Ein Rumoren in der Tiefe. Rikhard war gänzlich in seine Meditation versunken. In der Dunkelheit, die sich anbahnte, wurden die Geräusche der See anders. Eine Welle brach sich am Bug, dann noch eine, und noch eine, und noch eine.. Plötzlich knallte das Segel und blähte sich im schnellen, starken Wind. Die See wurde rauer. Das Holz knarrte und ächzte, als das Schiff in ein kleines Wellental fiel, und an Deck war es plötzlich gefährlich wacklig. Jäh schrak der Magier auf, als er das Gleichgewicht verlor und von der Kiste purzelte.
Um Schadensbegrenzung bemüht, sah er die anderen, denen das Grinsen im Gesicht stand, missmutig an, dann klopfte er sich den Dreck vom Gewand. Mit einem trotzigen Gesichtsausdruck setzte er sich wieder - diesmal vor die Kiste, mit dem Rücken daran gelehnt. Es braucht schon Schlimmeres als Seegang, um mich von meinem Ziel abzubringen!
Die Gespräche der anderen blendete er endgültig aus. Dieses Mal konzentrierte er sich auf seinen Geruchs- und Geschmackssinn. Ein Seemann, der in der Nähe war, roch nach Schweiß. Wie konnte es auch anders sein. Doch der salzige Wind, der kalt in sein Gesicht schlug, besaß einen ganz eigenen Duft. Ein Hauch Tang, etwas Fischiges. Viele feine, kleine Tröpfchen schlugen gegen Rikhards Gesicht. Das Wetter wurde rapide schlechter. Doch das Meer besaß eine Urgewalt, eine Kraft, der Rikhard nun ganz nahe war in seiner Konzentration. Die Energie, die in diesen Wassermassen lag, musste unfassbar, ungeheuerlich sein! Tief sog er die kalte Luft ein. Was für ein Gefühl! Er war fokussiert, sein Bewusstsein auf die Unendlichkeit aus Kälte, auf die pure Kraft der Wellen gerichtet, doch reichte es nicht aus, um die Unglaublichkeit des Meeres zu erfassen.