft hatte... Verdammt."
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Offline Francois

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« Antwort #33 am: 12. Jul 18, 19:37 »
Francois hatte bewusst vermieden, den Blick in Richtung des Blattes zu richten. Es ging ihn nichts an, und wenn er etwas wissen müsste, würde er es früh genug erfahren.
Anders´ Aussage bestätigte diese Einstellung...

" Alors, das könnte zu einer Herausforderung werden. So schlimm, hm?! Mir scheint, du solltest doch persönlich mit Madame reden. Allerdings solltest du damit warten, bis ich bei ihr war und sie die Depesche der Chevaliere gelesen hat. Vielleicht erklärt diese einiges und macht das weitere Vorgehen einfacher. Heute Abend wird das aber ehr nicht geschehen, denke ich."
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Offline Anders

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Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
« Antwort #34 am: 12. Jul 18, 19:55 »
Die Kenderin nickte nur stumm. "Ja... irgend etwas geht vor im Wald. Ich habe es schon seit einer ganzen Weile bemerkt... weiß aber nicht was los ist. Und jetzt scheinen die Leute in den umliegenden Dörfen unruhig zu werden. Ich weiß nicht wieso, aber meine Abwesenheit als Wächter scheint die Sache noch schlimmer zu machen." Ander stieß einen tiefen Seufzer aus und vergrub das Gesicht in den Händen.
"Das ist nicht gut... das ist gar nicht gut... Aber ja... ich sollte das definitiv erst morgen ansprechen. Warum muss ich immer schlechte Nachrichten überbringen? Das ist nicht gerecht."
Sie hob den Kopf und sah Francois fast schon verzweifelt an. "Hoffentlich ist die Nachricht an die Baronin gut geschrieben."
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Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
« Antwort #35 am: 12. Jul 18, 21:04 »
„Die Götter geben uns immer die Aufgaben,von denen sie wissen,dass wir sie meistern,oder sie uns zu einem besseren Menschen machen.“
Francois bemerkte im Moment der Aussprache den „Fehler“.
„Oder eben zu einem besseren Kender.“

Er legte seine Hand auf ihren Arm.
„Ich bin sicher, die Chevaliere hat ihre Worte so gewählt, dass Madame die Problematik bewusst wird. Und Sie ist kein Unmensch...“
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Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
« Antwort #36 am: 12. Jul 18, 21:19 »
Bei dem Wort Mensch sackten Anders Schultern noch ein Stück herab. Sie konnte nicht wirklich etwas dagegen tun. Es passierte einfach von allein wenn diese leidige Thematik aufkam. Irgendwie traf sie das immer an einer wunden Stelle und sie wusste einfach nicht wie sie diese abschirmen konnte. Es war jedes Mal das selbe.
Dennoch schenkte sie Francois ein tapferes Lächeln. "Du hast Recht. Ich darf mich nicht unterkriegen lassen. Ich hab Aufgaben und die muss ich auch erfüllen so gut ich kann. Und ja Lorainne ist kein Unmensch. Ich glaube nur manchmal, dass sie einen zu oft auf den Kopf bekommen hat und deshalb nicht immer alles klar denken kann." Entschlossen richtete sie sich auf und steckte den Brief in eine ihrer Gürteltaschen. "Ich sollte mir nur schonmal überlegen was ich morgen alles sagen will. Und wie. Die Baronin ist schließlich auch kein Unmensch."
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Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
« Antwort #37 am: 12. Jul 18, 21:32 »
„Non,Madame ist alles andere,aber kein Unmensch. Und Verpflichtungen sind ihr durchaus nicht  fremd...“
Ihre Reaktion war offensichtlich, „Pardon,habe ich etwas falsches gesagt? Ich wollte dir nicht zunahe treten...“
Er hatte es offenbar geschafft, ein Fettnäpfchen zu erwischen.
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« Antwort #38 am: 12. Jul 18, 21:56 »
"Ja... das habe ich in meiner Zeit hier auch gesehen. Ich habe viel dazu gelernt seit ich hier bin."
Auf seine Bemerkung hin verzog sie nur das Gesicht und zuckte hilflos mit den Schultern. "Nein... nein bist du nicht. Ich weiß ja selber nicht mal warum mir das immer so nahe geht... Irgendwie ist das so seit ich Emma getroffen habe. Du erinnerst dich? Die Kenderin die die Äxte begleitet. Ich weiß auch nicht..." Betrübt ließ sie den Kopf hängen und malte mit einem Finger die Holzmaserung auf dem Tisch nach. "Es ist... alle anderen waren so gespannt auf diese Begegnug. Sie haben und regelrecht angestarrt... und während wir uns einfach nur angeguckt haben ... hatte ich das Gefühl als würde man uns miteinander vergleichen. Was ja nichts schlechtes ist." Das letzte beeilte sie sich hinzu zufügen. "Ich meine... ich vergleiche Menschen ja auch öfter miteinander. Nur... ich bin so anders als sie... oder eher... ich war mal wie sie. Sie hat noch nicht viel erlebt. Kommt gerade aus einem Kenderdorf und dort... die Welten sind ganz verschieden. Als ich meinen Hort verließ hatte ich große Probleme mich an die Menschenwelt zu gewöhnen. Manches was ihr tut ergibt einfach keinen Sinn in den Augen eines Kenders. Aber ich habe mich angepasst... und verändert. Ich habe viel nachgedacht und..." Anders seufzte schwer. Die ganze Sache lag ihr tatsächlich mehr auf den Schultern als sie zugeben wollte. Sie beschäftigte sie zwar nicht täglich, meistens vergaß sie sie auch einfach... aber irgendwie war sie ja doch immer da. Sie hob den Kopf und versuchte ein schiefes Lächeln. "Ich glaube als ich Emma getroffen habe ist mir einfach klar geworden... das ich nie mehr zurück kann. Ich stecke einfach fest. Ich mag die Menschen. Ihr seit lustig und stark und mutig, auch wenn ihr manchmal komische, dumme oder gefährliche Sachen macht. Ihr schafft es immer euch irgendwie aufzuraffen. Aber egal was ich tue oder wie sehr ich mich verändere... ich werde niemals ein Mensch sein und genau das sorgt dafür, dass ich manchmal sehr weit von euch, meinen Freunden und Familie, weg bin ob ich will oder nicht. Aber gleichzeitig war ich zu lange nicht mehr unter Kendern fürchte ich. Ich... ich weiß warum wir so handeln wie wir handeln und so denken wie wir denken... aber ich glaube nicht, dass solltet ihr alle irgendwann tod sein und ich mich entscheiden nicht mehr unter Menschen leben zu wollen oder zu können... ich glaube nicht, dass ich zurück in ein Kenderdorf gehen könnte. Als Besuch ja. Aber ich könnte dort nicht für immer bleiben und vielleicht hätte ich auch Schwierigkeiten Freunde zu finden." Unsicher zuckte sie mit den Schultern. "Das klingt alles ... merkwürdig wenn man es so sagt, aber naja so ist es halt. Es ist auch nicht wirklich schlimm. Meistens vergesse ich es sogar einfach oder denke nicht drüber nach. Aber manchmal kommen diese Gedanken einfach. Und dieses Gefühl, dass ich feststecke. Ich kann da gar nichts gegen machen." Sie atmete einmal tief durch und fügte hinzu. "Aber darüber musst du dir keine Gedanken machen. Wie gesagt. So schlimm ist es nicht."
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« Antwort #39 am: 12. Jul 18, 22:23 »
Francois hörte einfach zu. Es war etwas in ihrer Stimme... Einsamkeit und -nein,keine Trauer- Ungewissheit.

„Vieles von dem was Menschen tun ergibt auch in Menschenaugen keinen Sinn. Und wir sind nicht mutig,wir sind nur entweder zu feige oder zu stur um wegzulaufen. Ich verstehe,was du mit feststecken meinst. Es ist egal,was man tut und wie man sich bemüht, die Lage wird nicht besser. Es kommt eher noch etwas dazu,dass einen auf den Boden drückt...“
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« Antwort #40 am: 12. Jul 18, 22:27 »
Überrascht legte die Kenderin den Kopf schief. Er verstand sie? Wieder mischte sich eine Spur von freundlicher Neugier in ihre Augen.
"Du... du kennst das?", fragte sie zögernd.
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« Antwort #41 am: 12. Jul 18, 22:31 »
„Oui,nur zu gut...“

Francois nahm einen weiteren Schluck Bier,setzte den Krug wieder vor sich ab und sah Anders an.

„Weshalb überrascht dich das?“
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« Antwort #42 am: 12. Jul 18, 22:49 »
"Du wirkst selten so als würde dich was bedrücken."
Die Antwort war direkt und ehrlich. "Wenn man genau hinsieht erkannt man zwar das dich manchmal etwas beschäftigt, aber meistens hast du dich gut im Griff. Ganz abgesehen davon... bist du der erste der mir sagt, dass er das kennt." Auch Anders griff nach ihrem Becher und leerte ihn in einem Zug. Das Wasser tat sehr gut.
"Ich mach mir deshalb manchmal Sorgen um dich. Ich frag mich dann ob du jemanden hast mit dem du reden kannst wenn es dir nicht gut geht. Als ich angefangen hab dich zu mögen hatte ich Sorge, dass du vielleicht einsammer bist als es den Anschein hat. Ich meine... heute hat ja auch niemand direkt auf dich gewartet wie bei anderen. Aber dann habe ich gesehen wie es unter euch zu geht. Vielleicht habe ich mir umsonst Sorgen gemacht." Deshalb hatte es sie auch gefreut, als sie bemerkt hatte, das er sich mit Edouard anscheinend gut verstand. Irgendwie passten sie zusammen. Der selbe Schlag Mensch so sagte man doch. Nachdenklich betrachtete sie ihre Finger. "Vielleicht hätte ich von selbst darauf kommen können, dass du das kennst wenn ich mehr darüber nachgedacht hätte... Tut mir Leid."
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« Antwort #43 am: 13. Jul 18, 13:37 »
„Es gibt nichts,wofür du dich entschuldigen müsstest,wirklich nicht. Und ja,meistens habe ich mich im Griff. Das ist wichtig. Ich habe eine Truppe zu führen. Was nicht heisst,dass mir nicht manchmal zum heulen wäre. Aber es ist halt nicht so einfach...Und wenn andere sagen,es ginge ihnen nicht auch mal so, dann haben sie entweder viel Glück...oder sind grosse Lügner. Es stimmt,gewartet hat niemand auf mich, aber das ist auch in Ordnung so.“
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« Antwort #44 am: 13. Jul 18, 15:16 »
Anders nickte und schwieg. Es war gut zu wissen, dass jemand ihre Situation verstand. Das machte die ganze Sache nicht so... flüchtig oder ungreifbar. So wusste zwar noch immer nicht ob und was sie dagegen tun konnte, aber das war im Moment auch nicht schlimm.
"Wenn sie Glück gehabt haben hoffe ich, dass sie es weiterhin haben.", erwiederte sie schließllich lächelnt. Da ihr Appetit wieder da war griff sie erneut nach ihrem Abendessen und machte sich darüber her. "Danke das du mir zugehört hast."
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