Autor Thema: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien  (Gelesen 36201 mal)

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Offline Spacey

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #375 am: 28. Apr 15, 13:37 »
Der Mann lockerte das Knie ein wenig, hielt ihn aber weiter am Boden fest. Zumindest konnte er jetzt erstmal durchatmen. Obwohl dieser Barbar so aussah, als könne er jemanden mit nur einer Hand erschlagen, lebte er jedenfalls noch. Der Barbar wirkte allerdings nicht wie ein geduldiger Zuhörer, daher schien es Tankred ratsam, die Fragen des Mannes so kurz und schnell wie möglich zu beantworten. „Ich bin weder Spion noch Strauchdieb, sondern ein Schreiber und auf der Durchreise. Goblins griffen mich plötzlich an, einer liegt noch tot dahinten, den Rest konnte ich wohl verjagen. Dann wollte ich mich erst einmal vergewissern wollen, dass ich nicht versehentlich in ein Räuberlager oder schlimmeres hineingerate.“
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Offline Widukind

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #376 am: 28. Apr 15, 15:12 »
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Die Sonne schien in voller Stärke auf die gut besuchte Straße, die sich auf geradem Weg durch die alte Stadt bahnte. Es war laut und lebendig um ihn herum. Einige Ochsenkarren fuhren mittig des Weges, so dass die Passanten sich zu den Hauswänden hin drängten um ihnen auszuweichen, nur um nach dessen passieren sofort wieder die ganze Breite für sich beanspruchten. Über ihm erstreckten sich feierliche Girlanden, die von einer Seite  der Straße auf die andere reichten und sich zusammen mit der von den Anwohnern aus den Fenstern gehangenen Wäsche farbenfroh im Wind flatterten. Ein Edelmann holte zu ihm auf und ritt an seiner linken. Sein hohes Ross sah anmutig aus. Widukind erkannte gleich, dass dieses Tier einen hervorragenden Züchter gehabt haben muss und der Marktwert wohl ein Vermögen betrüge. Sein Reiter selbst trug edle Kleider aus feinstem Samt und teuren, wie aufwendigen Stickerreien. Er lächelte, als er Widukind erblickte und neigte minimal den Kopf um ihm einen guten Tag zu wünschen.
Es war offensichtlich, dass dieser Herr normalerweise niemals derart auf einen Bürger reagieren würde, zumal er die anderen Personen auf der Straße nicht im geringsten wahrzunehmen schien und sein Pferd ohne große Rücksicht durch die Massen bewegte.
"Der junge Arderich. Schon so früh unterwegs? Ich dachte Ihr hättet noch einen Termin bei der ansässigen Gilde gehabt?", sagte er freundlich und sah den jungen Mann fragend an. Als dieser ihm nicht direkt antwortete fuhr er fort. "Na, wie dem auch sei, ich freue mich schon auf unser Treffen morgen. Ich bin sicher es wird positiv verlaufen. Ach, und bevor ich es vergesse, man sucht euch." Er zeigte dabei auf eine Gestalt, die dem Kaufmann sehr bekannt vorkam, an dessen Name er sich gerade jedoch nicht zu erinnern vermochte. Sie sah sichtlich irritiert aus, als suche sie etwas. Schließlich erblickte sie ihn und kam auf ihn zugerannt. Eine helle Miene überraschte ihn. Es war ein Herr in seinem alter. Blondes Haar und stechend blaue Augen. "Widukind!!! Da bist du ja! Sag bloß du hast dich wieder verlaufen?!" Er senkte den Kopf zum Gruß, als er den berittenen neben Widukind erblickte, dieser entgegnete ihm gleichwohl und verabschiedete sich dann, bevor er an den beiden vorbeiritt. "War das nicht..? Mensch, und der redet auf offener Straße mit dir?" Seine faszination war nicht zu verbergen. "Wie dem auch sei, du hast absolut Recht gehabt, da war tatsächlich ein Unwetter auf dem Weg!" , erklärte er ihm, während die beiden den großen Marktplatz betraten und sich an den Häusern entlang um diesen herum orientierten. Es war viel los. "Altmars Lieferung ist auf dem Weg stark beschädigt worden. Seine Fässer hat es zerschlagen und das Salz hat sich in den Fluten aufgelöst" "Er wollte unbedingt die Ware schneller verkaufen als wir. Dort ist immer Sturm zu der Zeit. Er hätte warten sollen!" Widukind sprach es aus Erinnerung, fast schon in Trance. Wo war er? Warum kam ihm das so bekannt vor? "Wie du sagst, jedenfalls, ist unser Bergsalz trocken in unseren lagern angekommen und wir können hier ungestört verkaufen. Sogar die Preise können wir erhöhen.  Widu? Hörst du zu?" Doch dieser sah gefesselt auf den Fentersims, der sich gerade über ihm befand. Ein hübsches junges Mädchen sah heraus und winkte ihm zu. Ihre Augen funkelten in Herrlichkeit und zogen Widukind regelrecht in einen Bann, da tauchte neben ihrem Kopf ein zweiter auf. eine ebenso anmutige junge Dame trat aus dem Schatten hervor und kicherte. Er kannte sie. "Hugbald...nein Hugo, mein lieber. Du willst doch nicht schon wieder an unserem haus vorbei ziehen ohne uns einen Besuch abzustatten? Ihr macht mich traurig. Kommt hoch und ich lade euch auf ein paar Backwaren ein. Wir haben sogar etwas Bier im Haus." Die Stimme der Frau klang so verführerisch in seinen Ohren, dass er um ihr zu folgen von jeder Klippe gesprungen wäre. " Ach, das Fräulein Wagner und ihre Schwester." , kam es aus dem Mund seines blonden Kameraden. "Hab schon verstanden, ich werde ihren Herrn Vater, soltle ich ihn gleich treffen zu einem ausschweifenden Gespräch einladen!" Er schlug ihm dabei freundlich auf die Schulter. " Wir sehen uns heute Abend im Handelshof." Der Junge schritt von dannen und Widukind näherte sich der Tür, hinter der die Damen warteten, welche vom Fenster aus auf ihn herunter sahen. Er betrachtete die beiden noch einmal aus der Ferne, bevor der die Stufen heraufsteigen wollte da tauchte plötzlich ein drittes Gesicht im Fenster auf. Ein kräftigerer Herr mit Bart und einem weißen Tuch um den Kopf. Sein lächeln war breit und Schadenfreudig. Widukind hatte noch nicht recht realisiert was vorging, da entleerte dieser einen Eimer eiskaltes Wasser über seinem Kopf.
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"BEORN!!", rief es, wenn auch schwächlich aus ihm heraus. Er sah sich um. Weg waren Häuser und Straßen, weg die Menschen und vorallem....'Ach verdammt, immer wenn es interessant wird.'
Vanion hockte vor ihm und Beorn, welcher gerade dabei war ihm Wasser über den Nacken zu schütten ist anscheinen mit seiner Hand ausgerutscht, so dass nun sein ganzer Kopf patschnass war.
Er musste weggetreten sein. halb vor Schmerz und halb vor Müdigkeit. Ihm wurde wieder schlecht.
« Letzte Änderung: 28. Apr 15, 15:14 von Widukind »
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Offline Beorn

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #377 am: 28. Apr 15, 15:29 »
"Alle sind am Kämpfen und du machst Nickerchen? Hätt ich nicht hinter dir gestanden als der erste Ork auf uns zukam hätte ich gewettet das du den ganzen Kampf verschlafen hast. Alles in Ordnung mit dir? Bist du verletzt? oh, und Schangra hat ein neues Spielzeug und einen neuen Spielgefährten gefunden."
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Offline Widukind

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #378 am: 28. Apr 15, 15:37 »
"Glaub mir, ich habe heute genug von Orks gesehen." Er verzog schmerzerfüllt sein Gesicht. Ein Ringkampf mit einer Grünhaut war nichts, was er weiter empfehlen konnte. Er war noch immer benommen. "Haustier? Welche Ratte ist den bekloppt genug sich von dem domestizieren zu lassen?" Sein als Lachen geplanter Ausruf verwandelte sich in einen Hustenanfall, der einen unschönen Würgreiz mit sich brachte.
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Offline Vanion

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #379 am: 28. Apr 15, 15:59 »
Kopfschüttelnd sah Vanion Widukind an. Der Humor wirkte auf ihn unangebracht, und langsam wurde er ungeduldig. Trotzdem sprach er die Axt respektvoll an, schließlich hatte er bisher kaum ein Wort mit ihm gewechselt: "Wenn es euch besser geht, steht bitte auf und helft, die Pferde bereit zu machen. Ich bin mir sicher, dass Mademoiselle recht bald aufbrechen möchte, und je eher wir dazu bereit sind, desto besser. Beorn - wie sieht es aus? Ist jemand zu schwer verletzt, um zu reiten?" Als Beorn verneinte, nickte Vanion. "Gut. Wenn keiner mehr blutet, reiten wir weiter. Wir sind schon viel zu lange hier geblieben."

Er stapfte hinüber zu Lorainne, die mit Benjen etwas abseits stand, und berichtete ihr von Widukind. "Es scheint, als sei er - eingeschlafen, ma chevalière."

Einige Äxte standen in Hörweite, aber seine nächsten Worte galten nur Lorainne. "Je ne sais pas quoi on fait avec un homme qui prend racine au bas des chutes et qui s'endorme immédiatement après un combat." Der Knappe seufzte.
"Si j'ai le droit, je pense que nous devons encore un certain temps nous battre avec les Axes avant nous soyons vraiment puissant. Ulric .. Alors, vous saurez mieux ce que tu lui dis."
Er zuckte mit den Schultern und lächelte Lorainne an. Schließlich hatten sie den Kampf gewonnen, und so knapp war es gar nicht mal gewesen.
Es war klar, dass er Lorainne vertraute. "Du hast uns in diesem Kampf gut geführt. Wir können uns aufeinander verlassen. Ich hab veranlasst, dass die Pferde bereit gemacht werden, und wenn die gröbsten Wunden versorgt sind, können wir endlich aufbrechen. Mich verlangt's nach der Heimat, nach.." Norodar ist es nicht länger. "Caldrien."
« Letzte Änderung: 28. Apr 15, 16:03 von Vanion »
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Offline Beorn

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #380 am: 28. Apr 15, 16:24 »
"Eher kein Haustier... siehs dir selbst an." Auch Lorainne schien langsam auf den Besucher aufmerksam geworden zu sein, und Beorn wollte unbedingt wissen, wer der Kerl war.
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Offline Simon de Bourvis

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #381 am: 28. Apr 15, 17:34 »
Simon sammelte Waffen und Schild ein und machte sein Pferd bereit zum Aufbruch.

Er würde mit dem ganzen Haufen mal über Selbstbeherrschung sprechen müssen,  aber erst wenn die Gemüter sich beruhigt hatten.
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Offline Ulrich

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #382 am: 28. Apr 15, 20:55 »
Sie huschten schnell durch den nur wenige 100 Schritt breiten aber doch recht dichten Wald. Am anderen Ende musste sie feststellen das die Goblins und die restlichen Orks zusammen mit einem der Häuptlinge schnell das weite gesucht hatten. Dies bewies das blutige Messergras welches in nörliche Richtung platt gedrückt war. Auf dem Rückweg machten sie kurz halt in dem Lager im Wald und sahen noch kurz nach Wertsachen. Aber wie zu erwarten war konnten sie nicht viel finden.
Allerdings viel Ulric inmitten des Waldes eine Kleinigkeit auf. Gerade 2 Schritt neben einer großen Eiche stand ein kleiners Gewächs. Ein Haselnussstrauch. Aus diesem schnitt er sich mittels seines Messers einen etwa 1,3 Schritt langen und 3 Finger dicken Ast ab und wusste auch schon genau was er damit anstellen würde. Zurück beim Haupttrupp erstatteten sie Lorainne kurz und knapp Bericht. Jetzt hätten sie weiterreisen können wenn da nicht noch der Kerl wäre den Anders gefunden hatte.

Ulric wusste das Orkwaffen nichts wert waren aber eine erregte dennoch seine Aufmerksamkeit. Die Ochsenherde des einen Häuptlings lag noch im Staub unter der Leiche die so ein wiederliches Loch im Bauch hatte.
Kurzerhand rollte er den Schweren Leib beiseite und nahm die Waffe an sich. Ein etwa 50 Finger langer Holstab der oben und unten mit eisernen Ringen zusammengehalten wurde und am oberen Ende einen stählernen Ring aufwies. An diesem Ring sind insgesamt 3 etwa 30 finger lange Ketten befestigt an deren Ende eine jeweils 1 Stein schwere Kugel mit Stacheln angebracht sind.

Sie war nicht mehr neu aber auch nicht sonderlich alt und verschlissen. Eine solche Waffe sollte bei einem Händler dennoch etwa 10 Silber einbringen und das würde vielleicht zusammen mit all seinen Ersparnissen reichen ein neues Schwert zu kaufen. Ggf würde er eben die andere Klinge an seinem Sattel auch noch verkaufen müssen.

Während sie da standen und warteteten das Lorainne sich um den Fremden kümmern würde begann er an dem eben abgeschnittenen Holzstock zu schnitzen.

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Offline Simon de Bourvis

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #383 am: 28. Apr 15, 21:11 »
Simon hockte sich neben Ulric,  holte ein Fläschchen Schnaps aus der Gürteltasche und begann wortlos zu trinken.

Nachdem er ein Viertel der Flasche geleert hatte rülpste er hörbar.

"Hab ich dir mal von der Schlacht an der Beransader erzählt? "
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Offline Spacey

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #384 am: 28. Apr 15, 21:16 »
Tankred lag immer noch auf dem Boden und sein Bein schmerzte wieder. Er wurde langsam ungeduldig. Die Gruppe schien sich zum Aufbruch fertigzumachen. Der Barbar hatte zwar nach einem seiner Anführer gerufen, aber wohl kein Gehör gefunden und schien jetzt nicht recht weiter zu wissen. „Vielleicht hättet Ihr nun mal die Güte, mich aufstehen zu lassen und zu Eurem Anführer zu geleiten. Ich möchte mich diesem gerne in angemessener Form vorstellen.“
« Letzte Änderung: 28. Apr 15, 21:18 von Spacey »
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Offline Ulrich

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #385 am: 28. Apr 15, 21:20 »
Er setzte kurz das Messer ab und sah Simon an.

" Nein hast du noch nicht. Und ich denke noch haben wir etwas zeit. Also ich höre immer gerne eine gute Geschichte ."

Die Wut war verschwunden was blieb war die Trauer. Aber auch diese war vergänglich. Er würde noch lange daran denken und er hatte seine Narben die ihn daran erinnern würden aber in selbsmitleid zu vergehen half hier keinem und er selbst konnte sich das auch keinesfalls leisten.
Als nahm er wieder eine Aufrechte Haltung und einen freundlichen Gesichsausdruck an und schnitze weiter währen Simon erzählte.
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Offline Simon de Bourvis

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #386 am: 28. Apr 15, 22:00 »
"Du warst noch nicht alte genug, um in diese Schlacht zu ziehen, aber dein Vater nicht, wahrscheinlich war auch jeder andere erwachsene Mann deiner Tuath mit uns. Und Brans Stammesbrüder übrigens genauso. Es müsste fast acht Jahre her sein, der Bürgerkrieg war noch jung, da sandte der Usurpator einen seiner Generäle mit einer Streimacht nach osten, um unseren Widerstand in Andarra zu brechen.

Tannjew hatte sich zum Regenten Andarras aufgeschwungen, die Valkensteiner halfen ihm, aber die Stämme, zumindest die meisten, unterstützen ihn und unterwarfen sich seiner Führung.

Es war Winter, die Beransader ein tückischer Strom, also wurde beschlossen sie bei der Überquerung zu stellen und niederzumachen, bevor ihre volle Stärke übergesetzt war.

Aber als wir dort ankamen hatte irgendeine üble Hexerei den Fluss vereisen lassen, sie waren einfach herübermaschiert und hatten sich eine Marschlager errichtet, eine Riesige Holzburg, voll mit ihren Belagerungsmaschinen.

Wir stellten uns zum Kampf und konnten vorerst die Linie halten, sie zogen sich aber ins Lager zurück und liessen ihre Katapulte Steine in unsere reihen regnen.

Dennoch hielten wir aus. Wir gruben uns mit blossen Händen Kuhlen in die gefrorene Erde, in die wir uns stundenlang duckten.

Dann kamen sie erneut. Die Ordensritter führten sie an.

Wir verloren an Boden. Einen Schritt. einen Meter, zehn.
Sie kamen Welle auf Welle und es war kein Ende zu sehen.

Es muss Nachmittag gewesen sein, als der Befehl zum Rückzug kam. Geordnet nach Norden in die Heide.

Die Linie riss schon nach den ersten Schritten und wo sie riss, da massakrierten sie unsere Leute zu Dutzenden.

Nach kurzer Zeit wurde klar, dass die Skaldir nicht zurückgingen. Sie hielten ihre Stellung.

Bald waren sie eingekreist und der Schildwall wurde ein Kreis. Sie hielten aus. Kein Befehl, keine Bitte und kein Flehen konnte sie zum Rückzug bewegen.

Schliesslich konnte die Nedrapristerin Mika Silberpfeil, Tannjews Schwester sie überzeugen.

Bis dahin waren aber bereits hunderte der anderen gefallen und von den Skaldir erreichten nur noch Wenige unsere Linie.

Der Rest ist schnell erzählt. Einen tag lang jagten sie uns durch die Heide, bis wir mit dem Rücken zur See standen. Dann kam per Schiff endlich Verstärkung aus befreundeten Reichen und wir konnten das Blatt wenden. Wir vernichteten sie und Andarra war frei.

Das geschah am dreiundzwanszigsten Tag des zwölften Mondes vor acht Jahren.

Neun Monde und einen Tag später stand der Feind wieder in Andarra, vor Caer Conway. Valkensteiner und die Überlebenden der Stammeskrieger, die die Beransader überlebt hatten hielten die Stadt.

Aber es waren zu wenige übrig.

Am dreissigsten Tag des neunten Mondes waren sie alle tot und Caer Conway eine rauchende Ruine"

Simon schwieg einen Moment, dann sagte er unvermittelt: " Kennst du die Geschichte, wie Tior angekettet wurde?"
« Letzte Änderung: 28. Apr 15, 22:33 von Simon de Bourvis »
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Offline Vanion

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #387 am: 28. Apr 15, 22:26 »
Auf einen Wink Lorainnes hin ging Vanion zu dem Kerl hinüber, der im Gebüsch gehangen hatte. Seine Kleider sahen zwar nicht besonders sauber aus (nun, kein Wunder, er lag auf dem Boden), aber wirkten ordentlich und auch nicht gänzlich billig. Missmutig scheuchte er Schangra zur Seite. "Wir sind ein Trupp, er ist ein Einzelner. Was soll das?" Ohne eine Antwort zu erwarten, reichte er Tankred die Hand und half ihm auf. "Vanion ..Bachlauf mein Name, Knappe der Chevalière Lorainne de la Follye des Joux. Wie Ihr seht, gab es einen Kampf. Wenn's Euch genehm ist, folgt mir bitte zur Mademoiselle. Wir möchten aufbrechen. Und auf dem Weg dahin verratet Ihr mir gewiss Euren Namen, n'est-ce pas?" Vanion war höflich, doch ließ er keinen Zweifel daran, dass er den Mann aus dem Busch nicht so einfach wieder zurück in den Busch lassen würde. Abgesehen davon war Schangra in Tankreds Rücken wohl eine recht gute Garantie dafür, dass der Mann vorwärts ging. Schangra roch wieder streng.
« Letzte Änderung: 28. Apr 15, 22:36 von Vanion »
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Offline Ulrich

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #388 am: 28. Apr 15, 22:58 »
Aufmerksam hatte er zugehört und hatte von seinen Stammesbrüdern auch nichts anderes erwartet als das was die Geschichte hergab.

"Mein Vater hat davon erzählt was damals geschehen ist aber nie so ausfühlich. Ich kann mir vorstellen das er damals schreckliches erlebt hat auch wenn es heute heldenhaft wirkt. Und ja die GEschichte von Tior kenne ich. Aber über den neuen WEg Tior würde ich gerne mehr wissen genauso wie über den Kampf um Engonia"


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Offline Spacey

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Re: Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien
« Antwort #389 am: 28. Apr 15, 23:02 »
 „Aber ja, es ist mir durchaus genehm.“ sagte Tankred. Der junge Mann, der ihm aufgeholfen hatte, wirkte vorsichtig, aber doch offen und verstand offenbar etwas von höfischen Umgangsformen. Er folgte dem Knappen so schnell sein Bein es zuließ. „Mein Name ist Tankred der Scriptor. Ich bin Ratgeber und Schreiber, und bin unterwegs in den Süden. Ich wurde vorhin von einem Trupp Goblins überfallen, konnte diese mit etwas Glück aber abwehren. Sagten Sie, Ihr Anführer sei die Chevaliere Lorraine, eine Dame?“ Er blieb kurz stehen, klopfte seine Tunika ab und holte ein glattgeschliffenes Metallbrettchen aus der Tasche, in das er kurz hineinblickte, um seine doch sehr in Unordnung geratenen Haare zu richten. Dann eilte er dem schon vorangeschrittenen Knappen wieder hinterher.
« Letzte Änderung: 28. Apr 15, 23:17 von Spacey »
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