Autor Thema: Die Kommandantur  (Gelesen 21311 mal)

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Offline Hegen

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #90 am: 13. Apr 10, 22:45 »
Hegen wendet sich direkt an den Reichsgardisten.

"Hast du nicht gehört? Du wartest draussen vor der Tür!"
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Offline CayAlt

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #91 am: 13. Apr 10, 22:55 »
Der alte Gardist funkelt Herr Hegen an... "Ich nehmen nur Befehle von meinem Kommandanten entgegen, ihr könnt mich bitten. Aber da sieht man es die Reichsgarde ist nur noch als Kampfunterstützung gut in den Augen der Herrn hier. Aber wärend hier Diskutiert wird handelt die Reichsgarde schon wieder und zieht weiter in den Kampf für Jeldrik und die Einigkeit des Reiches." Er blick zu Herr Simon auf "wenn ihr meinem Kommandanten etwas mitzuteilen habt schickt euren eigen Boten oder geht selber."  Damit dreht er sich um und verlässt das Haus.
Der einzige Grund warum man stirbt ist... weil man lebt.

Alle Rechtschreibfehler sind voller Absicht!!!
Zusammen ergeben sie eine geheime Botschaft, mit der ich versuche, die Weltherrschaft an mich zu reißen!!!

Die Reichsgarde ist cool...

Offline Dominic

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #92 am: 13. Apr 10, 23:23 »
"Wir sollten und diesen eingebildeten Hurensohn holen, bevor er verschwindet! Für was, oder wen hält der sich eigendlich? Ich sage, er soll vor ein Gericht gestellt werden, aber vorher müssen wir verhindern das er abzieht. Die Reichsgardisten, zumindest die die Jeldrik noch treu sind, werden den Senat als Vertreter Jeldriks anerkennen. Damit werden sie auch Simons als Befehlshaber akzeptieren und William ausliefern. Wenn nicht, sind sie Verräter!"
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Mel

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #93 am: 13. Apr 10, 23:27 »
Scharf zog Lorainne die Luft ein, sprach Albert doch genau das aus, was sie dachte.
Dann schaute sie wieder Simon an und wartete, dass er ihr diktierte.

Offline Hegen

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #94 am: 14. Apr 10, 00:17 »
"Wir müssen uns klar sein, dass wir einen Kampf gegen die Reichsgarde riskieren, wenn wir McKilkenny festsetzen wollen. Das sollten wir unter allen Umständen zu verhindern suchen. Ich selber bin dagegen, es soweit kommen zu lassen. Ein Kampf des Widerstands gegen die Reichsgarde ist schlimmer als der Verlust der Waren, die sie stiehlt."

Hegen schaut wie einer, dem nicht gefällt, was er selber sagt.

"Aber wenn wir hier zu dem Schluss kommen, dass Aktionen gegen William geboten sind, dann werden meine Leute und ich nicht abseits stehen."
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Thorin Eichenschild

Offline Akela

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #95 am: 14. Apr 10, 00:45 »
„Hört doch endlich auf damit....“

*Sashas Stimme klang müde und irgendwie dumpf.*

„Ich weiß nicht woher ihr die Kraft dafür nehmt, euch über solche Dinge so aufzuregen, aber vielleicht ist es einfach eure Art, das erlebte zu verarbeiten.“


*Sie schaute auf, blieb aber sitzen wo sie war.*

„McKilkenny wird die Stadt verlassen und er wird alles mitnehmen, was er will. Daran werden weder wir noch sonst irgendwer ihn in der aktuellen Situation hindern, es sei denn wir setzen noch mehr Leben aufs Spiel.
Was später mit ihm passiert und ob sich eine Gerichtbarkeit um diese Sache kümmern wird, sei dahin gestellt.... doch hier und jetzt müssen wir nach vorne schauen und uns nicht durch Streit noch untereinander entzweien. Das wäre das furchtbarste, was uns passieren kann.

Askar ist mein Zeuge, ich verachte die Gleichgültigkeit und die Entbehrung jeglicher Menschlichkeit, die er an den Tag legt. Doch auch er hat Verluste erlitten...auch er hat Freunde und Kameraden verloren und auch er braucht eine Möglichkeit, sich nicht davon in ein dunkles Loch ziehen zu lassen.
Wenn wir ihn hindern, zu tun was er zu tun gedenkt, wird er uns in dieses Loch mitziehen.“


*Die Wolfselfe seufzte und strich sich mit einer fahrigen Bewegung eine Strähne aus dem Gesicht.*

„Die Menschen in dieser Stadt brauchen uns.
Wir haben ihre Sicherheit, ihr Leben zerstört und müssen es nun mühsam wieder aufbauen. Nur das zählt. Keine Streitigkeiten um irgendwelche Machtbefugnisse.
Wir müssen ihnen wieder Hoffnung geben. Und wir dürfen nichts von ihnen erwarten.

Für sie sind wir die Feinde... die machtlüsternen Invasoren.....“
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Offline Münster

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #96 am: 14. Apr 10, 02:20 »
Robert hatte einige Zeit regungslos neben der Tür verharrt und den Worten McKilkennys gelauscht. Als dieser an ihm vorbei den Saal verließ, hatte er nicht mehr als bloße Verachtung für ihn übrig! Liebend gern hätte er ihm in diesem Moment eigenhändig den Kopf vom Rumpf gerissen, aber nach einigen beschwichtigenden Blicken von Sasha, die wohl den Hass und die gefürchtete Raserei in seinen Augen mehr als deutlich emporlodern sah, besann er sich darauf die Nerven zu behalten. Ein Umstand, der beinahe einmalig zu nennen war... -
Als jedoch der Bote schließlich auf ihn zumarschierte, das hochmütige Gesicht emporgeregt und ihn mit siegessicherem Grinsen anstarrte, konnte selbst Robert sich nicht länger beherrschen. Ein schneller, heftiger Schlag in die Nierengegend ließ den Boten taumeln, kurz bevor sein Kiefer begleitet von einem lauten Knacken mit dem Türrahmen kollidierte. Während der Gardist sich noch daran machte zum eigenen Schutze die Arme emporzureißen schlug Robert ihm bereits die schwere Holztüre entegegen, die krachend ins Schloss fiel und den Gardisten mit einem Satz nach draußen beförderte. Eine Aura reiner, brennender Wut schien Robert zu umgeben, als er daraufhin unter den Blicken der anderen Kommandanten erneut seinen Platz einnahm. Die ledernen Handschuhe knirschten hörbar in der kurzzeitig aufgetretenen Stille, während sich seine Hände zu Fäusten ballten und wieder entspannten. Wieder und wieder... Offenbar rang er um mehr, als nur seine Zurückhaltung!

Dann setze er zu Reden an und seine Stimme war beinahe ein Flüstern, kalt und ohne jede hörbare Emotion, doch kraftvoll genug, um alle Anwesenden zu erreichen:

"Offenbar sind wir hier doch noch nicht fertig! Sasha hat Recht, unsere Allianz darf nicht in Frage gestellt werden! Denn nur so können wir, der Widerstand in diesem Krieg obsiegen! Doch vergesst nicht, dass es unsere Einigkeit ist, wider aller persönlichen Ansichten, die uns befähigt diesen Krieg zu führen, geschweige denn an einen Sieg auch nur zu denken! Und ich schwöre bei allen Göttern die uns in diesem Moment ihr Ohr schenken mögen, dass jeder, der diese Einigkeit gefährdet gerichtet werden muss und wird! Wer auch immer es sein mag! Und warum auch immer er meint, gewisse Dinge tun zu müssen! Ein jeder von uns mag die Mittel anderer nicht gutheißen, mag die Methoden verurteilen oder anderer Ansicht sein, aber letztlich sprechen wir stets mit einer Stimme! Und diese Stimme ist es, die ihren Widerhall in Donnerheim findet! Diese Stimme ist es, die uns mit ihrer Majestät der Königin verbindet! Uns zu einer Macht werden lässt, die in der Lage ist Engonien aus den Fängen des falschen Kaisers zu erretten! Wenn einer in unserer Runde sich dieser Stimme, dieser Kraft die uns leitet verwehrt, dann ist er nichts weiter als ein Verräter an unserer gemeinsachen Sache! Schlimmer noch, denn er begeht Hochverrat gegenüber dem wahren, von den Göttern gesegneten Kaiserreich Engonien! Er zersetzt unsere Truppen, sät Mißtrauen und Zwietracht! Wenn wir ihn gewähren lassen, was würden wir dann aufgeben frage ich euch?! Wir würden alles aufgeben! Unsere Einheit, unsere glorreiche Mission und schließlich den Sieg selbst! Nicht blinde Wut soll uns in dieser Sache leiten, auch wenn ich ihr mehr als gerne nachgeben würde, sondern aufrichtiges Bestreben dem Engonischen Recht und Gesetz Geltung zu verschaffen! Wie können wir mit gutem Gewissen die Anführer des Lupus dem Schaffott übergeben, wenn nicht das gleiche Recht und Gesetz, der gleiche Lohn für arroganten Verrat auch in unseren Reihen gilt?! - Wenngleich wir auch nicht in diesem Moment blindlings handeln sollten, so werden wir doch die Taten des Verräters McKilkenny nicht vergessen! Lorainne! Schreibe diesen Fall nieder! Schreibe nieder, wie der Bastard McKilkenny sich ihrer Majestät der Königin, unserer heiligen Mission und dem Rat der siegreichen Kommandanten in Brega widersetzt hat! Wie er die Schande des Verrats auf sich lud, die wir hier und heute gesehen haben! Gesiegelt soll das Schreiben von einem jeden aufrechten Kommandanten sein, der hier zugegen war! Dann überstellt es schnellstmöglich dem Herrn von Fingara! Wenn er es wünscht, soll er selbst Gericht über McKilkenny halten! Wenn nicht, auf dass er es in unsere Hände legt Gerechtigkeit zu üben, soll er es sein, der den Haftbefehl gegen McKilkenny ausstellt! Dann werden wir handeln! So oder so... McKilkenny wird für seinen Verrat büßen! Im Namen Jeldriks, im Namen unserer gemeinsamen Mission und im Namen von allem was Rechtschaffen in diesen Landen ist!"

Robert erhob sich, entkorkte die Flasche vor ihm erneut und hielt sie den anderen zum Toast hin.

"Heil Jeldik! Auf den Sieg!"
Sergeant Rock! Proud member of room 408!

I'm here to save the planet, but not for free!

"Inspiring bold John Barleycorn!
What dangers thou canst make us scorn!
Wi' tipenny, we fear nae evil;
Wi' usquebae, we'll face the devil!"
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Mel

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #97 am: 14. Apr 10, 06:45 »
Ungläubig starrte Lorainne von einem zum anderen. Sollte die Reichgarde einfach so mit ihrem Handeln davon kommen?
Geschüttelt von blanker Wut und kaltem Hass flüsterte sie: "Sollte dieser Lump nicht zu Rechenschaft für seinen...Verrat" sie spie das Wort förmlich aus "gezogen werden, dann werde ich ihn zur Verantwortung ziehen, für all das, was man, was die Reichsgarde, was der Widerstand, meiner Familie angetan hat, das schwöre ich, bei Jeldrik. Irgendwann wird es soweit sein!"

Sie stütze sich am Tisch ab, die Fäuste geballt und atmete schwer.
Dann stürtze ein Bote herein. "Ich überbringe Kunde aus Vorahrnburg. Damian von Vorahrnburg, Flamen Solis Alamrianis schickt mich."

"Damian VON Vorahrnburg? Das soll heissen...." Lorainne stürtze nach vorn und riess dem Boten das Schreiben (http://www.pure-digital-world.de/engonienforum/index.php/topic,3241.0.html )aus der Hand und verlas es mit ein wenig zittriger, aber lauter Stimme.

Jeder im Raum schwieg ergriffen und Lorainne unterdrückte sich nur mit Mühe die Tränen.
« Letzte Änderung: 14. Apr 10, 06:52 von Mel »

Offline Kadegar

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #98 am: 14. Apr 10, 07:58 »
Ein kurzes Lächeln überflog Kadegars Mund als Robert den Boten aus dem Raum entfernt und nach Roberts Ansprache spricht er ruhig.
"Auch wenn ich eher dafür wäre William so schnell wie möglich festzusetzen... nicht nur wegen des Verrates, sondern auch weil in meinen Augen sein Vorhaben nur mit den Reichsgardisten in den Norden weiter zu rücken reiner selbstmord ist. Aber naja, dieses Schreiben nach Fanada soll mir auch recht sein."

Als der Bote herein kommt und Lorraine die Botschaft an sich nimmt seufzt Kadegar kurz und beginnt in seiner Umhängetasche zu wühlen, nachdem er sich am Nacken gekratzt hat.
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Offline Hegen

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #99 am: 14. Apr 10, 08:25 »
"Danke, Robert, diese Selbstgefälligkeit ist wirklich aussergewöhnlich", nickt Hegen, als Robert den Boten entfernt.
"Heil Jeldrik!" stimmt er dann mit ein. "Diese Lösung gefällt mir recht gut. Würden wir direkt auf ihn gehen, würde die Reichsgarde sicherlich die Waffen ziehen, und wie ich den Kilkenny einschätze, würde er nicht versuchen, sie davon abzuhalten."

Er überfliegt auch kurz den Brief, den er vom Flamen erhalten hat. Seine Stirn umwölkt sich.
"Kadegar. Habt Ihr etwas bei euch, das für mich bestimmt ist?"
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Offline Kadegar

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #100 am: 14. Apr 10, 10:11 »
Kadegar seufzt leicht und holt dann einige Seiten aus seiner Tasche.

"Das wir nicht ein Thema nach dem anderen Abwickeln können, aber nagut. Zunächst meine Entschuldigung an diejenigen, denen ich von dem Schreiben noch nichts erzählt habe, weil mir die Zeit fehlte. Jedenfalls ist das hier ein Tagebuch von Damian über seine.. Reise nach Voranenburg. Da ich nach dem Abend der Schlacht keine weiteren Einträge bekommen habe und nun diese Botschaft angekommen ist, gehe ich davon aus, dass es keine weiteren Einträge geben wird."

Kadegar durchblättert kurz die Seiten.

"Ich lese es am besten vor, also gut, kann was dauern, ist etwas mehr:

2. Tag des 3. Monats, im Jahre 260 n.J.

Ich habe mich entschieden, ein Tagebuch zu schreiben, zumindest für diese Reise. Ich mache dies, damit andere vielleicht erfahren, was geschieht, wenn ich versuche, meinen Schwur an Simon einzulösen. Ich bin Flamen Solis Alamariani Damian aus Voranenburg und mein Vater ist der Graf von Voranenburg, treuer Vasall des Herzogs von Hanekamp und im Moment auf Seiten des verfluchten Barad Konars und dessen Lupus Umbra-Schergen. Ich beabsichtige, das zu ändern.
Um das zu tun, muss ich aber zu seiner Burg kommen, ohne von den Schwarzblauen erwischt zu werden. Daher habe ich Kadegar und Lyra gebeten, mich nach Tiefensee zu begleiten. Von dort aus kann ich alte Pfade nehmen, die ich noch aus meiner Jugendzeit kenne und komme dann ungesehen zu meiner Heimat. In die Burg werde ich wohl reingelassen, aber dann? Ich hoffe, dass meinem Vater die Informationen über den Mord am hanekampschen Erben reichen. Ich hoffe, dass er mir glaubt.
Leider bin ich selber in einer denkbar schlechten emotionalen Lage, um so ein Unterfangen zu starten. Ich hatte gehofft, mit Lavinias Segen nach Voranenburg zu reisen, das hoffnungsspendende Bild einer geliebten Person vor meinen Augen. Doch Lavinia, Schwester meines Herrn Alamar, hat mich verlassen. Ich habe einen guten Freund verletzt, mich selber beinahe zerschlagen lassen, nur um um ihre Hand zu bitten und sie hat abgelehnt. Ich hoffe, dass ich mich in den kommenden Tagen soweit beruhigt habe, dass ich mit den Anfeindungen am Hofe meines Vaters zurechtkomme. Aber wehe jedem schwarzblauem Soldaten, der mir über den Weg läuft.

29. Tag des 3. Monats, im Jahre 260 n.J.

Heute sind wir in Tiefensee angekommen. Während Kadegar seine Truppen zusammensammelt und sich auf den langen Marsch nach Brega macht, habe ich die Gelegenheit genutzt, noch einmal in mich zu gehen. An diesem uralten, gesegnetem Ort kann man sich wunderbar konzentrieren. Ich muss meine Gedanken sammeln, denn Konar wird sicher keine dummen Jungen an den Hof meines Vaters gesandt haben. Selbst wenn ich Gehör finde, so muss ich mich trotzdem im Streitgespräch mich ihnen stellen.
Was also weiss ich? Was habe ich von wem erfahren? Wie sicher kann ich mir dieser Sachen sein?
Ich habe von Tannjew erfahren, unter Alamars Auge, dass er Augenzeuge dabei war, wie Atorn von Hanekamp von einem Tiorsnovizen Konars umgebracht wurde. Und dass Konar davon wusste und statt der Wahrheit eine Lüge über mörderische Nekaner erzählt hat. Diese Geschichte wird gestützt durch Schriftstücke, die von einem verstorbenen Diener Konars stammen. Und von Leachim, der wohl den Menschen Konar, wie er vor seiner Wiedergeburt war, kannte. Doch kann ich mir all dessen sicher sein? Der Augenzeuge ist in der Gefangenschaft des Herzogs, die Schriftstücke in Fanada. Und Leachim ebenfalls nicht verfügbar. Also bleibt nur mein Wort über die Unterhaltung mit Tannjew, ein Mann, der angeblich seinen Vater getötet hat, eine Geschichte, die in Konarstreuen Gegenden immer noch erzählt wird. Ob das genug sein wird?
Was kann ich noch bringen? Was könnte ihn überzeugen? Wird er akzeptieren, dass er Simon und damit dem Widerstand etwas schuldet, weil diese seinen Sohn wieder ins Leben zurückgeholt haben? Mit dieser Tatsache ist noch etwas Zweites verbunden: Konar ist nicht der einzige Mensch seit Jeldrik, der von den Toten zurückgekehrt ist. Was also ist sein Anspruch auf die Kaiserswürde wert?
Es läuft letztlich auf Eines hinaus: Wird mein Wort als Alamarpriester und Sohn genug sein, um meinen Vater zu überzeugen? Ich hoffe ja. Ich bete zu Alamar und seinen Brüdern und Schwestern, dass es genug sein wird.

30. Tag des 3. Monats, im Jahre 260 n.J.

Ich werde in wenigen Minuten aufbrechen. Ich habe mich kurz mit Kadegar unterhalten und mit seiner Hilfe eine Möglichkeit gefunden, diese Berichte weiterzuschreiben, auch wenn ich bereits in der Burg bin. Während ich diese Zeilen schreibe, marschieren bereits Truppen aus Tiefensee, um vor Brega zu kämpfen und ein alter Jäger, den ich noch kenne, wartet ungeduldig darauf, dass wir losmarschieren. Er kennt einige Schleichwege, die schwergerüstete Lupus Umbra sicher nicht nehmen werden.

3. Tag des 4. Monats, im Jahre 260 n.J.

Nach einigen Tagen anstrengender Reise haben wir es geschafft. Auf Kadegars Spezialpapier schreibe ich diese Zeilen und sehe, wie sie langsam verblassen und hoffentlich bei ihm ankommen. Leonard wird mich nachher verlassen, aber hier kenne ich mich aus. Und hier sind auch keine reinen Patrouillen des Lupus Umbra mehr unterwegs, die Gardisten meines Vaters werden mich sicher erkennen und zu ihm bringen. Hoffentlich.

6. Tag des 4. Monats, im Jahre 260 n.J.

Ich hoffe, Kadegar und wer auch immer ihn begleitet, hat sich nicht zu sehr gesorgt. Ja, die Gardisten haben mich nicht getötet. Aber ihre Lupus Umbra-Begleiter hätten es beinahe getan. Zum Glück hat man mir meine Sachen gelassen, nachdem ich versprochen habe, nicht zu flüchten, ehe mein Vater über mich gerichtet hat. Deswegen kann ich nun wieder schreiben. Meine kleine Schwester Agnes war heute morgen hier. Offensichtlich ist die ganze Familie gerade in der Burg, sogar Irmgard mit ihrem Mann, einem Offizier und Ritter in Konars Diensten. Das wird ja ein lustiges Zusammentreffen.
Ich höre gerade meine Mutter mit der Wache diskutieren!
Meine Mutter war da. Mein Vater hat verkündet, dass er übermorgen mit mir reden will. Aber er wird morgen abend vorbeikommen und will erst privat mit mir reden. Sie hat geweint. Offensichtlich hat dieser schleimige Bastard von einem Schwager bereits verkündet, dass der 'Kaiser' meinen Kopf will und jeder kaisertreue Bürger dem nachkommt. Dieser Bursche soll sich in Acht nehmen. Ich habe immer noch einiges an Kampfeslust in mir.

8. Tag des 4. Monats, im Jahre 260 n.J.

Das erste Treffen vor dem versammelten Hof lief nicht gut. Viel zu viele Lupus Umbra und mein Vater hat offensichtlich Drohungen erhalten. Anders kann ich mir sein verkniffenes Gesicht nicht erklären. Am Abend vorher war er zwar kurz angebunden, so hatte er mich ja auch jahrelang nicht gesehen, aber er schien meinen Argumenten gegenüber zuträglich zu sein. Ich konnte meine Anschuldigungen nicht vorbringen, sondern musste mich gegen eine Reihe von Anklagen selber wehren. Haltlos und nicht zutreffend, aber zum Teil sehr verletzend. Besonders getroffen hat mich der Teil, wo mir vorgeworfen wird, ich hätte Simons Knappin geschändet. Offensichtlich sah man aber meine Wut, denn mein Vater beeilte sich sehr, danach die Audienz zu beenden.

9. Tag des 4. Monats, im Jahre 260 n.J.

Es wird interessant. Mein Bruder Rutger, Erbe meines Vaters, war eben hier. Offensichtlich hat mein Schwager sich laut gefragt, warum mein Vater noch nicht meine Hinrichtung beschlossen hat. Mein Vater hat daraufhin einen Tobsuchtsanfall bekommen und ihn ob seiner Unverschämtheit mitsamt aller Lupus Umbra der Burg verwiesen. Ich hoffe nur, er bereut es nicht.

Alamar hat mir ein Wunder geschenkt, anders kann ich es nicht ausdrücken. Mein Vater gab heute abend noch ein Bankett. Vorgeblich, um eine Entschuldigung auszusprechen, darum waren die Offiziere des Lupus Umbra eingeladen. Aber gleichzeitig hatte man mir ein Bad und gereinigte Kleidung zur Verfügung gestellt und der alte Flamen meines Vaters hat mich gebeten, mit ihm zusammen den Segen über das Bankett zu sprechen. Danach saß ich dann an dem Platz, der mir als Grafensohn gebührt, näher an meinem Vater als mein vermaldeiter Schwager. Merkwürdigerweise fehlte mein Bruder Gerlach.
Die Stimmung war dementsprechend eisig. Nach dem Bankett verkündete mein Vater, dass morgen die nächste Anhörung stattfindet. Natürlich würde er dafür wieder den Lupus Umbra einladen.

10. Tag des 4. Monats, im Jahre 260 n.J.

Ich habe Angst um meine Familie. Ich habe heute nacht gesehen, wie mein Bruder einen grossen Trupp Waffenmänner in die Burg führte. Meine Schwestern und meine Mutter sind krank, sagte mir der Wachmann, sie haben sich ins Turmgemach zurückgezogen. Wenn ich gleich die grosse Halle betrete, werde ich, so bin ich mir fast sicher, meine Brüder und meinen Vater in Rüstung sehen. Ich habe eben um Alamars Segen gebetet. In meiner Hand halte ich die Gebetsrollen für Alamars Feuer. Und in der anderen Hand mein Gebetsbuch und Rollen für eine Heilung in Alamars Namen. Ich rechne mit dem Schlimmsten. Ich weiss nicht, ob ich den heutigen Tag überlebe. Meine Gedanken sind bei Alamar. Und bei einer jungen Frau. Für Alamar und Jeldrik!"

Kadegar räuspert sich nocheinmal.
"Das war alles, was er mir geschrieben hat."
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Offline Charisturcear

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #101 am: 14. Apr 10, 10:16 »
Nicholas, der während der bisherigen Gespräche still neben seinem Vorgesetzten Kadegar gesessen hat, nickt zufrieden bei dem Vorschlag mit dem Brief, enthält sich aber jeden Kommentars, da die Nachricht von Damian momentan Vorrang hat. Dem Vortrag Loraines lauscht er still, doch Kadegars Vortrag scheint ihm bereits bekannt zu sein.

Offline Hegen

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #102 am: 14. Apr 10, 10:32 »
Hegen schaut ärgerlich drein.

"Und wie lange wolltet Ihr mit dem Überbringen dieser Nachricht noch trödeln? Voranenburg ist frei...und Ihr habt keine Zeit ein blödiges Stück Papier zu übergeben? Das ist ein starkes Stück, Fingerfuchtler."
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Offline Kadegar

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #103 am: 14. Apr 10, 10:42 »
"Nein nein, ich glaube, dass seht ihr falsch. Der letzte Eintrag ist der 10. des dritten Monates. Das war gestern wärend der Schlacht. Ich habe selbst erst nach der Schlacht von diesem Eintrag erfahren. Wärend wir in Brega gekämpft haben, fand der Kampf in Voranenburg statt. Dieses gerade von Lorraine vorgelesene Schreiben war mir bis gerade ebenfalls unbekannt. Nach der Schlacht habe ich diejenigen Informiert, die ich informieren konnte. Die, die ich nicht informiert habe, wollte ich heute, am ersten Treffen der Kommandanten nach der Schlacht informieren, und da ich zuspät kam war es ebenfalls nicht in meinem Interesse ein Gesprächsthema zu unterbrechen."
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Offline Hegen

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Re: Die Kommandantur
« Antwort #104 am: 14. Apr 10, 10:59 »
"Ich habe Euch nach der Schlacht doch herumsitzen sehen, verdammt!" poltert Hegen zunächst los, was untypisch für ihn ist, winkt dann aber ab.
"Lassen wir das, es führt zu nichts und gehört auch nicht hierher. Wir sollten das Schreiben an Fingara fertigmachen und dann bei Bedarf über Voranenburg sprechen. Wobei diese Nachrichten, so gut sie auch sind, uns hier und jetzt nicht weiterhelfen."
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