Autor Thema: La Follye- Besuch im Spätherbst  (Gelesen 41874 mal)

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Offline Anders

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Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
« Antwort #60 am: 22. Dez 19, 13:24 »
"Du bist nicht allein." Schienen Ihre Augen zu sagen. Die Kenderin drückte sanft Enids Hand und schaute zum Horizont. "Ist er nicht wunderschön? Wie ein Gemälde oder ein Traum." Anders Stimme war sehr leise, aber fest und warm. Sie ließ Enids Hand nicht los, auch nicht als sie wieder neben Springer gingen. Das kleine Pferd schnaubte und begann unermütlich auf das Gut zu zutrotten.
"Wenn du nicht mehr kannst werden wir gehen. Aber vielleicht ist es gut wenn du ihr zumindest einmal kurz Hallo sagst."
Sie erklommen den kleinen Hügel auf dem das Gut stand. Sie durchschritten das Tor. Heute waren kaum Menschen im Hof zu sehen. Sie würden sich wohl in der großen Halle aufhalten. Man konnte Licht von dort sehen und leise Stimmen hören.
Anders ließ Springer im Hof zurück, klopfte ihm kurz den Hals und zog Enid dann sacht zu einem Pfad der innen an der Befestigung entlangführte. Kurz darauf kam ein kleiner Hinterhof in Sicht in dem ein großer Baum stand. Er war alt und verwachsen, stand leicht schief. Um ihn herum war viel Gras und viele vertrocknet Disteln zu sehen.
"Hier wird immer die Asche verstreut wenn ein La Follye stirbt." Anders Stimme war sehr leise geworden. "Hier liegen sie alle. Lorainne hat so lange die Asche von Julé mit sich getragen, bis sie endlich wieder hier war und sie ausstreuen konnte. Wenn es warm ist, steht hier alles voller Disteln."
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Offline Lorainne

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Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
« Antwort #61 am: 22. Dez 19, 13:55 »
Im Schatten der Mauer stand eine Bank, auf der ein alter Mann saß, die Haare Schloßweiß, runzelig und hager. Als Anders die Umfriedung betrat, schaute er kurz auf, nickte kaum merklich und wandte den Blick wieder ab.
Sie war also da.
Er nicht. Er machte immer noch einen großen Bogen um La Follye. Genau wie der Herr Bourvis. Gelegentlich schrieb dieser ein paar Zeilen, aber seit ihrer Totenfeier hatte Simon der Bourvis keinen Fuß mehr nach La Follye gesetzt. Gerüchte sagten, dass er wieder trank, nachdem er erneut seine Familie verloren hatte, aber Film glaubte da nicht so Recht dran.
Er wartete, bis Anders und ihre Begleitung bereit wären, auch sie sollten einen Moment der Ruhe haben.

Offline Tabea

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Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
« Antwort #62 am: 22. Dez 19, 14:55 »
Ehrfürchtig betrachtete Enid den knorrigen Baum und fragte sich, wie viele Generationen von La Follyes er wohl schon hatte kommen uns gehen sehen. Wie viele Tränen unter seinen Ästen schon vergossen worden sind. Sie schreckte zusammen, als sie de Mann auf der Bank wahr nahm. Es war derselbe den sie tags zuvor bei ihrer  Ankunft schon gesehen hatte. Da er keine Anstalten machte sie fort zu jagen blieb sie. Ihr Blick wanderte über das Gras und die verdorrten Disteln. Tiefe Traurigkeit überkam sie. Dennoch konnte sie auch eine friedvolle Atmosphäre an diesem Ort spüren.

Offline Anders

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Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
« Antwort #63 am: 22. Dez 19, 18:14 »
Natürlich war Fulk hier. Anders schenkte ihm ein Lächeln ehe sie sich vorsichtig einen Weg zwischen den verdorrten Distel zum Baum bahnte. Vorsichtig legte sie die Hand auf die Rinde. "Hallo Lorainne.", murmelte sie leise während sie ihre Stirn an den Baum lehnte. " Ich hoffe es geht dir gut. Es war ein langes Jahr ohne dich. Vieles ist passiert... Ich weiß war nicht was genau ich alles erzählen könnte. Ich habe neue Orte kennen gelernt, Melekart zum Beispiel. Und ich habe vor Vanion einen Minnewettbewerb gewonnen. Dabei ist Minne doch sein Gebiet jetzt als Ritter. Ich fürchte Vanions und meine Wege haben sich getrennt. Es tut mir Leid. Ich habe es wirklich versucht, aber wir haben uns nur noch weh getan. Er und Sasha haben im Moment Streit. Irgendwas wegen Gorix. Du hast es vermutlich gesehen. Manchmal fühle ich mich furchtbar allein weißt du? Ich vermisse dich ganz schrecklich. Verzeih mir, dass ich damals nicht da war um dich zu finden. Auch nur um deine Hand zu halten und für dich zu singen. Du hast viele gebrochene Herzen hinterlassen. Viel mehr als du dir glaube ich je vorgestellt hättest. Ich hoffe so sehr das du endlich da bist wo du Frieden finden kannst. Wirklichen Frieden. "
Anders öffnete die Augen und trat vorsichtig von dem Baum zurück. Dabei drehte sie sich halb zu Enid um.
" Komm. Wenn du ihr was sagen willst. Ich habe immer das Gefühl, dass sie hier am besten zuhören. "
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Offline Tabea

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Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
« Antwort #64 am: 22. Dez 19, 20:31 »
Enid hatte sich still zurück gehalten während Anders zum Baum ging. Auf ihre Aufforderung ging sie langsam zu ihr herüber, wobei sie sorgsam darauf achtete, um die Disteln herum zu gehen und sie nicht zu beschädigen.
Bedächtig legte sie eine Hand an den Stamm und holte noch einmal etwas beklommen Luft. Dann stand sie eine Weile unbeweglich am Stamm des Baumes, den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen. Schließlich öffnete sie die Augen, hob den Kopf und wischte sich Tränen aus dem Gesicht. Anders konnte an ihrer Körperhaltung erkennen, dass sie etwas gelöster war.

Offline Anders

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Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
« Antwort #65 am: 22. Dez 19, 20:39 »
Anders trat zu Enid und legte ihr sanft die Hand auf die Schulter als sie fertig war. Dann nickte sie zu Fulk auf der Bank hinüber. Sie ging zu dem alten Mann und schloss ihn fest in die Arme. "Es ist gut dich zu sehen! Das ist Enid. Sie war mit Lorainne im Spitaler Bund."
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Offline Lorainne

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Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
« Antwort #66 am: 22. Dez 19, 20:50 »
Es war still in dem Hof, während Anders und Enid Zwisprache hielten. Doch als Enid den Kopf hob, landete die erste Schneeflocke dieses Winters auf Enids Tränennasser Wange, sanft wie als ob sie die Tränen ungeschehen machen und Trost spenden wollte.
Fulk schloss Anders in die Arme und strich ihr Zärtlichkeit durch das Haar. Diese Geste hat was väterliches, auch wenn Fulk mittlerweile eher an einen Großvater erinnerte.
"Bienvenue, Enid. Je Suis Fulk Le Vieux. Ich kümmere mich hier um alles, bis die Mademoiselle ihr Erbe antreten kann."
Er stützte sich schwer auf einen Stock als er sich erhob und deutete Eine Verbeugung an.
immer mehr Flocken Rieseltern lautlos zu Boden und vergingen sich in den Haaren und glitzerten wir kleine Sterne.
"Der Winter ist spät dieses Jahr", sagte Fulk mit einem Blick in den Himmel. "Als ob er gewartet hätte, bis ihr sicher hier seid, den schon bald ist die Reise hierher so beschwerlich, dass sich niemand auf den Weg macht, der nicht in den Norden muss."

Offline Tabea

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Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
« Antwort #67 am: 23. Dez 19, 00:12 »
Eine kleine Weile schaute Enid den Schneeflocken zu, die ruhig zu Boden fielen. Es kam ihr so vor als wollten sie sie darauf aufmerksam machen, dass im Leben eben alles seinen Lauf nahm.
 Dieser Gedanke hatte etwas tröstliches.
Etwas verlegen hatte Enid neben Anders und Fulk gestanden. Die Vertrautheit der beiden berührte sie.
Sie erwiderte Die Verbeugung. "Ja ich bin Enid, ähm, Enid Linneweber. Und ja,  Lorraine und ich waren Bundesgenossinnen." Ihre Stimme wurde zum Ende des Satzes hin immer leiser und sie schaffte es nicht, dem alten Mann in die Augen zu sehen.
Sie machte eine Geste in Richtung der Gebäude. "Das also ist La Follye" fügte sie ein wenig unbeholfen hinzu.

Offline Lorainne

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Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
« Antwort #68 am: 23. Dez 19, 05:33 »
"Das ist La Follye", bestätigte Fulk. Er musterte Enid von oben bis unten und machte einen laut des Unmutes, wie man ihn von Lorainne gekannt hatte.
"Ich sollte Euch die Küche zeigen, da ist es jetzt warm und es gibt sicher heißen Wein. Also kommt, bevor wir hier Wurzeln schlagen und erfrieren."
Er ging voraus, langsam und auf den Stick gestützt. Sein Rücken war mittlerweile krumm und die Schultern rund, als würde er eine schwere Last tragen.
"Deine Kräuter, Anders, helfen. Bis jetzt hab ich keinen Schnupfen gehabt."

Offline Tabea

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Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
« Antwort #69 am: 23. Dez 19, 09:51 »
Enid warf Anders einen verunsicherten Blick zu und folgte dann Fulk. Als Dieser die warme Küche erwähnte fiel hr auf, wie durchgefroren sie war und die Aussicht auf eine warme Stube und vor allem heißen Wein war verlockend. Andererseits bedeutete es, sich möglicherweise feindseligen, ganz sicher aber traurigen Blicken stellen zu müssen.

Offline Anders

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« Antwort #70 am: 23. Dez 19, 11:31 »
"Das ist gut. Solltest du feststellen, dass doch noch ein Husten kommt zögerte nicht mich zu rufen. Ich werde da sein." Anders drückte Fulks Schulter und lächelte Enid zu. Sie erreichten die Tür zur Küche und warme Luft strömte in den kalten Hof. Schnell traten die drei in die warme Stube und Anders lotste Fulk zu einem Platz in einer Ecke.
Um sie herum war geschäftigen Treiben und die Kenderin begrüßte alle die dort waren mit einem kleinen Lächeln.
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Offline Lorainne

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« Antwort #71 am: 23. Dez 19, 11:58 »
Man nahm Anders und Enid die feuchten Mäntel ab und hing sie Nähe dem Feuer zum Trocknen auf. Sie bekamen heißen gewürzten Wein in die Hand gedrückt, den Fulk mit einem guten Schuss Brandy versüßte.
Nachdem er vorsichtig einige Schlucke getrunken hatte, wandte er sich an Enid:"du bist also eine Freundin von Lorainne? Ich habe dich nicht auf ihrer Beisetzung gesehen."
Kein Vorwurf schwang in seiner Stimme mit, nur ehrliches Interesse.
"Erzähl mir, wie habt ihr Euch kennengelernt. Ich glaube, sie erwähnte Mal eine Enid, aber ich erinnere mich nicht mehr genau..."

Offline Tabea

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« Antwort #72 am: 23. Dez 19, 14:56 »
Die Wärme tat gut und zu Enids großer Zufriedenheit bekam sie auch noch Brandy in ihren heißen Wein. Sie hatte sich gerade zurück gelehnt und damit gerechnet, dass Anders und Fulk sich zunächst einmal unterhalten würden und sie sich in Schweigen hüllen und nur beobachten konnte. So traf Fulks Bemerkung über ihre Abwesenheit bei Lorraines Beisetzung sie unvermutet und sie verschluckte sich prompt an ihrem Getränk.
"Also, bewusst wahrgenommen haben wir uns denke ich als wir das Spital der Lavinia verteidigt haben. Ulric und Bran von den Äxten waren auch dort, und über die beiden lernte ich Lorraine kennen. Ich hatte allerdings schon vorher Gechichten über sie gehört." Sie nahm einen kleinen Schluck Wein und schaute in ihren Becher, während ihre Erinnerung noch einmal zu jenen vergangenen Tagen zurück kehrte.

Offline Lorainne

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« Antwort #73 am: 23. Dez 19, 15:05 »
"Geschichten oder Skandale?" Fulk beugte sich zu ihr und seine hellen Augen blitzten vergnügt.

Offline Anders

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« Antwort #74 am: 23. Dez 19, 15:19 »
"Vermutlich beides. Komm schon erzähl Enid.", lachte Anders.
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