Die Brüder des Ordens der zwei Monde haben ebenfalls Ihr Lager vor der Feste der Jerldiken aufgeschlagen unweit dessen der Valkensteiner.
Aus der Ordenfeste Drakensruh sind Priester angereist, um die gefallenen Brüder in den Schoß des Ordens zurück zu bringen und Ihnen dort die letzten Rituale zukommen zu lassen. Auch Bruder Ephorus und Bruder Jerodin waren unter diesen Priestern. Tadeus half seinen Brüdern dabei, die Leiber der Gefallenen zum Lager zu schaffen, wo sie von Jerodin gereinigt wurden und die Ölung erhielten, bevor man sie in schwarzen und weißen Stoff hüllte und auf Karren verlud. Die Priester knieten neben den Leichnamen und sprachen leise Gebete und Bruder Tadeus stand mit seinen Brüdern im Kreise um sie und schwieg, so wie er es schon einige male erlebt hatte und wie er es ihm von seinem Mentor gelehrt wurde. Dann erhoben sich die Priester und die Schwertbrüder konnten den Leibern ihrer Brüder, denen noch immer die Seele inne wohnte letzte Worte mit auf den Weg geben. Einige von ihnen kannte Tedeus noch aus Novizentagen, andere wurden ihm erst durch gemeinsame Missionen bekannt. Die schwarzen und weißen Perlen, die an einem Band an ihren Gürteln hingen, zeugten von stolzen Kriegen im heiligen Namen Alerhans, doch wusste er zu den meisten in diesem Moment nicht mehr, als ihnen eine frohe Einkehr in die Hallen Alerhans zu wünschen und sie zu bitten über seine Brüder zu wachen.
Die Leichname wurden in Ihren Rüstungen, welche dem Ordensbruder heilig ist, in die Tücher gehüllt, jedoch ohne Waffe. Für jeden Gefallenen stand ein Bursch bereit, ein Novize, der den letzten Gang seines Herren begleiten soll um dessen blanken Schläger vor ihm her zu tragen. Die Karren setzten sich in Bewegung und wurden von den Priestern auf dem weg zur Feste Drakensruh begleitet, nur Bruder Jerodin und Bruder Ephorus verblieben als Priester im Lager. Als die letzte Fahrt der toten Brüder begann, sprach Jerodin zu den seinen:
„Meine Brüder, starke und stolze Ordensmänner haben unsere Mitte verlassen um in Alerhans heiligen Hallen sich an der Tafel des Ruhmes einzufinden. Lasst uns nicht das irdische Scheiden dieser unserer Brüder beklagen, lasst uns ihre Siege feiern, denn siegreich war diese Schlacht. An der Seite stolzer Krieger haben wir gefochten und sie an der Unseren. Herr Alerhan, segne die Gefallenen, treuen und aufrichtigen Männer und Frauen dieses Pilgerzuges, auf das sie den Frieden finden, der ihnen gebührt. Singt mit mir Brüder...., schwört....“
Und ihr Lied erschallte stolz als die mit den toten Leibern beladenen Karren das Lager verließen:
Schwört bei dieser blanken Wehre,
Schwört, ihr Brüder, allzumal
Fleckenrein sei unsre Ehre,
Wie ein Schild von lichtem Stahl.
Was wir schwuren, sei gehalten
Treulich bis zur letzten Ruh’;
Hört’s, ihr Jungen, hört’s, ihr Alten,
Alerhan oh, hör’s auch du!
Alerhan bei deinem Ruhme,
Morgenstern nach banger Nacht!
Treu vor deinem Heiligtume
Stehn wir alle auf der Wacht.
Was erstritten unsre Götter,
Halten wir in starker Hut;
Demut schreibt auf eure Fahnen,
Für den Orden unser Blut!
Engonien, du Land der Ehre,
Stolze Braut mit freier Stirn!
Deinen Fuß benetzen Meere,
Deinen Scheitel krönt der Firn.
Laß um deine Huld uns werben,
Schirmen dich in starker Hand;
Dein im Leben, dein im Sterben,
Ruhmreiches Engonierland
Schwenkt der Schläger blanke Klingen,
Hebt die Humpen, stoßet an!
Unser Streben, unser Ringen,
Aller Welt sei’s kundgetan.
Laßt das Ordensbanner wallen,
Haltet’s hoch mit starker Hand,
Brausend laßt den Ruf erschallen:
Ehr im Sieg, dir Alerhan!