Vanion schob die Flasche beiseite. Er war kein Asket, aber ihm war nicht nach Alkohol zumute. Mühsam kam er auf die Beine. Erstaunen stand in seinen Augen, als Mina davon sprach, dass sie seine Axt genommen hatte. "Wenn wir ein paar ruhige Minuten haben, kann ich dir gewiss ein, zwei Kniffe zeigen. Aber nicht jetzt." Sein Tonfall war barsch, nach wie vor hatte er eine ordentliche Portion Wut im Bauch. Wut auf Ulric vor allem. Der Kampf war hektisch und gefährlich gewesen, aber erst der Ausbruch des großen Kriegers hatte die Schlachtreihe ins Wanken gebracht. Vor einigen Wochen hatte Lorainne sie mit einer ähnlichen Tat in Gefahr gebracht. Und Mina sprach nun zu ihm, als würde er den Helden spielen? "In Lavinias Namen, nur weil ich etwas übereifrig mit diesem Pfeil war, heißt das doch nicht, dass ich den Helden spiele. Wenn's was schlimmes wäre, würd's doch viel stärker bluten, oder?" Der Knappe wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern stiefelte davon. In letzter Zeit hatte er immer öfters die Füße stillhalten müssen, Lorainne das Feld überlassen müssen - und das auch zurecht. Und so schluckte er seine Wut auf Ulric, so gut es eben ging, herunter. Es war nicht an ihm, dem Krieger Vorwürfe zu machen.