Autor Thema: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara  (Gelesen 22644 mal)

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Offline Ariann

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #60 am: 29. Jan 08, 18:35 »
Seid mir gegrüßt, und dank euch für die Gastfreundschaft.

Sie schenkt ihm ein freundliches Lächeln und setzt sich auf den ihr angebotenen Platz.

Mein Bruder ist wohlauf, zumindest als ich ihn aufbrechen sah.

Ihr Gesicht ist älter geworden in den letzten Monaten und Besorgnis steht in ihren Augen.

Die Neuigkeiten, die mir zu Ohren kommen sind beunruhigen. Ich habe mir erlaubt, einen Brief an eine befreundete Gilde zu senden und um Hilfe in Form von Heiltränken und Nahrung für Fanada zu bitten. Von hier aus soll es möglich sein, die Güter gerecht zu verteilen und sie dort hin zu bringen, wo sie benötigt werden.

Sie seufzt.

Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Fanada ist noch immer ohne Führung, der Widerstand wird immer schwächer und der Zusammenhalt weicht gegenseitigem Mißtrauen und dem Drang, sein eigen Hab und Gut zu schützen anstatt denen, die uns Schutzbefohlen sind.

Sie streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Ich glaube, daß es dringend nötig ist, daß wir uns zusammen setzen und besprechen, wie es weiter gehen soll. Die Kämpfe werden blutiger und die Verluste imer größer. Das stärkt Thior und schwächt uns. Es ist glaube ich sehr wichtig, daß wir die Käpfe stoppen und versuchen zu erhalten, was da ist.
« Letzte Änderung: 29. Jan 08, 18:40 von Ariann »
Wurzeln schlagen kann man nur in einem Land, das man liebt, das man Heimat nennt.
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Offline Richard Brin von Fingara

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #61 am: 30. Jan 08, 18:52 »
Deutlich atmet Richard aus und sinkt ein wenig tiefer in seinen Sessel. Er fährt sich mit seiner linken Hand durch die kurzen Haare um die Müdigkeit aus dem Gesicht zu wischen, aber so ganz will ihm das nicht gelingen. Er sieht um Jahre gealtert aus und die Last die auf seinen Schultern liegt zeigt sich deutlich in den Ringen unter seinen Augen.


"Es wird sich alles zum Guten wenden, davon bin ich fest überzeugt, auch wenn der Weg dort hin lang und steinig sein wird. Das Tannjew Andarra losgesagt hat war zutiefst falsch. Wenn es einen Weg gibt diesen Krieg zu gewinnen, dann ist es der, das alle zusammen für ein geeintes Engonien kämpfen und nicht jeder für sich alleine gegen einen Ursupator. Aber er hat sich in Donnerheim der Königin unterworfen und ihr den Lehneid geleistet. Unter ihrem Banner könnte der Widerstand erfolgreich sein, wenn es darum geht Engonien zu befreien und nicht einzelne Provinzen.

Tangara würde sich auch nur zu gerne lossagen, wenn nicht Barad Konar Brega und ich Fanada vollkommen unter Kontrolle hätten. Die Tangarianer waren schon immer vorallem eines Opportunisten.

Offline Ariann

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #62 am: 01. Feb 08, 18:09 »
Ariann betrachtet Richard besorgt und legt ihm freundlich eine Hand auf die Schulter.

Wenn jede Provinz sich einzeln stellt, wird das auch im Hinblick auf die Zukunft problematisch: die Führer der einzelnen Gruppen müssen sich dann um einen Tisch scharen und Engonien wiedervereinen. Das wird dann, wenn es ganz schlimm steht, zu einem Bürgerkrieg führen. Es wäre ein großes Dilemma, wenn Engonien in ein Staatengebilde zerfiele.
Ich glaube, daß es wichtig ist, daß wir ein Informationsnetzwerk errichten und untereinander in regem Kontakt bleiben. Der Widerstand muß einig stehn, um erfolgreich zu sein.
Eines sollte jedoch klar sein, wenn die Königin sicher erhebt, dann sollten wir ihrem Aufruf folgen. Alle Teile zusammen gegen den Wolf könnten siegen.


Ihr Geicht verfinstert sich ein wenig, als würde eine Sorge in ihr nagen.

Mir liegt noch etwas am Herzen:

Wenn es Krieg gibt, werden auch wir hier nicht verschont bleiben. Viele Väter und Mütter werden fallen. Diejenigen, die am meisten leidern werden sind die jungen Kinder. Ich möchte einen sicheren Ort für diese Kinder schaffen, und ihn Sung der Reinen widmen. Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir in diesem Unternehmen eine Hife sein könntet.
« Letzte Änderung: 01. Feb 08, 20:32 von Ariann »
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Offline Richard Brin von Fingara

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #63 am: 02. Feb 08, 14:28 »
"Ich habe nicht unbegründete Angst davon, dass wir den Bürgerkrieg gegen Barad Konar gewinnen nur um danach das Land in Streitigkeiten zu verlieren. Aber dazu müssen wir erst einmal gegen Barad Konar bestehen.

Wie auch immer. Euer Unternehmen hört sich sehr gut an. Ich habe oft das Gefühl, dass wir für die Hilflosesten zu wenig unternehmen, aber leider können wir nicht alles tun. Mildtätigkeit ist hier in Tangara nicht sonderlich beliebt oder gebräuchlich. Jede gute Göttin ist uns willkommen, wenn sie sich der Menschen erbarmt und uns helfen kann. Meine Unterstützung habt ihr für euer Vorhaben, allerdings fürchte ich, dass ich wenig oder gar keine Männer entbehren kann."

Offline Ariann

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #64 am: 02. Feb 08, 16:38 »
Ich hoffe und bete, daß wir alle möglichst heil durch diese dunkle Zeit kommen und das Land, so gut wir können, behüten und erhalten.

Sie entspannt sich ein klein wenig.

Ich bin froh, daß ihr mir bei diesem Unternehmen helfen wollt. Jede Art von Unterstützung ist mir willkommen, selbst wenn ihr mit nur mit Rat zur Seite stehen könnt.
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Offline Richard Brin von Fingara

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #65 am: 02. Feb 08, 18:19 »
"Falls mir etwas einfällt, wie ich euch sonst noch unterstützen kann werde ich das sicher in die Wege leiten, aber momentan sind meine Ressorcen eher begrenzt. Politischen Einfluß kann ich leider so gut wie keinen ausüben. Der einzige Grund, warum ich nicht schon ernsthafte Probleme mit den Gilden bekommen habe ist, dass ich ihnen weitestgehen ihre Freiheit lassen. Da dies unter Barad Konar sicherlich nicht so wäre ist Garand dafür, das sie auf dem Krieg auf unserer, der gefährlicheren Seite stehen.

An Rat soll es aber nicht mangeln und der erste und wichtigste ist: hütet euch vor den Gilden. Hier in Fanada ist nichts umsonst, auch wenn es so aussieht. Man hilft sich nicht aus Nächstenliebe, sondern, weil man dadurch einen persönlichen Vorteil gewinnt. Verzeiht meine Offenheit, aber euer Bruder beherrscht dieses ... Spiel so gut, dass es sogar einigen Alteingesessenen hier Respekt abverlangt hat. Ich sähe euch ungern in diesem Strudel und an diesem Spiel teilnehmen. Wisst ihr, in Engonien gibt es ein Sprichwort "wenn ihr mit Szivar tanzt, dann verändert ihr nicht Szivar. Szivar verändert euch.""

Offline Ariann

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #66 am: 06. Feb 08, 21:26 »
Nun, mit dem was ihr sagt habt ihr recht, aber ein neues Gebäude zu bauen dauert zu lange und ist schrecklich teuer.
Ich werde mich erkundigen und nachforschen, ob es Gebäude gibt, die in Frage kommen.
Danach werde ich mich wieder mit euch besprechen. Ich denke, zusammen werden wir einen gut gangbaren Weg finden.


Sie macht eine kurze Pause.

Die Menschen auf dem Grundamt, sollten sicherlich redlich arbeiten. Schließlich geht es hier um Kinder, und nicht um Profit.
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Offline Richard Brin von Fingara

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #67 am: 11. Feb 08, 17:25 »
Leider sehen die meisten hier Kinder nicht als die Zukunft unseres Volkes. Für viele sind sie etweder Stammhalter, wenn es die Ihren sind, die in ihrem Sinne das Geschäft verstärken sollen oder billige Arbeitskräfte. In den Straßen lebten auch schon vor dem Krieg viele Straßenkinder, ohne Heim und Herd. Einige meiner besten Reichsgardisten waren früher solche Straßenkinder, aber es sind wenige, denen ein gutes Schicksahl bestimmt. Vielleicht die Hälfte erreicht das Erwachsenenalter und von denen schaffen es vielleicht auch noch einmal die Hälfte eine legale Arbeit zu erhalten. Das Waisenhaus, das die Stadt unterhält, ist voll und ganz dazu da die fähigsten von ihnen herauszuholen und als Arbeitskraft nutzbar zu machen.
Ich habe lange gebraucht, bis ich verstanden habe, wie Fanada funktioniert und noch länger bis ich akzeptieren konnte, dass ich so schnell nichts daran ändern kann, so sehr es mich auch quält.

Offline Ariann

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #68 am: 10. Aug 08, 15:23 »
Richard, es stimmt was ihr sagt, aber das wird mich nicht daran hindern mein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Ich möchte nicht akzeptieren, daß es so sein soll, wie ihr es sagt. denkt an eure Männer, was wäre aus ihnen geworden, wenn sie keinen Platz bekommen hätten und keine Chance? Sind sie euch nicht reu und loyal? Sollen Fanada wirklich solche Menschen verloren ghen? Können wir uns das, in Zeiten wie diesen erlauben? Ist esnicht schrecklich riskant, sich nciht zu kümmern?

Ihr Gesicht verfinstert sich.

Gerade hier in Engonien gibt es eine Mächte, die sich solcher Kinder nur all zu leicht bedienen kann und sie für ihre Zwecke mißbrauchen, wenn wir sie nicht vor diesem Schicksal bewahren.
« Letzte Änderung: 10. Aug 08, 15:37 von Ariann »
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Offline Ariann

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #69 am: 10. Aug 08, 15:27 »
Viele Gespräche wurden seit dem Letzten geführt und die Arbeiten an dem Projekt Waisenhaus schreiten gut voran. Ariann sitzt bei Richard Brin und berichtet ihm von den letzten Begebenheiten und der neuen Schrimherrin, die sich dem Vorhaben angeschlossen hat.

Doch nicht nur das Waisenhaus ist Thema der Gespräche, sondern auch die politische Situation in Fanada und die sich daraus ergebenden Probleme und Möglichkeiten.
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Offline Richard Brin von Fingara

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #70 am: 28. Aug 08, 11:42 »
Interresiert lauscht der Kommandant Arianns Berichten über das Weisenhaus, über die Schutzpatronin aus Goldbach und ihre anderen Ideen. Von Zeit zu Zeit berichtet er ihr ein wenig von der politischen Lage und erzählt, was ihn bedrückt.
Als sie den Bürgermeisters anspricht und dass sie bereit wäre diesen Posten zu übernehmen fällt er ihr ganz untypisch ins Wort und unterbricht die Dame.

Frau Gutenböckig, bitte weiht mich nicht zu viel ein. Das Problem des Bürgermeisters ist eines, mit dem ich mich nicht beschäftigen kann, nicht beschäftigen darf. Seht, die Gilden und die Häuser müssen ihre Eigenständigkeit behalten. Würde ich ihnen meines Willen aufzwingen wäre ich keinen Deut besser als Barad Konar. Fanada braucht einen Bürgermeister und auch für die Reichsgarde wäre jedweder Bürgermeister besser, als die Situation, in der wir uns zur Zeit befinden. Aber solange die Gilden nicht einen der Ihren bestimmen sind mir die Hände gebunden. Marco Timberstaem wollte sehen, was er tun kann, aber ich bin mir nicht sicher, dass seine Arbeit Früchte getragen hat.
Man müsste viel Einfluss investieren um Bürgermeister zu werden und der Weg für euch würde sicherlich mit Gildenvorsteher Feuerklinge und dem Haus Timberstaem anfangen müssen.

Offline Ariann

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #71 am: 28. Aug 08, 12:02 »
Etwas verwirrt und erschreckt, über den ganz untypischen heftigen Ausbruch des Kommandanten entgegnet ihm Ariann:

Ich möchte euch eingeweiht wissen, da wir an einem Strang arbeiten. Nicht nur die Reichsgarde beraucht einen neuen Bürgermeister. Ich werde mich an Meister Feuerklinge wenden und mich mit ihm besprechen.

Doch nun zu anderen Dingen...
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Offline Richard Brin von Fingara

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #72 am: 28. Aug 08, 14:45 »
Verzeiht mir, wenn ich es noch einmal aufgreife, aber gerade das ist es, was mir Angst macht. Der Bürgermeister und der Kommandant dürfen nicht an einem Strang ziehen. Sie können zwar auf das gleiche Ziel hinaus arbeiten, wenn es beiden nützt, aber sie müssen unterschiedliche Interessengruppen vertreten.
Ich fürchte um euch Frau Gutenböckig. Der Weg, den ein Bürgermeister des Fünfstädtebundes gehen muß ist opportunistisch, hinterhältig und dunkel. Euer Herz ist zu rein und idealistisch, als dass ich es an einer solchen Bürde verderben sehen wollte.

Offline Ariann

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #73 am: 29. Aug 08, 13:09 »
Sie schaut ihn mit einer Mischung aus Überraschung, Zuneineigung und Verwirrung an, ehe sich ihr Blick zu einem Verstehen klärt. Sie sinnt eine Weile lang nach, bevor sie ihm antwortet:

Wir haben zusammen so viel erreicht und auch durchlebt. Fanada ist noch frei und es geht der Stadt, trotz all dem Schrecklichen vergleichsweise gut. Das Waisenhausprojekt nähert sich seinem Ziel an und die Gilden haben keinen all zu großen Widerstand geleistet. Die Baroness Lioncoer erweist sich als sehr großzügig und ihr Protectorat und ihre Hilfe und Unterstützung in vielen Dingen sind ein wahrer Segen.

Sie streicht sich eine Haarsträhne, die ihr immer wieder eigenwillig ins Gesicht fällt, zurück.

Es geht doch eigentlich um ein viel höheres Ziel, als nur das Amt des Bürgermeisters. So lange es hier keine Ordnung gibt und keine klare Linie, wird die Stadt ein viel leichteres Ziel für Einflüsterungen und Unterwanderung sein. Wir brauchen einen Bürgermeister, der uns treu ist. Ich fürchte darum, daß...nun, das Haus das du genannt hast, es...

Sie scheint ein wenig verzweifelt.

...sieht nur seinen eignen Profit und vertritt nicht wirklich die Interessen der Menschen hier. Wenn es Timberstaem weiter bringt und sich sein Vermögen und sein einfluß dadurch mehren lassen, würde er seine eigenen Schwester verkaufen. Ich fürchte um die Satdt Richard, um alles was wir zusammen erreicht haben, um eine weitere Niederlage gegen den Wolf, das darf nicht passieren! Wen würdest du auf den Sthul setzen, wenn du die Wahl hättest?




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Offline Richard Brin von Fingara

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #74 am: 29. Aug 08, 14:07 »
Ja, Marco ist mein Freund und Ja, er würde seine eigene Schwester verkaufen, wenn der Profit, den er daraus schlagen würde angemessen ist. Aber so sind die Menschen hier in Tangara. Sie haben keine, oder nur wenig Prinzipien und sie wollen es auch gar nicht anders. Marco kann selber nicht Bürgermeister werden, dafür hat er sich unter den Gilden zu viele Feinde gemacht, aber es müsste jemand sein, wie er. Es muß jemand sein, der aus Egoismus heraus handelt und für sich selber das beste herausschlagen will. Denn was das beste für ihn ist, das kann auch das beste für den Handel und damit die ganze Stadt sein. Egoismus ist wie viele der Gaben, die uns Szivar geschenkt hat nicht nur negativ, sondern ermöglich erst unsere Gesellschaft.

Ich habe in den sechs Jahren, die ich nun schon hier in Fanada bin hart lernen müssen mit solchen Menschen umzugehen, aber es funktioniert. Es ist eine stetige Gratwanderung, aus der aber dennoch viel Stärke erwachsen kann.