Amelíes Augen strahlten.
"Jaaaaaa!", rief das Mädchen begeistert und fiel der Kenderin um den Hals.
In diesem Moment kam Fleur um die Ecke. Sie sah, dass ihre Tochter durch irgendetwas, das Anders getan oder gesagt haben musste, glücklich war und schenkte der Kenderin ein dankbares Lächeln.
"Bon jour, ihr zwei! Ma petite Amelíe, es ist Zeit für's Bätt! Magst du Andärs gutö Nacht sagön und disch dann schlafön legön?!?", trug die Wäschemagd ihrer Tochter in breitestem Akzent auf.
Amelíes Gesichtszüge entgleisten. Sie schob die Unterlippe vor und verschränkte ihre Ärmchen.
"Aber ich WILL noch nicht schlafen!"
"Ma chére, morgön wird bestimmt wiedär ein langär Tag für disch. Wie sollst du allös schaffön, wenn du nischt ausgeschlafön bist?"
Fleur legte den Kopf schief und zog eine Augenbraue hoch. Doch in ihrem Blick glänzte die Liebe für das Kind.
Amelíe machte den Mund auf, um etwas zu erwiedern, doch dann besann sie sich anders. Sie blickte etwas schalkhaft zu der Kenderin und ein Strahlen überzog ihr Gesicht. Schließlich stand sie lachend auf und hopste zu ihrer Mutter. "Na gut, wenn ich jetzt schlafen gehe, kommt morgen viel schneller! Bon nuit, Mamá!"
Sie umarmte die überraschte Fleur eilig und war schon auf dem Weg zur Türe, als ihr noch einfiel: "Hab dich lieb Mamá, gute Nahaacht! Oh, und gute Nacht Anders!"
Und schwubs, war sie verschwunden.
Fleur blickte ihr skeptisch hinter her. Dann wandte sie sich mit eben jenem Ausdruck zu der Kenderin um.
"Will isch wissön, was ihr zwei ausge'eckt 'abt?"