Vanion senkte den Blick, als seine Ritterin seine Hände ergriff. Der Moment schien ewig zu dauern - die Liebe eines Ritters zu seinem Knappen, eines Knappen zu seinem Herrn. Der Eid, der die beiden ungleichen Gestalten aneinander band, war immer und immer wieder bekräftigt worden, mehr durch Taten als durch Worte.
Als der Augenblick vorüber war, löste Vanion seine Hände und wandte sich Benjen zu.
"Chevalier, der Name meiner Familie ist kein Kleid, das ich anziehe und ausziehe, wie es beliebt. Er ist eine Verpflichtung durch Geburt. Wir werden den Menschen nicht nur vorspielen, dass ein Roquefort gekommen ist, um ihnen zu helfen. Ich werde es wahrhaftig tun.
Der Grüne Ritter mag die Befehle erteilen, doch vergesst nicht, dass ich von Rechts wegen der Erbe meines Großvaters bin - der Erbe des alten Roquefort. Die Pflicht und die Verantwortung, die ich gegenüber La Follye durch Eid und vergossenes Blut habe, wiegt schwer. Doch schwerer noch wiegt die Pflicht und die Verantwortung, die ich für die Menschen von Roquefort trage! Vanion de Roquefort ist keine Maskerade, kein Mummenschanz. Vanion de Roquefort ist mein Name, meine Ehre, meine Pflicht. Ich hab lange gebraucht, um in dieses große Paar Stiefel zu passen, das bezweifle und leugne ich nicht. Du nennst mich jung - doch ich habe im Pilgerzug gekämpft. Ich habe Lorainnes Leben gerettet. Ich habe vor den Göttern bewiesen, dass ich meines Standes würdig bin, noch bevor irgendjemand wusste, wessen Sohn ich in Wahrheit bin.
Und bei all dem bin ich demütig geblieben und habe gedient. Und ich diene noch immer: ich diene Lorainne, und ich diene den Menschen von Roquefort. Es ist an mir, aus dem Schatten zu treten, während Ihr, Benjen, Jules' Platz einnehmen werdet.
Ein Sohn Roqueforts und eine Tochter La Follyes, Seite an Seite. Mit einem sagenumwobenen Schwert und einem sagenumwobenen Ritter."
Und einem Kender, den wir alle lieben. Wer hätte das gedacht.
Vanion lächelte entwaffnend. "Was kann schon schiefgehen?"