Autor Thema: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien  (Gelesen 36237 mal)

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Offline Ulrich

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #105 am: 13. Apr 15, 00:08 »
Kurzerhand hatte er sich gewaschen und sein Nachtlager vorbereitet. Er hatte das Haus noch einmal kurz verlassen um nach den Pferden zu sehen. Danach kam er in den Schankraum wo schon Lorainne und Simon saßen und am Kamin entdeckte er Benjen der mit der Schankmaid sprach. `hübsche Frau...´ dachte er bei sich während er durch den Raum ging und sich mit dem Rücken zu Wand setze und sich an ihr anlehnte. Er hatt einen guten Überblick über den Raum und genau darauf hatte er es abgesehn. Aventurien war zwar schön aber gerade so nah am Orkland konnte man nie wissen was als nächstes durch die Tür kommen würde. Neben sich an die Wand hatte er sein Schwert in der Scheide gelehnt um es immer in Griffreichweite zu wissen. Alte Angewohnheit. Seid Quirin hatte er niewieder seine Waffe liegen lassen.

Danach wandte er sich an die beiden am Tisch. " Alles zu eurer Zufriedenheit ? Ist ein schönes Gasthaus wenn auch nicht ganz so gut gelegen " Mit einem Grinsen nickte er in Richtung der Berge und dem Orkland dahinter. " Ihr zwei wisst es vielleicht nicht und auch ich war selbst noch nie lange dort doch hinter diesen Bergen und durch das dahinter gelegene Tal liegt das Orkland. Ein Raues und Wildes Gebiet. Von dort kommt meist nichts gutes. Ich bin froh das wir ohne Vorkomnisse hierher gekommen sind. " Wieder grinste er breit denn er war erleichtert das es allen gut ging. " Und Benjen da drüben hat sich anscheinend verguckt "
Mit einer Geste zum Wirt besellte er sich ein Bier und sah sich dann noch einmal im Raum um. Insegsamt saßen hier noch 5 Weitere Personen. 2 Davon waren anscheinend Reisende wie sie. Neben den Herrschaften standen noch die Großen Rucksäcke aus Leinen. Die anderen 3 müssten Bauern der Gegend sein die sich hier ein Abendliches Bier genehmigen. Zumindest hatten sie nicht viel bei sich und das Schuhwerk war mit dickem Schlamm verdreckt was die Feldarbeit erklären würde.
« Letzte Änderung: 13. Apr 15, 00:10 von Ulrich »
Im Krieg werden mutige Menschen Helden.
Feiglinge kehren lebendig nach Hause zurück.
(Andrija Talic)

Offline Bran

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #106 am: 13. Apr 15, 01:01 »
Nachdem Bran die letzten Tage immer mit shangra an der Spitze den Weg für den Tross ausgekundschaftet hatte tat es unglaublich gut die Stiefel von den Füßen zu ziehen und diese in einen Bottich mit heißem Wasser zu stecken.
Nachdem er auch den Rest von sich gewaschen hatte hing er seine Kleider in der Schlafkammer aus, sodass diese wenigstens etwas auslüften konnten. Nur mit einer Tunika, seinen Sandalen und einer leichten Hose bekleidet ging er in den Schankraum, einer seiner Dolche im Gürtel. In dem Großen Herz des Gasthauses saßen nicht viele Leute und er ging gleich nachdem er bei dem Wirt nach einem Tee gefragt hatte zu Lorainne, Simon und Ulric an den Großen Tisch.
Seufzend setzte er sich auf die Grobe Holzbank holte seinen Flachmann hervor und gab etwas von dem Inhalt in den Becher mit dem Tee. Langsam bließ er auf die heiße Flüssigkeit um sie abzukühlen.
Double Tap!!!

Offline Isegrim

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #107 am: 13. Apr 15, 05:24 »
Benjen betrachtete Alanna sie war wirklich ein hübsches Mädchen.
Willst du der Lust nachgeben oder ist es doch eher Leidenschaft die du verspüren möchtest?
Ist ist noch so jung und unbeholfen.
Sein Blick wanderte durch den Raum, er betrachtet seine Begleiter und sein Blick blieb bei Lorainne hängen.
Er muss sie wohl eine ganze Weile angestarrt haben als sie ihn nicht ansah.
"Verzeiht mir, aber ich denke bei mir werdet ihr nicht das finden können was euch vielleicht interessieren könnte."
"Mein Herz und mein Kopf denken an jemand anderes."
War es Marguerite? Nein, er hatte Schmerzen und Trauer im Kloster zurück gelassen, es war jemand anderes.
"Kommt mit ich möchte euch noch jemanden vorstellen."
Er ergriff sie am Handgelenk und nahm sie kurzer Hand mit zum Tisch.

"Verzeit die Störung. Dies ist Chevaliére Lorainne de la Follye des Joux, Chevaliér Simon de Bourvis, der tapfere Bran Wolter und der tapfere Ulric Alriksson. Vielleicht möchte noch jemand etwas trinken und ihr könntet dabei helfen?"
Benjen setzte sich an den Tisch. Es tat ihm ein wenig leid die junge Alanna so salopp abzuweisen, doch vielleicht würde sie mehr Interesse an Bran oder Ulric haben. Sie war zu jung für ihn und er auch zu alt für seine junges Ding. Und vorallem.....

Mel

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #108 am: 13. Apr 15, 07:29 »
Ulrics Bemerkung liess sie aufhorchen und schliesslich entdeckte sie Benjen, der immer noch mit der Magd flirtete.
In ihrem Gesicht spiegelte sich- ja, was war es wohl? Eifersucht? Abscheu?
Sicher, er war ihr zu nichts verpflichtet, aber ihn jetzt so indiskret mit einer anderen Frau zu sehen, zu sehen, wie er sie musterte und seine Augen den Moment zu lang an ihrem Dekoltee haften blieben, versetzte ihr einen schmerzeden Stich und erinnerte sie gleichzeitig daran, dass sie mehr Komplikationen nicht gebrauchen konnte.
Sie sah, wie Benjen nach der Hand des Mädchen griff und sog scharf die Luft ein. Doch schon hatte er sich ihr gegenüber auf die Bank niedergelassen.
Irgendwie war sie erleichtert und die Härte wich aus ihrem Blick.
Sie wabdte sich überaus höflich an die Magd:"habt ihr Apfelwein? Keinen süßen, nur den herben?"

Offline Isegrim

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #109 am: 13. Apr 15, 09:02 »
Was ist mit ihr?
Benjen betrachtet Lorainne
Was habe ich ihr jetzt getan? Dachte sie etwas mir würde die Magd gefallen? Sie müsste doch eigentlich besser wissen wie er dann guckte, schließlich hatte sie Marguerite und ihn häufig genug beobachtet wenn sie sich getroffen hatten.
Er lehnte sich zurück und tranken einen Schluck.
Warum ist es nur seit sie wieder aufgebrochen waren so kompliziert mit ihr. Wie lange würde sie noch einen gemeinsamen Weg gehen?

Offline Simon de Bourvis

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #110 am: 13. Apr 15, 10:36 »
"Oh, es gibt Knappen, nur sind es nicht immer genug für alle Ritter." setzte Simon das Gespräch fort. "Aber Arius hat einen Knappen, du solltest ihn kennen, es ist Rugier. Aber du brauchst dich wohl nicht an das Gewand zu gewöhnen,  lange werde ich es nichtmehr tragen."
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Mel

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #111 am: 13. Apr 15, 11:00 »
"Tatsächlich? Rugier ein Knappe? Ich dachte, er ist Novize, so nah wie er stets bei Kassos ist."
Sie musste grinsen.
"Wer hätte das damals gedacht, dass Albert dazu berufen sein wird, ein Priester Tiors zu werden. Vermutlich hält das Leben für jeden seine eigene kleine Überraschung bereit."
Sie schaute Benjen an, und lächelte leicht.
"Du wirst also nicht mehr lange in rot zu bewundern sein? Pourquoi?"

Offline Simon de Bourvis

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #112 am: 13. Apr 15, 11:04 »
"Wer hätte gedacht, dass er überdies eine neue Art der Verehrung Tiors findet?" Er grinste "Ich hingegen diene dem Orden nur für eine begrenzte Zeit. Ob ich eines Tages für den Rest meines Lebens eintrete...ich denke nicht. "
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Mel

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #113 am: 13. Apr 15, 11:24 »
"Warum nicht? Du wirkst... zufriedener."
Lorainne nippte an ihrem Apfelwein.
Es stimmte, Simon hatte sich in der letzten Zeit sehr verändert. Seit... seit Vanion und Jelena und ein paar andere ihn wieder ins Leben zurückgeholt hatten.
"Ich bin mir nicht sicher, ob es an Tior liegt, aber.." sue winkte an. Sie wollte ihre Gedanken nicht vor allen anderen zur Sprache bringen.
Simon kannte sie gut genug, er würde wissen, was sie meinte.
"Erzähl mir von Rugier und euren Knappen. Wenn ich mich recht entsinne, sind weder Arius noch Rugier von Stand gewesen. Im Orden steht es also jedem frei, zu einem Ritter aufzusteigen? Denn dann wundert es mich, dass der Orden nicht mehr Zulauf hat. Oder haben sie alle Angst die Prüfungen nucht bestehen zu können?"

Offline Beorn

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #114 am: 13. Apr 15, 12:00 »
Sauber geschrubbt betrat schliesslich auch Beorn den Schankraum. Seine Reisegruppe war nicht sonderlich schwer auszumachen, machte sie doch einen beträchtlichen Teil der Gäste aus. Er setzte sich zu Isindia und Marja, die gerade in ein Gespräch über die lokale Flora vertieft waren und bestellte sich noch ein Bier. Simon de Bourvis saß ihm schräg gegenüber. Tior. Was ist Tior eigentlich? Der "alte" Tior scheint wohl dem Blutdürstigen Zerstückler sehr ähnlich gewesen sein. Beorn wagte es nicht einmal, den Namen des Erzdämons Belhalar auch nur zu denken und schlug verstohlen ein Schutzzeichen. Wie sich wohl der "neue" Tior zu erkennen geben wird? Vielleicht sollte ich mit Simon über den Wahnsinn der engsten Kor-Anhänger reden. Kor, "Der-lachend-über-das-Schlachtfeld-schreitet" galt als Sohn der Rondra mit dem Drachen Famerlor. Viele Söldner baten ihn um Kraft, und beriefen sich auf seine Lehren, wenn ein Sieg allzu grausam zelebriert wurde. Vor allem die Geweihten des Kor... Ein Menschenschlag dem scheinbar nichts am Leben liegt. Nicht am eigenen noch an dem der Anderen.
"Vorwärts, Männer! Auf dass man uns allen die Kehlen durchschneidet!"  -Pratchett

Offline Anders

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #115 am: 13. Apr 15, 12:21 »
Anders hatte sich erfolgreich vor Sophie versteckt und sich um ihr Pony gekümmert. Sie hatte es gestriegelt und ihm zu essen gegeben und dabei eine maus im Stoh entdeckt.Sie hatte den kleinen Gesellen mit etwas Brot aus ihrem Beuel angelockt und festgestellt das er ganz neugierig und lustig war, weshab sie ihn gerade in der Tasche mit sich herum trug um ihm vor dem Hofkater zu schützen, den sie im Hof gesehen hatte. Sie würde Fips nacher wieder aussetzen, mitnehmen konnte sie ihn nicht,er hatte sicher hier irgendwo ein Loch wo er dirn wohnte vielleicht sogar mit Mäusefrau, aber gerade war sie um seine Gesellschaft doch sehr froh.
Deshalb durchquerte sie schnell den Schankraum um zu ihrem zimmer zu kommen, das sie sich mit Lorainne teilte. Sie hatte noch ein bisschen Käse welches sie ihm geben wollte.
~~~~~~Der Wächter La Follyes ~~~~~~

Nur im Dunklen kann man Glühwürmchen beobachten.

Offline Simon de Bourvis

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #116 am: 13. Apr 15, 12:24 »
"Arius nicht von Stand? Davon weiss ich nichts. Die Knappentätigkeit kann jeder ausüben, aber nach welchen Regeln die Gemeinen den Schlag erhalten können weiß ich garnicht.
Warum aber nicht? Wer sich ausreichend beweist erhält ja auch auf dem Schlachtfeld den Schlag."
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Mel

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #117 am: 13. Apr 15, 12:47 »
"Selbstverständlich. Mich interessiert aber, ob es im Orden andere Regeln gibt. Manchmal erscheint es so. Und Du solltest es ja wohl wissen, immerhin zitierst Du sie."
Lorainne wandte sich an Sophie, damit diese nach Vanion und Mina sah, denn dann wären sie vollzählig. Die Männer aus La Follye waren in ihre eigenen Gespräche über Bögen verteift und diskutierten angeregt.
Sie lehnte sich an die Wand und beobachtete die Runde. Jedes Gesicht war ihr mittlerweile vertrauter, als ihr eigenes. SIe wusste, wie jeder am Morgen roch, welche Geräusche sie im Schlaf machten, wer in seinen Träumen gegen seine eigenen inneren Dämonen ankämpfte und wer friedlich schlief, wie ein Stein.
AUf den Reisen, war man sich gezwungenermaßen nah gekommen und doch wahrte man stets eine gewisse Distanz. Nur zu Benjen hatte sie diese nicht gewahrt.

SIe wandte sich erneut an Simon um das gespräch fort zu setzen:"Arius war zuvor einfacher Tiorssöldner, soweit ich weiss. Und doch ist er von seinem Söldnerdasein weggekommen und hat seinen Weg gefunden. Er wurde quasi bekehrt, einer höheren Sache zu dienen."
Ihr Blick fuhr über die Äxte und blieb an Ulric hängen. Er und Bran schienen an Ideale wie Ehre zu glauben und versuchten danach zu handeln, auch wenn sie wegen des Geldes kämpften. Ihr fiel das Gespräch mit Isindra wieder ein.
Ich könnte das nicht, was ihr tut. Immer weitermachen. -  Was belibt mir anderes übrig? Dazu wurde ich erzogen. - Trotzdem, träumt ihr nie von etwas anderem?
Die ANtwort darauf war Lorainne ihr schuldig geblieben.

Offline Simon de Bourvis

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #118 am: 13. Apr 15, 12:58 »
"Das überrascht mich, aber es wird wohl einen Grund gegeben haben, ihmden Schlag zu geben.
Unsere Ordensregel sagt nichts über den Ritterschlag,  ob es noch nie vorkam, oder ob es Entscheidung der Ordensmeister ist...ich werde Meister Gerrit befragen müssen."
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Offline Vanion

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #119 am: 13. Apr 15, 13:18 »
Als Vanion den Schankraum betrat, verkniff er sich ein bewunderndes Pfeifen. Das Mädel, das grade Lorainnes Tisch verlassen hatte, sah wirklich umwerfend aus. Doch er dachte nicht einmal ansatzweise darüber nach, etwas zu unternehmen. Lorainne und alle anderen waren in dem plötzlich sehr klein wirkenden Raum, außerdem war er schließlich Knappe. Er grüßte die anderen kurz und überzeugte sich, dass Lorainne grade nichts benötigte, dann fragte er nach einem Becher Wasser, den er auch bekam.

Er kehrte in seine Kammer zurück und ließ sich dort an einem Tisch nieder. Die Reise hatte seine Kleider völlig verschmutzen lassen, auch seine Waffen hatten gelitten. Lorainnes Kettenhemd begann zu rosten, und die Stahlplatten ihrer Brigantine hatten sich durch den dicken Stoff ein wenig nach außen gedrückt. Er seufzte und schloss kurz die Augen, doch der Haufen Arbeit vor ihm wurde weder kleiner, noch verschwand er vollständig. Rasch machte er sich an die Arbeit. Während seine Hände flink den Dreck der Reise ausbürsteten, hier Rost abrieben und dort eine Klinge schliffen, gingen seine Gedanken auf die Reise. Er ging im Geiste seinen Besitz durch und überlegte, welche Dinge er in den Forêt d'Artroux mitnehmen würde und welche nicht. Der Plan machte ihm Sorgen, doch auf der anderen Seite freute sich der Knappe, dass es endlich, endlich einen konkreten Plan überhaupt gab. Irgendwann legte er den Schleifstein aus der Hand. Sein Blick fiel auf die weiße Distel auf grün, vom Schlamm verschmutzt und befleckt. Sanft bürstete er die braune Kruste ab. Der Stoff würde nicht mehr weiß sein, wahrscheinlich würde er das niemals mehr sein. Und obwohl der Distel einige Blätter fehlten, strahlte die Blüte doch schöner und voller denn je. Lorainne kam ihm in den Sinn, und Benjen. Die beiden schienen sich verliebt zu haben, nur ein Idiot (oder ein jüngerer Vanion) würde das übersehen.

Verliebte Menschen tun die dümmsten Dinge aus Liebe zueinander, dachte er kalt. Was würde Lorainne tun, wenn Benjen als Grüner Ritter gefangen gesetzt würde? Was würde Benjen tun, wenn er erfahren würde, dass Savaric Lorainne erneut entführt hatte - und was würde Savaric überhaupt davon abhalten, ebendieses zu tun? Zahlreiche Bedenken durchfuhren Vanions Geist. Er wägte jedes Für und jedes Wider ab, und am Ende fand er, dass der Plan nicht der sicherste und beste sein mochte, aber doch derjenige, der die höchsten Aussichten auf Erfolg mit dem geringsten Risiko für alle bot.

Doch ein seltsames Gefühl blieb. Es war fast nicht greifbar, aber Vanion gab sich alle Mühe, herauszufinden, worum es sich handelte. Dann durchfuhr es ihn wie ein Blitz. Benjen und Lorainne verhielten sich beide wie ..verliebte Gockel. Sie stachelten sich auf, schlugen aufeinander ein, und dann sagte jeder zu sich selbst, wie sehr er den anderen doch brauchte. Das war offensichtlich. Doch irgendwie schafften sie es nicht, sich das gegenseitig zu sagen.
Vielleicht haben sie's sich ja schon gesagt, Meister Bachlauf. Du bist ja nicht in ihrem Schlafgemach. Vielleicht..
An dieser Stelle untersagte sich Vanion, weiter in diese Richtung zu denken. Das Problem war schließlich ein ganz anderes: wenn Lorainne und Benjen sich so voneinander abhängig machten, wer garantierte dann, dass so etwas wie mit Silas vor ein paar Wochen nicht erneut geschah? Im Krieg starben Menschen, und jeder Tote war jede geweinte Träne wert und noch mehr. Doch wenn für einen plötzlich alle ihr Leben wegwarfen, wo führte das hin? Einen solch gefährlichen Plan mit teils unabwägbaren Risiken durchzuführen, das erforderte Disziplin und die Sicherheit, sich aufeinander verlassen zu können. Ich seh's kommen: Benjen wird überwältigt. Lorainne stürmt vor, ihn zu befreien. Ich stürme vor, um Lorainne zu helfen. Anders stürmt vor, Silas, und, und, und. Am Ende sind wir alle tot oder gefangen.

Mit geübten Handgriffen räumte Vanion seine Kleider und Lorainnes Rüstungsteile auf. Er legte eine einfache grüne Tunika an und gürtete sich, dann verließ er seine Kammer. Er musste mit jemandem sprechen.
« Letzte Änderung: 13. Apr 15, 13:22 von Vanion »
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de