Autor Thema: Ninim  (Gelesen 37897 mal)

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Offline Jelena

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Antw:Ninim
« Antwort #105 am: 28. Okt 17, 11:42 »
„Vielleicht sollten wir trotzdem vorher festlegen wo wir uns treffen werden.“
Meinte Jelena etwas belustigt. Anders Fähigkeiten gaben ihr einen sehr guten Fokus aber manchmal auch einen gefährlichen Tunnelblick.
Sie nahm einen Stock und malte eine simple Karte in die Erde:
„Wir müssen einen Treffpunkt in der Nähe vereinbaren der frei von Maug... von seinem Geruch ist.“
Jelena sprach ganz ruhig, aber die Tränen flossen ohne Unterlass weiter, als ob ihr Körper und ihr Geist uneins waren was sie fühlte.
„Wie sind diesen Weg hier gekommen. Etwa eine halbe Stunde Ritt südlich zweigt ein Pfad ab der zu einer Lichtung führt. Ich werde dort auf euch warten. Nimm das hier mit...“
Sie nahm zwei Briefchen aus ihrer Gürteltasche und reichte sie Anders:
„Am besten ist es sie würde die Pulver schlucken, aber zur Not streu sie in die Wunden. Es hilft gegen das Wundfieber und wird sie etwas beruhigen, aber ich kann dir nichts geben, das sie ausknockt, ihr Herz ist zu schwach dafür und würde aufhören zu schlagen. Alles verstanden?“
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Lorainne

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Antw:Ninim
« Antwort #106 am: 28. Okt 17, 12:47 »
Lorainne hätte gerne geholfen, allein Maugrims wegen.
Er hätte niemals geopfert, wäre er nicht sicher gewesen, dass es genug Menschen -und den kender- gäbe, die sich um Sasha kümmern würden, davon war Lorainne überzeugt.
Und doch, sie war momentan mehr Hindernis als Hilfe.
Sie hatte sich noch von Enid aufgeladen lassen und Uhr anerkennend auf die Schulter geklopft, bevor sie ihre Sachen zusammen packte.
Bereit sich zu verabschieden.
Sie wollte Anders ungern ziehen lassen, aber der Kender hatte die Gabe, sich immer dort aufzuhalten, wo er gebraucht wurde- und das war jetzt bei Sasha.

Offline Anders

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Antw:Ninim
« Antwort #107 am: 28. Okt 17, 13:55 »
Achja Treffpunkt. Da war ja was. Anders beugte sich über die Karte und versuchte die auf gemalten Orte mit Punkten aus ihrer Erinnerung in Verbindung zu bringen. Bald hatte sie heraus gefunden was Jelena meinte. Die Heilerin weinte noch immer und Anders Herz wurde wieder schwer. Sie spürte in sich die Tränen, wie damals. Aber auch damals hatte es noch einen Kampf zu bestreiten und eine Hexe zu töten gegeben. Jetzt musste sie zwar weder kämpfen noch Hexen töten, aber es gab jemand der dringen ihre Hilfe brauchte. "Wir werden sie dort hin bringen.", sagte sie und nahm die Tütchen an. Sie wurden sicher verstaut. Dann verabschiedete sich die Kenderin von den umstehenden. Alle wurden gedrückt. "Komm Damian. Lass uns aufbrechen."
~~~~~~Der Wächter La Follyes ~~~~~~

Nur im Dunklen kann man Glühwürmchen beobachten.

Offline Vanion

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Antw:Ninim
« Antwort #108 am: 28. Okt 17, 14:46 »
Nun, da der größte Trubel vorbei war, spürte Vanion die Müdigkeit und die Erschöpfung. Die durchwachte Nacht forderte endlich ihren Tribut, und mit Maugrims Tod schien auch der letzte Rest des Feuers von Destrutep, das ihn seit den Ereignissen in Tailon Orikos stetig warmgehalten hatte, niedergebrannt zu sein.

Lorainne war auf dem Weg zu ihrem gezäumten Pferd. Er sah ihr traurig hinterher. Die Heldentaten, die sie in diesen Tagen verbracht hatte, davon wagte er nicht zu träumen. Alleine war sie dieser Schülerin hinterhergestürmt, was für Mut, was für Aufopferung hatte das gezeigt!
"Das wird dein Tod sein, eines Tages", murmelte er.

Es war seltsam, Zeuge geworden zu sein. Zeuge einer Geschichte, die gewiss noch größer werden würde als die eigentliche Heldentat. War es nicht ritterlich zu nennen, was Maugrim getan hatte? Er mochte kein Mann von Stand gewesen sein, aber das Edle, was den Adel und nicht zuletzt das Rittertum speiste, das Edle, was der fruchtbare Boden war, aus dem ehrenvolle Taten sprossen, das hatte auch ihn erfüllt. Maugrim, Priester des Tormentor!

Vanion setzte sich an einen der Holztische des Lagers, und gedankenverloren griff er nach der Feder und dem Tintenfass, die gleich vor ihm standen.

Wie leer sind deine Augen nun.
Und deine Hände so schwer.
Bist du schon weit von dannen,
Und hörst mich nicht mehr.

Unter dem flackenden Lichte
Bist du so traurig und alt,
Und deine Lippen sind grausam
In ewiger Starre gekrallt.

Morgen schon ist hier das Schweigen
Und vielleicht in der Luft
Noch das Rascheln von Kränzen
Und ein grauer und aschender Duft.

Aber die Nächte werden
Leerer nun, Jahr um Jahr.
Hier wo dein Haupt lag, und leise
Immer dein Atem war.

Die Tränen trockne,
Lass ab von diesem Zweifeln, Klauben,
Vor dem das Beste selbst zerfällt,
Und wahre dir den vollen Glauben
An diese Welt trotz dieser Welt!

Schau hin auf einer Dame Züge,
Die lächelnd auf den Säugling blickt,
Und fühl's, es ist nicht alles Lüge,
Was uns das Leben bringt und schickt.
Und, Herze, willst du ganz genesen,
Sei selber wahr, sei selber rein!

Was wir in Welt und Menschen lesen,
Ist nur der eigne Widerschein.


Gewiss eine halbe Stunde saß er da, und während er die Worte schrieb, rann eine einzelne Träne seine Wange herab. Mehr erlaubte er sich nicht. Streng gegen sich selbst musste er sein, denn er war nun ein Ritter und musste stark sein, um der Schwachen willen.
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de

Offline Lorainne

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Antw:Ninim
« Antwort #109 am: 28. Okt 17, 19:08 »
Lorainne wandte sich um, ließ ihren Blick über ihre Weggefährten schweifen.
Meist hatte sie sich lächelnd verabschiedet, doch nicht heute.
Sie umarmte Anders kurz und Vanion, drückte beide ein wenig länger als üblich. Ihre Wächterin, wie sie Anders liebevoll nannte und ihren ehemaligen Knappen, Freund, Vertrauten. Es schien, als würde sie daraus Kraft schöpfen, für die Schlacht, die ihr bevorstand. Eine Schlacht, die sie nicht mit dem Schwert schlagen würde.
Jasper hatte ebenfalls sein Pferd und Packesel geholt und war bereit zum Aufbruch, ebenso wie Simon.

Ihr Blick schweifelte ein letztes Mal über die Anderen. Sie musste sich ihre Gesichter einprägen. Wer wusste schon, wann und wo sie sich wieder sahen. Vielleicht war es beim nächsten Mal wieder ein Freund weniger.
Endlich saß sie auf und dann Rutten sie von dannen. Gen Norden. Nach Hause.

Offline Francois

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Antw:Ninim
« Antwort #110 am: 28. Okt 17, 19:23 »
Francois hatte sich von der Chevaliere mit einem Nicken und einem stummen Ou revoir verabschiedet.
Er bedankte sich bei Anders für die Versorgung. Dann begann er ebenfalls, seine Sachen zusammenzupacken. Magister Ardor würde sicher auch in Kürze aufbrechen wollen, und er würde ihn begleiten, in ein noch friedliches Goldbach. So wie er Edouard kannte, lief dieser bereits jeden Tag die Bodenfliesen stumpf, weil er nichts mehr von ihnen gehört hatte. Die Gardisten würden es sicher begrüßen, dass er gerade nicht da war. Doch auch zu Hause würden sich Dinge ändern. Dies würde einigen nicht gefallen, aber darauf konnte er nun mal keine Rücksicht nehmen. Außergewöhnliche Situationen erfordern ebensolche Handlungen...

„Foi jusqu´au dernier“

Offline Jelena

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Antw:Ninim
« Antwort #111 am: 29. Okt 17, 18:40 »
Jelena verabschiedete sich von allen und begann ihre Sachen zusammen zu packen. Sie ging ihre Notizen durch und ergänzte sie, um ihren Kopf für andere Dinge frei zu bekommen. Es dauerte nicht lange und die Nomadin hatte ihre Sachen verpackt und verschnürt.
Bevor sie ihre Pferde holte ging sie zu Ardor herüber und unterhielt sich kurz mit ihm. Schließlich nahm sie ihre Heilertasche und zwei kleine Tontiegel und suchte Ninim auf.
Sie blieb vor dem Schuppen stehen und rief leise nach ihr, wohl wissend das alle etwas nervös zuckten.
« Letzte Änderung: 29. Okt 17, 18:54 von Jelena »
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Offline Vanni

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Antw:Ninim
« Antwort #112 am: 29. Okt 17, 19:56 »
Ninim hatte Riane versprochen, sie später nocheinmal aufzusuchen und war in den Verschlag zurückgekehrt, in dem sie und Balerian genächtigt hatten.
Sie hatte ein wenig aufgeräumt, ihre Kleider in frischem Wasser eingeweicht und war nun dabei ein kleines Kantenstück Brot stückchenweise zu Brei zu zerkauen.

Als sie von draussen Jelena rufen hörte, erhob sie sich etwas ungelenk und öffnete die Tür.
"Hmm?", sie musterte fragend und vorsichtig das Gesicht ihrer Besucherin.
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Offline Jelena

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Antw:Ninim
« Antwort #113 am: 29. Okt 17, 21:59 »
Jelenas Gesichtsausdruck war betont neutral und sie fixierte einen Punkt über Ninims rechter Schulter statt ihr in die Augen zu blicken. Ihre Stimme war leise und nur von Ninim zu hören:
„Ich habe heute früh den Verstand verloren.“
Sie verstummte und holte einmal tief Luft, bevor sie weitersprechen konnte.
„Ich habe... eigentlich ist es egal warum und weshalb es geschehen ist. Auch mein Becher ist schließlich übergelaufen.“
Ihr Blick streifte kurz über Ninims Hals und verlor sich wieder in der Ferne.
„Ich habe mit Ardor gesprochen. Er hat bestätigt was ich eigentlich schon seit Monaten befürchtet habe... du warst seit einem knappen Jahr bei ihm und...“
Sie unterbrach sich erneut und nestelte an den Päckchen in ihren Händen bevor sie sie Ninim in die Hand drückte:
„Nimm die Salbe für deinen Hals und trink das Tonikum abends mit deinem Tee, dann wirst du zumindest einige Stunden traumlos schlafen können.“
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Offline Vanni

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Antw:Ninim
« Antwort #114 am: 29. Okt 17, 22:53 »
Ninim hielt den Blick auf Jelenas Gesicht gerichtet, während diese sprach. Sie selbst hatte nach ihrem Gespräch mit Ardor kurz eine gewisse Erleichterung verspürt, wenngleich ihr klar war, dass sie ganz am Anfang ihres persönlichen Kampfes stand.
Sie nahm das Päckchen entgegen und betrachtete es.
"Danke"
Sie hielt den Blick auf ihre Hände gesenkt und sagte leise, aber mit fester Stimme "Ich habe ein paar Dinge über die ich nachdenken muss und ein paar die ich dringend erledigen muss. Balerian wird mich gewiss begleiten, ich komme dann mit ihm nach Fanada wenn die richtige Zeit dafür ist. Im Moment bedeutet meine Anwesenheit zuviel Zwietracht für das Rudel."
Sie trat einen Schritt zurück um Jelena zu bedeuten, dass diese nichts mehr sagen musste, wenn sie nicht das Bedürfnis danach hatte.
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Offline Jelena

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« Antwort #115 am: 30. Okt 17, 07:34 »
Jelena schien mit sich zu kämpfen und es war unklar welche Seite die Überhand hatte. Schließlich seufzte sie und rieb sich müde über das Gesicht, über das wieder stumme Tränen flossen.
„Die Erinnerungen werden wiederkommen und mit Ihnen die Schuld und Scham. Schlaf niemals ohne Schutz, verstehst du? Wenn du in einem dieser Augenblicke Hand an dich legen solltest, dann wären ihre Opfer umsonst gewesen.“
Sie drehte sich abrupt um und ging zwei Schritte, nur um dann wieder stehen zu bleiben. Als sie weiter sprach, da geschah es ohne sich wieder umzusehen:
„Wenn der erste Schnee fällt und du meine Hilfe brauchst, dann komm zu mir.“
Sie ging weg ohne auf eine Antwort zu warten.
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Offline Vanni

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Antw:Ninim
« Antwort #116 am: 30. Okt 17, 19:47 »
Nachdem Jelena sich entfernt hatte, frühstückte Ninim zu Ende, wobei sie allerdings nur hin und wieder etwas von ihrem Brot abbiss und die meiste Zeit mit gerunzelter Stirn vor sich hin starrte. Sie dachte nach.. über die Dinge, die von gestern Abend bis jetzt gesagt worden waren, die Ereignisse des letzten Jahres von denen sie bisher wusste, über Ardors Untersuchungsergebnisse..
Später breitete sie ihre Kleider draussen in der kalten Herbstsonne aus. Es waren natürlich noch rosa Flecken darauf zu sehen, doch damit musste sie für's Erste zurechtkommen.
Schließlich machte sie sich auf die Suche nach Riane, die ja darum gebeten hatte, ein wenig mehr über Ninims Befinden erläutert zu bekommen.
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Offline Francois

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« Antwort #117 am: 30. Okt 17, 21:36 »
Ardor und Francois hatten ihre Ausrüstung auf dem Karren verladen, den sie mitführten und sich  von denjenigen, die noch vor Ort weilten, verabschiedet.
Dann machten sie sich auf den Weg in Richtung Goldbach...
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Offline Riane

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« Antwort #118 am: 31. Okt 17, 01:20 »
Riane hatte sich in der Zwischenzeit um ihr eigene Frühstück gekümmert und danach begonnen ihre Sachen durchzusehen und zu packen. Sie hatte viel über die Geschehnisse der letzten Tage nachgedacht. Hatte versucht sich auszumalen, wie es für Ninim sein musste von all den Dingen zu erfahren und sich daran zu erinnern, was sie unter Atos Kontrolle getan hatte. Und sie überlegte fieberhaft, wie sie Ninim in dieser Lage helfen könnte. Noch hatte sie zwar keine zündende Idee, aber sie war sich sicher, dass Ninim das ganze nicht allein durchstehen musste. Bei diesem Gedanken warf sie einen Blick zu Balerian hinüber. Als sie sich gerade wieder ihrer Tätigkeit zuwenden wollte, sah sie Ninim von dem Verschlag aus zu ihr hinüber kommen. Sie lächelte und ging ihr einige Schritte entgegen.
"Heil dem IMPerator"
"Für Szivar"

Offline Jelena

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Antw:Ninim
« Antwort #119 am: 31. Okt 17, 09:20 »
Jelena holte die Pferde und belud sie, bevor sie noch ein letztes Mal versuchte mit Gorix ein Gespräch zu führen. Als der Magier ihr wieder nur auswich, verabschiedete sie sich abrupt und führte ihre Pferde aus dem Lager.
So wie ihr Rücken aussah und sich anfühlte würde jeder Auf- und Abstieg zur Qual werden, also machte sie sich zu Fuß auf den Weg zum Treffpunkt, ihre treuen Pferde wie eine echte Herde um sie herum.
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