Autor Thema: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien  (Gelesen 36195 mal)

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Offline Anders

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #15 am: 05. Apr 15, 23:09 »
Anders warf nochmal einen schnellen Blick auf die Zofe. Die guckte gerade rüber also zog sie lieber den Kopf ein.
//"Also wirklich junge Dame. Du bist jetzt im Gefolge von Lorainne und als solches musste du sie auch repräsentieren. Sieh dir die Haare an, und die Fingernägel. Na das kriegen wir schon in den Griff. Du hast doch ein Kleid oder?"//
Allein bei dem Gedanken schauderte es der Kenderin. Brr. Nein... Kleider mochte sie nicht. Aber wenn sie sich überlegte was die Zofe mit Shangra angestellt hatte.... da sprang sie doch lieber von einem Baum.
"Aaaaach nicht so wichtig.", beantwortete sie deshalb Lorainnes Frage.
Sie find sie repräsentierte Lorainnes Haufen ganz gut. Einfache Leute die Anpacken konnten und denen ihre Meinung und die der anderen wichtig war, manchmal etwas unorganisiert und chaotisch, aber immer herzlich und lustig. Und alle hielten zusammen. Also brauchte sie sich nicht ändern. Basta. UND SCHON GAR KEIN KLEID!
Egal.
Zur Not konnte sie immer noch weglaufen, sie war schneller als die Zubbelzofe.
Als Lorainne ihre zweite Frage stellte, horchte sie kurz in sich hinein. Ihr Magen rumorte noch etwas, aber es waren nicht mehr die schmerzhaften Krämpfe. Vorsichtig tastete sie nach ihrem Herz, es schlug schnell aber gleichmäßig in ihrer Brust. Alles schien normal zu sein. Oder? Wusste das  Ding in ihr das es ihm an den Kragen gehen sollte? Wieder lauschte sie. Hören tat sie nichts. Wahrscheinlich nicht.
"Ich glaube nicht.", sagte sie von daher und schaute zur Ritterin hoch. "Scheint alles normal zu sein und ich will auch nicht plötzlich irgendwohin verschinden. Ich.... ich glaube es ist wieder eingedöst... auch wenn ich glaube das es immer noch wartet... auf.. neue Befehle."
Sie wusste nicht wie sie es beschreiben sollte. Sie wusste ja jetzt das es die ganze Zeit in ihr geschlafen hatte. Wenn Dorn es geweckt hatte, wie tief konnte es dann jetzt wieder schlafen?
Und wie sehr würde es sich wehren, wenn sie es versuchten heraus zu hohlen?
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Mel

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #16 am: 06. Apr 15, 08:27 »
"Nein, nicht plötzlich. Und nicht ohne Dich zu verabschieden."
Lorainne würde sie nur schweren Herzens ziehen lassen oder lieber noch mitgehen. Doch ihre Aufgaben banden sie anderswo.
"Es wird sicher alles gut werden. Kadegar weiss was er tut." Hoffentlich. Und wenn ihr etwas passiert? Kadegar ist ein Pilgerbruder. Das Schwert gegen ihn erheben? Und wenn ich bei Anders mit im Kreis bin, kann ich dann das Schwert gegen sie erheben, wenn es sein muss?
In dem Moment wurde Lorainne bewusst, dass sie es nicht konnte. Sie hatte es selbst dann niocht gekonnt, als Anders mit dem Messer vor ihr gestanden hatte, mit Tränen in den Augen.
"Wenn ich könnte, würde ich mit Dir gehen, aber ich werde auch anderswo gebraucht. Und  Du hast Stella und Kadegar an Deiner Seite. Und Lyra. Es wird schon gut gehen. Mach Dir keine Sorgen."


Offline Widukind

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #17 am: 06. Apr 15, 15:10 »
Dieser Wald. Er war anders, das wusste Widukind genau. Anders als alle anderen Wälder, Wiesen und Felder, anders als jeder Strauch, jede Blüte und jede Wurzel, die er irgendwo sonst auf der Welt zu finden vermochte. Es war merkwürdig in Haubach zu verweilen. Es war ihm, als hasse ihn der Wald, als wolle er ihm immer neue Probleme und Gefahren vorwerfen. Als wolle er ihn leiden sehen. Und doch, zog es ihn immer wieder zu ihm hin, als rufe dieser über große Distanz nach ihm, einer verlorenen Liebe gleich, oder einer Seele, die zu ihrem Körper wiederkehren sollte. Er wusste nicht wie er damit umgehen sollte. Er wurde seltsam aggressiv, als einer der Jäger anfing einen Baum zu schlagen. Warum? Er bekam Kopfschmerzen von seinen Schlägen. Warum? Er hatte Angst vor dem Wald und doch fand er nur hier so ruhigen Schlaf.
Beorns Trank. Ein abartiges Gesöff. Es half ihm aber erstmals seit einem Jahr für einige Zeit loszulassen und sich von dieses wirren Gedanken zu trennen, doch jetzt fehlte die Wärme. Verdammt war die Nacht kalt. Er legte eine Decke nach der anderen über sich. Es half nichts. Kalt.
Dieser Trank. Hatte er was mit seiner Wut vorhin zu tun? Er war sich sicher er reiße Branwin seine geschliffene Axt vom Hals und wenn er ihn dabei verletze, sollte der Rat seinem Gesuch eine vollwertige Axt zu werden nicht nachkommen. Zögerlich fasste er nach seinen Anhänger und atmete durch. Gut, das sie ein Einsehen hatten.
Noch war nicht Zeit aufzustehen und so drehte sich Widukind noch tiefer in die vielen über ihm gestapelten Decken ein und dachte an das warme Feuer. An Lorainne, an Benjen. Er hatte in vergangenen Tagen auch Waren an Heere verkauft, stehende, wie Söldner. Doch nie sah er einen einfachen Söldner näher als 1000 Fuß an seinem Soldherren. Warum auch? Die Beziehung ist rein geschäftlich und wenn man einem NICHT trauen konnte, dann einem Söldner, dessen Kodextreue nicht bekannt ist. Und dennoch saßen sie die Nacht zu dritt am Feuer. Ein solches Vertrauen in ihn und die Äxte war...töricht...aber unglaublich befreiend. Vertrauen und Sympathie ist mitunter das unnötigste, was man einem Söldner anbieten kann und vielleicht dennoch das Schönste. Er musste fast über sich selber lachen. Noch einmal wand er sich unter seinen Decken und grinste bei dem Gedanken. 'Ist jedenfalls besser als Kanonenfutter zu sein.'

Als er am Morgen erwachte waren bereits aufgeregte Stimmen zu hören. Er richtete sich auf und schlug das Gewicht der vielen Decken auf Seite. 'Zeit aufzustehen!', dachte er sich, als er anfing alle Glieder von sich zu strecken.Sein Blick fiel dabei auf seinen linken Arm, der, als sich der Ärmel seines Hemdes hochschob einige rote Flecken Preis gab. Widukind starrte ihn kurz entgeistert an, dann öffnete er sie am Ärmel befindliche schnur und riss diesen bis an die Schulter. "Verdammt!", rief er und hob sogleich sein Kleid um seinen Oberkörper zu inspizieren. Enttäuscht ließ er wieder fallen, als er erkannte, dass es seinem Torso ähnlich erging. 'Beorn, wenn ich dich in die Finger kriege!'
Rasch schnürte er sich wieder zu und legte sein Halstuch sorgsam über den obersten der Punkte, der sich am Hals befand. 'Ich werde ihn mir vorknöpfen müssen.', dachte er sich, als er auf die ersten Gestalten zu trat, die sich schon im Dorf tummelten. Warum war ihm nur, als sähe ihn jemand wütend an.

"Guten Morgen!"
« Letzte Änderung: 06. Apr 15, 15:13 von Widukind »
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Offline Beorn

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #18 am: 06. Apr 15, 15:56 »
"Moin Widukind. Wie siehts mit deinem Baum... Was gucks du so böse?"
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Offline Vanion

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #19 am: 06. Apr 15, 16:58 »
"Anders hat mir erzählt, dass du ..sie nicht länger festhältst." Mit wachem Blick sah Vanion Lorainne an. "Ich weiß, wie schwer es dir fällt, zurückzutreten und anderen die Arbeit zu überlassen." Aufmerksam blickte Vanion sich nach Benjen um. Der vertraute Ton, in dem er sprach, mochte für Anders und Lorainne angebracht sein, doch würde er vor dem caldrischen Ritter die Form wahren müssen.

"Aber du tust das Richtige. Du und ich, wir sind so magisch bewandert wie die Bäume um uns herum." Die Bäume sind wahrscheinlich magischer als wir. "Es gibt Dinge, die liegen außerhalb unseres Könnens. Ich glaube, Anders ist bei Kadegar in guten Händen. Er mag pragmatisch sein, man mag nicht immer verstehen, was er tut, aber man kann ihm vertrauen. Als ich alle glauben ließ, dass du, Lorainne, tot seist, und die Wahrheit am Ende herauskam, da war er einer der wenigen, der mir keinen Vorwurf gemacht hat. Er sagte, er verstünde meine Entscheidung, er halte es für richtig. Geheimnisse sind bei ihm gut aufgehoben. Ich weiß nicht, ob Anders etwas geschehen kann bei diesen.. Vorgängen, aber ich weiß, dass das Wissen um ihren wahren Namen bei ihm in guten Händen ist."

Noch etwas ganz anderes nahm Vanion einen Großteil der Sorgen, die er vielleicht empfinden sollte: Kadegar hatte, nach den Ereignissen im Wald von Arden, dafür gesorgt, dass Rania, so sie nochmal eine solche Dummheit begehen sollte, vor sich selbst geschützt werden konnte - durch ein einfaches Wort. Doch bei aller Liebe zu Lorainne, das war etwas, was sie nichts anging.
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Offline Widukind

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #20 am: 06. Apr 15, 17:13 »
Als Widukind Beorn erblickte griff er ihn und riss ihn hinter die Taverne. "Wir müssen mal über deine Braukünste sprechen!"

Zornig sah er Beorn an. Nichts hätte er gerade lieber getan, als ihm die Summe seiner Produkte persönlich einzuflößen und mit einem schlag in den Magen dessen Verdauen anzuregen.
"Du gottverdammter Giftmischer!" Er sah sich um, ob sie jemand beäugte, als er sich sicher war, das im Augenblick keiner zusah, schob er sein Halstuch beiseite und zeigte die Roten Flecken, die sich am Hals entlang zur Schulter erstreckten.
"Das war dein Trank, oder? Verdammt, wenn ich es nicht besser wüsste, glaubte ich an die Pocken. Ich habe aber weder Fieber noch Unwohlsein, dafür juckt es wie die Hölle.!" Das Rauschen der Bäume um ihn herum fühlte sich merkwürdig an. Als lachten diese ihn aus. Schadenfreude empfindend. Sowas durfte er nicht fühlen, oder denken. Denn sollte das wahr sein, so wäre der Trank gänzlich fehlgeschlagen.
'...und der Wald wütend!', schoss es ihm durch den Kopf. Es schauderte ihm bei dem Gedanken. 'Bloß weg hier.'
Er schüttelte sich und konzentrierte sich wieder auf den, ihn noch immer anstarrenden Beorn.
"Kein Wort, zu einer Menschen....", er stoppte kurz, "zu irgendeiner Seele, verstanden? Achja und es wäre schön, wenn du deinen Fehler wieder ausbügeln könntest."
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Offline Beorn

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #21 am: 06. Apr 15, 17:33 »
Beorn schaute leicht verwirrt. "Warte mal, lass das ansehn... Ja... eindeutig, das ist nicht mein Trank in Schuld. Keine Sorge, das hier ist ungefährlich, das geht innerhalb von 2 Monden von allein wieder weg. Wir haben es hier mit einem leichten Ungleichgewicht in den Blutgefäßen zu tun. Als Ursachen kommen mangelnde Reinlichkeit und falsche Ernährung, gepaart mit einer derzeit leicht ungünstigen Sternkonstellation in Frage. Du bist kürzlich nicht zufällig südwärts an einem Grabhügel entlanggegangen, sodass dein Schatten über jenen ging?" Beorns Hand fuhr kurz zu seiner Halskette "Nunja, die sache ist ärgerlich, lässt sich aber durch Schröpfen und treibende Mittelchen einfahc in den Griff bekommen. Wenn du irgendwo Löwenzahn oder Sellerie findest, kenn ich da ein paar gute Rezepte. Gegen das Jucken kann ich dir eine Lehmpackung mit Zwiebelsaft machen. Das hier is nix wofür man sich schämen müsste."
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Offline Widukind

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #22 am: 06. Apr 15, 17:44 »
Widukind sah Beorn weiterhin eindringlich an. Dann aber schien ihm eine Erleichterung durch das Gesicht zu gehen. 'Dann muss ich wenigstens nicht daran sterben. Aber der Moment ist wirklich merkwürdig.' Er nickte Beorn zu. "Wenn du da was anrichten kannst, dass nicht blubbert und getrunken werden muss, wäre das passend. Ich halte mal Ausschau. Tut mir Leid, wegen grad."
Er richtete sich wieder die Kleidung, um die Flecken möglichst zu verbergen und gesellte sich wieder zur Gruppe.
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Offline Anders

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #23 am: 06. Apr 15, 17:48 »
Das wirklich nette an den Menschen war sie machten sich immer Sorgen das man sich SOrgen machen könnte. Anders lächelte leicht. Dabei machtte sie sich garnicht soo viele Sorgen, sie stellte nur Überlegungen an. Dennoch Vanion hatte recht und sie konnte dem nichts hinzufügen, außer vielleicht...
"Ich weiß ja jetztdas es etwas Magier gemachtes ist, also können Magier es auch wieder weg machen. Als ich meinen Namen erfuhr hatte er etwas übernatürliches, man hat mir gesagt es sei mein Schicksal der in Verbindung mit meinem STern steht, aber das ist alles Blödsinn. Das weiß ich jetzt. Der Fluch ist von Menschen gemacht, und deshalb kann er auch von ihnen wieder weggenommen werden."
Sie nickte bekräftigend. Ja, da war sie sich sicher.
Leicht fröstelnd zog sie den Umhang fester um sich, vielleicht noch Nachwirkungen von gestern. Ihr Blick schweifte über die Gruppe zu Benjen, der still auf seinem Pferd saß und nach vorne guckte. Er schien seine Schulter wieder bewegen zu können, dennoch.
Auch wenn man ihr immer wieder sagte, dass sie  nichts dafür konnte, das es nicht sie gewesen war, die Schuldgefühle saßen tief.
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Offline Beorn

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #24 am: 06. Apr 15, 17:52 »
"Keine Sorge, was ich vorhab sind so ziemlich die einfachsten spagyrischen Mittel die es gibt. Sowas kann jedes Kräuterweib ohne Probleme zubereiten. Pass blos auf, dass dus nicht kurz vor Wachantritt nimmst, sonst könnte dir ne SEHR ungemütliche Schicht bevorstehn."
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Mel

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #25 am: 06. Apr 15, 18:16 »
Lorainne winkte ab.
"Ich bin überzeugt, dass sie bei Kadegar in guten Händen ist, dennoch fällt es mir schwer, sie allein ziehen zu lassen. Und schutzlos."
Trotzdem musste sie lächeln.
"Nun, vielleicht nicht ganz schutzlos. Mit einem Messer kann sie umgehen und aufmerksam und flink ist sie auch." Sie schaute von Vanion zu Anders.
"Und vermutlich hast Du recht. Einen Fluch kann man nehmen und die Magier werden herausfinden wie." Sie folgte Anders´Blick.
"Es geht ihm gut. Wer auf Berge klettern kann, der hat eine gesunde Schulter und einen starken Arm."

Offline Isegrim

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #26 am: 06. Apr 15, 19:57 »
Benjen fühlt in dem Moment wie scheinbar fast alle Augen auf ihm ruhten. Das gefiel ihm eigentlich nicht, er wollte nicht im Mittelpunkt stehen. Und auch deshalb ist die Last des Grünen Ritters nicht einfach für ihn.
Er wannte sich Lorainne zu die in diesem Moment zu ihm herüber sah.
Durch den Zug in den Zügel lenkte er sein Pferd zu ihr rüber.
"Ihr scheint gerade alle sehr an mir interessiert zu sein? Oder sehe ich so schrecklich aus?"
 

Offline Vanion

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #27 am: 06. Apr 15, 20:01 »
"Ihr seht keineswegs schrecklich aus, Benjen." Vanion grinste. "Wir sprachen über die Leichtigkeit, mit der Ihr jeden Berg bewältigen würdet!"
Man erkannte, dass Vanion scherzte.
"Eine Frage, Chevalier. Das Schwert, das Ihr führt - es gehörte Jules, und ist seit Generationen im Besitz der Edlen von La Follye. Gibt es eine Heldengeschichte, die damit verknüpft ist?" Er war schließlich nach wie vor Feuer und Flamme für Heldengeschichten, und seit dieses Schwert aufgetaucht war, wollte Vanion etwas darüber erfahren. Gewiss gab es irgendeinen edlen Recken, der damit heldenhaft gefochten hatte.
"Es gibt gewiss die ein oder andere Tat, die damit vollbracht wurde. Kennt Ihr eine dieser Geschichten?"
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Mel

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #28 am: 06. Apr 15, 20:07 »
Lorainne schoß erneut Röte ins Gesicht und je mehr sie dagegen ankämpfte, in seine rGegenwart nicht rot zu werden, desto schlimmer wurde es.
"Nein, nicht schrecklich. Eher übermüdet."Sie lächelte verlegen, senkte den Blick diesmal aber nicht.

Offline Isegrim

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #29 am: 06. Apr 15, 20:45 »
Benjen sah wie verlegen sie wurde und er musste lächeln. Es war warm und er hatte es lange nicht mehr so gespürt.
"Übermüdet? Meine Gesellschaft war zu angenehm als das man sie früh verlassen hätte!"

"Nun Vanion es ist nicht mein Schwert es ist Lorainne´s Schwert und im Moment hat sie mich gebeten es vorerst weiter zu hüten."
"Ich mögt Heldengeschichten? Da kannte ich noch wen der sowas mochte."
Sein Blick ging zu Lorainne und er funkelte sie an. Dann wannte er sich wieder Vanion zu.
"Besser ist es eure eigenen Heldengeschichten zu schreiben. Und um das Schwert gibt es eher Sagen ich würde sie nicht unbedingt als Heldengeschichten bezeichnen."
"Nun gut."
Er machte es sich in seinem Sattel etwas bequemer und fuhr fort.
"Man erzählt sich, dass Raul de La Follye, der Urgroßvater von Philippe de la Follye, der Jules Vater war, es einst bekam. Er wollte das Wesen Nadurias ergründen und begab sich darum in den Foret d’Artroux. Er irrte lange umher und ernährte sich nur von Wurzeln und Gras. Es dürstete ihm und er  hatte schon die Hoffnung aufgegeben, als er an einen See kam, dessen Schönheit seine Seele zum klingen brachte.
Er fiel auf die Knie und betete zu Naduria, preiste ihren Namen, dankbar, dass sie seine Schritte gelenkt hatte. Er kroch mehr als das er zum Ufer ging, so schwach war er, doch bereits nach dem ersten Schluck des klaren Wassers fühlte er sich gestärkt und es war ihm, als hätte er noch nie etwas so köstliches wie dieses Wasser getrunken. Der süßeste Wein konnte nicht mit diesem klaren, kostbaren Wasser verglichen werden.
Er stillte seinen Durst und seine Augen fielen zu, so dass er schon bald in tiefen Schlaf sank. Als er die Augen aufschlug, da war ihm, als ob er gestorben und in Lavinias Reich eingegangen sei, denn eine Dame von so edlem Aussehen sah auf ihn herab, dass er wusste, sie könne nicht menschlich sein. Sie sprach zu ihm in wohlgesetzten Worten und gab ihm das Schwert Voronwe, denn Naduria hatte verfügt, dass er es haben solle und nach ihm sein Kind und nach dem dessen Kind und dessen Kind. „Solange ihr Voronwe aufrechten Herzens führt werdet ihr widerstehen!" lauteten die letzten Worte an Raul bevor er sich auf den Weg zurück in die Welt der Menschen machte.
So heisst es, und jedes große Schwert hat einen Namen. Dieses hier heisst Voronwe, doch niemand vermag es zu übersetzen. Standhaftigkeit soll das Wort sein, was der Bedeutung des Namens am nächsten kommt."