Autor Thema: Auf dem Rückweg von Condra  (Gelesen 11878 mal)

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Rania

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #30 am: 23. Jun 15, 16:55 »
Ein Novize kam angelaufen und fragte nach ihrem Begehr. Rania stellte sich ihm vor und brachte ihr Anliegen vor.
Der Novize verneigte sich und bat sie in die Stube des Klosters. Eilig brachte er Brot, Käse und Milch herbei.
"So lasst es euch schmecken, Vicaria. ich werde die hohe Mutter wecken und sie zu euch schicken", sprach der Novize und entschwand.

Rania schüttelte Milch in zwei Becher und reichte Elias einen davon.

"Nun denn, auf euer Wohl, Elias." Gemächlich trank sie die Ziegenmilch. Diese trank Rania am liebsten.
Dann brach sie das Brot entzwei, nahm sich ein Stück und sagte, ganz unverblümt und gerade heraus: "Nun sagt, worüber mach ihr Euch solch große Gedanken?"

Offline Polliver

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #31 am: 23. Jun 15, 17:15 »
Elías nahm die Milch dankend entgegen, hob den Becher kurz in Richtung der Vicaria und trank..... danach nahm er sich ein Stück des Brotes... er widerstand dem Drang, es schnell in sich hinein zu schlingen und aß es langsam und mit Anstand, trotz seines großen Hungers...

Die offene Frage Ranias' irritierte ihn etwas....
Er war sich unsicher, ob er ihr Antworten wollte, ging es doch um seine privaten Gedanken.... doch wem sollte er sich anvertrauen, wenn nicht ihr.... Sie würde seine Gedanken behutsam und vertraulich behandeln, da war er sich sicher...

"Wisst Ihr, Vicaria.... es ist viel geschehen, seit ich mein Land verließ... die Abenteuer hierzulande aber auch jene auf dem Weg nach hier.... ich fühle mich hier dennoch nicht heimisch und die hiesige Bevölkerung ignoriert mich oder lässt mich nicht teilhaben.... ich bin dies gewohnt aber seltsam ist es dennoch....

Zudem beschäftigt mich etwas familiäres....."

Elías umklammerte den Brief an seine Schwester, den er in seiner Tasche mitsich führte, bis er eine Gelegenheit hatte, ihn abzusenden....
"Denn nur jene, die hören statt reden, erlangen Weisheit und Weisheit und Ehre küren den wahren Krieger"

"Kämpfe nur gegen einen Feind, wenn der Tod als ultimatives und finales Opfer dies wert ist"

Rania

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #32 am: 25. Jun 15, 00:36 »
Rania hörte ihm aufmerksam zu. Sie ahnte, wie er sich fühlte. Nirgends zugehörig. Ja, auch sie weiß aus eigener Erfahrung, wie sich diese Einsamkeit anfühlte. Nicht wissend, was das Leben, die Götter, für einen bereit hielten....
Sie stellte den Becher ab und legte behutsam ihre Hand auf seine. Sie konnte die Einsamkeit spüren, die ihn belastete. Gern würde sie ihm helfen...
Während ihre Hand auf seiner ruhte, zuckte Elias kaum merklich, aber überrascht zusammen. Rania merkte dies und fragte sich, ob jemals jemand seine Hand gehalten habe.
Dann lächelte sie ihn an.
"Ich kann nur erahnen, wie ihr euch fühlt. Glaubt mir, ihr seid nicht der Einzige, der schon solch eine Erfahrung machen musste. Das Ihr Euch hier nicht heimisch fühlt, verstehe ich. Es ist immerhin ein fremdes Land und auch die Menschen hier und die Gebräuche sind euch fremd. Daher ist dies nur allzu verständlich. Aber sofern ihr es wollt, könnt ihr die Gebräuche und auch unser Land kennen lernen. Gebt den Menschen hier etwas Zeit, Euch kennen zu lernen. Schwere Jahre liegen hinter uns. Jahre, in denen Misstrauen gewachsen ist. Jahre, in denen jeder von uns seine eigene schwere Bürde auferlegt bekommen hat. Aber  wenn Euch die Menschen nur ein Bisschen besser kennen, so werden sie euch genauso zu schätzen wissen, wie ich es tue."
Bei diesen Worten errötete sie ein Wenig.
Schnell trank sie noch einen Schluck Milch, diesmal nahm sie den Becher in die andere Hand, damit die Andere auf seiner weiter ruhen konnte.

"Ihr sagtet, etwas familiäres beschäftigt Euch. Wollt Ihr Euch mir anvertrauen und es mir verraten? Vielleicht kann ich Euch behilflich sein. Denn Lavinia selbst ist die Schützerin der Familie.
Im Namen Lavinia Tutulina werde ich versuchen Euch zu helfen."

Offline Polliver

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #33 am: 25. Jun 15, 00:56 »
Elías zuckte zusammen, als Rania seine Hand berührte... Körperkontakt war in seinem Land nicht üblich, erst recht nicht bei einem Mann seines Standes und seines Berufes.... er hatte sich inzwischen daran gewöhnt, dass sich hierzulande zur Begrüßung die Hände gereicht wurden, ja sogar teilweise umarmt wurde.... seltsam war es dennoch.... aber von einer Frau wurde er nie zuvor berührt... in seiner Heimat wäre das gar eine Respektlosigkeit gewesen....

Diese Berührung war anders. Sie war herzlich und beruhigte ihn etwas....

"Ich fühle mich nirgendwo mehr zugehörig...", sagte er mit zitternder Stimme...
"Ich war nie ein geselliger Mensch, arbeitete meist alleine... und doch bin ich nun fast drei Jahre von meiner Heimat entfernt, wohl wissend niemals mehr zurückkehren zu können. Es schmerzt, hab ich El Kasáan doch nicht freiwillig verlassen.... ich gebe den Menschen hier Zeit aber jene Zeit schmerzt in meinem Inneren sehr.... Ich bin ein Mann des Kampfes und der Tod mein stetiger Begleiter.... Ich habe Anģst, eines Tages einsam auf fremden Landen zu sterben....
Ich bin froh, Euch kennengelernt zu haben. So hab ich wenigstens eine Person hier.

Bezüglich der familiären Angelegenheit...."

Elías umklammerte den Brief in seiner Tasche noch fester.

"Ich...... ich fand vor meiner Abreise heraus, dass ich eine Schwester habe..."

Elías holte den Brief aus der Tasche und legte ihn mit zitternder Hand auf den Tisch vor sich.... zögernd schob er ihn zu Rania hinüber.

"Hier, lest...."
« Letzte Änderung: 25. Jun 15, 00:59 von Polliver »
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Rania

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #34 am: 25. Jun 15, 01:11 »
Rania nickte.

"Ich verstehe. Auch wenn es nur ein  geringfügiger Trost ist, aber solange Ihr mich kennt, seid Ihr nicht allein."
Sie drückte sanft seine Hand.

"Warum..... warum musstest Ihr euer Land verlassen? Wurdet Ihr verfolgt?"

Ein wenig graute es Rania vor seiner Antwort.

Als er seine Schwester erwähnte, musste sie an ihre Eigene denken, die sie seit Vielen vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte. Sie wusste nicht, ob ihre Schwester überhaupt noch lebte...

"Wollt ihr mir nicht lieber sagen, was Ihr geschrieben habt? Ungern möchte ich den Brief lesen."

Offline Polliver

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #35 am: 25. Jun 15, 01:32 »
Unsicher, ob er ihre Frage beantworten sollte, entgegnete Elías:

"Ihr seid eine Priesterin Lavinias'... ich denke die Antwort würde Euer Bild von mir trüben....

Am Besten, ihr lest ihn selbst"
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Rania

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #36 am: 25. Jun 15, 03:32 »
Rania las den Brief seht aufmerksam.  Eigentlich widerstrebtr ihr dies, dich sie hatte das Gefühl, dass es Elias wichtig War.
Als sie ihn gelesen hatte, faltete blieben Brief wieder zusammen und sagte nur:

"Soso.  Prinzessin bedeutet der Name also.  Und eure Schwester trägt den selben wie ich?
aber seit versichert,  ich bin hier zu Hause.  Ich wurde hier geboren.
Aber bitte erklärt mir, wieso mein Bild von Euch getrübt sein soll?"

Noch ehe Elias antwortete,  öffnete die Tür  und die hohe Mutter des Hauses,  die Consecrata trat herein. Sie War schon eine ältere Dame,  graue Strähnen zogen sich durch ihr braunes Haar, welches jedoch überwiegend von der Nachthaube bedeckt War.  Über das lange weiße Nachthemd hatte sie sich ein Tuch mit Blumenmuster geworfen. Das Nachthemd war hoch geschlossen.  Die langen Ärmel warenmit RRöschen verziert.
sie wirkte sehr streng, aber gütig.  So wie eine Mutter,  dachte Rania.
"Guten Abend Consecrata. " Rania stand auf und küsste die Hand der hohen Mutter.

Offline Polliver

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #37 am: 25. Jun 15, 04:29 »
Elías war froh, dass sie unterbrochen worden waren.
Nur ungern hätte er Rania erzählt, warum er sein Land hatte verlassen müssen... er wusste jedoch, dass sie ihn danach weiter befragt hätte und er war sich sicher, dass sie ihn bei Gelegenheit wieder fragen würde. Er war der Ehrlichkeit verpflichtet und würde ihr die Wahrheit sagen, sobald die Zeit reif war. Er hatte Angst davor, dass auch sie ihn noch verlassen würde - dann wäre er erneut allein...

Elías erhob sich und nickte der Frau, die soeben den Raum betreten hatte, zum Gruße zu....
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Offline Torben Menasa

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #38 am: 25. Jun 15, 20:01 »
Die Nacht war nicht wirklich angenehm. Es nieselte und Torben war schon seit mehreren Stunden unterwegs. Als er an dem Straßenrand ein kleines Kloster entdeckte, hoffte er, dort ein Nachtlager zu bekommen.
In der Nähe der Pforte angekommen, stieg er von Pepina, zog sein Barret aus und schritt Pepina führend Richtung Knauf am Tor. Er schlug um Einlass zu erhalten, machte dann aber wieder einen Schritt zurück, um respektvoll zu sein.
Wer heilt, nimmt Schmerz.  Wer Schmerz nimmt, kann Schmerz geben. [Codex Apothecariat Valkenstein] -- Torben Menasa, Valkensteiner

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Rania

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #39 am: 25. Jun 15, 22:41 »
"Guten Abend Vicaria", antwortete die hohe Mutter und setzte sich ebenfalls an den Tisch.

"Verzeiht die späte Störung, ich hoffe ihr habt noch nicht allzu lange geschlafen. Wir möchten euch um Obdach für diese Nacht bitten", bittend und mit schlechten Gewissen für die späte Störung sah Rania die hohe Mutter an.

Diese lächelte und nickte freundlich. "Aber gewiss doch. Töchter und Söhne Lavinias sind zu jeder Stunde in diesem Hause willkommen." Vielsagend und sehr durchdringend sah sie Elias an. Es schien, als würde sie ihm bis tief in die Seele blicken.
Dann wandte sie sich wieder Rania zu. "Sagt, Vicaria, was ist geschehen? Ihr seht sehr zugerichtet aus. Ihr scheint schlimmes erlebt zu haben..."
Ehe Rania antworten konnte, hörten sie ein Klopfen am Tor...

"Junger Mann, bitte, geht und öffnet das Tor. Die Novizen haben sich zur Ruhe gelegt, und wir vermögen ihnen doch den Schlaf zu gönnen." Bestimmt und ohne Wiederworte zu gestatten sah sie Elias an.

Offline Polliver

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #40 am: 25. Jun 15, 22:52 »
Elías mochte den durchdringenden Blick nicht, mit dem die Äbtin ihn anschaute. Er hatte das Gefühl, sie würde mit ihren stahlblauen Augen seine Vergangenheit, seinen Charakter und seine Seele durchschauen und er war sich sicher, dass insbesondere seine Vergangenheit der Prüfung einer Anhängerin Lavinias missfallen würde.... dies wäre nicht förderlich für ihn gewesen und er fürchtete bereits, draußen in der Kälte nächtigen zu müssen....

Als die Äbtin ihn schickte die Tür zu öffnen, war er äußerst dankbar für wen auch immer der Zufall zu dieser späten Stunde zu diesem Kloster führte.

Elías ging zu dem schweren Holztor und öffnete es....
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Offline Torben Menasa

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #41 am: 25. Jun 15, 22:59 »
Torben war überrascht über denjenigen, der ihm die Tür öffnete.
"Sei gegrüßt, Elias. Hast du vom Profi - Helmholzer zum Lavinia Bediensteten gewechselt?" Torben lächelte. "Darf ich hinein kommen? Die Nacht ist kalt und nass."
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Offline Polliver

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #42 am: 26. Jun 15, 18:05 »
Elías bat Thorben hinein... Elías war erst nicht klar, warum Thorben lachte, bis ihm auffiel, dass dieser einen Witz gemacht hatte...

"Nein ich habe nicht zu einem Anhänger Lavinias gewechselt nur da meine Begleiterin eine ist, bleibt der Kontakt mit Jenen nicht aus. Und wie Ihr bereits sagtet, ist es draußen kalt."
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Offline Torben Menasa

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #43 am: 26. Jun 15, 18:16 »
Torben trat ein und führte Pepina in dem kleinen Hof zu einem Unterstand, wo er sie anband.
"Mit wem reist du denn, wenn ich fragen darf? Vielleicht kenn ich ihn oder sie ja."
Torben folgte Elias zum Haupthaus. Bevor er jedoch eintrat, zog er sein Schwert vom Rücken und wikelte es in seinen Umhang ein, den er ebenfalls ablegte. Immerhin war dies ein Haus Lavinias, und die Göttin war weniger eine des Krieges als des Friedens; und somit versuchte Torben, sie nicht zu provozieren.
Er betrat den Hauptsaal durch die offene Tür und ....
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Rania

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Re: Auf dem Rückweg von Condra
« Antwort #44 am: 26. Jun 15, 20:38 »
"Torben??? Was in Lavinias Namen machst du denn hier?" Rania war sichtlich überrascht. Sie stand auf und begrüßte ihn mit einer Umarmung.
"Verzeiht, werte Consecrata. Dies ist Torben. Er ist ein guter Bekannter." Die hohe Mutter nickte Torben zu und wies mit ihrer Hand auf den noch freien Platz neben ihr auf der Bank.
"Nehmt bitte Platz. Ich denke, auch ihr seid auf der Suche nach einem Schlafplatz für die Nacht?"