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Autor Thema: Auf dem Weg von Engonia nach Brega  (Gelesen 10783 mal)

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Offline Lilac

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Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« am: 27. Mär 11, 22:46 »
Jenna seufzte stumm. Wann würde Jelena endlich das Signal zum Lager aufschlagen geben? Sie war müde und hungrig und ihre Füße taten weh vom Laufen und ihr Rücken vom stundenlangen Malla-Schleppen! Wenigstens fror sie nicht, denn trotz der Bewölkung war es heute einigermaßen warm gewesen. Sie hustete. Und das war das einzige Zeichen, dass sie müde wurde. Denn Jenna beklagte sich nicht. Nie. Sie verbot es sich. Das einzige, was sie von sich gab, war ein erleichtertes Aufstöhnen, als die Heilerin schließlich doch das Kommando gab. Einer der Reiter war vorgeritten und mit der frohen Botschaft, dass es eine geeignete Stelle gäbe, wieder zurück gekommen.

Jetzt hatte die Gruppe diesen Platz erreicht und das geschäftige Treiben ging los: In eingespielter Manier wurden die Pferde und der Planwagen abgeladen, die Tiere versorgt, mit Einbeziehung des Wagens eine kleine Koppel eingezäunt, das Schlafzelt der Männer errichtet, eine Feuerstätte gebastelt und die Schlafstätten vorbereitet, wobei die Männer im Zelt und die Frauen im Planwagen schliefen.
Noch ehe es richtig dunkel war, hing an dem Dreibein über dem Feuer ein Kessel mit Eintopf und die Leute versammelten sich darum, nahmen auf Fellen platz und warteten darauf, dass es Essen gab. Jedoch waren sie dabei keineswegs untätig. Es wurde erzählt, Sattelzeug geputzt und geflickt, gesungen und an Handarbeiten gewerkelt.

Endlich gab Jelena Jenna ein Nicken und diese begann, die Schalen mit dem Eintopf zu füllen und sie an die Leute zu reichen...
Fleur die Wäschemagd // Galeya KRAMBAMBULI // Luise die Hure aus Brega // Jenna die Magd von Jelena // Julienne, Falknergehilfin, ehemalige Gardistin und Botenreiterin // Beeke Fischer die ewige Doktorandin der Zoologie an der Ayd'Owl

Offline Jelena

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Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« Antwort #1 am: 28. Mär 11, 09:18 »
Jelena lehnte sich mit einem erleichterten Seufzen in ihren Steckstuhl zurück und streckte mit schmerzverzerrtem Gesicht das linke Bein aus. Sie hatte versucht auf Sudbina zu reiten aber die Belastung war einfach zu groß und sie war nach kurzer Zeit auf den Wagen gewechselt.
Das Feuer wurde als erstes entfacht und sie kümmerte sich um das Essen während der Rest das Lager aufschlug. Sie blickte in den sternenklaren Himmel und schauderte. Heute Nacht würde es wieder eisig kalt werden. Eigentlich durfte sie sich nicht beschweren, immerhin war es trocken, aber sie hasste die Kälte mit einer Inbrunst die sonst nur bei Orks zu Tage trat.
Sie bat Wydh den Teekessel über das Feuer zu hängen und legte die Kräuter für Jennas Medizin zurecht, während sie darauf wartete das der Eintopf genug abkühlte um sich nicht die Zunge zu verbrennen.
Sie nahm ihre eigene Medizin mit einem Schluck Wasser und wickelte sich fester in ihren Mantel.
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Luthor Kaaen

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Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« Antwort #2 am: 28. Mär 11, 09:59 »
Hufgedonner wurde laut und näherte sich dem Lager. Ein schwer beladener Ratnik tänzelte den letzten Schwung aus und drehte sich, als Luthor am Zügel zog und sich in der selben Bewegung aus dem Sattel schwang, wobei er sich beinah im Steigbügel verhedderte. Mit einem derben Fluch in einer anderen Sprache fing er sich gerade noch und machte sich dann sofort daran, die drei voll beladenen Satteltaschen abzugurten. Er kraulte Ratnik hinter dem Ohr und tätschelte ihm anschließend mit einigen leisen Worten den Hals, wobei er dem Tier etwas aus seiner Gürteltasche zu fressen gab und ihn dann zur Koppel führte, indem er einfach nur voraus ging. Dann wuchtete er stöhnend seine Einkäufe der letzten Tage auf den Rücken und ging geradewegs zu dem Lager seiner Meisterin.
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Offline Jelena

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Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« Antwort #3 am: 28. Mär 11, 11:02 »
Jelena lächelte ihren Sohn müde an:
"Luthor! Ist alles gut gegangen?"
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« Antwort #4 am: 28. Mär 11, 11:16 »
"Ich hatte Schwierigkeiten, den Zug zu finden. Ich bin fast einen halben Tag in die falsche Richtung geritten." ächzte er gequält und streckte sich, nachdem er sie innig umarmt hatte. "Die Händler haben sich so verhalten, wie du vorhergesagt hast. Im Moment versuchen sie jeden möglichen Trick, an die letzte Münze in der Geldkatze zu kommen." Er breitete seinen Mantel neben ihr auf dem Boden auf, ließ sich darauf nieder und legte die wuchtigen Satteltaschen ab "Dafür habe ich alles bekommen was wir brauchen."
Luthor schloss kurz die Augen und genoss den ruhigen Boden unter sich. "Was macht dein Bein?" fragte er.
« Letzte Änderung: 28. Mär 11, 11:20 von Luthor Kaaen »
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Offline Jelena

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Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« Antwort #5 am: 28. Mär 11, 11:21 »
"Es tut weh."
Wenn Jelena schon zugab das sie Schmerzen hatte musste es wirklich schlimm sein.
"Mit den Einkäufen schaffen wir es bis Brega, ich bin froh das wir uns nicht trennen müssen. Wer weiß was für Gesindel sich auf den Straßen rumtreibt. Hast du Nachricht von Temris bekommen?"
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« Antwort #6 am: 28. Mär 11, 11:54 »
Luthor schaute auf den Krug, der neben ihr stand. Die Medizin hatte sie genommen, darum beschränkte er sich darauf, einen Blick auf ihr Knie zu werfen "Wenn du magst, schaue ich auch noch einmal aus meinem Blickwinkel drüber."
Der Geselle durchsuchte die Taschen, und verstaute einige Sachen in seinem persönlichen Gepäck, ehe er antwortete. "Nein, habe ich nicht. Soll mich eine erreichen?" Seitdem sie sich nach dem Kampf um das Haus getrennt hatten, hatte er nichts mehr von Schwefel gehört. 
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Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« Antwort #7 am: 28. Mär 11, 12:03 »
"Es wäre gut wenn du es noch einmal straff wickeln könntest, das lindert die Schwellung ein wenig. Zumindest hat es sich nicht weiter entzündet."
Jelena reichte ihm eine Schale mit Eintopf und warf die Kräuter für Jenna in das inzwischen kochende Teewasser.
"Ich hatte gehofft das er und Gorix mit uns kommen, aber so wie es aussieht werden sie erst in Brega zu uns stossen."
Die Heilerin seufzte:
"Hoffen wir das die Verhandlungen dort friedlich verlaufen. Ich hätte nichts gegen ein paar völlig faule Tage einzuwenden."
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Offline Schimmi

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Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« Antwort #8 am: 28. Mär 11, 12:19 »
Eine kurze Zeit später trifft auch eine größere Truppe Soldaten an dem Lagerplatz ein. Ein Offizier fragt sich durch bis er zu Jelena geschickt wird. Dort angekommen bittet er um Gehör.
Er räuspert sich und spricht. "Verzeiht. Ich suche die Anführerin dieses Lagers. Meine Leute und ich würden gerne hier übernachten."
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« Antwort #9 am: 28. Mär 11, 12:23 »
Er hörte aufmerksam zu, während er ihr den Verband abnahm und einige Momente kritisch die Verletzung betrachtete. Dann strich er eine kühle Salbe darauf und legte mit frischem Tuch einen neuen Verband an. Erst dann griff er nach dem Eintopf, der inzwischen etwas abgekühlt war und begann hungrig zu essen.
"Die beiden sollten sich auch etwas ausruhen, nach der Beschwörung sahen sie aus als hätte man sie zu lange zur Ader gelassen... Und irgendetwas treibt Temris noch um."
Dann kaute er einige Zeit schweigend. Von der politischen Situation wusste er wenig, konnte sich die Lage aber nur zu gut ausmalen.
"Wir brauchen Urlaub." maulte er und stellte die leere Schale neben sich ab. "Ist in den letzten Tagen noch etwas geschehen, in denen ich nicht da war?"
In dem Moment unterbrach der Offizier das Gespräch. Er nickte dem Mann grüßend zu.
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Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« Antwort #10 am: 28. Mär 11, 12:53 »
"Dein Wort in der Göttin Ohr!" seufzte Jelena und beobachtete den ankommenden Trupp etwas argwöhnisch.
"Guten Abend."
antwortete sie dem Offizier.
"Mein Name ist Jelena Jakovljeva. Ich spreche für dieses Lager. Würdet ihr mir sagen wer ihr seid?"
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Offline Schimmi

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Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« Antwort #11 am: 28. Mär 11, 12:58 »
Der Mann nickt höflich... "Verzeiht, ich bin Weibel Brandner. Ich bringe die Grenzbrücker Kompanie nach Brega zurück. Dort wartet Hauptmann Weidenfels auf unsere Rückkehr. Wir kommen aus Engonia, wo wir den Pilgerzug unterstützt hatten."
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Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« Antwort #12 am: 28. Mär 11, 13:05 »
"Aus Engonia? Dann werdet ihr uns sicherlich berichten können wie es in der Stadt aussieht. Bitte, ihr seid willkommen mit uns zu lagern. Wenn ihr Glut benötigt um euer Feuer anzufachen gebt Bescheid."
Jelena wies mit der Hand zu der anderen Seite der Lichtung wo gerade noch Platz für das Lager einer weiteren Gruppe war.
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« Antwort #13 am: 28. Mär 11, 13:23 »
Als der Mann sich vorstellte, schaute Luthor aufmerksam auf. Für ihn waren sie die ersten Soldaten, die er aus Engonia traf. Ihm brannten einige Fragen auf der Zunge, aber er hielt sich zurück. Sie sahen abgekämpft und müde aus, aber er nahm sich vor, nachher einmal nach möglichen Verwundeten zu schauen und vielleicht würde er dort den ein oder anderen Bericht zu hören bekommen.
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Offline Schimmi

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Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
« Antwort #14 am: 28. Mär 11, 13:35 »
"Habt Dank. Ich werde Euch gleich berichten, aber zuerst muss ich mich um die Errichtung des Lagers kümmern. Wenn Ihr mich entschuldigt." Sehr höflich verabschiedet sich der Offizier mit einer angedeuteten Verbeugung.

der Platz auf der Lichtung ist knapp, so dass die Soldaten sehr eng zueinander rücken müssen. Es werden kleine Soldatenzelte aufgebaut, die gerade reichen, dass immer zwei Soldaten eine Schlafstatt haben. Ein Dutzend Soldaten werden zur Wache abgestellt, so dass sich der Trupp von Jelena darum nicht zu kümmern braucht. Die Soldaten, welche keine Wache haben, kümmern sich um kleine Feuerstellen und die Zubereitung von Mahlzeiten.
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