Ende des siebten Monats ( eine gute Woche nach der Taverne im Juli )
Der Hinweg an das Südmeer war bis auf einen kurzen Zusammenstoss mit Wegelagerern ereignislos. Und auch dieser Vorfall war schnell erledigt.
Die Wochen am Meer waren für Madame und für sämtliche sie begleitenden Personen sehr entspannend, wenn auch zeitweise viel zu warm. Man war auf einer Insel in einer Villa Rustica eines ortsansässigen Diplomaten untergekommen.
Madame verbrachte viel Zeit am Wasser und begann zum erschrecken aller damit, in diesem zu schwimmen.
Die Tage waren angefüllt mit Müssiggang, gutem Essen und Kurzweil, welche der Baronin offensichtlich sehr gut taten.
Madame war entzückt, die umliegenden Lavendelfelder besuchen zu können und verliebte sich sofort in die Pflanze. Zu ihrem Bedauern musste sie feststellen, dass man aufgrund der Witterung in Goldbach keinen Lavendel anpflanzen konnte. Dies hielt sie nicht davon ab, Unmengen von Lavendelöl im Tross, welcher auf wundersame Weise angewachsen war, nach Hause mitzuführen. Desweiteren fanden sich in den Wagen, welche bei der Hinreise noch nicht dabei waren, eingelegte Oliven und Amphoren mit Olivenöl, ausgezeichneter Rotwein und luftgetrockneter Schinken. Nicht zu reden von den Ballen von Leinen, so fein gewebt, dass man beinahe hindurchsehen konnte.
Francois konnte sich nicht vorstellen, wofür man derlei "nichts" verwenden wollte, aber Madame war hin und weg von dem Stoff.
Doch auch diese Episode hatte ihr Ende.
Der Tross der Baronin hatte engonischen Grund und Boden über den Rothornpass betreten.
Madame hatte Quartier in Fanada bezogen und nutzte die Zeit in der Stadt um Kontakte zu pflegen und den Angestellten des goldbach´schen Kontors einen Besuch abzustatten.
Nach einigen Tagen setzte die Reisegruppe ihren Weg fort. An der Grenze nach Hanekamp war es zu einem Zwischenfall mit den dort eingesetzten Grenzposten gekommen, da diese der Meinung waren, horende Zölle auf die mitgeführten Waren erheben zu wollen, obwohl klar war, dass es sich nur um einen Transit des goldbacher Trosses handelte. Erst die Ankunft des örtlichen Burgvogts und die Zahlung einer grosszügigen "Bearbeitungsgebühr" ermöglichte die Weiterreise.
Diese verlief danach problemlos und man erreichte eine Woche nach Abreise in Fanada das heimische Goldbach.
Die Reparatur- und Putzarbeiten hatten ihren Abschluss vor ihrer Rückkehr gefunden, so dass die Burg in fast neuem Glanz erstrahlte.