Vorbereitungen für die Akademie/ Winter 260 n.J.

[Jelena]

Jelena nahm einen Keks und biss hinein. Sie leckte sich die Krümel aus dem Mundwinkel und lächelte Gerhardt selig an:
"Du bist ein Mann mit vielen verborgenen Talenten, vielleicht ist Lavinia doch diejenige die dein Herz berührt?"

[gerhardt]

Er lächelte zurück.
"Vielleicht ist diejenige die mein Herz berührt gar keine Göttin."

[Jelena]

Jelena bekam rote Wangen und sah verlegen auf den Boden vor sich:
"Und wer ist es dann?"

[Alvias]

Seit den Morgenstunden ist Alvias quer durch Fanada unterwegs. Irgentwas hat die Meisterin vor. Er weiss nicht was. Besorge dies, besorge das, bringe auf dem Weg noch diesen Brief weg. Nachdem dies alles erledigt ist, immerhin eine Liste mit 16 Punkten, sollte das Labor für eine Unterrichtsstunde vorbereitet werden. Die Meisterin hüllt sich in großes Schweigen und seit Gerhardt im Kontor untergebracht ist, wirkt die Meisterin irgentwie anders, er kann es aber nicht genau definieren. Naja wie auch immer alles ist erledigt und nun macht er sich auf die Suche nach der Meisterin. Als er Wassili entdeckt der die Treppe zum Dach bewacht, ist er sich sicher sie gefunden zu haben. Als er versucht hinauf zu gehen hält er ihn auf.

[Wassilij]

Wassilij stand so neben dem Aufgang, das er nicht hören konnte, was oben gesprochen wurde, aber jeden abfangen konnte, der hinauf wollte. Wie so oft, hatte er ursprünglich auf das Dach gewollt um gen Berge zu schauen. Aber er hatte zufällig mitbekommen was dort oben besprochen wurde. Schmunzeld zog er sich sofort zurück. Dies ging ihn nichts an und niemanden sonst, aber Jelena und Gerhardt sollten ungestört sein.

Und dann sah er Alvias kommen. Ruhig, winkte er Alvias ab und sagte leise zu ihm: "Alvias, ich nehme an, ihr sucht Jelena. Sie ist im Moment auf dem Dach, aber ich bitte Euch sie nicht zu stören. Sucht sie später auf!"

[Alvias]

Irgentwie ist Alvias nicht überrascht dies aus Wassilis Mund zu hören.
"ist nicht so wichtig, ich sag es ihr beim abendessen?"

[Wassilij]

Wassilij nickte kurz. "Das ist gut! Sollte Euch jemand nach Jelena fragen, richtet bitte aus, das sie nicht gestört werden soll."

Kaum das Alvias gegangen war, stellte Wassilij sich wieder an den Platz, von woaus er nichts vom Gespräch mitbekam, jedenabfangen konnte, der hinauf wollte aber auch rechtzeitig verschwinden konnte, falls Jelena oder Gerhardt herunter kommen sollte. Er schüttelte mit einem Lächeln den Kopf und sah sich noch einmal um.

[gerhardt]

"Na was glaubst Du wer? Für wen bin ich wohl quer durch dieses verschneite Land geritten und wer schafft es mich zehn Tage
festzuhalten ohne mich zu fesseln?"
Auch Gerhardt schaute auf den Boden.
"Ich bin nicht sonderlich gut in solchen Dingen aber bevor ich noch zu einem Bodeninspector werde:
Du bist es."

[Jelena]

Jelena grinste und schaute ihn von unten her an:
"Das letzte Mal habe ich mich so gefühlt, da war ich 16..."
Sie nahm Gerhardt die Schüssel ab und stellte sie auf die Mauer bevor sie sein Gesicht in die Hände nahm und es aufrichtete, so dass sie ihm in die Augen sehen konnte.
Wärme stand darin und Humor, aber auch etwas das wie Trauer aussah:
"Auch du berührst mein Herz. Du bist derjenige, der mich zum lachen bringt, wenn ich weinen möchte... aber noch ist es zu früh, Gerhardt. Engonia..."
Sie brach ab und begann noch einmal von vorne:
"Wenn die Schlacht um Engonia gewonnen ist..." sie brach wieder ab und schloß die Augen bevor sie ihre Stirn an seine drückte.
Sie flüsterte:
"Bitte versprich mir, dass du zurückkehren wirst."

[gerhardt]

"Ich würde aus dem Reich der Toten zurückkehren um Dir beizustehen, nur versprech mir eins: Sollten meine Befehle verhindern an deiner Seite stehen zu können, halte dich aus den direkten Kämpfen raus.
Es wird ein Ende finden. Du wirst dabei sein um es zu erleben und ich werde dich dann an dein Versprechen erinnern."
Er umfasste ihr Gesicht, strich behutsam ein Haarsträhne aus ihrem Gesicht.
"Wir sollten jetzt nach unten gehen. Ich könnte mir denken daß wenigstens eine Person schon geraume Zeit auf uns wartet."

[Jelena]

"Ich kann dir dieses Versprechen nicht geben, Gerhardt. Ich werde dort sein, wo ich gebraucht werde. Die Erfahrung hat allerdings gezeigt, dass das selten in der Schlachtreihe ist."
Sie lächelte ihn an um ihre Worte abzumildern.
"Ich gehe davon aus, das mein Schatten irgendwo ist und sich sehr bemüht nicht zuzuhören. Aber du hast recht, lass uns heruntergehen. Es ist Zeit Sudbina durchzubewegen. Magst du mich auf einen Ausritt begleiten?"

[Wassilij]

Als Jelena und Gerhardt sich auf den Weg zur leiter machen, vernahm Wassilij, ihre Schritte im Schnee auf dem Dach. Sie kamen zurück. Mit einem Lächeln drehte er sich um, es war zwischen ihnen vermutlich alles gesagt, was zu sagen war. Seine Anwesenheit wurde nun nicht mehr gebraucht und so drehte er sich um und ging leise fort, so das Gerhardt und Jelena ihn nicht zu Gesicht bekamen.

[gerhardt]

Gerhardt machte ein schiefes Gesicht.
"Kann ich dich zu Fuss auf deinem Ausritt begleiten? Ich fürchte es gibt nicht viele Pferde wie Nr. 17, die meine
stümperei auf ihrem Rücken so klaglos ertragen."

[Jelena]

Jelena lachte:
"Nein, du magst zwar ein ausdauernder Läufer sein, aber mit Sudbina hälst du nicht mit. Ich habe einen netten, in Ehren ergrauten Wallach im Stall stehen auf dem alle meine Lehrlinge reiten gelernt haben. Solange du nicht darauf bestehst deine Rüstung anzuziehen wird er dich schon nicht abwerfen!"

[gerhardt]

"Hah! ein alter Wallach also, dann werden wir wir uns ja hervorragend verstehen."