Nesrine und ihr Vater hatten einen schönen Tag auf der Burg gehabt.
Sie waren umher gegangen und hatten viel miteinander geredet.
Die Gardistin hatte ihren neuen Bogen ausprobiert und sich in kürzester Zeit damit zurechtgefunden.
Schließlich war es zu einem kleinen Wettschießen zwischen ihr, einigen anderen Gardisten und Hofangehörigen und Renard gekommen. Zum Schluss hatten sie mit Luft gefüllte Schweineblasen in die Höhe geworfen und darauf geschossen. Schon jeder Streifschuss löste lautes Rufen und Geklatsche aus, doch an Renards Volltreffer und das daraufhin ertönende Gejubel kam niemand heran.
Schließlich hatte sich Renoir von allen verabschiedet und Nesrine bestand darauf, ihn zur Herberge in Dorf Goldbach zu bringen.
Dort verabschiedeten sie sich herzlich, bevor die Gardistin wieder den Weg hoch zur Burg antrat.
Auf halber Strecke kam ihr eine aufgeregte Julienne entgegen gerannt.
"Du... wir... und Borgne... Schreibstubö... jetzt gleisch!", brachte sie keuchend hervor und begann, Nesrine am Ärmel in Richtung Burg zu ziehen.
Diese widerstand nur mühsam dem ersten Impuls, sich gegen das Gezerre zu wehren.
"WAS?!?"
Als das Gesagte in ihren Kopf drang, wurden ihre Augen groß und sie begann ihrerseits zu laufen...
Wenig später standen Grégoire, Nesrine und Julienne in der Schreibstube und waren mucksmäuschenstill. Nur hochgezogene Brauen, gerunzelte Stirnen, zusammen gekniffene Augen und geballte Fäuste verrieten, dass die Informationen des Weibels sie beunruhigten...