Müde nickte Vanion zu Anders' Worten. Der Kender hatte so recht! Aber in solchen Zeiten...
"In diesen Zeiten ist weder Lorainne noch mir Ruhe vergönnt, Anders. Es ist unsere Aufgabe als Ritter, den Schwachen beizustehen. Und das werden wir tun, immer und immer wieder."
Sorgenvoll sah er in Lorainnes traurige Augen. Sah, wie sie nach oben rollten, wie ihre Lider sich schlossen. Ihre angestrengten Atemzüge beunruhigten ihn, und er mühte sich, sie abzulenken von dem Elend, das sie umgab. Von dem Elend, das ihr Körper momentan spürte.
"Wir waren zu viert unterwegs. Balerian, Anders, Damian und ich - wir stießen auf die Seuchenstäbe, und auf Untote, die Leichen stahlen. Sie waren schnell, zu schnell. Ich war unaufmerksam und wurde verletzt, aber - kein Vergleich zu dem, was dir geschehen ist."
Er achtete darauf, erst weiter zu reden, als Anders sich dem Weidenrindentee zugewandt hatte. Er hoffte, dass sie ihn nicht hören konnte.
"Kurz vor Graufelden sind wir dann in eine Falle getappt. Wabernde Energie umgab uns, umhüllte uns alle. Sie war seltsam nachgiebig, aber undurchdringlich. Und dann - dann kam dieses Ding, in dem wir uns befanden, auf uns zu. Die Wände kamen näher und näher, und Balerian und Damian mühten sich nach Kräften, sie aufzuhalten."
Vanion nickte in Anders' Richtung und senkte die Stimme noch weiter.
"Sie hatte Angst, Lorainne. Panische Angst. Es muss mit ihrer Vergangenheit zusammenhängen - mit den Kerkern von El Kash."
Er seufzte traurig.
"Gestern Abend, vielleicht eine Stunde nach Sonnenuntergang, zerbrach dieses Konstrukt. Als Kadegar Atos' Körper zerstört hat."