Autor Thema: In der Umgebung von Brega.  (Gelesen 59531 mal)

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Mel

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #150 am: 27. Okt 14, 12:34 »
Lorainne klappte den Mund auf und wieder zu. Tiefe Falten auf ihrer Stirn verrieten ihre Stimmung. Doch sie hielt sich zurück und presste nur ein knappes "Nein! Auf keinen Fall heraus.

Un deux trois quatre...
Als sie sich wieder im soweit im Griff hatte, um den Kender nicht mit einem plötzlichen Ausbruch zu erschrecken fuhr sie fort:"Man... reist nicht einfach so in den Geist eines Menschen. Schon gar nicht, um nur irgendwelche Beweise von irgendwas zu finden. Das ist... entgegen jeder Vernunft und Moral. Und bestimmt nicht von den Göttern gewollt. Und es ist gefährlich, für den Geist und die Personen, die hineinreisen. Es... verändert..."
Sie dachte an Jelenas Schwäche, damals, als sie Simon ins Leben zurückgeholt hatten, an die Dinge, die Vanion ihr darüber erzählt hatte, wie sehr sich Simon seitdem verändert hatte- und Vanion. Und alle anderen. Irgendwie. Es ar einfach nicht greifbar.
Das Wissen, dass einige Andere ihren Geist kannten, war ihr unangenehm. Doch offenbar war es notwendig gewesen.
Allerdings würde sie ganz bestimmt nicht eine weitere Aktion dieser Art unterstützen.

Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #151 am: 27. Okt 14, 13:05 »
Sofort nachdem Lorainnes gepresste Worte erklungen waren zog die Kenderin den Kopf ein. Sie hatte es ja geahnt, dass man ihre Idee nicht mögen würde.
"Entschuldigung.", murmelte sie und schabte leicht unwohl mit dem Fuß über den Boden. Es war ja auch nur eine Idee gewesen. Natürlich war beim letzten Mal nicht alles ganz glatt verlaufen, aber sie hatten die Fehler ja bemerkt und beim nächsten Mal würde man sicher darauf achten.
Aber so wie Lorainne das sagte war es wohl besser wenn es kein nächstes Mal gab.
"Vielleicht gibt es ja auch eine Abschrift der Dokumente die in Roquefort versteckt sind. Von wichtigen Dingen gibt es ganz oft so etwas und dem alten Roquefort schien es wichtig genug diese Dinge nicht nur aufzuschreiben sondern auch außerhalb von Roquefort zu verstecken. Vielleicht gibt es ja wirklich noch eine zweitabschrift....", fügte sie ganze leise und kleinlaut hinzu.
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Offline Vanion

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #152 am: 27. Okt 14, 14:19 »
Anders hatte einfach andere Werte. Andere Vorstellungen. In Momenten wie diesen erschien sie Vanion gradezu fremd. Das ist sie. Ein völlig anderes Wesen, auch wenn sie fast menschlich aussieht. In dem Moment, als Anders ihre Idee vorschlug, war Vanion klar, wie Lorainne reagieren würde. Es gab nichts weiter dazu zu sagen. Aber eine Abschrift..

"Lorainne - wo hast du eigentlich herausgefunden, wer ich bin? An was erinnerst du dich noch?"
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Mel

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #153 am: 27. Okt 14, 14:32 »
Lorainne wollte gerade zu einer antwort ansetzen, als Vanion ihr quasi ins Wort fiel.
Offenbar hatte er denselben Gedanken gehabt.
"Ich gehe davon aus, dass eine Abschrift existiert." Sie lächelte Anders zu und widerstand dem Impuls ihr den Kopf zu tätcheln, wie sie es bei Leah manchmal getan hatte.
"Siehst Du, Anders, es ist so: normalerweise verfasst mein sein Testament und lässt es an einem sicheren Ort in seinem Heim, damit es für den Fall der Fälle direkt zur Hand ist. Viele Leute aber- zumindest die, die es sich leisten können, besitzen eine Zweitschrift und verwahren diese an einem sicheren Ort, oftmals bei Priestern, in Tempeln oder eben Klöstern. Roquefort, also der Alte, wird von seinem Testament sicher noch eine Zweitschrift besitzen- allerdings traue ich Savaric durchaus zu, dass er diese vernichtet hat, der er ja Nachteile daraus zieht. Wenn es also so ist, wie Vanion vermutet hat- dass der Brand im Kloster Absicht war und Savaric dahinter steckt- dann hat er diese andere Schrift SICHER vernichtet, denn wozu sollte sie ihm noch dienen, wo er doch andere beweise vernichtet hat?"

Doch Lorainne kam nicht umhin sich zu fragen, wozu er diesen Aufwand betreiben sollte, nur um seine Macht zu erhalten. Immerhin trachtete er nach ihrem Leben und irgendwann einmal würde er erfolgreich sein und auch Vanion stand ihm im Weg. Doch vielleicht war er noch unbedeutend genug, dass er ihm nichts antun würde. Was, wenn aber...
Sie verscheuchte den Gedanken.
"Sie wie es aussieht haben wir wohl nichts in der Hand, was Vanions Anspruch beweist. Wir müssen uns also darauf Konzentrieren, Roquefort seine schlechte Taten nachzuweisen. Wenn wir das glaubhaft machen können, wird es ein leichtes sein, vanions Anspruch zu sichern. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg."

Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #154 am: 27. Okt 14, 14:55 »
//und was wenn Saveric sie nicht gefunden hat oder nichts von ihrer Existenz wusste? // Kaum merklich schüttelte die Kenderin den Kopf. Lorainne und die anderen würden das sicher bedacht haben und sie wollte nicht wieder was falsches sagen.
"Wie wollen wir das denn Beweisen?", murmelte sie und schaute in die Flammen. "Ich glaube nicht das Menschen wie er etwas bei sich haben das beweist was sie alles getan haben. Damit könnte man sie doch viel zu leicht erpressen wenn man sie findet."
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Offline Vanion

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #155 am: 27. Okt 14, 15:46 »
"Also hast du in Blanchefleur das echte, das originale Testament des Alten gefunden? Und Savaric wird andere Abschriften vernichtet haben - doch damit hätte er genauso jeden Beweis, das er einen rechtmäßigen Anspruch auf das Lehen seines Vaters hat, vernichtet. So dumm würde er nicht sein, glaube ich. Grade er muss doch wissen, dass der Anspruch der Roqueforts auf La Follye äußerst wacklig ist. Und er ist ein Bastard. Wenn er auch nur ein wenig nach seinem Vater kommt, muss er Ähnlichkeit mit seinem Bruder, meinem Vater, haben. Und mein Vater war stets und immer sehr ..standesbewusst. Er hat immer betont, was einem Bauern zusteht. Was einem Adligen zusteht. Und immer und immer wieder hat er davon gesprochen, dass edle Geburt wichtig ist, denn Bastarde erben nichts, oft nicht einmal den Namen des edlen Vaters."

Gespannt sah Vanion Lorainne und Simon an, doch die beiden schienen noch nicht zu verstehen, worauf der Knappe hinaus wollte.

"Das Testament des alten Roquefort wäre für Savaric nicht einfach nur ein juristischer Nachweis darüber, dass er legitimer Erbe ist. Nein - es wäre für ihn der Nachweis, dass er etwas bedeutet. Dass er durch Geburt ein Jemand ist, kein Niemand. Ohne dieses Dokument wäre er ein Nichts - jeder, der einen höheren Stand hat als er, könnte mit dem Finger auf ihn zeigen und die Nase offen rümpfen. Er mag das Original vernichtet haben, doch wenn es eine Abschrift gibt und er sie besitzt, so wird er sie wohl hüten wie seinen Augapfel - aber er wird nicht das Einzige, was für ihn den Unterschied zu einem tumben Bauern und einem edlen Herren ausmacht, vernichten." 
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Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #156 am: 27. Okt 14, 17:22 »
Jetzt war es an Anders die Ohren zu Spitzen und aufmerksam spähte sie über das Feuer und hörte genau zu. Wenn Vanion recht behielt musste sie sich das merken, denn wenn soetwas existierte konnte sie es finden. Da war sie sich sicher. Sie hatte es in ihrer Vergangenheit gelernt und getan und so würde sie es auch jetzt tun können. Aber nicht wegen einem Befehl oder einem Geldbetrag, nein sondern weil sie ihren Freunden helfen wollte.
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Offline Simon de Bourvis

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #157 am: 27. Okt 14, 22:26 »
Simon rieb sich über das Gesicht : "Das ist ja schwerer als einem sersten-slaeg-Spiel zu folgen..."

Er holte tief Luft: "AAlso...mal abgesehen davon, dass er seine unelde Geburt verheimlicht haben könnte, ich wusste schliesslich auch nicht, dass er ein Bastard ist, kann er doch die Dokumente gefälscht haben...
und seid ihr so sicher, dass es DIESES Dokument war, was er vernichten wollte?
Überhaupt solltet ihr keinen hirngespinsten von Dokumenten die es gibt oder nicht gibt nachjagen, sinnvoller ist es Männer zu suchen, die öffentlich erklären würden, dass sie diese geschriebenen Dinge gelesen haben, oder besser, von den Dingen wissen, um die sich die Dokumente drehen. Der der sie geschrieben hat beispielsweise."
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Offline Vanion

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #158 am: 28. Okt 14, 15:14 »
Nun sah Vanion Lorainne direkt an. "Et qui est-ce? Savez-vous?" Seine Ritterin zog die Augenbrauen hoch, als sie sein caldrisch hörte.
"Noch mag ich meine Idee nicht verwerfen. Savaric ist nunmal ein Bastard, und er wird seine Legitimation nicht vernichten. Doch als wir dort waren, konnte ich nicht in diese Dokumente schauen! Das, was du gefunden hast, mademoiselle - ich hab es nicht gesehen. Erinnerst du dich an irgendeinen Namen?"
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Offline Torben Menasa

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #159 am: 28. Okt 14, 22:21 »
(Nicht Torben ;) )

Er beobachtete das Lager vom Wald aus. Seine Armbrust geschultert, einen Bolzen griffbereit. Sein grünes Barret tief ins Gesicht gezogen, seinen Umhang eng umschlungen, versuchte er eins mit der Nacht zu werden. Und mit den tanzenden Schatten: mal glichen sie einem Dämonen aus den Altvorderen Zeiten, mal einer im Wind sich wiegenden Blume, mal einer Ähre auf dem Felde.
Seine Augen lagen auf einer bestimmten Person. Er hoffte, dass diese es nicht spüren würde.
Die Nacht wurde kälter, die Stunden dunkler. Und er war nach langer Zeit wieder zurück.
Wer heilt, nimmt Schmerz.  Wer Schmerz nimmt, kann Schmerz geben. [Codex Apothecariat Valkenstein] -- Torben Menasa, Valkensteiner

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Mel

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #160 am: 29. Okt 14, 20:28 »
Lorainne lief ein Schauer über den Rücken, als sie Vanions Aussprache hörte.

"Non, ich erinnere mich nicht. Da war dieser Alamargelehrte oder so. Frere Horace? Hortense?"
Sie winkte enerviert ab.
"Das würde uns außerdem trotzdem noch vor das Problem stellen, dass wir auch DEINE Legitimation beweisen müssten, n´est pas? Wir werden eine Lösung finden. wir haben Freunde, und die suchen mit Eifer nach Dokumenten und so. Ysander hat ein paar Urteile gefunden, die uns helfen könnten. Trotzdem müssen wir uns auf das Jetzt konzentrieren. wir finden schon etwas, womit wir Roquefort dingfest machen können. Einige seiner Untaten sind kein Geheimnis, wohl aber geduldet und toleriert. wir müsen etwas finden, was nicht toleriert werden kann. Und bei einem solchen... Menschen... sollte das nicht allzu schwer sein."

Lorainne zog den Umhang noch etwas fester um sich. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Sie war sicher, dass die Lösung genau vor ihr lag, doch sie sah sie nicht. Sie schickte ein kleines Stoßgebet an Aine, und fuhr dann fort:"Mir fällt der ein oder andere Name sicher noch ein, dazu brauche ich aber einen klaren Kopf. reich mir bitte das Wasser!"

Offline Simon de Bourvis

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #161 am: 29. Okt 14, 20:39 »
"Wenn alles schiefgeht bleiben natürlich noch andere Mittel und Wege Vanions Anspruch zu beweisen, aber vielleicht sollte man in diesem Fall lieber mit der "Familientradition" brechen."
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Mel

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #162 am: 29. Okt 14, 20:40 »
Lorainne Blick fuhr hoch: "Das aus deinem Mund?"

Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #163 am: 29. Okt 14, 20:52 »
Anders guckte verwirrt zu Simon und reichte Lorainne einen der Wasserschläuche hin. "Was meinst du?", fragte sie. 
"Was für eine Tradition? Und woher kennst du die?"
Anders warf einen Blick zum Himmel. Die Nacht schritt weiter vor und näherte nicht den dunklen Stunden, und den stillen Stunden wo nur die Jäger der Nacht sich zwischen den Bäumen bewegen würden. Ihre Augen huschten über den Rand der Bäume am Horizont. Viel konnte sie nicht erkennen, da sie ins Feuer geschaut hatte und so brauchte sie einige Minuten um sich etwas an die Dunkelheit zu gewöhnen.
Da war eine Bewegung in ihrem Augenwinkel.
Anders drehte den Kopf, eine Spur zu schnell, als das sie sich einfach so hätte umschauen können und lauschte. War da etwas? Sie konnte kein rascheln hören was auf einen Vogel hindeutete, kein Stapfen von Pfoten oder Hufen.Sie schloss die Augen und lauschte angestrengter aber da war nichts. Vielleicht waren die anderen auch zu laut. Sie schienen nichts gesehen zu haben. Sie öffnete die Augen wieder und schaute in die Dunkelheit.
War da was? Da war doch was gewesen oder? Sie sah doch keine Geister und windig war es auch nicht. Jetzt wurde sie neugierig und stand langsam auf, jetzt voll konzentriert auf die Stelle wo sie glaubte etwas gesehen zu haben.
//Was bist du?//
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Offline Torben Menasa

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #164 am: 29. Okt 14, 21:16 »
Er schaute Anders an.

//Wusste ich doch: wenn mich einer erspäht, dann die flinke Anders// dachte er sich mit einem Lächeln.
Langsam ging er einen Schritt zurück in die Dunkelheit.
Seine Aufgabe war es schließlich zu wachen, nicht ...
Er schüttelte den Kopf und streifte dabei an einen tiefhängenden Ast, der sich nun leicht auf und ab bewegte.
//Wie ein Winken// dachte er sich und warf einen Blick auf die Personen am Lagerfeuer, bevor er wieder in den Wald abtauchte.
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