Autor Thema: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks  (Gelesen 14430 mal)

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Offline Sandra

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #45 am: 15. Aug 15, 11:31 »
Amüsiert beobachtet Stella Kadegar wie er die drei belehrt. Er hatte ja Recht, aber es war auch gleichzeitig so typisch - sowohl das gesagte als auch sein Händereiben oder Kopfschütteln.

Stella blickte sich kurz um, ob noch jemand außer der Gruppe in Hörweite war bevor sie sprach. Sie vermutete hier zwar nicht, dass es jemanden interessierte, aber man musste es ja nicht herumposaunen.
"Zu auffällig... Das ist auch das, worüber ich mir Gedanken gemacht habe." Erwiederte Stella an Lyra und Kydora gewand und ging dann kurz auf Kydoras Frage ein. "Vor allem Roquefort und seine...Begleitung... Die kennen mich vom Schützenturnier und wissen potenziell, dass ich Lorainne geholfen habe - ich bin ja ebenfalls nicht sonderlich unauffällig... Zur Erklärung: Es ist wahrscheinlich, dass ihm so etwas wie Tannjew wiederfahren ist - es ist allerdings unklar wie freiwillig oder unfreiwillig. Im Gegensatz zu Tannjew wurde bei ihm das Ganze wohl vollendet. Und dein Gesicht kennt er einfach noch nicht. Ob uns das helfen kann weiß ich nicht."
Drei der fünf Anwesenden wussten, wovon sie sprach und da die Themen die damit verbunden waren alle potenziell brisanter Natur waren hatte sie nicht vor, den anderen beiden das was, wie und warum zu erklären. Hinzu kam noch, dass sie dafür hätte viel zu weit ausholen müssen.

"Aber die Details wären hier an der Stelle jetzt zu viel, das besprechen wir vielleicht tatsächlich besser mal in Ruhe."
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Offline Anders

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #46 am: 15. Aug 15, 12:05 »
Runa:
Die junge Magierin nickte. "Ein guter Vorschlag Kydora. Ich wäre dafür." Sie lächelte sie an. Von den Dingen von denen Stella sprach, hatte sie so gut wie keine Ahnung. Sie diese Herzen abgezeichnet und war bei der Analyse dabei gewesen, aber wie diese Steine wirklich in das Geschehen in ihrem Heimatland verwickelt waren, wusste sie nicht genau. Man hatte sie im unwissen gelassen, aber das konnte sie auch verstehen. Neulinge und Anwärter weihte man eben nicht ein. Vielleicht irgendwann.
Von der Hochzeit der Caldrischen Ritterin hatte sie allerdings gehört. Es hatte im Vorfeld wohl einige Reibereien gegeben, aber nun schienen sie doch verlobt. Einige munkelten Gerüchte weise sie hätte versucht die Hochzeit zu verhindern, wieder andere in dem Jahr wo sie weg war hätte sie eine Liebschaft mit jemandem begonnen. Aber Runa gab recht wenig auf politischen Tratsch. Manchmal konnte er lange Nachmittag verkürzen, nur sollte man immer ganau filtern aus welchen Quellen man sein wissen zog.
In gewisser weise konnte sie der Frau sogar nachfühlen, auch wenn sie sie nicht kannte.

"Immerhin werden wir dann etwas von dem Land sehen, zu dem wir nun fahren. Wenn auch nicht viel.", schloss sie.
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #47 am: 17. Aug 15, 13:15 »
Als sich das Gespräch weiter entwickelte, wandte Rikhard sich höflicherweise ab. Er war nicht auf den Kopf gefallen, hier ging es offensichtlich um Geheimnisse anderer Leute, und die gingen ihn nunmal rein gar nichts an. Nachdenklich wog er Magister Sonnenwendes Worte ab. In der Tat, man musste wohl gut planen, bevor man Länder bereiste, die man überhaupt nicht kannte und über die man nichts wusste. Rikhard hatte sich zu sehr auf den Schutz der Höhergestellten verlassen und war davon ausgegangen, dass diese Leute sich schon um alle kümmern würden.

Nun, auch eine Art von Unterricht. Wenn Magister Sonnenwende an der Ayd'Owl unterrichten würde, wie sähe wohl sein Unterricht aus? Vermutlich sterbenslangweilig in der Theorie und zahlreiche Verletzungen in der Praxis.

Kurzerhand entschloss er sich, seine Meditationsübungen fortzusetzen. Die jetzige Zeit war so gut wie jede andere, fand er. Also setzte er sich wieder auf seine Kiste, lauschte mit einem Ohr dem Gespräch und begann langsam, sich zu konzentrieren.

Offline Kydora

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #48 am: 17. Aug 15, 13:25 »
Kydora wusste, was Stella meinte, als sie 'von dem was Tannjew wiederfahren ist' sprach. Die Details sollten sie wirklich in Ruhe besprechen. Ob es helfen konnte, dass Roquefort sie noch nicht kannte? Wer weiß, aber es war nie verkehrt, sich möglichst viele Wege offen zu halten.
Als Zeichen, dass sie verstanden hatte, nickte sie Stella nur zu.

Runa schien mit Kydoras Vorschlag einverstanden zu sein und schenkte Kydora ein Lächeln, welches sie gerne erwiederte.

"Gut, dann werden Runa, Rikhard und ich uns noch zwei Nächte im Hafen aufhalten und dann den Rückweg antreten."

Kydora hoffte, dass sie dann vielleicht auch dazu kam, ihre Gedanken geordnet zu Papier zu bringen. Bei diesem Geschaukel auf dem Schiff war es ja kaum möglich, vernünftig seine Gedanken zu ordnen. Sie hoffte, dass sie so eine ander Sicht auf die Dinge bekam. Vielleicht sogar Antworten fand...
Ihr Blick wurde nachdenklich und sie betrachtete am Horizont wie die Sonne gerade das letzte Stück unterging.

Dann wandte sie sich an Kadegar und Lyra. "Ihr werdet Ende nächsten Monats nicht dort sein? Schon ne Ahnung, wohin ihr dann weiterreist?"

Offline Lyra

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #49 am: 17. Aug 15, 23:09 »
Lyra lächelt milde, auch wenn sie Kadegars übermaßigen Vorsicht immer etwas beanstandet hatte, so ist sie in diesem Moment froh etwas gewohntes an ihm zu sehen. Die Rolle des Lehrers hatte ihm immer gut gestanden und vielleicht gibt es ja in Zukunft die Möglichkeit mal wieder etwas von ihm zu lernen. Wobei heute waren wohl erstmal die drei jüngeren dran.

Ein bisschen tun ihr Runa und Rikhard leid, bei diesen Gesprächen. Selbst sie die in die meisten Details eingeweiht ist, empfindet sie als teilweise sehr kryptisch. Aber leider handelt es sich hierbei nun einmal um schwierige und gefährliche Themen.
Zumindest kann sie auf Runas und Kydoras Überlegungen reagieren.
"Ich denke, wenn ihr vorsichtig seit, dann seid ihr in der Stadt relativ sicher. Ich glaube du Runa, hast von euch dreien da die größte Kompetenz. Du scheinst schon gereist zu sein oder hast zumindest eine Ausbildung in Etikette und solchen Dingen genossen zu haben."
Sie schätzt die junge Frau für ihre wirklich hervorragende Erziehung, dennoch wird es ihr gut tun zu lernen die regeln ab und an mal zu vergessen.

Dann blickt sie Kydora direkt an
"Ich werde wie gesagt versuchen in der Nähe zu sein. Was ich tun werde, weiß ich noch nicht, aber ich werde nicht in Sichtweite des Schlosses auftauchen, wenn ich nicht ausdrücklich gerufen werde. Ich mache mir nur um Anders sorgen. Danach werde ich wohl erst nach Trigardon und von da aus nach Zarorien reisen."
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #50 am: 18. Aug 15, 00:07 »
Ein Rumoren in der Tiefe. Rikhard war gänzlich in seine Meditation versunken. In der Dunkelheit, die sich anbahnte, wurden die Geräusche der See anders. Eine Welle brach sich am Bug, dann noch eine, und noch eine, und noch eine.. Plötzlich knallte das Segel und blähte sich im schnellen, starken Wind. Die See wurde rauer. Das Holz knarrte und ächzte, als das Schiff in ein kleines Wellental fiel, und an Deck war es plötzlich gefährlich wacklig. Jäh schrak der Magier auf, als er das Gleichgewicht verlor und von der Kiste purzelte.

Um Schadensbegrenzung bemüht, sah er die anderen, denen das Grinsen im Gesicht stand, missmutig an, dann klopfte er sich den Dreck vom Gewand. Mit einem trotzigen Gesichtsausdruck setzte er sich wieder - diesmal vor die Kiste, mit dem Rücken daran gelehnt. Es braucht schon Schlimmeres als Seegang, um mich von meinem Ziel abzubringen!

Die Gespräche der anderen blendete er endgültig aus. Dieses Mal konzentrierte er sich auf seinen Geruchs- und Geschmackssinn. Ein Seemann, der in der Nähe war, roch nach Schweiß. Wie konnte es auch anders sein. Doch der salzige Wind, der kalt in sein Gesicht schlug, besaß einen ganz eigenen Duft. Ein Hauch Tang, etwas Fischiges. Viele feine, kleine Tröpfchen schlugen gegen Rikhards Gesicht. Das Wetter wurde rapide schlechter. Doch das Meer besaß eine Urgewalt, eine Kraft, der Rikhard nun ganz nahe war in seiner Konzentration. Die Energie, die in diesen Wassermassen lag, musste unfassbar, ungeheuerlich sein! Tief sog er die kalte Luft ein. Was für ein Gefühl! Er war fokussiert, sein Bewusstsein auf die Unendlichkeit aus Kälte, auf die pure Kraft der Wellen gerichtet, doch reichte es nicht aus, um die Unglaublichkeit des Meeres zu erfassen.

Offline Kadegar

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #51 am: 18. Aug 15, 06:54 »
Kadegar ist zufrieden mit dem was er erreicht hat. Und wie es seine Art ist, tut er das, was er meistens tut, nachdem er erreicht hat was er wollte. Er erhebt sich von seiner Kiste und macht sich auf den Weg zu gehen, nicht zuletzt weil er das Thema Lorainne nicht leiden konnte, er hatte da seine ganz eigenen Ansichten und Meinungen zu. Doch Kydora tut er noch anworten.

"Wie schon erwähnt werde ich mit Lyra und Stella wenn wir in Cambria fertig sind nach Lodrien reisen. In welcher Zusammenstellung wir dann weiterreisen weiß ich auch noch nicht. Die Reise dorthin wird sicher eine der gefährlichsten für dieses Jahr sein und ich mache da keine Versprechen wie es danach weiter geht, da es für einige deutlich gefährlicher wird als für andere."

Wobei sein Blick beim letzten Satz deutlich auf Lyra fixiert ist.

"Ich werde mich jetzt nach Unten ins Schiff begeben, etwas Räucherwerk anzünden, und hoffen dass das Wetter bald wieder so gut ist wie vor eine Stunde. Denn auch wenn ich kaum Ahnung vom Wetter habe, sehen die Wolken dahinten nicht gut aus. Ich bin gespannt wielange Rikhard sich auf seiner Kiste halten wird."

Denn zu diesem Zeitpunkt sitzt Rikhard noch oben auf der Kiste als die dunklen Wolken nur am Horizont zu sehen sind. Kurz vor der Leiter nach Unten hält Kadegar aber nochmals an und dreht sich wieder zur Gruppe um.

"Und falls ihr euch nicht in euren Zimmern alleine in diese Hängebetten krallen wollt um zu vermeiden, dass ihr euch nicht auf den Boden übergebt, könnte euch das Räucherwerk bei mir helfen euch zu beruhigen."

Auch wenn es Kadegar etwas persönliche Überzeugungsarbeit abverlangte, er wollte den Frischlingen ihre erste große Überfahrt nicht zu traumatisch werden lassen. So tut er eben was für sein Karma und kann sich je nachdem im trockenen noch etwas unterhalten.
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Offline Anders

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #52 am: 18. Aug 15, 13:26 »
Runa hatte sich dezent aus den Gesprächen heraus gehalten und war aufgestanden um etwas herum zu wandern. Eine Hand auf der Rehling konnte sie sich fest halten um das plötzliche Wellental auszugleichen. Mit gerunzelter Stirn bedachte sie den Himmel und das Meer mit einem prfenden Blick. Dann hob sie dne Kopf in Richtung Segel und in dem Moment kam der Wind in ihren Rücken. Das Wetter frischte auf, es sah nicht nach Sturm aus, so wie sie das mit ihrem begrenzten Wissen feststellen konnte, aber der Wind legte doch einiges an Stärke zu.
Sie drehte sich zu Kadegar und Lyra um. Der Magier verabschiedete sich unter Deck und in anbetracht eines möglichen Schauers, zog auch Runa diese Variante in eine nähere Überlegung.
Nur das Schwanken würde ihr unter Deck wieder zu sehen.
// Nur Mut. So schlimm wir des schon nicht werden.//, redete sie sich gut zu. In ihrem Kopf kreisten noch die Dinge die eben besprochen worden waren. Sie hatte bisher keinerlei Vorstellung davon gehabt wie das Leben eines Magiers aussehen würde, allerdings schien ihr das nun doch einer näheren Überlegung wert, vor allem, da auch ihre Familie gewisse Anforderungen an sie stellte. Wieder dachte sie an den Brief in ihrer umhängetasche.
"Ich denke ich werde mit nach Unterdeck kommen und euer Angebot annehmen Meister Sonnenwende.", sagte sie. Rikhard schien dem Wetter trotzden und sich wieder in der Meditation üben zu wollen.
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Offline Sandra

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #53 am: 18. Aug 15, 14:40 »
Das Nicken von Kydora hatte Stella zur Kenntnis genommen und war etwas amüsiert über den Kommentar von Lyra, dass sie sich um Anders sorgte. Der Kender war eigentlich ganz gut darin auf sich selbst aufzupassen und die Situation war für sie alle nicht ungefährlich.

Plötzlich fiel Rikhard hinten von seiner Kiste, da der Wind gerade merklich auffrischte und das Schiff mehr ins Schwanken brachte und Stella sah kurz zu ihm herüber bevor sie den Blick aufs Meer und den Himmel richtete und mit einer Hand nach einem Seil griff an dem sie sich festhielt.
Dann stand sie auf und ging ebenfalls an die Reling, wo sie die kleinen, weißen Schaumkronen auf den Wellen beobachtete, die sich dort bildeten, wenn auch noch nicht sonderlich stark.

Die gewaltigen Kräfte der See faszinierten Stella. Sie ließ sich nicht zähmen und das Wasser konnte ebenso zerstörerisch sein wie das Feuer, wenn man nicht aufpasste. Selbst steinige Küsten vermochten nicht, es aufzuhalten. Es fand seinen Weg früher oder später. Immer.

Stella entgeht nicht, dass Kadegar bei der Erwähnung von Lodrien Lyra fixiert und dass er mit ihrer Entscheidung nicht einverstanden ist. Generell ist das nichts neues zwischen den beiden, doch manchmal ist sich Stella nicht sicher, ob sie damit wirklich so locker umgehen sollte und was passiert, wenn tatsächlich mal etwas schief geht...

Das Angebot von Kadegar nimmt sie gerne an, entsprechendes Räucherwerk könnte tatsächlich ganz angenehm sein, wenn das Wetter noch schlechter werden sollte.
"Räucherwerk klingt gut. Ich komme gleich runter."
Dann fragt sie Kydora und Lyra "Wie sieht es mit euch aus?"
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Offline Kydora

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #54 am: 18. Aug 15, 15:20 »
Der Wind frischte auf. Die See wurde unruhiger. Rikhard konnte sich nicht auf der Kiste halten und so viel er herunter. Unter anderen Umständen hätte Kydora vielleicht gelacht, aber hier und jetzt war ihr eher Angst ins Gesicht geschrieben. Versteift hielt sie sich an der Kante der Kiste fest.

Kadegar hatte sich währenddessen auf den Weg unter Deck gemacht. Und auch Runa und Stella wollten ihm folgen. Stellas Frage bekam sie nur am Rande mit. Zu sehr war sie gerade mit ihren Gedanken beschäftigt.
Mit Mühe versuchte sie ihre Angst vor dem Meer in den Griff zu bekommen. *Es ist nur etwas stärkerer Wind. Kein Grund direkt panisch zu werden*, ermahnte sie sich. Neidisch blickte Kydora zu Rikhard, dem der Wetterumschwung nichts auszumachen schien.

"Ich komme gleich nach..." antwortete sie auf Stellas Frage.

Sie schloss die Augen und spürte den starken Wind auf ihrer Haut. Wenn ihre Angst nicht gewesen wäre, hätte Kydora das Meer vermutlich sehr gemocht. Das Gefühl von grenzenloser Freiheit und das wechselhafte Wesen der See. Und so saß sie erstmal dort in einem Wechselbad der Gefühle. Sie würde später unter Deck gehen.

Offline Rikhard Kraftweber

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #55 am: 18. Aug 15, 15:29 »
Sanft legte Rikhard Kydora die Hand auf den Arm. Er hatte bemerkt, wie sie stocksteif ein Stück weiter weg stand, die Hand fest an die Reling gekrallt und die Augen geschlossen. Der Magier verstand nicht, was sie noch hier draußen tat. Selbst seine Sturheit hatte dem Bewusstsein nachgegeben, dass es immer ungemütlicher hier draußen wurde.

"Komm, lass uns unter Deck gehen. Das Meer mag schön sein, aber es ist gewiss nicht für Menschen gemacht." Doch er machte keine Anstalten, vorauszugehen. Zu sehr fesselte ihn der Anblick des windgepeitschten Meeres, der unruhigen See. Die Planken ächzten und keuchten, und an Deck herrschte ständiges Kommen und Gehen. Ein Segel wurde eingeholt, ein anderes, kleineres, aufgespannt. Die Seeleute wirkten konzentriert, und Rikhard lag es fern, sie jetzt zu stören. Er konzentrierte sich, und einem Wort und einer fließenden Bewegung seiner Hände  beschwor er eine kleine Flamme herauf. Ein stolzes Lächeln trat auf sein Gesicht. Diesen Zauber beherrschte er nun, und nachdenklich sah er in den hellen, rot-orangen leuchtenden Schein. Nicht größer als eine Kerzenflamme, aber rein und schön. Und das inmitten dieser aufgewühlten See.

Seine Konzentration geriet nach kurzer Zeit ins Wanken und er entließ die Magie und ließ das Flämmchen verlöschen. Als er bemerkte, dass seine Hand erneut auf Kydoras Arm ruhte, zog er sie ein wenig peinlich berührt weg. Uff, hoffentlich bin ich ihr nicht zu nahe gekommen. Nicht, dass es sie stört. Andererseits, die Frau war eine Barbarin. Die würde vermutlich nichtmal ein Faustschlag stören.
« Letzte Änderung: 19. Aug 15, 08:39 von Rikhard Kraftweber »

Offline Kydora

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #56 am: 18. Aug 15, 16:43 »
Kydora zuckte kurz zusammen, als sie etwas am Arm berührte. Kurz danach vernahm sie Rikhards Stimme. *Das Meer nicht für Menschen gemacht. Pah*
Sie öffnete die Augen und blickte auf das Meer. Tosend brausten die Wellen vor ihr und die Gischt peitschte ins Gesicht. Es war ein atemberaubender Anblick und für einen Moment schien sie ihre Angst verdrängt zu haben.

Einen Augenblick später merkte sie, dass Rikhards Hand immer noch auf ihrem Arm lag und zog ihn rasch weg. Sie blickte ihm ins Gesicht. Ihr Blick war wieder etwas ängstlich.

"Ja, vielleicht sollten wir wirklich unter Deck gehen..."

Sehnsucht und Angst hielten sich die Waage, als sie wieder zum Meer blickte. Die kleine Flamme in Rikhards Hand wenige Augenblicke zuvor war ihr nicht entgangen. Irgendwann würde sie es sicherlich auch mal schaffen. Sie machte Anstalten in Richtung unter Deck zu gehen, um den anderen zu folgen.

Offline Lyra

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #57 am: 19. Aug 15, 00:07 »
Das Wetter frischt rapide auf und das Meer peitscht auf. Ihr macht zwar weder der Gedanke an den Sturm noch das Schaukeln des Schiffes wirklich etwas aus, aber sie möchte nicht im Salzwasser gebadet werden. Ihre Haut war schon stark genug in Mitleidenschaft gezogen worden.

Auch ihr entgeht Kadegars Blick nicht und manchmal fragte sie sich, ob er wirklich in der Lage war sich um sie zu Sorgen oder ob es nur sein Unverständnis ist. Sie zweifelt nicht daran, dass er sich um sie sorgen würde, sondern eher ob er nicht mittlerweile zu rational geworden war, um es wirklich zu tun.
"Ich weiß, das die Reise nach Lodrien definitiv nicht leicht wird und mich mein Leben kosten kann. Aber meine Zeit wird so oder so irgendwann kommen, denn irgendwann wird Almagest mich zu sich rufen und dann ist egal was ich grade tue. Und wenn wir ehrlich sind, ist diese Schifffahrt für mich auch potenziel auch sehr tödlich. Aber ich weiß was du meinst und werde so vorsichtig wie möglich sein. Noch möchte ich und hoffe ich noch eine Weile bei euch zu sein"
Dann schaut sie sich kurz noch einmal auf dem Schiff um.
"Ich nehme dein Angebot gerne an, ich muss nicht im Salzwasser baden. Ich samnel nur erst den Rest ein."
Dabei blickt sie in Richtung der der beiden Silvanajaner.
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Offline Kadegar

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #58 am: 19. Aug 15, 07:08 »
Reisekomfort war definitiv nichts womit dieses Schiff werben würde. In Anbetracht der Tatsache, dass es nicht einmal ein Passagierschiff, sondern normales Handelsschiff war, kann die gesamte Reisegruppe schon froh sein, dass es überhaupt einige wenige Kabinen gab, die für Gäste verfügbar sind, und sie nicht alle auf dem Boden schlafen müssen. Kadegars Kabine war ursprünglich eine vier Personen Kabine, zumindest ist das die naheliegenste Vermutung, da es vier Hängematten an einer der Wände gibt. Eine der vier Schlafplätze ist ordentlich mit Kadegars Decken zur Schalfstelle hergerichtet, wohingegen die anderen drei eher als Lager für Kadegars Reisegepäck dienen. Er lässt wohl nichts von seinem Besitz im normalem Lagerraum des Schiffes mitreisen. Die einzige Sitzgelegenheit im Raum ist Kadegars größere Holzkiste, welche auf Reise bekanntlich als Verpflegungskiste dient.
Als Kadegar mit einem kleinen Lichtzauber sein Zimmer betritt, aktiviert er die große Lichtkomponente um den Raum brauchbar zu beleuchten. Auch wenn er unmagische Beleuchtung bevorzugt, so vermeidet er auf einem Schiff Feuer wo es nur geht. Selbst ein Feuerfinger wäre ihm wohl schon zuviel. Nachdem er die Beleuchtung hergestellt hat bindet er die Versorgungskiste von der Wand ab und rückt sie in die Mitte des Raumes. Schnell werden aus einer der kleineren Kisten in einer der Hängematter Räucherstäbchen mit Halterung hervorgeholt und auf die Kiste gestellt. Zuletzt fegt er mit seinem Besen etwas über den Boden um danach Felle auszulegen, es sind zwar nicht die besten Umstände, doch versucht er es den anderen so bequem wie möglich hier unter Deck zu machen.
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #59 am: 19. Aug 15, 11:24 »
"Warte noch einen Moment!"

Rikhard wunderte sich über sich selbst. Was brachte ihn nun dazu, Kydora aufzuhalten? Mochte sie doch gehen. Hatte sie ihn überhaupt gehört?

Ihm war nicht danach, unter Deck zu gehen. Ganz im Gegenteil. Das Wetter faszinierte ihn, während es Kydora Angst machte - aber auch sie schien das Meer zu beschäftigen. Plötzlich hatte er ein schlechtes Gewissen. Wenn sie Angst hatte, warum hielt er sie hier auf? In seinen Augen war sie unzivilisiert und gewiss auch ungebildet. Trotzdem war es falsch, sie hier oben zu halten, wenn sie sich offensichtlich unwohl fühlte.

Doch nun war es gesagt, und er konnte es schlecht zurück nehmen. Der Regen klatschte nun weitaus stärker von oben herab, und in wenigen Minuten wäre er vollständig durchnässt. Aber die Enge der Kajüten schreckte ihn ab. Auch wenn er es oft leugnete, er war nunmal in Silvanaja geboren und aufgewachsen, einer Region, in der Naturverbundenheit eine große Rolle spiele. Große, feste Bauten gab es dort wenige, und ein gewisses Gefühl von Weite, von Grenzenlosigkeit hatte es immer gegeben. Hier, auf dem Deck, fühlte es sich ganz ähnlich an, während er unter Deck am liebsten sämtliche Zwischenwände einreißen wollte, um mehr Platz zu haben.