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Autor Thema: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht  (Gelesen 14255 mal)

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Offline Yorik

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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #75 am: 21. Jun 15, 23:05 »
Mit langsamen Schritten, dabei immer das linke Bein nachziehend, humpelte Yorik auf den Hof. Besonders elegant sah das zwar nicht aus, doch er begann bereits, sich an das Händeln der Krücke zu gewöhnen. Als er draußen ankam, staunte der Novize nicht schlecht über die - gar nicht so kleine - Gruppe von Engoniern, die sich auf dem Hof versammelt hatte. Sie alle wirkten irgendwie zerschlagen, man sah ihnen an, dass die letzten zwei Tage ihnen viel abverlangt hatten - körperlich und vor allem emotional. Nur Arius wirkte, als betreffe ihn das Ganze so gar nicht.

Auch Anders stand auf dem Hof, neben Sasha, und Yorik nickte ihr kurz zur Begrüßung zu. "Schau dir das an Lyra", raunte der Novize zu der Steinfee, die neben ihm ging, "ich bin definitiv nicht der einzige, der hier heute Narben davonträgt." Er schleppte sich zu der kleinen Mauer, die den Burghof eingrenzte, setzte sich hin und bedeutete Lyra, sich zu ihm zu gesellen. "Manchmal wünschte ich...", murmelte er mit einem Blick auf die sie umgebende Menschenmenge, "manchmal wünschte ich, wir könnten mehr heilen als nur den Körper." Er schaute sie an, ein bittersüßes Lächeln auf den Lippen.
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Offline Lyra

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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #76 am: 21. Jun 15, 23:44 »
Lyra ging erst hinter Yorik, um ihm im Zweifel auffangen zu können. Doch als sie feststellte, dass er seine neue Situation bereits recht gut meisterte war sie bald neben ihm.
Als sie durch dir Tür trat, schien sie auf der Empore, auf der sie standen, etwas wahrzunehmen. Sie fröstelte kurz, als sie die Welle aus Verzweiflung traf und ihr Blick fixierte etwas am oberen Treppenabsatz. Ihr Gesicht spiegelte Überraschung, Schreck und dann Trauer wieder. Fast tonlos formten sich die Worte "warum bist du hier". Während Yorik noch die Menschenmenge betrachtete, schoss die Fee für einen kurzen Moment die Augen, für einen kurzen Augenblick schoss sie die Welt um sich herum aus, war ganz in sich versunken und im nächsten Augenblick folgte sie eilig Yorik, der der bereits einige Stufen vorraus war.

Schnell war sie wieder neben ihm, und nickte ihm beipflichtend zu als er die unsichtbaren Narben der anderen ansprach. Hier waren viele Wunden gerissen worden, aber auch viele Bänder gewebt worden.

Sie machte es sich neben dem Novizen bequem, sie fühlte sich wohl in diesem Moment.
Doch ihr Blick trübte sich leicht als sie ihm auf seinen Wunsch antwortete
"Es gibt Möglichkeit, ich weiß, dass Jelena Techniken beherrscht, die helfen dem Geist wieder Ruhe zu geben. Ich wollte es lernen, aber es war nie die Zeit."
Sie schwieg kurz
"Und nun scheint es zu spät"
Ihr Blickt hob sich wieder und ein leichtes ermutigendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Schweigend versuchte sie dem jungen Novizen neuen Mut zu machen.
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Offline Yorik

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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #77 am: 22. Jun 15, 00:17 »
Wen oder was Lyra auch immer auf dem Treppenabsatz gesehen hatte, Yorik war es entgangen. Dennoch merkte er, dass irgendetwas nicht stimmte, als sie wieder neben ihm war. Irgendwie schien sie kurz weg gewesen zu sein, und Yorik runzelte die Stirn. Er sagte jedoch nichts, denn er konnte den Finger nicht darauf legen, und wollte keine haltlosen Fragen stellen, die komisch wirken könnten. Also saß er einfach nur ruhig da, auf der Mauer und genoss ihre Gesellschaft. Aufmerksam hörte er sich ihre Antwort an, Neugier zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Techniken, die dem Geist wieder Ruhe geben? Vielleicht könnte ihm das zu etwas Schlaf verhelfen. Viel wichtiger, vielleicht könnte es ihm ermöglichen, Lavinias Wort und Werk zu verbreiten, ohne stets von der gestrigen Finsternis verfolgt zu werden. Yorik runzelte die Stirn, als Lyra fertig war. "Was sind das für Techniken?", fragte er. "Und warum ist es zu spät, sie zu lernen?" Ihre Worte machten ihm tatsächlich Mut, doch gleichzeitig verwirrten sie ihn.
« Letzte Änderung: 22. Jun 15, 01:03 von Yorik »
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Offline Lyra

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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #78 am: 22. Jun 15, 00:32 »
Zum Glück schien Yorik zwar bemerkt zu haben, dass etwas war, aber er hatte nicht weiter gefragt, sie wollte zum jetzigen Zeitpunkt nicht darüber reden. Irgendwann ja, aber nicht jetzt.

Als sie feststellte, dass sie anscheinend sehr verwirrend gesprochen hatte, sammelte sie sich noch einmal und sortierte die Worte in ihrem Kopf.
"Es ist nur zu spät um jetzt und hier zu helfen. Wobei es in den letzten Jahren immer schwieriger geworden ist Unterricht bei Jelena zu bekommen. Sie ist sehr beschäftigt."
Sie blickte suchte kurz unbewusst seinen direkten Blick, bevor sie weiter sprach
"Was Jelena genau macht, weiß ich leider nicht. Es scheint auf mich eine Mischung aus Meditation, Geistreise und Gesprächen zu sein. Aber grad bei der Geist Reise kann man viel kaputt machen und sue ist immer gefährlich."
Ihr Gesicht war kurz ernst geworden
"Ich kann nur meinen eigenen Geist zur Ruhe bringen. Zumindest in einem gewissen Rahmen. Das kann allerdings jeder lernen"
Ermutigend lächelte sie Yorik an
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Offline Yorik

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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #79 am: 22. Jun 15, 00:53 »
Geistreise... Ja, das Wort klang schon ziemlich beunruhigend. Es rief Erinnerungen in Yorik wach, Erinnerungen an das Ritual in Bourvis. Er wusste bis heute nicht, was genau dort mit seinem Geist und denen der anderen passiert war, doch eins war klar - es war fürchterlich und falsch gewesen. Natürlich lag das vor allem daran, dass ihnen damals der Täuscher selbst im Nacken gesessen hatte, doch allein die Tatsache, dass mit seinen größten Ängsten und dunkelsten Geheimnissen jongliert worden war wie mit ein paar bunten Bällen, reichte, um ihm noch heute Schauer über den Rücken zu jagen. Wer auch immer versuchen würde, in Yoriks Geist einzudringen, würde dort ganz bestimmt nichts schönes finden, dessen war der Novize sich sicher.

Er räusperte sich und erwiederte Lyras Blick. Ein wirklich fröhliches Lächeln war zwar noch nicht drin, doch zumindest schaffte er es, nicht zu fertig auszusehen. "Geistreise klingt in der Tat... einschüchternd", gab er zu. "Der Gedanke, dass jemand dort hinein geht", er tippte sich an den Kopf, "der gefällt mir gar nicht, um ehrlich zu sein." Kurz pausierte er, dann fügte er murmelnd hinzu: "Er würde wohl nicht mögen, was er findet..." Sein Blick glitt zu Boden, dann hob er ihn wieder und fragte, jetzt wieder gefasster: "Aber das Beruhigen des eigenen Geistes klingt gut. Meinst du, ich könnte das lernen?"
« Letzte Änderung: 22. Jun 15, 01:03 von Yorik »
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Offline Lyra

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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #80 am: 22. Jun 15, 01:07 »
Lyra dachte daran wie es in ihr selbst aussah, wie es vor einigen Jahren ausgesehen hatte und sie konnte sich nachdem was Stella und Felix erzählt, oder auch nicht erzählt, hatten vorstellen, dass auch Yorik schreckliches erlebt haben musste.

Als sie merkte wie hilflos er sich fühlte, legte sie den Arm am seine Schulter. Denn viel mehr konnte sie in diesem Moment nicht machen. Derzeit war das einzige was sie geben konnte Mut und Hoffnung.
"Ich glaube in jedem von uns sind Dinge zu finden, die nichtmal wir selber wirklich finden oder sehen wollen und von denen wir erst recht nicht wollen, dass andere sie sehen."
Sie lächelte noch einmal kurz als sie weiter sprach
"Ich denke du solltest es sogar lernen. Es hilft einem seinen Fokus selbst im größten Sturm zu finden. Sei es um ruhiger zu Träumen oder einen Heilzauber oder ein äquivalentes Gebet in tobender Schlacht zu sprechen."
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Offline Yorik

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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #81 am: 22. Jun 15, 01:26 »
Ein wenig überraschte es Yorik, als Lyra den Arm auf seine Schulter legte. Er hatte noch nie so ausführlich mit ihr gesprochen, und vor allem hatte er noch nie erlebt dass sie so... physisch auf jemanden zuging. Allgemein schien das etwas zu sein, was die meisten seiner Bekannten eher mieden - doch Yorik tat es grade sehr gut. Er legte seine Hand auf die ihre, um seine Wertschätzung auszudrücken, und nickte ihr zu. Es war schon verrückt - er kannte die Steinfee jetzt schon länger, und er hatte keinen Schimmer wie sie wohl wirklich war. Immerhin hatte er sie sowohl unbeschwert lachen als auch kaltherzig über Leben und Tod entscheiden sehen - und nun entdeckte er noch eine weitere Seite an ihr. Es war ebenso unerwartet wie schön, und es rief ein kleines, warmes Gefühl in ihm hervor. Es war nicht viel, doch es gab ihm Kraft, um endlich mal zu lächeln - ein ehrliches  Lächeln, dass seine Dankbarkeit ausdrückte.

"Du hast wohl Recht, Lyra. Ich kenne meine dunklen Ecken - oder zumindest ein paar davon - und das ist wohl auch in Ordnung so. Solange wir sie kennen, können wir lernen, mit ihnen umzugehen, nicht wahr?" Hey, das Lächeln ging ja immer leichter. Wenn es auch ein melancholisches Lächeln war. "Ich war nie eine ruhige Person, aber jetzt da mir diese... Bremse eingebaut wurde", er schaute auf seinen linken Fuß, "ist wohl die beste Gelegenheit, um etwas Ruhe zu lernen. Innerliche wie äußerliche. Wenn du mir das also beibringen kannst - oder jemanden kennst, der das kann - dann lass es mich wissen. Ich bin ein äußerst wissbegieriger Schüler", er zwinkerte ihr zu, fast schon ein bisschen schelmisch. "Frag Rania."
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Offline Lyra

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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #82 am: 22. Jun 15, 01:51 »
Die Berührung seiner Hand war angenehm warm, ein Gefühl, dass sie im Schlafwald fast vergessen hatte. Wie so vieles...
In seinem ächeln zu sehen, dass Yorik sich langsam von den Schrecken des vergangenen Tages erholte, weckte in Lyra eine Wärme. Es war schön zu sehen, dass er nicht allen Mut verloren hatte und dass er sich zurück kämpfen konnte.
Sie fragte sich noch immer wieviel Krieger wohl noch in dem Lavinia Novizen steckte. Auf dem Fest der Grenzen hätte er zwar durchaus einen Kampf mit ihr gefochten, doch der Grund an sich war nichts anderes als Lavinia selber gewesen. Doch nun sah sie hier neben sich den Mann, der sich vor vielen Monden in Pandor mit seinem Clan angelegt hatte. Der den Mut gehabt hatte zu kämpfen.

"Ich glaube dein Fuß wird dich weniger bremsen, als Rania es gerne hätte." Sie grinste leicht bei diesem Gedanken "Aber ja, seh es als Chance, deine innere Ruhe zu finden."
Sie schwieg kurz, sammelte sich
"Ich kann dir die Grundtechniken beibringen, aber tatsächlich muss man die Meditation selbst, für sich erlernen. Das heißt nicht dass man dabei immer alleine ist, aber den deinen Weg zur Ruhe musst du im Endeffekt für dich selber finden. Dabei kann es nützlich sein auch mal mit Kadegar, Stella oder Ador zu reden, die drei haben auch sehr viel Ahnung.

Sein zwinkern quittiert sie mit einem leichten Kichern
"Werde ich bei Zeiten machen"
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Offline Yorik

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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #83 am: 22. Jun 15, 10:59 »
Ja, tief im Inneren des jungen Novizen schlummerte durchaus noch ein Krieger - das war es ja, was ihm seit Wochen solches Kopfzerbrechen bereitete. Immer, wenn er bei Duellen sah, wie die Konkurrenten dort die Schwerter kreuzten, und jedesmal, wenn er erneut das Gefühl hatte, seine Freunde nicht ausreichend beschützen zu können, verlangte es ihm nach Handlungen. Nach der Möglichkeit, mehr tun zu können, als nur im Nachhinein die Wunden zu schließen. Grade gestern war ihm klar geworden, wie hilflos er doch mittlerweile war, und das machte ihn wütend. Doch er erzählte Lyra nichts davon, denn diese Gedanken zählten zu denen, die er ungern teilte. Zumindest, wenn er nicht direkt darauf angesprochen wurde.

Im Moment waren diese düsteren Gedanken sowieso weit weg, dafür sorgte Lyras warmherziges Grinsen. Es war so ansteckend, dass auch Yorik ein kleines Glucksen entfuhr, bevor er antwortete. "Ja, Rania würde mich manchmal wohl am liebsten an einen Stuhl fesseln, damit ich nicht vorpreschen kann." Seine Mundwinkel zuckten. "Doch jeder fängt klein an, und etwas mehr Ruhe wäre doch schon ein Fortschritt." Vielleicht hören dann auch endlich diese seltsamen Kopfschmerzen auf... "Was die Anderen angeht... Ich glaube, Kadegar mag mich nicht sonderlich, und Ardor scheint mich zu belächeln..." Er schmunzelte etwas zerknirscht. "Aber Stella kann ich auf jeden Fall fragen, und wenn du mir die Grundlangen beibringst", er drückte erneut leicht ihre Hand, "dann wäre ich schon zufrieden."
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Offline Akela

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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #84 am: 22. Jun 15, 13:19 »
Anders entspannte sich ebenfalls als Lorainne nun den Bierkrug zum Gruß hob. Anscheinend ging es ihr doch gut. Zumindest jetzt besser. Und Leonia war da. Sie wusste was sie tat. Aus dem Augenwinkel merkte sie wie Sasha kurz schnupperte, aber ihre eigene Nase war nicht fein genug um den Geruch auf zunehmen.
Kurz huschte wieder ein warmes sonniges Lächeln über ihr Gesicht.
"Ich mag Leonia. Wir arbeiten gut zusammen. Und sie ist nett."
Dann fiel ihr noch etwas ein was sie loswerden wollte und sie schaute nochmals zur Wolfselfe. "Ich wollte mich übrigens wegen Martin entschuldigen. Ich habe wirklich nichts gemacht um ihn zu provozieren, ich weiß nicht warum er plötzlich so böse war. Aber vielleicht hab ich doch irgendwas gemacht und es nicht gemerkt. Ich wollte dir auf jedenfall keinen Ärger machen.", meinte sie leicht zerknirscht und stupste mit ihrer Fußspitze gegen die Mauer.
Sie schaute wieder zu Arius und Lorainne und lächelte erneut.
"Aber zu meiner Frage von vorhin. Wegen diesen Gedankenübungen gegen böse Träume. Glaubst du ich kann das auch lernen?"

*Erstaunt blickte Sasha zu Anders hinauf, die mittlerweile neben ihr stand. Dann schüttelte sie nachdrücklich den Kopf.*

"Das mit Martin bist nicht du Schuld Anders. Außer du würdest etwas dafür können, als was du geboren wurdest. Was auch immer ihm in seiner Vergangenheit wiederfahren ist, hat einen tiefen Hass auf alles Nichtmenschliche in ihm wachsen lassen.
Gepaart mit einer ordentlichen Unsicherheit lässt er diesen Hass wohl am meisten an denjenigen aus, die sich seiner Meinung nach nicht wehren können.“


*Bei den letzten Worten hatte die Wolfselfe den Blick von Anders abgewandt und kurz die Zähne gezeigt. Ein frustriertes Knurren kam über ihre Lippen.*

„Wenn seine Erlebnisse hier in Westmynd dazu beitragen, dass er das endlich in den Griff bekommt, hat sich unsere Reise hierher gelohnt.“

*Nach einem kurzen Augenblick wanderten ihre Augen wieder zu Anders hinauf, das Schmunzeln war zurück gekehrt.*

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir diese Techniken beibringen kann... aber wenn du möchtest, kann ich es gerne versuchen. Du bist von den menschlichen Denkweisen wohl weit genug entfernt.“

*Bei den letzten Worten zwinkerte sie Anders zu.*


Sasha Timberlore Schattenwolf
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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #85 am: 22. Jun 15, 13:44 »
Anders schaute kurz erstaund. Martin hatte also etwas dagegen als was sie geboren worden war? Nu da konnte sie ihm wirklich nicht helfen. Sie hatte gedacht er konnte es nicht leiden wenn sie so fröhlich war, auch etwas was sie nicht verstanden hatte, aber das war ja jetzt auch egal. Vielleicht hatte er etwas gegen beides.
Wenn sie genauer darüber nachdachte tat er ihr jetzt noch mehr leid als vorher. Wer sie über so kleine DInge so aufregte, schien nicht bestrebt zu sein in seinem Leben glücklich zu sein, oder Freunde zu haben. Vielleicht war es dann doch ganz gut das sie ihn umarmt hatte. Auch wenn sie ihm da gerne ein zwei gemeine Sachen gesagt hätte. Aber wie er da so vor ihr gestanden hatte, zitternd und von allen seiten böse Kommentare abkriegend tat er ihr einfach nur leid. Sie wusste doch wie das war.
Das Sasha darüber so die Zähne fletschte sagte ihr allerdings, das sie Wolfselfe über ihn sehr verärgert war. Hoffentlich wusste das der Terrier.
Als Sasha sie kurz darauf wieder ansah konnte sie nicht anders als breit zu Grinsen. "Ach ja Menschen.. Menschen sind... komisch. Viele von ihnen sind sturr geizig, unnahbar, von Rache zerfressen furchtbar ernst oder gemein. Sie lügen so oft  das man manchmal nicht weiß was jetzt die Wahrheit ist.Viele handeln oft anders als sie reden und schimpfen dann wenn man es ihnen nachmacht oder sie darauf hinweißt. sie Ärgern sich über merkwürdige Sachen, und verlangen immer das man sie respektvoll behandelt und das obwohl sie selber sehr gemein sein können.
Allein diese Tage hier in Westmynd haben mich schon wieder gelehrt das man über sie einfach nur verzweiflen kann, weil ich sie manchmal einfach nicht verstehe und ich gebe mir wirklich Mühe.", meinte sie mit einem halben Lachen.
Ihr Blick wanderte über den Hof. Lorainne hatte sich zu Darius auf eine Bank gesetzt und unweit davon stand der Rest von ihren Freunden. Ein stilles Lächeln schlich sich über ihre Züge, als sie fort fuhr: "Aber das ist nicht alles. Menschen könnten trotzdem sehr toll sein. Sie sind mutig und stehen für ihre Überzeugungen ein, egal wie verbohrt oder unsinnig sie anderen erscheinen mögen. Sie streiten, aber sie vertragen sich auch. Wenn sie lachen, was meiner Meinung nach etwas zu selten vor kommt, dann ist es meistens ernst und warm und so toll das man nur mit einstimmen kann. Sie sind alle ganz verschieden, auch wenn sie manchmal  gleich aussehen. Menschen sind stark, und manche..., manche sind sogar so stark, dass sie zugeben können gerade nicht stark sein zu können. Menschen sind toll. Ich kann jedem nur wirklich raten sich ein paar zu Freunden zu machen. Ich bin gern unter Menschen, auch wenn es manchmal schwierig ist."
Sie blickte zu Sasha und lächelte wieder breiter. "Aber du hast recht. Auch wenn ich manchmal fast vergesse das ich nicht zu ihnen gehöre, ich werde ja sowieso immer daran erinnert. Und ich bin... wirklich .. anders. Aber das passt zu mir, mit allen guten und schlechten Bedeutungen."
Sie streckte sich etwas und drehte den Oberkörper hin und her. "Abgesehen davon wollte ich dich eh im Norden besuchen wenn das alles um Lorainne vorbei ist. Ich bin so neugierig auf Berge voll Schnee. Ich hab ja schon viel  gesehen, Berge aus Sand, halbe Berge, dichte Wälder viel Gras, aber alles nur aus Schnee? Das kann ich mir kaum vorstellen. Und ich bin auch auf die Tiere neugierig. Auf die großen Bären und was ihr da oben noch alles so habt. Nur weiß ich nicht ob ich da alleine hinfinde. Ist der Norden sehr groß?"
~~~~~~Der Wächter La Follyes ~~~~~~

Nur im Dunklen kann man Glühwürmchen beobachten.

Offline Lyra

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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #86 am: 22. Jun 15, 17:08 »
Trotz der Ereignisse der letzten Tage, war dieser Moment so traumhaft unbeschwert.
"Ich glaube fast jeder Lehrer, macht sich sorgen um seine Schüler. Aber ich glaube Rania würde eher selber in die Schlacht ziehen, als dich in Gefahr zu bringen."
Sie lächelte ihn warm an.
"Und ich denke du wirst auch wieder eine wirklich hilfreiche Aufgabe finden. Manchmal braucht es einige Zeit, bis man seinen Platz gefunden hat und das hat wenig mit Ausbildung oder Profession zutun."
Der Druck seiner Hand ließ sie noch einmal stärker strahlen
"Ich würde mich freuen, dich darin zu unterrichten"

Während Lyras Gedanken noch bei Rania und ihren Sorgen war und der Vorstellung wie sie mit einem Seil und einem Stuhl hinter Yorik her rannte, zersprang einige Meter ein Krug mit einem überraschend lauten Knall. Ihr Kichern verstummte Augenblicklich und ihr Blick wandert an eine Stelle mitten auf dem Hof und fixiert dort etwas.
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Offline Yorik

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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #87 am: 22. Jun 15, 19:28 »
Auch Yorik fühlte sich in diesem Moment so gut wie schon länger nicht mehr. Zwar lungerten die Schatten immer noch in seiner Erinnerung herum und streckten ihre Finger nach ihm aus, doch das gemeinsame Scherzen und Lyras Berührung rissen ihn kurz aus der Finsternis heraus. Außerdem hatte sie Recht: Seinen Weg zu finden war eine langwierige Angelegenheit - also hatte er zumindest Zeit.
Er wollte sich grade für ihr Angebot bedanken, da hörte auch er das Scheppern und fuhr herum.
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Offline Akela

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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #88 am: 22. Jun 15, 22:47 »
*Bei Anders‘ Beschreibung der menschlichen Eigenschaften aus der Sicht eines Kenders schien es, als würde sich Sasha für einen Augenblick in deren Worten verlieren.

Das kommt mir alles so bekannt vor...und doch ist es schon eine gefühlte Ewigkeit her. Die Probleme, die Menschen zu verstehen, sich einzufügen in den Orden.

Eine andere Zeit, ein anderes Leben....

Als die Sprache auf den Tempel im Norden kam, kehrte sie in die Gegenwart zurück.*

„Das Ewige Eis? Das ist ziemlich weit weg von Engonien. Selbst wenn wir... *sie schien kurz zu zögern* ...selbst wenn wir auf der letzten Reise nicht ein paar Mal einen etwas umständlichen Weg genommen hätten, braucht man über zwei Monde für die Reise dorthin.“

*Die Wolfselfe blickte nachdenklich drein, geistesabwesend kratzte sie sich hinter dem linken Ohr. Dann kam sie wohl zu einem Ergebnis, denn die Hand verharrte mitten in der Bewegung nur um dann abrupt gesenkt zu werden.*

„Ich bin mir nicht sicher, wann ich die nächste Reise zum Tempel der Luna antrete, aber wenn du magst, kannst du mich dann gerne begleiten.“

*Der Knall des zerberstenden Kruges ließ sie zusammen fahren, mit gespitzten Ohren fuhr sie zu der Geräuschquelle herum, nur um sich direkt wieder zu entspannen.

Nur ein Krug....*
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Offline Akela

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Re: Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
« Antwort #89 am: 22. Jun 15, 23:26 »
*Nur ein Krug....!?

Sasha spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten.

Von wegen nur ein Krug...

Langsam stand sie auf, eine Hand ging zum Griff ihrer geweihten Klinge, alle Sinne unverwandt auf etwas in der Mitte des Hofes gerichtet. Ein leises Knurren entrang sich ihrer Kehle.

Für einen Augenblick schloss sie die Augen, witterte und...fühlte. Ihr Knurren wurde leiser, ebbte aber nicht ab.
Da war definitiv etwas, nur was genau konnte sie nicht bestimmen. Sie spürte nur eine unbändige Verzweiflung...

Fast unbewusst hatte sie sich dabei zwischen den zerbrochenen Krug und Anders geschoben.*

« Letzte Änderung: 22. Jun 15, 23:33 von Akela »
Sasha Timberlore Schattenwolf
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