Der Treffpunkt in Hanekamp

[Luthor Kaaen]

Das Lagerleben hatte sich nicht wirkich von dem auf der Reise unterschieden. Luthor versorgte die Pferde, lernte und verbrachte seine Freizeit damit, sein Buch zu erweitern und seine Ausrüstung zu putzen und immer wieder durchzugehen.
Jelenas Zustand hatte sich zwar verbessert, doch ihm waren die kleinen Phiolen und Kräuter nicht entgangen, die immer wieder in einem schnellen Moment den Weg in ihren Mund fanden. Das war keine Lösung auf Dauer, aber um die narbenlos geschlossene Stelle nun zu öffnen und den Dreck zu entfernen, würde es einige Tage brauchen, rechnete man die Ausheilung mit ein. Und er zweifelte schwer daran, dass Jelena sich darauf einlassen würde. Noch dazu kam die Gefahr, dass, sollte sich die Situation zuspitzen, er mit Alvias alleine war. Eigentlich hatte Luthor sich darauf vorbereitet, aber diese Situation war nun eine gänzlich andere, in die er sonst immer geriet.
Nun, er konnte höchstens versuchen, sie in einem passenden Moment abzufangen und mit ihr darüber zu reden, doch als die Anderen schließlich eintragen, musste er sich eingestehen dass diese Chance wenigstens für heute erst einmal vertan war. Lächelnd folgte er seiner Meisterin, um den Neuankömmligen entgegenzugehen und sie zu begrüßen.

[Temris]

Ruhe, das hätte er wohl gebraucht. Doch leider fand Temris keine Ruhe. Eine weitere, schier unlösbare Aufgabe rückte auf ihn zu. Am Mittag des zweiten Tages hatte die Heilerin Temris zu sich gerufen, um das Ritual zu Gorix Rettung noch einmal ausführlich kennen zu lernen. Er ging mit gemischten Gefühlen aus dieser Unterhaltung heraus. Als er den allgemeinen Aufruhr im Lager bemerkte, saß er gerade an einem Kirschbaum, nahe der Wegkreuzung und laß noch einmal Sprüche und Runen nach. Temris seufzte. Dann sah er die Meute, die zu ihnen eilte. In einem Moment und 2 Sätzen war er schon an der Straße, hatte das Buch verschnürt, und versuchte zu erkennen, wer dort ankam. Dort war die Wolfselfe, die gerade in den Armen der Heilerin versank. Auch erkannte er die Nedranovizin, die er einmal in Stejark gesehen hatte. Wo war Wydh? Sie hatten sich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Dort sah er, wie sie sich schwach im Sattel eines mächtigen Kaltblüters hielt. Besorgt und erfreut zugleich rannte er auf das mächtige Pferd zu und begrüßte Wydh, die ihn kurz anlächelte, woraufhin ihr jedoch direkt die Beine den Dienst versagten. Sie fiel geradewegs aus dem Sattel in Temris Arme, der Mühe hatte sie aufzufangen und in die Knie gehen musste. Sein Blick war besorgt, aber er erkannte bald, dass Wydh einfach nur von der harten Reise erschöpft war und trug sie direkt zu seiner Lagerstatt, wo er sie zudeckte und sich zu ihr setzte...

[Kadegar]

Kadegar hielt sich im hinteren Teil der Truppe auf und nutzte das Tempo um zu Fuß zu gehen um möglichst selten auf einem der Pferde sitzen zu müssen. Sein Stab war das Einzige was von ihm an Gepäck auf die Pferde geladen wurde, seine Taschen behielt er immer bei sich. Seid der Erklärung des Rituales hat Kadegar immer eines seiner Bücher zur Hand um Notizen, Skizzen oder Gedanken niederzuschreiben, oder um Seiten rauszureißen und einzupacken. Als er Temris erblick, der Wydh stützt hält er einwenig Abstand und wartet bis Temris sich zu ihr gesetzt hat. Den Mitglieder des Truppes, der bereits am Lager war, nickt Kadegar meist nur kurz zu, oder begrüßt sie knapp. Er hat es recht eilig sich dann zu Temris zu setzen, sein Buch aufzuschlagen und mit besorgter Stimme zu sprechen:
"Grüß dich Temris, ich hab mir auf der Reise einiges durch den Kopf gehen lassen und glaube, dass wir unseren Plan ändern und erweitern müssen. Mit den Skizze und dem Aufbau bin ich zwar fertig, aber ich mache mir um einige Dinge sorgen. Die ganze Falle ist glaub ich zu riskant. Für den Fall, dass Gorix wirklich bei Sinnen bleibt.. und die Kugel benutzen kann sind wir verloren. Wir müssen uns da etwas anderes überlegen, ebenso mache ich mir sorgen um eine Infizierung unseres Schutzes durch szivarische Einflüsse... falls... falls Szivar seine Kräfte in das Ritual bekommt, brauchen wir wohl klerikale Hilfe um da möglichst sauber wieder weg zu bekommen. Mein größtes Problem ist aber im Moment wirklich die Falle selber. Ich würde sie gerne gegen etwas anderes austauschen, was meinst du Temris? Hast du eine Idee?"

[Wassilij]

Die letzten Tage waren noch einmal anstrengend geworden. Wassilij hatte offensichtlich wenig geschlafen und war immer wachsamer geworden. Zu mittlerweile deutlicher Erschöpfung gesellte sich nun auch Übermüdung, wodurch er einwenig grummelig wurde. Alles in allem ist er schweigsamer geworden und hatte sich bei den meisten Unterhaltungen die in den letzten Tagen seit Kadegars Plan Erörterung rausgehalten und schweigsam zu gebracht. Auch sein Sitz auf dem Pferd sah nun eher wie ein nasser Sack aus aber dennoch hielt er sich tapfer auf den Beinen und im Sattel. Doch als sie endlich den treffpunkt erreichten und er Jelena wohlauf sah konnte man ihm unendliche Erleichterung ansehen.

Auf seinem Pferd sitzend, schaute er der freudigen Begrüßung der beiden Freundinnen zu und wartete ersteinmal ab, während er wie üblich seinen Blick durch die Umgebung schweifen lies.

[Temris]

Temris sah Kadegar entgeistert an: "Sag mal, bist du noch bei Trost!? Wir können doch jetzt einfach auf Gedeih und Verderb alles über den Haufen werfen, bald reisen wir weiter. Wir haben keine Zeit und nicht die Ruhe jetzt ein völlig anderes Ritual zu planen." Temris sprach schnell und war eindeutig gehetzt von Kadegars Worten. Seine Augen waren weit aufgerissen und entsetzen brannte in seinem Gesicht. "Das wir uns in den Drachenlanden sahen, Kadegar, war schieres Glück...oder Schicksal! Ich spreche für Schicksal! Wenn wir dort die Zeit hatten, das Ritual zu planen, dann war es so gewollt! Du bist doch so ein Freund des Schicksals!" Temris war vollkommen entschlossen: "Wir werfen unsere lange Arbeit an diesem Ritual nicht für eine einfache dahergelaufene Idee in den See!" Temris Blick verharrte noch einen Moment auf dem Gesicht des Magiers, bis er sich abwandte und Wydh wieder seine Aufmerksamkeit schenkte.

[Kadegar]

Kadegar schmunzelt kurz und nickt.
"Ja, Schicksal war es sicherlich irgendwie. Aber denk doch selber einmal genauer darüber nach. Zum einen sagte Sasha mir, dass Gorix IRGENDWO auftauchen kann, weswegen wir schon ihren Part im Ritual selber machen sollten. Zum anderen sind wir mit der Falle vollkommen unflexibel! Die Ritualskizze erlaubt so wie ich sie mir Vorstelle einiges an Sicherungen für das Aufrechterhaltung eines längeren Zaubers, Abschottungen von verseuchten Gebieten und Notfalleingriffe... wenn der Platz reicht... und sooweit will ich von der Grundidee auchnicht abweichen. Wir könnten zum Beispiel... mhm, ihn von seinem Zugriff auf die Magie abschneiden... oder einen totalen Magieschutz um ihn hochziehen. Wir sollten jedenfalls flexibler sein! So verbrauchen wir unsere ganze Kraft VOR dem Ritual selber durch das Aufladen der Kraftsteine für die Falle, naja, fast unsere ganze Kraft. Aber ich denk du weißt was ich meine, oder? Das ist jedenfalls keine "dahergelaufene Idee" sondern eine Sache über die ich mir schon seid meiner Rückkehr aus den Drachenlanden in dem Gespräch mit den anderen Gedanken mache... und zum anderen, hast du dir mal überlegt wo wir diese Kraft von Gorix hinleiten wollen die wir ihm enziehen? Einfach in den Astralraum pusten? Für unseren Ritualkreis benutzen? Beides ist denke ich bei Szivarverseuchter Kraft eine echt schlechte Idee. Lass uns sie lieber unterdrücken oder im Schach halten Temris!"
Ernst Blick er bei seinen Worten Temris ins Gesicht, er war wohl ebenso dazu entschlossen die Sache umzuplanen wie Temris dazu entschlossen war die Sache nicht umzuwerfen.

[Jelena]

Jelena lehnte ihre Stirn an Sashas und ließ ihre Umarmung lockerer werden:
"Er hat es wieder getan, hm?"
war das einzige, was sie sagte.

[Svenja]

Svenja erblickte die umsich herum von Wiedersehensfreude erfüllten Gesichter und konnte nicht umhin zu lächeln. Sanft nahm sie dem völlig erschöpften Dylan und auch Wyhd die Pferde ab und lenkte auch das dicke Packpferd zu dem nahen Bachlauf, damit sie trinken konnten. Mit konzentrierter Ruhe sattelte sie ab und brachte das Lederzeug an einen der trockenen Orte. Kurz hatte sie das Gefühl, von dem großen Baum aus beobachtet zu werden, doch sie schrieb es zum einen auf ihre aufkommende Erschöpfung und zum anderen auf die immer tiefer werdende Verbindung zu den Tieren zu, seit sie Novizin bei der geliebten Jagdgöttin geworden war.
Sie sah Temris, den sie nur flüchtig kannte, und von ihm nur einiges durch ihre Gefährtin Wyhd erfahren hatte und Kadegar aufgeregt miteinander diskutieren und gesellte sich mit dem letzten Sattel in den Händen zu ihnen.
Mit einem lauten Platsch ließ sie demonstrativ den Sattel neben die drei fallen und setzte sich dann zu ihnen. Während sie die Rede über magische Ritualkreise verfolgte sackte ihr Kopf langsam auf das weiche Leder und sie verfiel in einen schlafähnlichen zustand.

[Wydh]

Wydh wachte durch das Gespräch zwischen den beiden Magiern wieder auf und schaute Kadegar schwach aber zornig an.
Sie holte tief Luft und flüsterte dann:" Verschwinde aus meinem Lager du Depp!"
Dann drehte sie sich wieder zu Temris und gab sich ihrer Erschöpfung hin.

[Temris]

Temris schüttelte kurz den Kopf und sah Wydh verdutzt an: "Pass auf, du lässt dir die ganze Idee nochmal genau durch den Kopf gehen...Und dann überlegen wir, ob wir das Ritual wirklich ändern. Aber jetzt nicht, ich muss mich um Wydh kümmern." Mit diesen Worten nahm er eine Tongefäß voll Wasser und träufelte es Wydh langsam und behutsam in den Mund, die in ihrem halb schlafenden Zustand das Wasser eifrig schluckte. Als Temris absetze, drehte Wydh ihren Oberkörper, der auf Temris Schoß lag zu ihm und umarmte ihn leicht, bevor sie wieder in ihren seltsamen Schlaf verfiel. Temris lächelte besonnen und streichelte die Elfe sanft, lehnte sich dann ein wenig zurück und genoss die Brise auf seinem Gesicht. Diese Friedlichkeit in diesem Moment, sollte vorerst die letzte sein...

[Kadegar]

Kadegar seufzt schwer und schließt sein Buch wieder.
"Ich habe ja die letzen Tage nichts anderes getan, aber gut, wie du meinst. Ich muss eh noch eine Kleinigkeit erledigen."
Das Buch nicht aus der Hand legend steht er wieder auf, schlägt es auf und geht zu einem schattigem Baum und setzt sich unter diesen. Mit einem Kohlestück bewaffnet macht er wohl noch einige notizen bevor er das Buch schließt, es mit beiden Händen festhält und die Augen schließt um etwas zu dösen.

[Akela]

*Die Wolfselfe antwortete nur mit einem abgrundtiefen Seufzer, dann löste sie sich aus der Umarmung und musterte Jelena mit schief gelegtem Kopf.*

"Du siehst aus, wie ich mich fühle...aber da sage ich dir mit Sicherheit nichts Neues..."

*Auch Sasha sah aus, als würde sie bald keine Kraft mehr haben, aber ihr Kopf verwehrte dem Körper wohl die die Ruhe.*

[Jelena]

Jelena nickte nur:
"Mir geht es auch nicht besonders, aber das wird warten müssen. Komm, ich habe Tee und Essen für dich. Da vorne ist mein Lager."

[Akela]

*Widerstandslos lies Sasha sich mitziehen.
Ein paar Augenblicke Ruhe und an nichts denken war einfach zu verlockend....*

[Jelena]

Jelena verfrachtete die Wolfselfe auf ihre Schlafrolle und drückte ihr einen Becher mit kaltem Tee in die Hand, während sie die runden, ganz dünnen Fladenbrote, etwas Käse und Äpfel aus dem Vorrat kramte.
"Iss was, dann schlaf einfach etwas. Ich schau nach den anderen, und heute abend reden wir."

Sie drückte Sasha noch einmal kurz an sich und huschte dann zu Temris' Schlafplatz um nach Wydh zu sehen.
Sie beugte sich über die dösende Elfe und legte ihre Hand an ihre Wange. Sie lächelte, als sie die Augen aufschlug:
"Hallo Kleines! Schön, die wieder da zu haben. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Trink das hier und dann ruh dich aus. Ich bin stolz auf dich."
Sie hielt ihr einen Becher mit kaltem Tee aus Minze und Gerbera an die Lippen und half ihr beim trinken, da sie Temris partout nicht loslassen wollte.

Jelena ließ die beiden alleine und füllte den Becher wieder auf.
Sie blickte sich um, bis sie Wassilji bei den Pferden entdeckte. Sie lächelte, als sie sah wie er und Matsch sich gegenseitig begrüßten und ging langsam zu ihnen herüber.
"Dobro došao, sjeno moja. Falio si mi."