Autor Thema: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks  (Gelesen 14472 mal)

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Offline Kydora

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #60 am: 19. Aug 15, 12:36 »
Verwundert blieb Kydora stehen. Sie schien kurz zu zögern, bevor sie sich wieder umdrehte. Regentropfen liefen an ihr herunter und verwirrt sah sie ihn an.

"Was?"

Rikhards Bitte hatte sie aus dem Konzept gebracht. Erst wollte er unter Deck, jetzt sollte sie doch einen Moment warten. Konnte er sich mal entscheiden, was er wollte? Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn abwartend an.

"Warum das denn jetzt?"

Vermutlich hatte er sie nur aufgehalten, um ihr noch irgendwas an den Kopf zu werfen, nur um sie danach wortwörtlich im Regen stehen zu lassen. Sie atmetet tief durch und wartete ab. Selbst wenn, dann hätte er eben seine Genugtuung und sie wusste endgültig, was sie von ihm zu halten hatte.

Offline Sandra

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #61 am: 19. Aug 15, 13:29 »
Einen Moment ließ Stella noch den Blick auf den Wellen ruhen bevor sie sich abwendete, kurz mit dem Blick Kydora und Rikhard streifte und schließlich Kadegar unter Deck folgte.

Mit einem kleinen Abstecher in ihre Kabine kam sie mit ein paar Knabbereien und Obst aus der Tür - zumindest ein wenig zu tun für den Magen dürfte bei ihnen allen nicht verkehrt sein. Ihren Rucksack hatte sie über die Schulter geworfen, vielleicht würde sie ja auch noch etwas Gelegenheit haben, ein wenig zu üben... Zaubern mit Ablenkung - ob Verletzung, Zwischenrufe, Übelkeit oder was auch immer - war auch wichtig zu trainieren und eine gute Übung, sich zu konzentrieren.

Als sie die Tür zu seiner Kabine öffnete fiel ihr auf, dass er versucht hatte alles möglichst bequem herzurichten und lächelt ihn an. "Hui, gemütlich. Wenn wir mehr Licht brauchen sollten, sag bescheid. Und bei Bedarf hab ich auch noch Felle drüben."

Daraufhin zog sie an der Schwelle die Stiefel aus, die vom Deck etwas nass an den Sohlen waren und kletterte in den Raum hinein und ließ sich auf einem der Felle nieder, lud die Knabbereien auf dem Boden neben der Truhe ab, lehnte den Rücken an die Wand und machte es sich so bequem wie möglich.
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Offline Anders

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #62 am: 19. Aug 15, 14:05 »
Runa:
Auch Runa war kurz zu ihrem Schlafplatz zurück gekehrt. Sie hatte ebenfalls ein Schafsfell geholt, da sie wusste das an Board die Sitzmöglichkeiten rar gesäht waren. Hunger verspürte sie noch nicht wirklich, aber sie würde später wohl etwas hohlen gehen. Das Schiff schwankte etwas als, sie zu Kadegars Kajüte kam. Sie klopfte leicht gegen den Holzrahmen, sah Stellas Schuhe und entledigte sich ihrer so gleich.
Der Magier hatte viel Gepäck dabei, welches alls in den umliegenden Hängematten verstaut worden war und Stella saß schon auf einem Fell in der Ecke.
"Vielen Dank für die Einladung.", meinte sie als sie vorsichtig die Kajüte betrat und ihr Fell auf eine der noch nicht bedeckten Stellen am Boden ablegte. Dann kniete sie sich auf eine freie Stelle und richtete den Rock. Das Räucherwerkt tat wirklich gut und kurz fragte sie sich was es wohl enthalten mochte.
"Habt ihr ein Bestimmtes Anliegen weshalb ihr dieses Fest besucht Magister Sonnenwende? Oder ist es eine reine Private Reise?"
« Letzte Änderung: 19. Aug 15, 14:11 von Anders »
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #63 am: 19. Aug 15, 14:10 »
Der Regen wusch Kydora ein wenig die Farbe aus dem Gesicht, wenn auch nicht alles. Darunter befand sich ein durchaus hübscher Mensch, fand Rikhard. Wenn sie nur ein wenig zivilisierter wäre und ordentliche Kleidung tragen würde! Man könnte aus ihr eine respektable, ehrbare Frau machen, nicht so ein kratzbürstiges Barbarenweib.

Die Frage der Silvanajerin brachte Rikhard in Erklärungsnot. Warum genau hatte er das gesagt? Wenn Rikhard ehrlich zu sich selbst war (und das war er meistens), dann stand er ziemlich alleine da. Silvanaja zu verlassen hatte bedeutet, dass er alles, was er bis dahin kannte, aufgegeben hatte. Auch seine Familie und seine Freunde. Kydora kam auch aus Silvanaja, aber im Gegensatz zu ihm war sie dort glücklich gewesen. Zumindest ging er davon aus.
Kurzum, seine Abneigung ihr gegenüber entsprang gar nicht mal so sehr der Tatsache, dass sie den örtlichen Gewohnheiten nachhing, sich in Fell und Fetzen kleidete und ihr Gesicht anmalte, sonder vielmehr - Neid und Eifersucht. Warum war es ihr vergönnt, glücklich aufzuwachsen, während er sich seinen Weg mühsam hatte erkämpfen müssen und vieles dabei hatte aufgeben müssen?

Kydora war gewiss stolz darauf, aus Silvanaja zu stammen, und ehrte und lebte ihre Kultur. Rikhard versteckte sich hinter ordentlicher Kleidung, guten Tischmanieren und auch Höflichkeit, aber er war nirgendwo verwurzelt und hatte keine Heimat, kein Zuhause. Für ihn war Kydora ein Teil der Welt, die ihn verstoßen hatte; eine lebende Erinnerung an den Stumpfsinn, den Aberglauben und die feindselige Dummheit, die ihn vertrieben hatte. Ein Teil von ihm wollte sie am liebsten über Bord werfen. Hab ich das grad wirklich gedacht?! Er erschrak über sich selbst und verbannte den Gedanken ganz schnell wieder in die gehässige, hinterste Kammer seines Kopfes.

Doch ein anderer Teil von ihm wollte einfach mit Kydora sprechen. Sie kennenlernen, feststellen, dass seine Heimat nicht nur aus tumben Männern und abergläubischen Frauen bestand. Dieser Teil hatte wohl eben gesprochen, und nun saß er in der Patsche.

"Also.." Er stotterte und sah zu Boden. Wie sprach man so etwas aus? Als er neben ihr gestanden hatte und sie gemeinsam auf das Meer geschaut hatten, hatte er das Gefühl gehabt, etwas mit ihr geteilt zu haben. Beide waren fasziniert von den Wellen, von der Kraft, von der puren Masse des Wassers gewesen. Beide hatten sie Angst, im Meer unterzugehen, auch wenn Kydoras Angst deutlich stärker war als die seine.

Etwas miteinander teilen.. Ein schönes Gefühl, an und für sich. Nicht nur neutrales, trockenes Wissen. Sondern eine Emotion. Teilen hatte mit Vertrauen zu tun, und Vertrauen war etwas, was Rikhard niemandem schenkte. Nicht, wenn es um Persönliches ging, nicht, wenn es um seine Emotionen ging. Stattdessen konzentrierte er sich stets auf das Fachliche, auf die Kenntnisse des Arkanen, auf die zahlreichen Bücher, die er las, wann immer er sie in die Finger bekam. Sie ist ohnehin wie die anderen, gib nichts drauf. Irgendwann kehrt sie dir den Rücken zu, wie alle anderen bisher auch. Freundschaft und Nähe ist was für Kinder. Du bist erwachsen, also verhalte dich auch so!

Nun drückte er den Rücken durch. "Wir teilen die Faszination für die See, nicht wahr? Für die Kraft, die darin liegt, für die Urgewalt des Meeres. Wie kommt es, dass es so ist? Du bist in Silvanaja aufgewachsen, ohne Salzwasser. Und du hast Angst, ich seh's dir doch an. Trotzdem überwindest du dich, einfach nur für diesen Anblick."
« Letzte Änderung: 19. Aug 15, 14:14 von Rikhard Kraftweber »

Offline Kadegar

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #64 am: 19. Aug 15, 14:25 »
Die zwei Stäbchen die Kadegar zunächst angezündet hatte verteilen inzwischen einen angenehmen Geruch von grünem Tee im Raum, nichts zu intensives. Zum einen ist das als Einstieg schnell übertrieben und zum anderen möchte Kadegar noch in diesem Raum schlafen können.
Auch wenn Stella und Ruuna ihre Schuhe ausgezogen haben, so trägt Kadegar seine immernoch, vielleicht um besser loseilen zu können wenn etwas passiert, vielleicht weil er es nicht gewöhnt ist die Schuhe auszuziehen außer zum schlafen oder vielleicht auch einfach nur aus dem Grund, dass er zu faul ist die Schnürung zu lösen. So sitzt er jedenfalls auf einem der Felle und wartet bis Ruuna sich gesetzt hat um die Frage zu beantworten.

"Es gibt mehrere Gründe für mich nach Cambria zu ziehen. Der einfachste Grund dafür ist, dass ich gefallen am Bogensport gefunden habe. Ich würde den Bogen zwar nie benutzen um wen zu töten oder anzugreifen, aber als Sport finde ich es sehr angenehm. Dann wäre da noch der politische Grund, dass die Yorks eine gute Verbindung zum Land Montralur pflegen. Da ist es immer gut, wenn wir im Namen der Akademie unsere Hilfe anbieten. Zuletzt noch aus einem Grund der wohl persönlich und politisch ist. Wie ja schon erwähnt hat das Land gewisse Probleme mit Magiern. Für mich persönlich will ich das Dokument haben, dass meine Kompetenz auszeichnet und mithilfe dieser Kompetenz will ich dem Land zeigen, dass es wir Magier sind die ihnen geholfen haben um ein besseres Licht auf uns zu werfen in der Hoffnung, dass dieses Dokument auch akzeptiert und anerkannt wird. Denn dem wütenden Fackelmob stört es wenig was auf einem Fetzen Papier steht, wenn sie einmal in Raserei sind."
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Offline Lyra

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #65 am: 19. Aug 15, 17:15 »
Kadegar ist bereits unter Deck gegangen und auch Runa und Stella sind ihm gefolgt. Zudem wird der Regen immer stärker und die Fee hat keine Lust plitsch nass zu werden oder sogar von der Gischt gebadet zu werden. Und die beiden Silvanajaner scheinen auch eher private Gespräche zu führen, so beschränkt sie sich auf ein kurzes
"Bleibt nicht mehr zu lange an Deck, das Wetter wird unangenehm. Glaubt mir"
Damit begibt sie sich auch unter Deck. Auch sie macht einen kleinen Abstecher zu ihrer Kabine, um etwas zu naschen und etwas zu trinken zu holen. Zudem möchte sie zumindest die oberste nasse Kleidungsschicht loswerden. Ihre Kajüte ist im Vergleich zu Kadegar quasi leer. Am aufwändigsten ihr Bett mit den vielen Fellen und Decken. Ansonsten ist nur noch eine weitere Hängematte von ihrem Umhang und zwei Rucksäcken belegt und auf dem Boden sind eine kleine Kiste mit ihrer Alchemieausrüstung und ihre Waffen befestigt. Sie hatte sich nue an ein festes Lager gewöhnen können und hat immer noch meist so gepackt, dass sie jederzeit fliehen konnte. Auch wenn ihr Gepäck wieder wächst, aber Westmynd und Leonies Bitte bezüglich Aldea haben ihren Tribut gezahlt.
Nachdem sie das nasse Obergewand aus hat, legt sie ihren Komponenten Gürtel wieder an, greift ihren Reiserucksack und eine Decke und begibt sich auch zu Kadegar Kajüte.

Sie betritt den Raum just in dem Moment, indem er abermals über einen wütenden Fackelmob philosophiert. Das Thema scheint ihn echt zu beschäftigen.
Leise sucht sie sich einen Platz auf einem Fell in einer Ecke und wickelt sich in ihre Decke.
Nachdem Kadegar mut seinen Ausführungen fertig ist, informiert sie den Rest knapp
"Die beiden anderen scheinen noch etwas zu reden zu haben, keine Ahnung wann du fertig sind"
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Offline Kydora

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #66 am: 19. Aug 15, 17:41 »
Vom Regen durchnässt stand sie nun da und starrte abwartend Rikhard an. Er schaute sie an, wirkte mit einem Mal unsicher. Rikhard, der sich die ganze Zeit über für den Allertollsten hielt unsicher? Wäre Kydora nicht schon verwirrt gewesen ob dieser Situation, wäre sie es spätestens jetzt geworden. Er stotterte und sah zu Boden. Schien sehr lange nachzudenken. Das wirkte gar nicht so wie der Rikhard, den sie bisher kennengelernt hatte. Was ging ihm nur durch den Kopf? Was spielte er da für ein Spiel?
Er wirkte beinah verletzlich und Kydora war sich unsicher, wie sie damit umgehen sollte.

Sie merkte durchaus, wie es Menschen in ihrem Umfeld ging, doch fühlte sie sich jedes Mal aufs Neue überfordert und Unsicher im Umgang mit solchen Situationen. Und in eben einer solchen Situation schien sie gerade zu sein. Verdammt. Warum ausgerechnet ich? Sie ärgerte sich über ihre Unfähigkeit. War sich nicht sicher, was sie sich gerade mehr wünschte: Dass Rikhard nur ein Schauspiel abzog oder dass er ausnahmsweise mal aufrichtig zeigte, wie es ihm ging.

Dann schien er sich wieder zu fangen. Ein Glück. Er drückte den Rücken durch und sagte, was ihm auf dem Herzen gelegen hatte. Er wirkte wieder höflich und fast wie beim alten.

Warum interessierte ihn, was sie für das Meer empfand? Versuchte er nur höflich zu sein oder interessierte es ihn wirklich? Sie atmete tief durch. Die Arme hielt sie weiterhin verschränkt.

"Versuchst du gerade nur nett zu sein oder interessiert es dich wirklich?" Sie funkelte ihn an und ihre Stimme klang aufgebracht. "In Brega hast du mich behandelt als sei ich weniger wert als du, nur weil ich aus Silvanaja komme und vielleicht ein bisschen anders bin als andere. Und jetzt versuchst du nett zu sein?" Sie schloss einen Moment die Augen, atmete nochmal durch.

Dann fuhr sie mit ruhiger Stimme fort: "Weißt du. Du musst nicht extra nett zu mir sein, wenn du das nicht willst. Darauf bin ich wirklich nicht angewiesen." Ihr Blick ging wieder aufs Meer. Der Wind kühlte den Regen auf ihrer Haut merklich ab.

"Ja, ich habe Angst. Aktuell sogar mehr als sonst." Ihre Stimme war leise und sie zwang sich zu einem Lächeln. "Aber das Gefühl der grenzenlosen Freiheit ist es schon irgendwie wert..." Als sie merkte, was sie gesagt hatte, hoffte sie, dass der Wind und Regen ihre Worte geschluckt hatten. Es ging Rikhard nun wirklich nicht an, wie es ihr ging. Das musste sie selber ja erstmal verstehen und mit sich ausmachen. Sie zitterte leicht. Teils von dem Wechselbad ihrer Emotionen, teils von dem kalten Regen. Warum nur war sie so wechselhaft launisch?

Offline Anders

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #67 am: 19. Aug 15, 19:04 »
Runa:

Runa lauschte interessiert. "Ihr solltet nur auf passen, dass die Druiden nicht eine Untergrabung ihrer Monopolstellung wittern. Ich möchte nichts unterstellen oder andeuten, da ich weder das Land oder die Leute kenne, aber es könnte natürlich sein, dass Magier aus diesem Grund so unbeliebt sind. Allerdings würde ich eine Abilderung dieser Gesetzt befürworten. Ich glaube nicht das in Naher Zukunft Lehrlinge wie ich eine Sondergenehmigung wie ihr bekommen werden. Oder ich besuche dieses Land erst wenn ich mehr Erfahrung habe."
Sie zog sich den Rock noch etwas über die Stiefel und lehnte sich zurück.
"Ich habe zwar schon gehört, dass Magie in manchen Orten als feindlich betrachtet wird, aber es ist tatsächlich das erste mal das ich so direkt damit konfrontiert werde. Ich verstehe das in Anbetracht der Möglichkeiten der Magie viele Leute sie mit Vorsicht betrachten, aber wenn man sich ein wenig mit ihr beschäftigt merkt man doch relativ schnell an welche Regeln und Gesetze sie gebunden ist."
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Offline Kadegar

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #68 am: 19. Aug 15, 19:09 »
Zustimmend nickt Kadegar Ruuna zu.

"Ihr habt es erfasst. Ja, es ist möglich, dass die Druiden sich untergraben fühlen werden. Doch haben die Yorks mich gefragt ob ich für Hilfe bereitstehen würde. Und solange ich die offizielle Genehmigung habe und unter dem Schutz der Yorks stehe, werde ich mir keine größeren Sorgen machen. Was die Feindlichkeit der Magie gegenüber betrifft, wäre ich kein Magier, so würde ich vermutlich ähnlich vorsichtig oder ängstlich sein. Ja Magie kann vieles Gute bewirken und ist an gewisse Grenzen und Regeln gebunden. Doch werden selten die Magier berühmt die damit Gutes tun. Berühmt werden die Magier, die Macht an sich reissen, ganz egal mit welchen Mitteln. Meist leidet dann ein ganzes Volk darunter und soetwas spricht sich deutlich schneller rum. Die daraus entstehenden Gerüchte machen die Magier dann noch gefährlicher und schlimmer und am Ende ist die Magie und alle Magier daran schuld, dass ein Land untergeht."
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Offline Sandra

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #69 am: 19. Aug 15, 19:53 »
Als Runa und Kadegar sich über die Druiden unterhielten legte Stella den Kopf schief und runzelte die Stirn.

"Naja, wenn man es genau nimmt ist mein Verständnis davon, dass Sir William mit seinen Leuten gegen die Druiden und die Pikten kämpft, da diese seine Landsleute gefährden. Und wir sollen sie als Magiekundige dabei unterstützen, da die Yorks sich damit nicht auskennen. Dementsprechend bin ich mir ziemlich sicher, dass die Druiden uns generell nicht wohlgesonnen sind..."

Sie nahm sich eine Hand voll Nüsse aus einer der Tüten, die sie zuvor abgestellt hatte und bot dann den anderen im Raum etwas an.
Nachdem die erste Nuss herunter geschluckt war fuhr sie fort.

"Ich denke, wir sollten dann noch einmal klären, wie es sich dort tatsächlich verhält. Das ändert jedoch nichts an der Magiefeindlichkeit dort und ähnlich wie Kadegar sehe ich unsere Aufgabe darin, dort so gut wir können mit unserem Wissen und Kräften zu unterstützen und hoffentlich ein besseres Licht auf Magier zu werfen beziehungsweise dazu anzuhalten, eben nicht alles über einen Kamm zu scheren. Irgendwie habe ich zwar das Gefühl, mich damit gebetsmühlenartig zu wiederholen... Aber die Magie ist nunmal weder gut noch böse. Sie kann wundervolles erschaffen und vollbringen, doch genauso zerstören und Leid bringen. Wie wir sie nutzen und was wir damit bewirken liegt an uns.
Leider ist es so wie Kadegar sagt und meist bleiben die dunklen Magier, die Macht an sich reißen und ohne Rücksicht auf Verluste nur noch ihr eigenes Ziel sehen im Gedächtnis.
Hinzu kommt, dass das was wir tun für alle Nichtmagier weder sichtbar noch begreifbar ist. Erst die Effekte, die wir damit hervorrufen, die für sie aus dem Nichts zu kommen scheinen. Und die meiste Zeit reden wir über Dinge, die sie nicht verstehen, tun dann Dinge, die sie noch viel weniger verstehen und wir hoffen alle, dass unsere Arbeit Erfolg hat.
Leider geht damit auch eine andere Art der Gefahr einher und wenn etwas nicht nach Plan läuft kann das sehr verheerend für jeden sein, nicht nur für die Magier.
Entsprechend versuche ich mir auch Mühe zu geben ein wenig zu erklären, wenn jemand tatsächlich Interesse daran hat zu verstehen, was wir tun.
Die Führerin der Wache in Aldea zum Beispiel - sie hatte zuvor darum gebeten, dass sie informiert wird, wenn Magie gewirkt wird, weil sie dort auch bisher nur schlechte Erfahrungen mit Magie gemacht haben. Also habe ich ihr erklärt, was ich dort tue, warum ich es mache und was für einen Effekt das hat. In dem Fall war es eine Analyse. Sie war positiv davon überrascht, wie strukturiert, vorsichtig und geplant ich vorgegangen bin und über die Erkenntnisse, die damit gewonnen werden konnten.
Aber leider klappt sowas nicht immer und oft genug interessiert es diese Leute auch gar nicht erst."
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Offline Lyra

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #70 am: 20. Aug 15, 07:28 »
Durch die Wärme des Raums und der Decke wird Lyra langsam schläfrig, aber sie hört dem Gespräch trotzdem interessiert zu. Nachdem sie auch ein paar Nüsse gegessen hatte antwortet sie auf Stellas Aussage.
"So wie ich das letztes Jahr erlebt habe, gehören die Druiden zu den Pikten. Die eigentliche Bevölkerung Cambrias sind zwar keine Magiefreunde, was man bei den Kriegsgegnern verstehen kann, aber sie sind bereit sich mit Magie auseinanderzusetzen. Man sollte dennoch vorsichtig sein wie man was sagt, aber der Weg zum Fakelmob ist zumindest wenn man einigermaßen zivilisiert aussieht, schon noch ein Stück."
Sie streckt sich kurz und nascht noch zwei Nüsse
"Die Punkten hingegen haben sowohl fähige magisch begabte, als auch gefährliche Krieger. Auch wenn die Gefahr durch die Bevölkerung niedriger ist als zu befürchten war, so wird es vermutlich durch die Gegner denen wir uns stellen doch eine  gefährliche Reise"
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Offline Anders

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #71 am: 20. Aug 15, 10:00 »
Runa:

Natürlich war mehr über schlechte und böse Magier bekannt als über gute. Schlechte Nachrichten waren einfach schneller in der Verbreitung, dadurch das sie vom Wesen her interessanter zu erzählen waren. Außerdem verbreiteten sich dadurch auch die Gerüchte viel schneller.
Sie lauschte den erfahreneren Magiern im Raum. Stella zählte für sie definitiv schon dazu. Dadurch das sie viel reiste war sie um einige erfahrener als sie, hatte mehr gesehen und wahrscheinlich schon in schwierigeren Situationen gezaubert als in der behüteten Akademie.
"Was muss ich mir eigentlich unter einem Druiden vorstellen?", fragte Runa schließlich. "Sind sie ähnlich begabt wie wir? Oder sind sie eher Priester? Nach euren Erzählungen kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass ihr es dort mit Hermetikern zu tun bekommt."
Vielleicht waren die Druiden auch eine Art von Schamane.
Sie drehte eine der Nüsse in den Fingern herum die sie von Stella bekommen hatte.
"Die Pikten scheinen dem entsprechend eines der Urvölker zu sein in diesem Land. Zumindest würde ich das daraus schließen. "
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #72 am: 20. Aug 15, 11:16 »
"Es interessiert mich wirklich!"

Doch Kydora war noch nicht fertig. Er ließ die Vorwürfe über sich ergehen, was sollte er auch anderes tun? Sein Blick folgte dem ihren auf die aufgepeitschte See hinaus, und als Kydora leiser wurde, sah er sie an. Ein sehnsuchtsvoller Ausdruck schien in ihre Augen zu treten, und ihr Lächeln wirkte ein wenig gezwungen. Grenzenlose Freiheit.. was für ein schöner und unmöglicher Gedanke. Wir leben in einer Dystopie, Kydora, und streben nach einer Utopie.

Rikhard beobachtete, wie die Regentropfen an Kydora abperlten und ihr die Wange herunterliefen. Er fühlte sich miserabel, seine Stimmung war gekippt. Unwillkürlich musste er an seine Freunde denken, die anderen Kinder, mit denen er gespielt hatte, und auch an seine Eltern, seine Geschwister. Und nun stand er hier, an einem stürmischen Abend, mitten in der grenzenlosen Einsamkeit, die das Meer einem ins Gesicht warf. Plötzlich war der Anblick nicht mehr schön und eindrucksvoll, sondern nur noch traurig. Hier gibt es meilenweit nichts außer salzigem Wasser, auf dessen Grunde die verfemten Toten ruhen.

Ein harter Zug trat auf sein Gesicht. Mochte es vorher noch nachdenklich, traurig gewirkt haben, wirkte es nun unangenehm und abweisend.

"Wenn ich nicht nett zu dir sein möchte, bin ich's auch nicht. Ich brauch' mich nicht zu verstellen, um angenehmer zu wirken! Es ist nur.. ich.." Verflucht! Beende das jetzt, es wird peinlich! Die Worte gingen ihm schon wieder aus. Schon wollte er sich abwenden und einfach gehen, da platzte es aus ihm heraus:

"Bei den Göttern, silvanajische Barbaren sind dämliche, vernagelte, tumbe Menschen! Meine eigene Familie hat mich gedrängt, zu verschwinden, und ich will in diesen stinkenden Haufen aus ignoranter Dummheit nie, nie wieder zurück! Und dann komme ich nach Fanada, werde mit offenen Armen empfangen, lerne Stella kennen, und bei der ersten Gelegenheit, wo man unterwegs ist, treffe ich auf - auf -" eine dreifach verfluchte Schamanin! "- dich."

Rikhard atmete heftig, seine Schultern hoben und senkten sich. Seine Fäuste waren geballt, sein ganzer Körper angespannt.

"Du erinnerst mich an das, was ich hasse, an das, was mich mit Füßen getreten hat! Fell, Zelt und Baum, Schweiß und pure Muskelkraft, doch kein Verstand und kein Verstehen! Du.. Du bist magisch begabt und wirkst die Magie auf eine Art, die ich als Lüge, als Betrug kennengelernt habe!" Und wer sagt mir, dass du nicht genauso bist wie die anderen?! Hast du überhaupt mal einen Zauber gewirkt, oder spielst du auch nur ein Spiel der Täuschung und der Blenderei? In ihm mischten sich Wut und Scham - Scham darüber, dass ihm nicht nur Regentropfen, sondern auch Tränen das Gesicht herunterliefen.
« Letzte Änderung: 20. Aug 15, 11:17 von Rikhard Kraftweber »

Offline Kydora

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #73 am: 20. Aug 15, 14:18 »
Da stand sie nun. Völlig durchnässt und kalt. Sie hatte Mühe, ihre Gedanken wieder sortiert zu bekommen. All die Fragen, die sie sich in den letzten Tagen begonnen hatte zu stellen. All das brach gerade wie eine Welle über sie hinein. Den Abend hatte sie sich eigentlich anders vorgestellt gehabt. Sie stützte die Ellenbogen auf der Reling ab und vergrub das Gesicht in den Händen.

Dann begann Rikhard wieder zu sprechen. Seine Stimme klang abweisend und hart. Er stockte. Nur um kurz danach alles auf einmal loszuwerden. Es brach einfach aus ihm heraus und Kydora hörte still zu. Als er eine kurze Pause machte, richtete sie sich wieder auf und sah ihn an: Heftig atmend, als sei er gerade um sein Leben gerannt, stand er da. Die Fäuste geballt. Erneut setzte er an. Wut war ihm ins vom Regen nasse Gesicht geschrieben.

Kydora kämpfte mit ihren Gefühlen. Wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Wortlos starrte sie Rikhard an. Sie fühlte sich schlecht, weil sie ihn an etwas erinnerte, dass er hasste. Mit einem Mal verstand sie seine Abneigung gegen sie. Verstand sie, warum er so abweisend gewesen war.

Die Situation überforderte sie. Und dann hatte Rikhard auch noch einen Wunden Punkt getroffen. Das Wirken von Magie. Er hatte es nur erwähnt, aber es reichte, um sie wieder in Unsicherheit zu stürzen.
Sie fühlte sich verloren und ahnungsloser als zu Beginn ihrer Reise. *Ich hätte einfach zu Hause bleiben sollen...*

Einige Augenblicke vergingen in denen keiner der Beiden etwas sagte. Dann setzte Kydora mit dünner Stimme an:
"Es... tut mir Leid." Und das meinte sie tatsächlich genau so. Sie wollte nicht Schuld daran sein, dass es anderen Menschen schlecht ging. Sie senkte den Blick und ließ die Schultern hängen.

Übermannt von ihren Gefühlen drehte sie sich um und machte sich auf den Weg unter Deck. Sie versuchte dabei nicht so schwach zu wirken, wie sie sich eigentlich gerade fühlte. Als sie außer Sichtweite war, beschleunigte sie ihren Schritt, ihre Atmung ging schneller. Mühevoll hielt sie ihre Emotionen zusammen *Nur einen kleinen Moment noch* und quetschte sich vorbei an den Seeleuten. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, bis sie endlich ihre Kajüte erreichte, die Tür hinter sich zu warf und sich weinend auf dem Boden kniend wiederfand. Sie umklammerte ihre Brust und sämtliche Emotionen brachen über sie hinein. Wut, Hass, Trauer, Schuldgefühle, Neid. Wäre die Situation nicht so emotional aufgerieben gewesen, hätte sie Rikhards Anmerkung zum Thema Magie gut ignorieren können. Aber so... *Komm schon. Reiß dich zusammen.* Sie schloss die Augen. Sie war unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. *So sehr seine Vergangenheit ihn auch zu Belasten scheint. Er schafft es wenigstens vor Leuten zu Zaubern... Im Gegensatz zu dir...* Wütend über sich selbst haute sie mit der Faust auf den Holzboden. *Mist.* Ein Splitter bohrte sich in ihre Hand. *Das musste ja jetzt passieren...* Sie setzte sich resigniert auf den Boden und zog ihre Knie an. Gleich würde sie sich sicher wieder beruhigt haben. Sie versuchte sich nur auf ihre immer noch rasche Atmung zu konzentrieren und so ihre Gedanken loszuwerden. *Entspann dich...*

Offline Rikhard Kraftweber

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Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
« Antwort #74 am: 20. Aug 15, 14:42 »
Nun stand er wieder da, alleine. Plötzlich war das Platschen des Regens sehr laut, und der Wind heulte auf. Es waren zwar Seeleute an Deck, aber die suchten Schutz vor der Witterung, solange sie nicht gerade irgendwo anpacken mussten. Rikhard fühlte sich, als sei er meilenweit gerannt. Völlig leer, ausgelaugt. So, wie er war, setzte er sich hin. Er lehnte den Rücken an die Reling, zog die Beine an und umschlang sie mit den Händen. Sein Gesicht war ausdruckslos, und er verspürte keine Emotionen mehr. Nur eine gewisse Leere.

Sein Verstand arbeitete und suchte nach Möglichkeiten, dieser Situation zu entkommen. Eine Zeitreise in die Vergangenheit, und dann nicht unbedacht den Mund aufmachen, sondern einfach mit den anderen unter Deck gehen. Das wäre alles? Gut, dann los, dachte er sarkastisch.

Seine Robe war durchnässt, und die Kälte kroch durch die nassen Planken langsam seinen Körper hoch. Es wäre nur vernünftig, aufzustehen und hineinzugehen, doch Rikhard wollte grade alles tun, aber nicht vernünftig sein. Er bereute, die Beherrschung verloren zu haben. Wer wusste schon, was seine Worte nun mit Kydora angestellt hatten? Er machte sich Sorgen, aber ihr hinterherzulaufen, das war ihm dann doch zu.. Du kennst die Frau überhaupt nicht, außerdem, was bist du einer Silavanajerin schon schuldig? Doch er verbot sich jeden weiteren Gedanken an seine Vergangenheit. Fein säuberlich verstaute er das, was ihn so in Aufruhr versetzt hatte, wieder in einer kleinen Schublade, die er hoffentlich nicht wieder öffnen würde.

Dann dachte er überhaupt nichts mehr und sah mit glasigen Augen dem Regen zu.
« Letzte Änderung: 20. Aug 15, 14:44 von Rikhard Kraftweber »