Runas Reise zur Schattenwall nach Montralur begann schon mit Verzögerungen als Kadegar sie aufforderte sich für die Abreise bereit zu halten, bis er mit Sasha zurückkehren würde. Doch da wartete sie vergeblich. Stattdessen bekam sie lediglich einen Brief von Kadegar mit Anweisungen für ihre Reise. Zum Hafen nach Sterjak, das Schiff “Mantos Waage” nach Montralur nehmen, von dort ins Glafuserland und mit einer der Versorgungskarawanen hoch ins Schattenwallgebirge zur Akademie. Und die Verzögerungen blieben nicht aus. “Mantos Waage” könnte wegen schlechtem Wetter nicht auslaufen und verlor so zwei Tage. Auf Montralur gab es einen weiteren Tag Verzögerung, da kein bewachter Konvoi mehr an dem Tag von Runas Ankunft ins Glafuserland aufbrach. Da Kadegar betonte, dass ein bewachter Konvoi wichtig sei wartete Runa also auf die nächste Karawane. Zurecht, denn sie verlor einen weiteren Tag, da Verletzte einer überfallenen Karawane auf dem Weg zum Glafuserland versorgt werden mussten. Dann im Glafuserland selber einen Mitreisemöglichkeit zur Akademie zu finden war auch schwerer als geplant. Im ersten Dorf war die Versorgung schon auf dem Weg und würde erst in zwei Wochen wieder zur Akademie aufbrechen. Das zweite Dorf schickte überhaupt keine Konvois ins Gebirge und im Dritten dann gab es einen ausstehenden Zug, welcher sich aufgrund eines kranken Esels um zwei Tage verzögerte, Runa jedoch schließlich ins Gebirge brachte.
Der Pfad zur Akademie war ein langer geschwungener Pfad welcher nur an wenigen Stellen verbreitet war um zwei Karren einander passieren zu können. Wenn auch schon fast am Fuße des Gebirges erster Schnee lag, so war der Pfad selbst frei von Schnee. Die Tatsache, dass Fackeln in sichtbaren Abständen aufgestellt waren, welche Nachts brannten um den Weg immer einsehbar zu halten, ließen selbst den nicht-belehrten Verstanden zurecht vermuten, dass hier mittels Magie nachgeholfen wurde. Wenn Runa auch hinter jeder Kurve, hinter jedem größeren Fels den sie passierten eine weitere Verzögerung erwartete, so kamen sie doch erstaunlich gut voran und innerhalb von zwei Tagen erreichte die Ware zusammen mit Runa die Dämonenjägerakademie.
Die schwarzen Mauern des Gebäudes wirkten wie eine schwarze Perle umfasst vom Schnee des Gebirges, wenn es auch leicht schneite, so schienen die Flocken keinen halt auf dem schwarzen Stein zu finden. Mehrere Stockwerke hoch stand diese Akademie wie aus einem Fels gehauen vor Runa, einen Turm an jeder Ecke des Gebäudes, welche nicht höher als das Walmdach der Akademie waren. Schon trostlos und abweisend wirkten die Mauern, kein Fenster war zu erkennen und das einzig Auffällige war das bestimmt sechs Meter hohe Flügeltor, welches von vielen, leicht bläulich glimmenden Runen verziert war. Einige davon hatte Runa sicher schon bei Aufzeichnungen von Lyra, Flammbart, Garth oder Kadegar gesehen.
Knapp verabschiedet sich Runa noch von dem Konvoi, welcher seine Karren um das Gebäude herum führt, zu einem Außenaufzug wie sie erzählten. Nun lag es an Runa herauszufinden ob ihre Reise umsonst war oder sich all die Strapazen und Verzögerungen gelohnt haben.