Autor Thema: Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)  (Gelesen 28935 mal)

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Offline Lorainne

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #105 am: 11. Apr 17, 15:59 »
"Oh... Ich... Äh... Ein Kleid in grün. Dieser.. Golem kam aus dem Altar und überraschte uns."
Lorainne fasste die Ereignisse in wenigen Worten zusammen, erwähnte Klaras Weitsicht, nicht aber, dass sie nur im Unterkleid durch den Wald gestreift war, lobte das taktische Talent des Waibels und freute sich über die anstehende Hochzeit von Damian und Leonie.

"Und Vanion... Ihm verdanken wir unser Leb wäre er nicht gewesen..", lorainne stockte kurz, fuhr aber dann unbeirrt fort:"er hat sich durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet, und das nicht zum ersten Mal. Ich habe ihn zum Ritter geschlagen!"

Offline Isabeau Lioncoeur

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #106 am: 11. Apr 17, 16:03 »
Die letzten Worte der Ritterin hingen ein wenig trotzig in der Luft, während Isabeau sie zunächst verwirrt ansah. Sie runzelte die Stirn und schien das, was sie gehört hatte in Gedanken noch einmal durchzugehen, so als ob sie ganz sicher sein wollte, dass das, was sie verstanden hatte auch das war, was Lorainne gesagt hatte.
"Du hast was?"
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Offline Lorainne

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #107 am: 11. Apr 17, 16:06 »
Lorainne war die Situation unangenehm. Aber sie stand zu der Entscheidung.
Und dich, war sie bereit, ihre Familie dafür aufs Spiel zu setzen?
"Ich habe Vanion zum Ritter geschlagen", wiederholte sie ruhig.

Erklärungen waren nicht wichtig, und sie war sich auch nicht sicher, ob Isabeau- oder Simon- ihre Gründe verstehen würden.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #108 am: 11. Apr 17, 16:45 »
Isabeaus Gesichtsausdruck wurde zu Stein.
Sie saß da und sah Lorainne einfach nur an, ihre Gedanken wie ihre Gefühle vollkommen verschlossen. Es war das Gesicht welches sie bei Hofe trug wenn eine falsche Reaktion im ewigen Ränkespiel der politischen Schlangengrube zum nicht aufholbaren Nachteil werden konnte.
Es war das Gesicht, welches sie benutzte wenn sie ihre Gefühle unter Kontrolle halten musste um nichts unbedachtes zu tun.
"Ich verstehe." sagte sie schließlich. Ihre Stimme hatte die Qualität von Raureif in einer Midwinternacht angenommen: schön, eiskalt und, wenn man nicht achtsam war, gefährlich.
"Bitte geh jetzt, wir sehen uns beim Abendessen."
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Offline Lorainne

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #109 am: 11. Apr 17, 17:00 »
Lorainne kannte das Gesicht, sie wusste offenbar genau, wie es ihr ging.
Wenn man viele Gefühle, die auf einen einstürzten, kontrollieren müsste.
Im Gegensatz zu ihr war die Baronin aber geübter in diesem Spiel und so könnte sie nur raten, was wirklich in ihr vorging.
"Es war die einzige Möglichkeit, meine Schulden bei ihm abzutragen."
Und Schulden hatte sie viele bei ihm gemacht, in all den Jahren.
Wie oft hatte er sich todesmutig oder lebensmüde, zwischen sie und ihre Widersacher gestellt? Müsste zwischen ihr und seiner Familie entscheiden.
Lorainne wusste in diesem Moment genau, was in ihm in jeder schicksalshaften Nacht vorgegangen sein müsste, als er ihren Eid ihr gegenüber gebrochen hatte.

Sie schaute Isabeau noch einmal ins Gesicht. Sie erschrak nicht, vor der Kälte, die sie umgab, im Gegenteil. Hätte sie nicht genauso gehandelt?
Sie hielt dem Blick stand, ruhig, offen und warm.

Dann wandte sie sich ab, verbeugte sich und verließ sie mit einem festen "wie ihr wünscht, Madame".

Erst draußen wurde ihr bewusst, wie angespannt sie gewesen war und sie lehnte sich für einen kurzen Moment an die Wand, und sandte ein stilles Gebet an Lavinia recepta.

Offline Nicole

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #110 am: 11. Apr 17, 21:05 »
Klara hatte in der Zwischenzeit ein Bad genommen und hatte sich für das Abendessen umgekleidet. Sie trug ein Kleid aus Samt, welches eher schlicht war und welches die Farben ihres Hauses zierten. Auf dem Kopf trug sie ein Chaperon in einem dunklem Blau.

Sie bat eine Magd darum in Erfahrung zu bringen, wann das Essen serviert werden würde und ob es ihrer Hochwohlgeboren recht wäre, dass sie ihr beim Essen Gesellschaft leistet.
Während sie auf eine Antwort wartete, nahm sie an dem Tisch in ihrer Stube platz und fing an einen Bericht über die Magischen Strukturen zu verfassen, welche sie auf der Hochzeit vorgefunden hatte.

Offline Sayo

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #111 am: 11. Apr 17, 21:38 »
Sayo war in letzter Zeit sehr viel allein. Auch wenn hier alle sehr zuvorkommend ihr gegenüber waren und ihr alle erdenklichen Annehmlichkeiten boten so spürte sie doch, dass sie hier ein Fremdkörper war. Die Baronin war nach der Abreise der Delegation zu der Hochzeit verändert. Sayo nahm feine Nuancen der inneren Unruhe und Anspannung in ihrem Wesen wahr, obwohl sie auch weiterhin gerne ihren Geschichten zuhörte und auch viel Fragen stellte.
Wie es der Dame Machiko wohl geht? Ob sie den Brief erhalten hat? Sayo war schon etwas in Sorge, hatte sie schließlich am eigenen Leib erfahren müssen, dass eine Reise bei Weitem nicht immer ruhig verlief.
...und wie sie ebenfalls feststellen musste, auch Hochzeiten sind nicht immer Feste der Freude. Sie brauchte nicht viel zu fragen, als der Zug der neuen Besucher angekommen war. Hat sie doch den Zustand des Weibels gesehen sowie in den Gesichtern der Teilnehmer deutlich lesen können, dass etwas Erschütterndes geschehen war. Nach und nach drangen die Erzählungen auch zu ihr und sie fragte sich, was denn ein Golem ist, das sie von solch einer Gestalt noch nie etwas gehört hat. Aber so wie des Weibels Ausrüstung aussah musste es sich um ein schreckliches Wesen handeln. Ebenso nahm sie die Blessuren der anderen Menschen wahr und fragte sich, ob sie vielleicht bei der Pflege gebraucht werden könnte. Sie wollte bei Gelegenheit die Baronin fragen.

Im Moment tat es ihr gut, dass nicht mehr sie im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses stand und versuchte sie sich auch ein wenig dem Treiben  zu entziehen. Sie hatte während der Zeit den Stoff, den sie aus Uld mitgebracht hat zu zwei Kimono verarbeitet. Die hiesigen Kleider standen ihr zwar gut aber sie fühlte sich doch etwas seltsam, wie verkleidet. Sie hatte zum ersten Mal einen Wollstoff verarbeitet und spürte nun die wohlige Wärme, die von dem Überkimono ausging.
'Schade, dass Dunkelblau hier eine seltene und auch noch teure Färbung ist.'
Still stand sie an die Mauer des großen Tors gelehnt und ließ den Blick in das Land schweifen.
Es war noch sehr kühl aber der Frühling kündigte sich schon an. 'Und zu Hause blühen die Kirschen.' Leise seufzend vergrub sie die Arme tief in die weiten Überärmel und wandte sich dem Hauptgebäude zu .
Sayo erwartet die Dame Machiko no Hoyo

Offline Isabeau Lioncoeur

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #112 am: 12. Apr 17, 14:16 »
...
Sie bat eine Magd darum in Erfahrung zu bringen, wann das Essen serviert werden würde und ob es ihrer Hochwohlgeboren recht wäre, dass sie ihr beim Essen Gesellschaft leistet.
...
Die Magd sah sie etwas verwirrt an und räusperte sich verlegen, bis sie dem erlauchten Gast sehr höflich und mit breitem firngarder Akzent erklärte, dass das Abendessen grundsätzlich zwischen der 7. und 8. Abendstunde statt fand und alle gemeinsam in der großen Halle zusammen sitzen und essen würden. Aber falls die Madame von Quellengrund gerne alleine in ihrer Kemenate speisen möchte, dann würde sie sofort dem Mâitre bescheid geben!
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Offline Nicole

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #113 am: 12. Apr 17, 15:17 »
Nachdem Klara diese Nachricht zugetragen wurde, kam sie pünktlich zum Abendessen, bei dem sie sehr darauf achtete nur seichte Themen anzusprechen und in das Abendessen keine allzu großen Aufregungen mit hinein zu tragen.

Danach verabschiedete sie sich und ging am heutigen Abend früh zu Bett. Auch die nächsten Tage nutze sie dazu, zu entspannen und endlich einmal genug zu schlafen. Nebenbei kümmerte sie sich um ihre Korrespondenzen und ihre Aufzeichnungen, genoss die Spaziergänge durch den Wundervollen Garten und bat darum, auch die Bibliothek besuchen zu dürfen.
So verstrichen die Tage.

Offline Berengar von Thurstein

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« Antwort #114 am: 12. Apr 17, 16:40 »
Auch Berengar wurde so rechtzeitig informiert, dass er ohne Stallgeruch, frisch gewaschen und umgekleidet, zum gemeinsamen Abendessen erschien. Er nahm erst nach allen höher Gestellten Platz und beteiligte sich an den allgemeinen Tischgesprächen. Sollte ihn die Baronin von Goldbach nicht noch einmal zum Gespräch bitten nach dem Essen, so wollte er sich mit Francois und Lorainne danach zurückziehen. Dies sprach er gegen Ende des gemeinsamen Mahl auch kurz an, wandte dann aber Isabeau die Aufmerksamkeit zu, denn er kannte es nicht anders, als dass beim Abendessen noch einmal vom Haushaltsvorstand des Hofes allgemeine Ankündigungen und persönliche Gesuche geäußert wurden.
"Der Krieg hinterlässt uns um so Vieles ärmer, als er uns vorgefunden hatte."

"Jemand, der behauptet, er kenne keine Furcht, ist entweder ein Narr, oder ein Lügner."

Offline Lorainne

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« Antwort #115 am: 12. Apr 17, 16:53 »
Lorainne hatte als Letzte den Platz an der unteren Tafel eingenommen, wie es ihre Ordensstatuten vorschrieben. Doch heute kam niemand, und holte sie in die Nähe der Baronin, heute brachte ihr niemand früher das Essen und so bekam sie als letzte Aufgetragen.
Einerseits war sie enttäuscht und verletzt, dass man ihr so deutlich ihre neue Position zeigte, auch wenn sie derartiges als Ritter in Lavinias Diensten gewöhnt war. Andererseits aber war sie froh, dass die Last von ihr genommen wurde und die Baronin die Kunde von Vanion Ritterschlag von niemand anderem erfahren hatte.

Offline Francois

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« Antwort #116 am: 12. Apr 17, 18:09 »
Francois hatte einen Platz im unteren Bereich der Tafel genommen, da er gewöhnlich mit der Freiwache in einem der Quartiere verpflegte.
Er hatte seit der Abreise im Otterbachtal mit der Chevaliere nur das nötigste gesprochen. Die Situation war nicht einfach. Und auch beim Essen vermied er zuviel Konversation.
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Sayo

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« Antwort #117 am: 12. Apr 17, 20:04 »
Sayo hatte noch überlegt, ob sie sich bei der tafel heute entschuldigen lassen sollte fand aber, dass es keinen schwerwiegenden Grund gäbe dort zu fehlen. Also saß sie wie üblich zwischen den Übrigen und aß mit den ihr immer noch fremd wirkenden Essbestecken. Auch hier spürte sie wieder diese seltsame Anspannung. Weniger bei den hiesigen Bewohnern als unter den neuen Gästen. Ihr war es nie aufgefallen, wie sehr sie solche Atmosphäre körperlich spürte. Es irritierte sie so sehr, dass sie auf eine Frage ihres Tischgenossen erst bei der zweiten Nachfrage antwortete.Sie riss sich zusammen konnte aber nicht vermeiden, dass sie aus den Augenwinkeln sowohl die Frau, die nun ganz am Ende der Tafel saß, wo sie doch gestern neben der Baronin speiste als auch den Ritter beobachten konnte.
 
Sayo erwartet die Dame Machiko no Hoyo

Offline Berengar von Thurstein

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« Antwort #118 am: 12. Apr 17, 20:36 »
Sayo würde auffallen, das Berengar niemals zu lange die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Menschen, Ort oder ein Geschehen lenkte. Er hatte einen wachsamen, unsteten Blick, in dem gleichzeitig viel Ruhe und eine unumstößliche Gewissheit lagen. Sein Gesicht war von mehreren alten, beinahe verblassten Narben auf Wange, Nasenrücken, den Augen und den Schläfen gezeichnet, und auch der Kiefer schien ihm mehr als einmal gebrochen worden zus ein. Wenn er sprach, dann war seine Stimme ruhig, aber den einen oder anderen Laut verlor er in seinen Sätzen.

"Der Krieg hinterlässt uns um so Vieles ärmer, als er uns vorgefunden hatte."

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Offline Sayo

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #119 am: 12. Apr 17, 21:18 »
Sie war sich bewusst, dass sie ihrer Neugier unterlag und doch faszinierten sie die neuen Gäste. Dieser Ritter...er erinnerte sie an ihren Daimyo. Auch er hatte dieses durch Kämpfe geformte Äußere.
'Wie ähnlich sich die Kulturen doch sind'.
 Sie dachte an die Samurai, die sie täglich zu der Burg ihres Fürsten ziehen sah. Hörte in ihrem Innern diese den Kriegern eigene Sprache, verlor sich in der Erinnerung an die Heldengeschichten..ihre Gedanken waren wieder in ihrer Heimat. So sehr, dass sie nicht merkte, wie sich leide eine Träne aus ihrem Auge stahl.
Sayo erwartet die Dame Machiko no Hoyo