Autor Thema: Das Lager des Grünen Ritters  (Gelesen 11919 mal)

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Offline Anders

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #45 am: 25. Mai 14, 21:22 »
Ander schüttelte den Kopf. "Hab nur einmal bisher gebetet.", sagte sie und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. "An dem Abend nachdem wir Lorainne und Ranja zurück geholt hatten."
Der Wind strich über das Gras und sofort lauschte der Kender dem säuseln ob er etwas interessantes entdecken könnte.
Dann blickte sie wieder zu Vanion. "Ich kenne eure Götter ja kaum und ich bin kein Engonier. Ich glaub nicht das sie mich überhaupt bemerken."
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Mel

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #46 am: 25. Mai 14, 21:33 »
Die Glut des Feuers war indes vollständig heruntergebrannt, so dass Lorainne einen Moment brauchte, um sich im Dunkeln zu orientieren.
Wie so oft konnte sie sich nicht mehr an den Traum erinnern, der sie weckte, aber ihr Mund schmeckte nach Eisen und Erde und kleine Panikwellen durchfuhren sie.
Stimmengemurmel hinter ihr, das Rauschen des Windes über ihr.
Keine Höhle. Das beruhigte sie erstmal. Ihr Schwert lag auch noch immer an ihrer Seite.
Sie schloss die Augen und lauschte dem Murmeln der Bäume.
Ja, sie war im Wald, um sie herum nur Männer, denen sie vertrauen konnte. Fulk, Vanion, die kleine Kenderin.
Lorainne stand rappelte sich auf und versuchte am Stand der Sterne und der Lichtverhältnisse die Zeit abzuschätzen.
Nicht mehr lang, bis zur Dämmerung, Zeit für die Wache.

Sie fand Vanions kleines Schlaflager leer vor, doch nicht weit war seine Stimmer zu hören, leise, bestimmt.
Als sie in die Richtung ging, vernahm sie auch eine weitere, die viel jünger klang.
Als sie Anders´worte vernahm, lief es ihr erneut eiskalt den Rücken runter, der Traum hing ihr wohl noch in den Knochen.
Als sie das Gespräch unterbrach, zitterte ihre Stimme ein wenig:"Entschuldigt die Störung. vanion- die Wache. Wir sind dran."

Offline Vanion

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #47 am: 25. Mai 14, 21:43 »
"Eure Götter? Nach dem, was geschehen ist, sind es auch die Deinen. Ohne den Segen Lavinias wärst du kaum heil und wohlbehalten aus der Hölle des Schalks zurückgekehrt, meinst du nicht? Ein Haufen Fremder aus aller Herren Länder kommt nach Engonien, und Lorainnes Leben wird gerettet. Da haben die Götter ihre Finger im Spiel, da bin ich mir sicher. Szivar spielt die zweite Runde nach dem Brüderkrieg, und er beginnt wohl im Kleinen. Wirf den Glauben nicht leichtfertig zur Seite, es - " Lorainnes Worte unterbrachen Vanion. Überrascht schaute er in den Himmel, und tatsächlich - die bleiche Scheibe des Mondes war schon weiter fortgewandert, als er gedacht hatte.
"Mademoiselle - nun, nach dir. Ich hoffe, du hast gut geschlafen?" Ein genauerer Blick in Lorainnes Gesicht verriet das Gegenteil, und Vanion schalt sich selbst für die unbedachte Frage.
"Wen lösen wir ab?"
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de

Offline Anders

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #48 am: 25. Mai 14, 21:49 »
Den Glauben leichtfertig wegwerfen? Anders war nicht um Glauben erzogen worden. Götter hatten in ihrem Leben bisher nie eine große Rolle gespielt. Aber Vanion hatte schon recht. Durch die Rettung Lorainnes war sie in Berührung mit etwas gekommen das wohl göttlich gewesen sein musste.
Sie wollte gerade sie etwas sagen da hörte sie Lorainne und drehte sich um. Im fahlen Licht des Mondes konnte sie die Ritterin ziemlich gut sehen und sie schien irgendwie... müde. Gut sie war auch gerade erst aufgestanden. Sie schaute auch hoch zum Mond den man durch das Laub hier gut sehen konnte da es nicht so dicht war.
"Was macht man eigentlich bei einer Wache?"
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Mel

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #49 am: 26. Mai 14, 21:14 »
Andersß Frage überrumpelte sie.
"Äh, man hält Ausschau. Nach allem, was ungewöhnlich ist, insbesondere nach den Männern von Roquefort oder anderen, die eine Gefahr für uns darstellen können. Wir müssen zu jeder Zeit wissen, was hier vor sich geht.."
Langsam kehrte wieder etwas Farbe in Lorainnes Gesicht zurück, das Gespräch mit Anders schien sie abzulenken.

Offline Anders

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #50 am: 26. Mai 14, 21:29 »
Anders legte den Kopf schief. "Haben mich deshalb die Männer vorhin so grob angefasst?" Sie rieb sich über die Oberarme und fragte sich kurz ob sie jetzt wohl blaue Flecke davon bekommen würde. Dann dachte sie nochmal nach.
"Ihr wisst wirklich was im ganzen Wald vor sich geht?", fragte sie erstaunt.
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Mel

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #51 am: 26. Mai 14, 22:01 »
"Tut es noch sehr weh?" Seltsamerweise weckte Anders - wie auch Leah-ungeahnte Beschützerinstinkte in ihr.
"Aber ja, sie kannten Dich nicht. Tut mir leid. Das wird nie wieder vorkommen. Möchtest Du uns vielleicht auf die Wache begleiten? Aber wir müssen leide sein."

Offline Anders

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #52 am: 27. Mai 14, 17:18 »
Anders winkte ab. "Ach, da hab ich schon schlimmeres gehabt. Nein tut nicht mehr sehr weh."
Dann lächelte sie und fügte hinzu. "Aber danke das du gefragt hast."
Sie überlegte kurz. Wirklich müde war sie nicht mehr und schlafen, nun da gab es interessanteres zu tun.
"Ja. Ich will mitkommen.", entschied sie von daher kurzerhand und sah die beiden an.
Wache. Das klang interessant. Würde sicher lustig.
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Mel

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #53 am: 27. Mai 14, 21:32 »
"Wir werden jetzt Valdemar und Emil auslösen. Kommt mit."

Lorainne ging voraus, durchquerte das Lager und verschwand in der Schwärze des Waldes. Es war kein Geräusch zu hören, Lorainne trug keine Rüstung, die Lärm machte.
"Kommt, hier lang." flüsterte sie aus der Dunkelheit und streckte ihre Hand aus.

Offline Vanion

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #54 am: 27. Mai 14, 22:11 »
Nur mit Mühe konnte Vanion Lorainne folgen. Er hatte zu lange in die Kerze gestarrt, seine Augen waren nicht an die Dunkelheit gewohnt. Als er über eine Wurzel stolperte, begrüßte ihn von vorne eine mürrische Stimme auf caldrisch. "Vouz etes la! Ihr seid spät." Missmutig nickte Vanion - und prompt fiel ihm auf, dass der Kerl vor ihm das wahrscheinlich nicht sehen konnte. Nichtsdestotrotz schälten sich zwei Gestalten aus dem Dunkel, mit Bögen in den Händen und Kapuzen auf dem Kopf. Respektvoll deuteten sie eine Verbeugung vor Lorainne an, dann verschwanden sie in Richtung Lager.

Müde setzte Vanion sich hin und zog sein Messer hervor. Im Schein des Mondes glänzte die Klinge schwach, und er begann, sie mit einem Tuch zu reinigen. Lorainne schien nicht sehr gesprächig, während Anders sich neugierig umschaute.
"Lorainne - wie lange war dein Vater eigentlich in diesem Wald? Und wie hat er es geschafft, seinen Tod vorzutäuschen?"
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Mel

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #55 am: 27. Mai 14, 22:28 »
Die Erinnerung an ihren Vater, ihre letzte Begegnung stürzte unerwartet auf sie ein. Sie griff in ihren Gambeson, wo sie das Säcklin mit seiner Asche sicher verstaut hatte, nah an ihrem Herzen.
"Nicht er hat seinen Tod vorgetäuscht, es waren seine Leute aus La Follye. Offenbar hat sich irgendwer für ihn geopfert."
Lorainne hatte zwar schon eine Vorstellung, wer es gewesen sein könnte, aber bevor sie keinen Beweis hatte, wollte sie darüber nicht weiter nachdenken.
"Laut Fulk müssen es fast fünf Jahre gewesen sein...Ich weiss es nicht mehr. Jedenfalls zu lange."
Leise suchten sich die Tränen ihren Weg und Lorainne war dankbar für die Dunkelheit, die ihre Gefühle verbargen.
"Ich habe nie geglaubt, dass er Handel mit dem Lupus betreibt, es war eine Intrige. Aber laut der Königin waren alle vogelfrei, die den Feind unterstützten, egal auf welche Weise. Man folgte also nur ihren Befehlen. Die Götter haben meinen Vater mit seinen Getreuen gesegnet, nur so konnte er überleben und fliehen."

Offline Anders

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #56 am: 27. Mai 14, 22:40 »
Anders folgte Loraine durch das Unterholz. Sie konnte sich relativ leicht zurecht finden, aber auch sie war es nicht gewohnt nachts unterwegs zu sein. Von daher nahm sie von Weil zu weil doch Lorainnes angebotene Hand.
Als die beiden Männer schließlich aus der Dunkelheit traten war sie sehr erstaunt. Sie hatte die beiden wirklich nicht gesehen.
//Sowas muss ich auch lernen.//
Während sich die Männer mit Lorainne und Vanion ablösten ging die Kenderin zu einem der größeren Bäume  mit tiefen starken Ästen. Sie zog sich auf den untersten Ast und ließ die beine Baumeln.
Von dem Gespräch bekam sie nichts mit.
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Offline Vanion

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #57 am: 28. Mai 14, 21:55 »
"Fünf Jahre.. das ist lang, ja." Vanion bemerkte Lorainnes Tränen nicht. "Der Brüderkrieg kam damals ins Rollen, nicht wahr? Ich.. bin erst nach Ahrnburg zum Pilgerzug gestoßen. Was in Caldrien vorgegangen ist, war mir fremd und unbekannt. Im Grunde ist es das noch heute. Was hat Roquefort dazu gebracht, dieses Komplott zu schmieden? Reine Gier, auf das Land der La Follyes?"
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Mel

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #58 am: 28. Mai 14, 22:42 »
"Gier, Neid... ich weiss es nicht. Der Ursprung muss bei meinem Urgroßvater oder dessen Vater gewesen sein, ich kann mich aber nicht mehr erinnern, was es genau war, doch  soll es angeblich Ansprüche Roqueforts auf La Follye geben. Ob berechtigt oder nicht, weiss ich nicht. Es gab immer wieder Streit zwischen Roquefort und La Follye. Von eher harmlosen Viehdiebstählen und Prügeleien bis hin zum Niederbrennen der Häuser und Felder. Ich erinnere mich noch, als Antoine und ich klein waren, brannte einmal unser Haus und alle schrien durcheinander. Mein Vater hat meine Geschwister und unsere Mutter gepackt und wollte, dass wir nach Bourvis gehen, doch meine Mutter versteckte uns im Wald, und liess sich von Fulk ein Schwert geben. Sie sagte noch, dass es ihr Mann und ihr zu Hause ist, das sie notfalls mit ihrem Leben verteidigen würde. Das war noch zu Zeiten des ALten Roqueforts. danach herrschte zwar ein angespannter Frieden, aber es ist nie wieder mehr geschehen als Viehdiebstahl, Prügeleien und Beleidigungen, die hier und da ein heimliches Duell nach sich zogen. Und dann starb meine Mutter und sogar der Late kam zu ihrer beerdigung. Ich glaube tatsächlich, dass er sie gemocht hat..."
Lorainne verstummte jäh, als sie in ihrer Nähe etas rascheln hörte. War da wer? Oder konnte das Anders sein?
Angestrengt schaute sie ins Dunkel und versuchte etwas zu erkennen.

Offline Anders

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Re: Das Lager des Grünen Ritters
« Antwort #59 am: 28. Mai 14, 23:00 »
Anders hatte sich auf die höheren Äste gezogen und saß nun etwa 4 Meter über dem Boden auf einem der Äste. Sie blickte nach unten, denn auch sie hatte etwas gehört, aber erkennen konnte sie nichts.
Dennoch lauschte sie interessiert, denn ihr war eben fast etwas langweilig geworden.
Kurz überlegte sie ob sie wieder hinab steigen sollte und entschied sich dafür.
Langsam um nicht vielleicht abzustürzen begab sie sich wieder auf den Abstieg.
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