Bevor Lorainne ins Innere der Burg verschwinden konnte, kam Amelíe näher.
"Was ist denn mit Euch passiert?", fragte die Kleine mit sorgenvollem Gesichtchen.
Lorainne hatte eigentlich wenig Lust, mit dem Kind zu reden, aber dennoch liest sie sich auf dem Boden nieder, wiegte ihre Tochter und klopfte neben sich.
"Es war einst eine Priesterin der Nedra, die wurde von Lavinia gesegnet und ein großer Magier ebenfalls, und so verliebten sich die beiden und wollten Hochzeit halten, doch das gefiel nicht jedem.
Und so wurde die Hochzeitsfeier gestört. Eine unaussprechliche Macht tötete das Brautpaar beinahe und so zogen ihre Freunde aus, um sie zu retten.
Kennst du schon die Geschichte, wie sich ein goldbacher Waibel mit einem gigantischen Golem stritt?"
Lorainnes Stimme war sanft und sie lächelte die Kleine vor sich an.
"Non? Alors, dieser Waibel war auch zu dieser Hochzeit geladen, und wollte nun zur Rettung beitragen. Als aber ein Golem aus der Erde brach, musste er eine wunderschöne Dame beschützen. Denn diese Dame war nicht nur die schönste der Schönen, natürlich nicht so schön wie Madame im Festtagsgewand, Non, diese Dame war auch eine mächtige Zaubererin. Nur sie hatte die Macht, herauszufinden, was geschehen war und die sie alle zu retten. Also musste der Waibel sie beschützen. Und so stellte er sich nur mit Schild und Rabenschnabel zwischen sie und dem Golem, denn er hatte seiner Herrin versprochen, die schöne Dame zu beschützen und heil nach Goldbach zu bringen. Und ein goldbacher Waibel hält immer sein Wort."